Bei Ryanair ist beispielsweise längst bekannt, dass das Personal, vor allem die Piloten, nicht fest angestellt sind, sondern selbstständig sind. Piloten bei Ryanair sind meist scheinselbstständig mit einer 1-Mann-Firma in Irland, wo Ryanair seinen Hauptsitz hat. Die Piloten bieten Ryanair dann als Selbstständige ihre Leistungen an, auf die Ryanair dann zurückgreift.
Letztlich fällt der Kostendruck jedoch auch auf die Passagiere zurück. Ein Flug, der unter 100 Euro kostet, deckt in der Regel nicht einmal die Kerosinkosten. So wird stets die kostengünstigste und kürzeste Strecke gewählt.
Dabei werden beispielsweise auch Krisengebiete überflogen. Früher wurden solche Gebiete großflächig umflogen, doch dazu war mehr Sprit nötig. Gerade an diesem wird heute gespart.
Piloten tragen die Verantwortung über die Route grundsätzlich selbst. Grundsätzlich werden dem Piloten durch die Airline verschiedene Routen vorgegeben, welche er wählt, bleibt letztlich jedoch ihm überlassen.
Dabei sind die Piloten jedoch auch bei großen Airlines einem subtilen Druck durch den
Arbeitgeber ausgesetzt, denn die Airlines wollen grundsätzlich Benzin sparen. Dass möglichst wenig getankt werden soll, um Kosten zu sparen und so meist nur die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven getankt werden, ist eine ungeschriebene Forderung der Airlines.
Doch gerade Billig-Airlines, wie Ryanair, gehen jetzt noch einen Schritt weiter. So wurde jetzt öffentlich, dass die Airline ihre Piloten besonders darauf hinweist, möglichst wenig Kerosin zu tanken. Wird zu viel getankt, muss der Pilot möglicherweise mit Konsequenzen rechnen. In Pressemitteilungen gab Ryanair zu, dass die Maschinen „in der Nähe“ der rechtlich vorgeschriebenen Mindestmenge geflogen werden.
In den letzten Jahren hat die Zahl der durch zu wenig Kerosin verursachten „Notlandungen“ insbesondere bei Ryanair massiv zugenommen.
Nicht zuletzt machten immer wieder Billig-Flieger Schlagzeilen, da diese beispielsweise bei Flugumleitungen nicht länger in der Luft bleiben konnte, da der Sprit knapp wurde. Wer zu wenig Kerosin tankt, kann unvorhergesehen Ereignis nicht Herr werden und riskiert damit die Sicherheit der eigenen Angestellten und der Passagiere. Bislang verliefen die vermeintlichen „Notlandungen“ der wenig betankten Maschinen immer glimpflich. Bleibt für die Passagiere nur zu hoffen, dass die Piloten stets die Sicherheit der Passagiere vor ihre beruflichen Konsequenzen stellen.
Der Preisdruck hin zu Dumpingpreisen wird hingegen immer weiter steigen.
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