hallo Mick,
so ganz bin ich nicht deiner Meinung. Das Problem der vielen Quallen gibt es seit Jahren ausschließlich an Istriens Westküste. Die Ostküste ist quallenfrei. Warum das so ist weis ich nicht.
Auf jeden Fall kann es wohl nicht an den Wassertemperaturen liegen. Die sind annähernd gleich. Geschützte Buchten sind natürlich immer etwas wärmer.
Das Problem des Eintrags von Sedimenten, aber auch Düngemittel, Pestizide und Nährstoffe ganz allgemein durch Po, Tagliamento, aber auch Etsch und Piave spielt sicherlich eine Rolle. Die Mirna hingegen nicht. Fahr mal weit ins Landesinnere und teste z. B. unterhalb von Motovun den Salzgehalt des Flusses. Gerade im Sommer fließt kaum mehr Süßwasser ins Meer. Manche Zuflüsse werden komplett in den Butoniga Jezero umgepumpt bzw. umgeleitet. Bereits in Buzet ist die Mirna im Sommer nur noch ein Rinnsal.
Wie sich die Aufschüttungen mit Kies an den Küsten auswirken weis ich nicht. Allerdings sind das doch nach wie vor nicht einmal 5 % der gesamten Westküste. Ob das eine Rolle spielt ist für mich fraglich.
grüsse
jürgen
Ich habe letztes Jahr einen Bericht gelesen, wo es um die starke Zunahme und die Probleme durch diese Meeresnüsse in den letzten Jahren ging. Dort haben Experten des Meeresbiologischen Instituts in Rovinj erklärt, dass der Klimawandel sehr wohl eine Rolle spielt. Dadurch, dass die Winter auch in Kroatien immer milder werden, kühlt die Adria nicht mehr so ab wie in der Vergangenheit, was die Population dieser Nüsse begünstigt. Sie sterben nicht mehr ab sondern im Gegenteil vermehren sich sogar im Winter. Deshalb wundert es mich nicht, dass jetzt auch vermehrt deren großen Geschwister auftauchen.
Auch wundert es mich nicht, das vor allem die Westküste hier betroffen ist. Die Sedimente, die eingespült werden, egal ob jetzt durch Po oder Mirna, bringen auch Nährstoffe für die Glibberlinge mit.
Und ich finde es erklärt auch, warum vor allem an der Porec Riviera von Lanterna bis Funtana ganz verstärkt Sichtungen sind. Hier wird besonders viel mit Kies und Sand an diversen Abschnitten gearbeitet.
Ich fahr ja jetzt auch seit 30 Jahren regelmäßig nach Porec und Umgebung. Und klar gab es auch immer mal Quallen. Aber das regelmäßige Auftauchen dieser Nüsse seit ca. vier Jahren und jetzt die Menge an größeren Exemplaren, das kenne ich von früher in diesem Ausmaß nicht.
Das spielt schon alles mit rein. In den anderen Regionen hast du weniger Eingriffe in die Strände und weniger Zuflüsse. Das spricht dafür, warum es dort dieses große Vorkommen nicht gibt.
Reinfließen muss durch die Mirna ja nichts. Es reicht, wenn das Meer durch die Gezeiten die Sedimente rauszieht.
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