Quallen

gaula

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Gestern früh in der Laguna Materada bei Porec waren wirklich eine ganze Reihe "gestrandete" Quallen, dunkle Farbe, ca. 30 Stück nebeneinander liegend, zu sehen. Es war Ebbe, die sind wohl angeschwemmt worden und hängengeblieben.

Ich hab' drauf verzichtet nachzuschauen, ob im Wasser auch welche sind.
 

Mick

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Das Problem gibt's aktuell an der kompletten Westküste. Meer zu warm, weil es schon seit Jahren aufgrund des Klimawandels nicht mehr richtig runterkühlt, wodurch sie im Winter nicht mehr absterben sondern überleben. Zuflüsse von Sedimenten aus Po und Mirna. Eingriffe des Menschen in die natürliche Umgebung, indem Sandstrände hingeklatscht werden, wo sie auf natürliche Art nicht hingehören, damit der Touri auch da seine Sandburg bauen kann. Oder überall Kies hinschütten, damit er bequem ins Meer kann. Was den dort vorher vorhandenen Lebensraum von unter anderem natürlichen Fressfeinden der Quallen zerstört. Alles ideal für die kleinen und großen Plagegeister. Das wird in den nächsten Jahren noch zunehmen, dass diese dort vermehrt auftauchen.

Das Ganze hat sich schon seit einigen Jahren angekündigt, als vor allem ab Juli in Istrien diese kleinen Meeresnüsse verstärkt aufgetaucht sind. Die übrigens den Fischern zunehmend Probleme bereiten beim Fischfang. Die haben im Sommer teilweise mehr von den Dingern im Netz als Fische.

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claus-juergen

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Das Problem gibt's aktuell an der kompletten Westküste. Meer zu warm, weil es schon seit Jahren aufgrund des Klimawandels nicht mehr richtig runterkühlt, wodurch sie im Winter nicht mehr absterben sondern überleben. Zuflüsse von Sedimenten aus Po und Mirna. Eingriffe des Menschen in die natürliche Umgebung, indem Sandstrände hingeklatscht werden, wo sie auf natürliche Art nicht hingehören, damit der Touri auch da seine Sandburg bauen kann. Oder überall Kies hinschütten, damit er bequem ins Meer kann. Was den dort vorher vorhandenen Lebensraum von unter anderem natürlichen Fressfeinden der Quallen zerstört. Alles ideal für die kleinen und großen Plagegeister. Das wird in den nächsten Jahren noch zunehmen, dass diese dort vermehrt auftauchen.
hallo Mick,

so ganz bin ich nicht deiner Meinung. Das Problem der vielen Quallen gibt es seit Jahren ausschließlich an Istriens Westküste. Die Ostküste ist quallenfrei. Warum das so ist weis ich nicht.

Auf jeden Fall kann es wohl nicht an den Wassertemperaturen liegen. Die sind annähernd gleich. Geschützte Buchten sind natürlich immer etwas wärmer.

Das Problem des Eintrags von Sedimenten, aber auch Düngemittel, Pestizide und Nährstoffe ganz allgemein durch Po, Tagliamento, aber auch Etsch und Piave spielt sicherlich eine Rolle. Die Mirna hingegen nicht. Fahr mal weit ins Landesinnere und teste z. B. unterhalb von Motovun den Salzgehalt des Flusses. Gerade im Sommer fließt kaum mehr Süßwasser ins Meer. Manche Zuflüsse werden komplett in den Butoniga Jezero umgepumpt bzw. umgeleitet. Bereits in Buzet ist die Mirna im Sommer nur noch ein Rinnsal.

Wie sich die Aufschüttungen mit Kies an den Küsten auswirken weis ich nicht. Allerdings sind das doch nach wie vor nicht einmal 5 % der gesamten Westküste. Ob das eine Rolle spielt ist für mich fraglich.

grüsse

jürgen
 

Julija

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Hallo Jürgen, in meinem obigen Link ist die Rede von Algen. Diese sollen der Grund für die Quallenplage sein.
 

Mick

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hallo Mick,

so ganz bin ich nicht deiner Meinung. Das Problem der vielen Quallen gibt es seit Jahren ausschließlich an Istriens Westküste. Die Ostküste ist quallenfrei. Warum das so ist weis ich nicht.

Auf jeden Fall kann es wohl nicht an den Wassertemperaturen liegen. Die sind annähernd gleich. Geschützte Buchten sind natürlich immer etwas wärmer.

Das Problem des Eintrags von Sedimenten, aber auch Düngemittel, Pestizide und Nährstoffe ganz allgemein durch Po, Tagliamento, aber auch Etsch und Piave spielt sicherlich eine Rolle. Die Mirna hingegen nicht. Fahr mal weit ins Landesinnere und teste z. B. unterhalb von Motovun den Salzgehalt des Flusses. Gerade im Sommer fließt kaum mehr Süßwasser ins Meer. Manche Zuflüsse werden komplett in den Butoniga Jezero umgepumpt bzw. umgeleitet. Bereits in Buzet ist die Mirna im Sommer nur noch ein Rinnsal.

Wie sich die Aufschüttungen mit Kies an den Küsten auswirken weis ich nicht. Allerdings sind das doch nach wie vor nicht einmal 5 % der gesamten Westküste. Ob das eine Rolle spielt ist für mich fraglich.

grüsse

jürgen
Ich habe letztes Jahr einen Bericht gelesen, wo es um die starke Zunahme und die Probleme durch diese Meeresnüsse in den letzten Jahren ging. Dort haben Experten des Meeresbiologischen Instituts in Rovinj erklärt, dass der Klimawandel sehr wohl eine Rolle spielt. Dadurch, dass die Winter auch in Kroatien immer milder werden, kühlt die Adria nicht mehr so ab wie in der Vergangenheit, was die Population dieser Nüsse begünstigt. Sie sterben nicht mehr ab sondern im Gegenteil vermehren sich sogar im Winter. Deshalb wundert es mich nicht, dass jetzt auch vermehrt deren großen Geschwister auftauchen.

Auch wundert es mich nicht, das vor allem die Westküste hier betroffen ist. Die Sedimente, die eingespült werden, egal ob jetzt durch Po oder Mirna, bringen auch Nährstoffe für die Glibberlinge mit.

Und ich finde es erklärt auch, warum vor allem an der Porec Riviera von Lanterna bis Funtana ganz verstärkt Sichtungen sind. Hier wird besonders viel mit Kies und Sand an diversen Abschnitten gearbeitet.

Ich fahr ja jetzt auch seit 30 Jahren regelmäßig nach Porec und Umgebung. Und klar gab es auch immer mal Quallen. Aber das regelmäßige Auftauchen dieser Nüsse seit ca. vier Jahren und jetzt die Menge an größeren Exemplaren, das kenne ich von früher in diesem Ausmaß nicht.

Das spielt schon alles mit rein. In den anderen Regionen hast du weniger Eingriffe in die Strände und weniger Zuflüsse. Das spricht dafür, warum es dort dieses große Vorkommen nicht gibt.

Reinfließen muss durch die Mirna ja nichts. Es reicht, wenn das Meer durch die Gezeiten die Sedimente rauszieht.

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Mick

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Hallo Jürgen, in meinem obigen Link ist die Rede von Algen. Diese sollen der Grund für die Quallenplage sein.
Ja, auch da gab es dieses Jahr aufgrund des warmen Meeres eine verfrühte Algenblüte. Und auch die Algen freuen sich über Einträge aus Flüssen oder Sandstrände, die da einfach nicht hingehören.

Es spielt alles zusammen. Kroatien hat in der Vergangenheit immer gesagt, die Küste wäre ihr wichtigstes Gut und sie wollen diese schützen. Ich glaube, diese Einstellung ist dem Ziel gewichen, möglichst viele Touristen mit schönen statt natürlichen Stränden ins Land zu holen.

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claus-juergen

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Grundsätzlich ernähren sich Quallen ja von Plankton. Das sind Mikroorganismen sowohl tierischer als auch pflanzlicher Art. Durchaus denkbar, daß übers Jahr gesehen wärmere Wassertemperaturen deren Wachstum anregt und folglich das Nahrungsangebot für Quallen höher wird. Der vorherrschende Wind weht nun mal aus dem Westen und damit könnte durchaus der Eintrag verschiedener Nährstoffe durch italienische Flüsse auch eine Rolle spielen.

Wer schon mal mit einem kleinen Boot um Kamenjak, ja sogar um Marlera gefahren ist wird die dortigen Strömungen bemerkt haben. Das wiederum könnte die Ostküste Istriens dahingehend begünstigen, daß dieses Nährstoffangebot geringer ist als im Westen. Damit erklärt sich vielleicht auch, daß Quallen dort nun mal kaum vorkommen.

Ab und zu war ich in den letzten Jahren auch im Raum Rijeka beim Schwimmen. Auch dort keine Quallen.

grüsse

jürgen
 

Mick

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Zum Glück fahren wir in vier Wochen nach Crkvenica.

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sven0403

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Zwischen Trogir und Split gibt es auch noch keine Quallen. Auch wenn das Meer schon sehr warm ist…
 
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frank2.0

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Mich hat bei Portoroz eine Qualle ziemlich böse erwischt. Das war im Jahr 1983 - das Thema gab's auch schon früher mal.
 
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Julija

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Julija

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Ja bist du verrückt:oops: So a riesen Vieh!!! Aber schön anzusehen.
 

claus-juergen

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Neues zum Thema. Klickt mal auf die Website der Zeitung und dann seht ihr vier Bilder woraus man deutlich erkennt, daß ausschließlich die Westküste Istriens betroffen ist.


google Übersetzung:

MARINE FORSCHUNGSZENTRUM aus Rovinj
DIE VERHASSENEN KOMPASS-JEDUSSIAS SIND WENIGER, aber einige andere unerwünschte Organismen vermehren sich 12.07.2022 10:12 | Autor: Jasna ORLIĆ

Das Zentrum für Meeresforschung der Zweigstelle Rovinj des Instituts Ruđer Bošković präsentierte eine neue Karte der Verbreitung von gallertartigem Plankton an der istrischen Küste im Zeitraum vom 1. bis 8. Juli. Laut Aussage von Dr. Tjaša Kogovšek vom oben genannten Institut gibt es derzeit weniger Berichte von Fischern und Schwimmern über das Vorkommen von Kompassquallen. Auch Fischer aus der Gegend von Umag, Novigrad und Savudrija bestätigten, dass es weniger dieser unerwünschten Quallen gibt. Dies entspricht den Erwartungen.

Wie wir bereits geschrieben haben, tauchten Anfang Juni Kompassquallen an der Küste auf. Da die Saison des Auftretens von Quallen dieser Art im offenen Meer von Februar bis Juli ist, wird erwartet, dass sie langsam zu verschwinden beginnen und ihre Anzahl abnehmen wird. In den vergangenen Jahren waren sie im August selten zu sehen, und im September werden sie wahrscheinlich überhaupt nicht an der Küste sein. Dies gilt jedoch nicht für Rippchen oder Walnüsse. Ihre Zahl ist im September am höchsten.

In seinem Beitrag auf Facebook forderte der IRB auch alle auf, das Auftreten von gallertartigem Plankton zu melden: „Auf der Grundlage Ihrer Berichte präsentieren wir eine Quallenverbreitungskarte. Bitte beachten Sie, dass mehrere Arten an mehreren Orten vorkommen können, aber nicht gemeldet werden. Daher empfehlen wir Ihnen, uns weiterhin Ihre Beobachtungen zu senden und uns bei der Verbesserung unserer Verbreitungskarten unter tkogovs@irb zu helfen. hr oder über die sozialen Netzwerke @CIMrovinj (Datum, Bild und Ort). Wir haben in der Woche vom 1. Juli 21 Beobachtungen erhalten. – 8.7. 2022.

Wir erhielten die meisten Berichte über die Kompassqualle (Chrysaora hysoscella; 16), 4 Sichtungen des Seeigels (Mnemiopsis leidyi) und nur eine Sichtung, die der Ohrenkappe (Aurelia sp.) zugeschrieben wird. Zwei Beobachter schickten uns Informationen vom selben Ort (Quallenkompass) und nur 2 Beobachter berichteten von mehr als 2 Arten am selben Ort“, heißt es in ihrem Facebook-Post.


grüsse

jürgen










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Julija

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Hallo Ute, ich bin gerade wegen den Quallen nicht schwimmen gegangen, als wir im September in Umag waren. Ich kenne mich damit nicht aus, und weiss auch nicht welche gefährlich sind. Aber ich habe schon Verbrennungen gesehen, die ich mir bei Gott nicht wünsche.
 
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