Zur allgemeinen Beruhigung in diesem Thread erzähle ich mal von meiner letzten Fahrt "mit dem Elektroauto nach Kroatien"
Wir waren im August 2 Wochen in Poreć und waren wieder mit meinem Tesla Model 3 Performance unterwegs. 4 Personen, voll beladen.
Dank der integrierten Ladeplanung im Tesla (die allerdings nur Tesla-Säulen ansteuert) habe ich keinerlei eigene Planung im Vorfeld gemacht. Braucht man mit einem Tesla einfach nicht. Wenn man Spaß daran hat (habe ich), kann man versuchen die vorgegebene Planung zu optimieren und zum Beispiel mit 2 oder 3% an der nächsten Säule anzukommen (dann bin ich vorher weiter gefahren und kann an der Ladesäule schneller laden, weil die höchste Ladeleistung bei den niedrigsten Akkuständen anliegt).
Daraus ergeben sich bei meinem Tesla mit 82kWh Akku so etwa 300 km reale Praxis-Autobahnreichweite. Mal nur 250, mal 350 - mehr sind nicht drin. Aber ich schleiche auch nicht rum oder mache die Klima/Heizung aus oder sowas.
Die Ladepausen sind 25-30 Minuten.
Istrien ist ein dankbares Ziel, da ich hierfür nicht in Kroatien selber laden muss. Fährt man runter nach Dalmatien kann es unangenehm werden, weil man aufgrund des Stromnetzes in Kroatien in der Regel geringe Ladeleistungen auch an den Schnellladern bekommt, zum Beispiel nur 50-70kw, statt normal (in der Teslawelt) bis 250 kw. Das würde dann zu deutlich längeren Stops führen.
Aber wie gesagt, auf Istrien bezogen kein Problem. Der letzte Tesla Supercharger ist in Koper.
In Istrien haben wir am gemieteten Ferienhaus geladen an einer normalen Schukosteckdose. Geladene kW habe ich immer notiert und hinterher dem Vermieter bezahlt. Kam aber doch einiges zusammen, ich glaube es waren 250kWh in den 14 Tagen, die ich am Haus geladen habe. Hätte ich niemals öffentlich laden wollen, das hätte viele Kompromisse erfordert und würde ich nicht empfehlen. Spreche da aus eigener Erfahrung. Hängt natürlich von der eigenen Leidensfähigkeit ab. Ich habe nach 3,5 Jahren Elektroauto fahren keine Lust mehr auf (größere) Kompromisse.
Rückfahrt ebenso ohne besondere Vorkommnisse, 1250 km an einem Tag. Verbrauch etwa 20kWh auf 100km.
Dann noch kurze allgemeine Anmerkungen von mir:
Persönlich würde ich - wenn man öfter Langstrecke fährt - kein Elektroauto mit unter rund 80 kWh Akku großem Akku nehmen. 100 wäre mir lieber und das würde ich in einem 5er BMW oder einer E-Klasse als angemessen betrachten. Ärgerlicherweise hat BMW dem i5 auch nur einen ich glaube 78 kWh großen Akku spendiert.
Weil meine Frau und ich lademüde sind, haben wir auch die Fahrt mit einem von unseren Verbrennern erwogen. Aber die ältere E-Klasse mit V6 braucht halt 10 Liter Super, also vielleicht 16 Euro auf 100km, während das Model 3 20kWh zu rund 40 Cent = 8 Euro braucht. Das sind 200 Euro Ersparnis auf Hin- und Rückfahrt.
Und gerade jetzt im August war der Komfort der Vorklimatisierung vom Tesla absolut gold wert. Immer in ein 22 Grad kühles Auto gestiegen statt sonst 55 Grad.
Also ich bin explizit kein Elektroauto Fanboy, aber so ein Tesla Model 3 mit großem Akku ist schon ein verdammt gutes Gesamtpaket. Und als Firmenwagen in meinem Fall mit großen Steuervorteilen versorgt.