Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

Heiko705

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Teil 14:

Wir suchten ein Plätzchen im feinen Kies, legten uns in die pralle Sonne und kühlten uns hin und wieder im Wasser ab. Auch meine Luftmatratze kam wieder zum Einsatz, und ich ließ mich herrlich dahintreiben. Einige Kinder sprangen vom nahen Felsen in das erfrischende Wasser. So ließen wir die Stunden dahin gehen. Gegen Ende des Nachmittags rafften wir uns schließlich auf, um noch einmal in der Konoba am Punta Rata Platz zu nehmen. Marco bestellte sich einen Kaffee, und ich ließ mir einen Mojito schmecken.


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Am Strand Podrače

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Zurück auf dem Lungomare

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Ein Kaffee für Marco

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Ein letzter Blick gen Punta Rata

Am frühen Abend erreichten wir Baška Voda (z. dt. sprudelndes Wasser). Der schöne Hafenort zählt ca. 2.700 Einwohner und liegt 10 km nordwestlich von Makarska. Der Ort wurde erstmals im 17. Jhdt. geschichtlich erwähnt, von einer früheren Besiedelung kann man jedoch ausgehen, da die archäologischen Funde im Gebiet bis in die Bronzezeit zurück gehen. Da sich hier am Hügel Gradina eine kleine Trinkwasserquelle befand, geht man davon aus, dass der Ort ringsherum entstanden ist.

Nach der Vertreibung der Türken im 17. Jhdt. sind viele Bewohner von den umliegenden Berghängen aus den Dörfern Topići und Bast zugezogen. Das in 1750 gebaute Kirchlein St. Laurentius war derzeitig klein und viel zu eng, so begann man ein neues zu bauen, das in 1889 beendet und geweiht wurde als Kirche des Hl. Nikolaus, dem Beschützer von Reisenden und Seeleuten. Heutzutage ist es fast ein reiner Touristenort. Eingerahmt vom imposanten Biokovo-Gebirge und von langen weißen Kieselstränden, entwickelte sich der Ort zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Region. Es finden alljährlich ein bis zu 15 Kilometer langer Karfreitagsumzug und Festivitäten am Tag des Heiligen Nikolaus statt. Eine sehenswerte Statue desjenigen befindet sich im Hafen.

Wir hatten am Hafen geparkt und schlenderten an der Riva entlang. Der Hafenbereich war riesig. Die Sonne hatte sich gesenkt und den Hafen in ein rotes, abendliches und idyllisches Licht getaucht. Unzählige Palmen vermitteln ein angenehmes Gefühl. Es wimmelte nur so vor Booten. Plötzlich hörten wir einen Song, der im Radio auf einem der Boote gespielt wurde. Ja, ist das nicht…doch, genau der war es. Da war er wieder, der Song „We were younger“ von Marc Philippe, den wir am Strand auf Ilovik bereits gehört hatten. Spätestens jetzt war er zum Song des Urlaubs avanciert, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Der feine Kiesstrand Podluka westlich des Hafens machte einen guten Eindruck. Er war voll mit Holzliegen und Urlaubern. An der Riva gibt es zahlreiche Konobas, Pizzerien, Bäckereien und Hotels. Am Hügel Gradina befinden sich noch die letzten Mauerreste der antiken Fortifikation, sowie ein Partisanendenkmal. In der Nähe des Muschelmuseums, auf dessen Besuch wir verzichteten, kamen wir an die Wasserquelle mit Brunnen mit der Bronzestatue einer Wäscherin, die Kleidung im Brunnen wäscht. Diese Statue wurde zu Ehren der hart arbeitenden, einheimischen Frauen aufgestellt. Allerdings handelt es sich hier nicht um Trinkwasser. Dahinter liegt der älteste Teil des Ortes, doch leider darf man sich hier keinen wirklich erkennbaren, mittelalterlichen Ortskern vorstellen.


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An der Riva in Baška Voda

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Am Strand Podluka

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Wasserquelle mit Bronzestatue einer Wäscherin

Das Ausflugsboot Biba hatte wohl seine täglichen Fahrten absolviert und lag nun während des verdienten Feierabends an der Mole. An einem Ankermonument vorbei, kamen wir schließlich zur stattlichen Statue des Hl. Nikolaus, an der zahlreiche Besucher für das perfekte Urlaubsfoto posierten. Wir gesellten uns zu ihnen. Die Bronzestatue des Schutzpatrons der Stadt wurde 1999 von Mladen Mikulin geschaffen. Dann kamen wir zum Hauptstrand Baška Vodas, dem Nikolina. Hier steht das älteste Hotel des Ortes, das Hotel Slavija, welches bereits in den 30’er Jahren des letzten Jahrhunderts seine Pforten öffnete und den Weg für den Tourismus bereitete. Daneben trifft man auf die Pfarrkirche Sv. Nikola, die 1889 im neoromanischen Stil erbaut wurde. Der frei stehende Glockenturm kam jedoch erst im Jahre 1991 hinzu. Letzten Endes marschierten wir wieder zurück zum Auto. Der Rundgang hatte mir gut gefallen, und auch Baška Voda gefällt mir, obwohl ich mich über einen echten Ortskern sehr gefreut hätte. Der Ort versprüht ein sehr angenehmes Ambiente und hat für meine Begriffe mehr zu bieten als beispielweise Tučepi.


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An der "Biba"

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Vorm Hotel Slavija

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Der Hl. Nikolaus

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Statue mit Hotel Slavija und Glockenturm der Kirche Sv. Nikola

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Strand Nikolina

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Kirche Sv. Nikola

Für das Abendessen hatte ich einen Tisch in der Konoba Panorama bestellt. Die Konoba liegt oberhalb von Baška Voda im Dörfchen Topići. Man muss zunächst wieder auf die Magistrale fahren und von dort einen steilen Hügel hinauf. Marco und ich waren erstaunt, dass sich hier oben überhaupt noch etwas befindet. Schon von weitem hörten wir Musik. Dann kamen wir auf eine hübsche Terrasse mit einem wunderbaren Blick auf’s Meer und Brač und Hvar im Hintergrund. Die Holztische und –bänke waren alle besetzt. Ein älterer Herr machte Musik mit seinem Akkordeon und sang dazu. Ein großer Ofen an der Seite mit 6 mit Kohle bedeckten Pekas zog unseren Blick auf sich. Das sah alles sehr einladend aus. Wir hatten uns also eine hübsche Location zum Essen ausgesucht. Dann kam der Chef. Es war ein ebenfalls älterer Herr mit einer sehr tiefen Stimme. Als er merkte, dass wir Deutsche waren, sprach er ebenfalls Deutsch. Er überlegte einen Moment und ließ dann direkt am Haus einen weiteren Tisch aufstellen, an dem wir Platz nehmen konnten. Der Herr war besonders, so ein bisschen ein Entertainer und sehr nett. Wir mussten über ihn schmunzeln.


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Pekas in Wartestellung

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Auf der Terrasse der Konoba Panorama

Dann bestellten wir zwei große Bier. Er verschwand im Haus, kam nach einer halben Minute wieder hinaus und knallte uns zwei Bier auf den Tisch mit den Worten: „Guck' mal, wie schnell!“ Er grinste über beide Ohren. Marco und ich mussten lachen. Der Typ war einfach ein Unikum. Marco stellte sich vor, wie er vor uns stand, und plötzlich hätten wir eine Faust im Gesicht, die wir nicht kommen sahen. Auch dann würde er sagen: „Guck' mal, wie schnell!“ Nur um uns zu beweisen, wie schnell er sein konnte. Bei dieser Vorstellung kamen wir aus dem Lachen nicht mehr raus. Unfassbar! Aber diesem Herrn war ja fast alles zuzutrauen. Langsam ging die Sonne unter, und die Laternen auf der Terrasse wurden angestellt. Als Vorspeise aßen wir eine Suppe. Anschließend bestellte ich eine Dorade mit Mangold. Marco entschied sich für 3 dünne Bratwürstchen mit Pommes. Der Herr mit dem Akkordeon hatte nach einer Pause wieder angefangen zu spielen und bewegte die Hüften im Takt der Musik. Das sah ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Hin und wieder sang der Chef mit seiner tiefen Stimme ein paar Takte mit. Auch damit zauberte er ein Grinsen auf unsere Gesichter. Er schien sehr beliebt zu sein. Mein bestellter Weißwein ließ jedoch auf sich warten. Ich musste den Chef darauf aufmerksam machen. Da war er also nicht besonders schnell gewesen. Er gab zu, ihn vergessen zu haben und reichte ihn mit einer Entschuldigung nach.


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Weißwein

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Dorade

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Bratwürstchen

Die Konoba ist unbedingt zu empfehlen. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. Schließlich zahlten wir und verabschiedeten uns. Im Plodine mussten wir noch ein paar Besorgungen machen, bevor wir nach einem schönen Tag auf unserem Balkon Platz nahmen und auf den Tag anstießen.
 

Julija

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Hallo Heiko, jeden Tag freue ich mich auf einen weiteren Bericht von dir und wünsche mir, dass diese nie aufhören mögen. Ich liebe Baška Voda und das Panorama Restaurant werde ich nie vergessen. Das Essen, dieses Ambiente, der singende Wirt, einfach alles hat mir dort oben gefallen. Gerne wieder!
 
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Julija

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Ja, war er 2015 auch schon. Aber auch lustig. Er saß lange bei uns am Tisch und erzählte von ganz Kroatien. Dabei füllte er immer wieder unsere Gläser. Diese waren auf's Haus. Wir fühlten uns so richtig wohl. Lachten viel und sangen mit ihm. Der kostenlose Transfer war natürlich gigantisch. Wir hätten nicht mehr selber fahren können. Natürlich steckten wir dem Fahrer ein ordentliches Trinkgeld zu.
 

claus-juergen

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Hallo Heiko,

Baska Voda gefällt mir beim Betrachten deiner Bilder auch recht gut. Ich mag diese nicht allzu großen Orte an der Küste recht gerne.

Das von dir oben geschilderte Lied von Marc Philippe kannte ich bisher nicht. So habe ich mich mal bei YouTube schlau gemacht. Tatsächlich gefällt mir vor allem die dargestellte „Architektur“ recht gut. Die Proportionen der gezeigten „Gebäude“ stimmen augenscheinlich. Ich nehme an, dass es auch bei euch beiden nicht nur die Musik, sondern auch die gut gelungenen Nahaufnahmen des Videos sind, die euer Interesse gefunden haben. Liege ich richtig mit dieser Vermutung?


Grüße

Jürgen
 
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Heiko705

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Schön, dass Du den Song eingestellt hast. Aber das Video kannten wir zuerst nicht. Wir haben den uns zuvor unbekannten Song am Paržine-Strand auf Ilovik mehrere Male gehört, weil er an der Strandbar immer wieder lief, und so hat er sich in unseren Gehörgängen festgesetzt. Das kann nur verstehen, wer dabei war. Er passte einfach auch gut zum Summerfeeling am Strand. Und nun waren wir positiv überrascht, ihn in Baŝka Voda an der Riva wieder zu hören. Das hat mit den zugegebenermaßen hübschen "Gebäuden" im Video wirklich nichts zu tun.
 

SuuSii

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Hallo Heiko,

ich finde es immer wieder interessant, dass du uns hier auch die kulinarischen Genüsse Kroatiens zeigst und die vielen Konobas abseits des eigentlichen Trubels. Meine Liste der "To do's" für die nächsten Jahre wird immer länger :).

LG Susi
 

Julija

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Hallo Susi, diese Konoba ist sehr gut besucht. In der Hauptsaison wird man aufgefordert dringend zu reservieren. Wir haben uns damals auf eine Liste setzen lassen, weil es schon Anfang Juli war. Auch saßen wir mit einem anderen Paar aus Österreich an einem Tisch, weil alle anderen belegt waren. Alles Touris!
 
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Heiko705

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Teil 15:

Tag 19 – Am Strand von Krvavica
Dienstag, der 23.08.2022:

Der Morgen begann. Das erste, was ich tat, war meist, einen Blick vom Balkon auf’s Meer zu werfen. Marco und ich waren uns einig, dass unsere Ferienwohnung auf Cres besser war, doch der weite Rundumblick vom Balkon in Makarska war ebenfalls etwas Besonderes. Tonka fragte uns regelmäßig, ob uns denn etwas fehle und war nach wie vor außerordentlich um unser Wohlergehen bemüht. Der „Nürnberger“ schien mittlerweile abgereist zu sein. Wir bekamen ihn nicht mehr zu Gesicht. Doch neue Gäste waren uns aufgefallen, die wohl ebenfalls aus dem Fränkischen stammten, was die Nummernschilder an den PKW’s verrieten. Unter ihnen waren zwei etwas üppigere Damen, die in einem Apartment parterre wohnten. Mittlerweile parkte Marco regelmäßig in einer Garage unterhalb des Hauses. Mangels weiterer Parkmöglichkeiten stellten wir uns manchmal einfach hinter einen anderen deutschen Wagen, der damit zugeparkt war, denn schließlich hatten wir gesagt bekommen, dass die mittlere Garage für uns sei. Wenn dieser Wagen aber nun auch immer dort stand, konnten wir es nicht ändern. Wir sagten uns einfach, wir würden sicher früher das Haus verlassen als die meisten anderen Bewohner. Es hat sich nie jemand beschwert.

Nach dem Frühstück besuchten wir Igrane und parkten am wuchtigen, neoklassischen Glockenturm der Rosenkranzkirche oberhalb des Ortes, der so aussieht, als ob er über den Ort wachen würde. Igrane liegt am Hang und hat ca. 400 Einwohner. Ein Beschreibung der Tourismuszentrale lautet: "Genau hier, wo der Fels das Meer küsst und die Welle kuschelig ist und der Glockenturm die nächste Morgenröte ankündigt, liegt Igrane". Zwei kleinere Häfen bieten Platz für Bootsfahrer, und am Pier werden auch verschiedene organisierte Ausflüge von lokalen Anbietern angeboten. Oberhalb des Ortes, inmitten uralter Olivenhaine, befindet sich das Kirchlein von St. Mihovil aus dem 11. Jahrhundert, das bedeutendste Mittelalterdenkmal im Küstenland von Makarska. Aufgrund einiger archäologischer Funde weiß man heute, dass hier bereits zu römischer Zeit eine Siedlung bestand. Der Name Igrane wurde erstmals 1466 geschichtlich erwähnt. Einst wohnten die Bewohner noch in Gornje Igrane an den Hängen des Berges, bevor sie schließlich zum Meer umgesiedelt sind.


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Blick auf Igrane und den Glockenturm der Rosenkranzkirche

Marco schloss das Auto ab, und wir gingen auf Erkundung. Unter der Kirche befindet sich der Turm Zalina kula, der an die Zeiten des Kampfes gegen osmanische Türken erinnert. Ich lief die Gassen hinab, an alten Steinhäusern vorbei. Doch wo war Marco? Ich rief an ihn an. Er hatte wohl keine Lust gehabt, so weit zu laufen und war oben an der Kirche geblieben. Kurz darauf kam er hinuntergefahren und sammelte mich ein. Jetzt parkten wir in Hafennähe. Igrane ist durchaus idyllisch. Viele der alten Häuser haben bunte Fensterläden. Der Kieselstrand Centar mitsamt der dazu gehörigen Promenade ist 700 Meter lang. Westlich davon liegen viele der Häuser dicht an dicht auf einer kleinen Halbinsel, was einen recht pittoresken Eindruck macht.


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An der Kirche

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Auf dem Weg hinunter

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Zalina kula

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Im kleinen Zentrum

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Am Hafen Igranes

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Der Strand Centar

Viele Badegäste tummelten sich am Strand, der auch einige Wasserrutschen für die Kiddies zu bieten hat. In der Nähe wurde im Jahr 1760 das Landhaus Šimić-Ivanišević im Barockstil gebaut. Es ist rosa-getüncht und auffällig. Wie wir feststellten, kann man sich hier wohlfühlen. Westlich der Halbinsel beginnt der schöne Strand Djevičanska, ein Strand in typischer Makarska-Riviera-Manier mit feinem Kies, Sonnenschirmen und schräg zum Meer hin wachsenden Pinien. Mir gefällt Igrane. Vielleicht nicht ganz so hübsch wie der hübsche Ort Pisak, aber nahe dran. Als wir wieder den Hügel nach oben liefen, stießen wir am Trg Hrvatskih Velikana auf die kleine Kapelle der unbefleckten Empfängnis. Gibt es sowas also doch? Wir verließen den Ort und genossen zum Abschluss von der Magistrale noch einen schönen Blick auf den Hafen.


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Das Landhaus Šimić-Ivanišević

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Strand Djevičanska

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Kapelle der unbefleckten Empfängnis

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Mach's gut, Igrane!

Nun fuhren wir 25 Kilometer nach Nordwesten und besuchten den kleinen Ort Promajna. Wir hatten Mittagszeit. Der überschaubare Ort wurde wohl im 17. Jahrhundert gegründet. Von Bewohnern der Orte Bast und Podgora wurde er als Fischerort genutzt. Heute hat Promajna um die 250 Einwohner. Über den Dächern des Ortes ragt der Kirchturm der Kirche "Allerheiligen". Diese wurde erst im Jahre 1999 im neuromanischen Stil erbaut.

Unser erster Gang führte uns ans Wasser. Und – wow – der lange Strand vor dem Ort ist wirklich eine Wucht. Er ist vergleichbar mit dem Stadtstrand Makarskas. Eine lange, gebogene Bucht mit feinem Kies und herrlichen Pinien lässt keine Wünsche offen. Und so tummelten sich hier auch Unmengen an Badegästen. Man kann es ihnen nicht verdenken. Alles war voll mit Menschen, Liegen, Sonnenschirmen und Luftmatratzen. Im Nordwesten des Ortes befindet sich der FKK-Bereich. Der Strand endet im Osten mit schroffen Felsen. Hier findet man auch die Überreste einer alten Olivenmühle. An der Promenade kamen wir an einen kleinen Park mit Brunnen zum Ausruhen. Sie lädt zu einem schönen Spaziergang ein und beherbergt zahlreiche Konobas und Ferienhäuser. In Promajna ist alles Notwendige für den Urlaub wie Post, Touristinfo, Wechselstube, zwei Supermärkte sowie kleinere Bäckereien und Gemüsestände vorhanden. Auch der Wassersport kommt nicht zu kurz. Jet-Ski, Paragliding, Tretboote und Hüpfburgen für Kinder sind Teile des Strandangebots. Und das Gebirge thront mächtig über dem Ort. Letzten Endes war es das aber. Sehenswürdigkeiten suchten wir vergebens, und so waren wir uns schnell einig, dass der Strand das Highlight ist.


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Der Strand in Promajna

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Park an der Promenade

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Das östliche Strandende

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Übereste der alten Olivenmühle

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Auf der Promenade

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Jetski-Verleih

So beendeten wir unseren Rundgang nach einer Stunde und fuhren zum benachbarten Krvavica. Wir parkten auf einem Parkplatz neben der Marina Ramova. Hier befindet sich ein verlassenes Kinderheilbad, ein richtiger Lost Space. Es sind große Gebäudeteile mit zerstörten Fenstern und Graffiti. Das einzigartige Gebäude in kreisförmiger Architektur wurde inmitten eines Pinienwaldes von 1963-64 erbaut. Ich versuchte, einen kleinen Blick hinein zu werfen, doch außer kahlen Wänden und maroden Fußböden war darin nichts zu sehen. Die Marina nebenan ist ebenfalls sehenswert. Sie ist größer, als ich bei einem so kleinen Ort wie Krvavica annahm. Ein weiblicher Gast machte uns auf so etwas wie eine Skulptur einer Meerjungfrau am Ende der Marina aufmerksam, doch wir wurden nicht fündig. Das Symbol des Ortes ist der Felsen Ključ kuk über der Ortschaft. Gemeinsam mit dem benachbarten Bratuš zählt man hier knapp 280 Einwohner. Auf einem Strandweg kann man auf der einen Seite bis nach Baška Voda und auf der anderen Seite bis nach Makarska laufen.


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Das verlassene Kinderheilbad in Krvavica

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Blick ins Innere

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Marina Ramova in Krvavica
 

Heiko705

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Hallo Heiko,

ich finde es immer wieder interessant, dass du uns hier auch die kulinarischen Genüsse Kroatiens zeigst und die vielen Konobas abseits des eigentlichen Trubels. Meine Liste der "To do's" für die nächsten Jahre wird immer länger :).

LG Susi
Hallo Susi, ich schätze mich glücklich, wenn ich Deine To Do - List erweitern kann.
 
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Julija

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Ich frage mich schon lange, warum dieser Ort nach der Blutwurst benannt ist. ( Krvavica)

Wir sind abends einmal von Baška Voda in die Richtung gelaufen, und mit dem Bus wieder zurück. Der CP Krvavica ist auch ganz nett.

Es ist so schön, wenn man morgens schon vom Urlaub träumen kann. Heiko und Marco machen es möglich:respekt:
 
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claus-juergen

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Hallo Heiko,

Wenn ich mir den langen Strand von Promajna und die vielen Besucher anschaue frage ich mich ernsthaft, wo die denn alle in diesem kleinen Ort parken? Irgendwie scheint es zu funktionieren, dass die Badegäste mit all dem Zeug was man so am Strand benötigt zu Fuß vom Parkplatz dorthin gelangen.

Schade um das verlassene Kinderheilbad. Die Architektur ist durchaus etwas Besonderes. Es wäre schön, wenn sich ein Investor finden könnte um den alten Mauern neues Leben einzuhauchen. Vielleicht sind aber auch die Eigentumsverhältnisse wie so oft im Land ungeklärt.

Du zeigst uns am Stand liegende Jetski. Waren die nicht vermietet bzw. hattest du den Eindruck, dass es Probleme mit deren Betrieb und den Badegästen gibt? Ich frage deshalb, weil ich das vom Campingplatz Kazela anders in Erinnerung habe. Dort gibt es keine Absperrketten im Meer und so kommen die Piloten solcher Gefährte nicht nur dem Ufer, sondern auch den Schwimmern oft gefährlich nahe.

Grüße

Jürgen
 

Heiko705

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Hallo Jürgen, danke für Deinen Beitrag. In Promajna habe ich niemanden Jetski fahren sehen, aber sie standen zur Vermietung bereit. Vielleicht hatte einfach niemand Lust? Ich kann es Dir nicht sagen. Auf eventuell vorhandene Absperrungen habe ich leider nicht geachtet.

Für den kleinen Ort ist der Strand schon fast zu gut besucht, das ist wahr.
 

Heiko705

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Teil 16:

Da wir nun in Badelaune waren, packten wir unsere Sachen und liefen zum Strand Ramova unterhalb des Ortes. Nun konnten wir die Architektur des ehemaligen Kinderheilbades von der anderen Seite betrachten. Viele mag dieser Bau in der Nähe des Strands stören. Marco und ich sind uns aber einig, dass die Ruine im Wald dem Strand ein zusätzliches Etwas verleiht. Eine schöne Promenade führt vor dem Gebäude entlang. Wir kamen für mich an einen der schönsten Badestrände der Makarska-Riviera; und ich denke, auch Marco würde mir nicht widersprechen. Man kann hier Boule spielen, die Kugeln und entsprechende Bahnen sind jedenfalls vorhanden. Ein breiter Kieselstrand mit wunderschönen Pinien breitete sich vor uns aus. Am östlichen Ende des Strands befindet sich eine sehr schöne und schräge Felswand, unter der der Fußweg nach Makarska entlang führt. Ich lief ihn ein Stück; das macht wirklich Spaß, zwischen dem abenteuerlichen Fels und der Küste dahin zu marschieren. Noch war die Sonne da. Der Strand war mittelmäßig besucht. Nach einer Weile des Schwimmens und Sonnenbadens nahmen wir an der Strandbar Platz und tranken einen Cocktail.


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Auf dem Weg zum Strand Ramova

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Das ehemalige Kinderheilbad von der unteren Seite

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Die Boule-Bahn

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Strand Ramova

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Unter der Felswand

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Fußweg nach Makarska

Noch bevor wir bezahlt hatten, fing es an zu regnen. Wir hatten die Verdunkelung des Himmels schon seit einiger Zeit bemerkt, doch darauf gehofft, dass das Unwetter vorbeiziehen würde. Schnell bezahlten wir, damit wir unser am Strand verbliebenes Hab und Gut vor dem Nass retten konnten. Der flinke Marco war schneller fertig als ich. Der Strand leerte sich. Wir suchten unter einigen Bäumen Unterschlupf und warteten den Regen ab. Allzu schlimm war es nicht, und nach einer halben Stunde hörte es auf, so dass wir wieder am Strand Platz nahmen. Viele taten es uns gleich und waren schwuppdiwupp wieder am Strand und badeten in den Wellen. Doch irgendwie hatte die Regenpause uns den Spaß am Baden etwas genommen, und so brachen wir früher auf als ursprünglich gedacht. Kaum waren wir unterhalb des ehemaligen Kinderheilbads, fing der Regen erneut an, und jetzt kräftiger als zuvor.

Schnell sprangen wir unter das Dach eines Imbisses. Er trägt den Namen „Fast Food Bepo“. Alle Tische waren besetzt, an einem der Tische saß jedoch nur ein Herr, und so fragten wir, ob wir uns dazu gesellen dürften. Schnell bekam er mit, dass wir Deutsche sind und stellte sich als Bosnier vor. Er sprach recht gut Deutsch. Anfangs kamen wir mit ihm recht gut ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er eine ganze Weile in Deutschland gearbeitet hätte und kannte viele Städte, darunter auch Kassel. Wir redeten über dieses und jenes. Er erzählte viel von seinen Erlebnissen in Deutschland. Marco und ich berichteten ihm, dass wir auch in der Herzegowina waren. Wir sprachen auch über die Aussprache mancher Worte, und dass ein Eimheimischer oftmals manche Begriffe nicht versteht, weil man sie falsch ausspricht oder nur weil man die falschen Wortteile betont. Ein Beispiel war der Ort „Počitelj“. Spricht man es langsam aus, Silbe für Silbe, muss es sich ziemlich lächerlich anhören. Richtig wäre eher die Aussprache „Potschtel“. Es folgte eine Erklärung, wie man denn an der Grenze in die Herzegowina Grenzbeamte richtig besteche, wenn man zu viele Zigaretten dabei habe. Seine Frau kam dazu, die eben noch unterwegs war.

Die beiden erzählten und erzählten, und mit der Zeit wurde es uns zuviel. Ich hatte unterdessen einen Cheeseburger bestellt, doch er kam und kam nicht. Das Ehepaar zeigte uns viele Fotos seiner Kinder auf dem Smartphone. Dann prahlte man, was für schmackhafte Wurst und Schinken man doch stets kaufe. Sie bestellten sie im Internet. Auch hier wurden uns zahlreiche Fotos gezeigt. Eigentlich handelte es sich eher um eingeschweißte Massenware aus dem Internet. Als Bosnier muss man doch in der Lage sein, in der Region hochwertigeres Fleisch zu bekommen, anstatt es sich im Internet zu bestellen, dachten wir. Mittlerweile gingen die beiden uns etwas gegen den Strich – um es höflich auszudrücken – doch der Regen hörte nicht so bald auf, und es dauerte eben, bis mein Cheeseburger endlich kam, so dass wir ihnen ausgeliefert waren. Als ich den Burger gegessen hatte, ging ich auf die Toilette und genoss für ein paar Minuten die Ruhe, überließ dem armen Marco die mittlerweile unliebsame Gesellschaft. Ich fieser Hund! Als ich zurück kam, saß der aufatmende Marco allein da. Das Ehepaar war weitergezogen. Puuuh!

Als der Regen endlich vorbei war, stiegen wir in's Auto und fuhren hinüber in das kleine Bratuš. Marco hatte sich in vorhergehenden Urlauben in den kleinen Ort verliebt und mir schon vieles davon erzählt. Bratuš ist wirklich ein Mini-Ort. Es ist ein kleines Fischer- und Touristendorf mit weniger als 50 Einwohnern außerhalb der Ferienzeit. Es ist durchaus gelungen, die ursprüngliche Atmosphäre einer kleinen Fischergemeinde zu bewahren. Bratuš wird zum ersten Mal in historischen Dokumenten aus dem Jahr 1674 erwähnt. Oberhalb des Dorfes befinden sich kleine prähistorische Ruinen mit dem Namen „Gradina“. Leider war die Straße noch nass und der Himmel bewölkt. Bei Sonnenschein sieht so ein Örtchen ja immer gleich schöner aus. Kommt man in den Ort hinab, geht es am Strand entlang nach links zur Beach Bar „Sahara“. Die Bar ist wirklich süß. Die Sitzplätze waren mit Palmenblättern überdacht. Einige der Plätze waren sogar besetzt. Es gibt eine kleine Schaukel für verliebte Paare. Alles war schön mit Blumen und Grünpflanzen dekoriert. Bei schönem Wetter lässt man es sich hier sicher sehr gut gehen. Von hier aus sieht man hinüber zur zu Krvavica gehörigen Marina Ramova.


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Wegweiser zur Strandbar

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An der Strandbar

Wir schlenderten hinüber zum Ort. Am Strand entlang. Und der ist richtig hübsch und endet hinten an einer kleinen Mole. Alte Holzboote liegen idyllisch unter Palmen und verhelfen dem kleinen Ort zu einem hübschen Flair. Bratuš hat eigentlich nur eine Straße, doch man wundert sich, was es hier alles gibt. Zwischen einigen alten Steinhäusern mit alten Mühlsteinen findet man einen Obst- und Gemüsehandel, einen kleinen Supermarkt, die Bar „Antonio“, einige Ferienhäuser und schließlich die schnuckelige Konoba Bratuš. Marco war schon ganz wild darauf, hier zu essen, und selbstverständlich hatten wir schon zuvor einen Tisch bestellt. Durch einen überdachten Durchgang kommt man zu einer Art kleinem Dorfplatz oder Innenhof, der mit viel Grün, weiteren Mühlsteinen, alten Gebäuden, Bougainvilleen, Steinbögen und einem gepflasterten Boden aufwartet. Marco war ganz baff, als wir hinten in der Straße eine weitere Konoba, die Konoba Pukić, fanden. Er war sich sicher, dass es sie vor ein paar Jahren noch nicht gab. Am Straßenende schauten wir drei Fischern beim Ausnehmen soeben gefangener Fische zu. Sie ließen sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen.


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Das kleine Bratuš

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Durch das Dorf

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Fleißige Fischer

Am Ende geht das kleine Bratuš fast übergangslos in das benachbarte Promajna über und als hübscher kleiner Ort durch, in dem man ein paar schöne Momente verbringen kann. Doch wir waren ja noch nicht fertig. Das Essen stand noch an. Wir nahmen unter hängenden Fischernetzen an dem uns zugewiesenen Tisch Platz und studierten die Speisekarte. Nach einer Brokkolicreme-Suppe genehmigte ich mir mit Käse gefüllte Lignje na žaru auf einem Beet aus Mangold. Gut, gut. Ein Glas Weißwein rundete das Mahl ab. Es war ein einheimischer Kujundžuša, von dem ich bis dato noch nie etwas gehört hatte. Auch nach den bereits in Martinščica genossenen Tintenfischen bin ich nun weitestgehend von meinen Vorurteilen geheilt. Wichtig ist eben nur, dass man sie in der richtigen Art und Weise bekommt. Marco hatte sich für Pašticada mit Gnocchi auf Feldsalat entschieden.


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Konoba Bratuš

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Pašticada

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Gefüllte Lignje na žaru

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Der Abend beginnt

Wir waren an diesem Abend früher zurück als sonst und nutzten die Zeit. Ich muss sagen, heute ließen wir auf unserem Balkon in Makarska ein wenig „die Sau raus“. Das musste eben auch mal sein. Wir lachten viel und erinnerten uns an die eine oder andere Anekdote. Einige Schnapsgläschen wanderten über den Tisch. Rammstein schallte über alle Dächer. Die Bewohner des Viertels kamen in den unzweifelhaften Genuss deutscher Rockmusik. Irgendwann winkte unten auf dem Hof eine Dame und bat uns, doch ein wenig leiser zu machen. Der Bitte kamen wir dann nach.
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

es freut mich, daß du mit deinem Kontakt zu dem bosnischen Ehepaar wieder ein klein wenig zur Völkerfreundschaft beigetragen hast. Nachdem dein "neuer Freund" ja zeitweise in Kassel gelebt hat konntet ihr euch sicherlich im selben Dialekt unterhalten. Nun hast du ja einen tollen Kontakt zum Nachbarland Kroatiens und damit auch bei deinem nächsten Besuch einen engagierten Fremdenführer. Nur eines solltest du dann beachten. Trinkfestigkeit ist in Bosnien auch gefragt. Wie du selbst bemerkt hast, ist die Polizei übrigens fast allgegenwärtig. Also aufpassen wenn du deinen neuen Freund einmal besuchen solltest. ;)

grüsse

jürgen
 
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Julija

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Hallo Heiko, diese ehemalige Kuranlage für respiratorische Erkrankungen ist einfach vom Bau her schon gigantisch. Irre, dass man sowas einfach so verfallen lässt. Aber vielleicht sucht man ja schon nach einem Investor. Pinien haben grosse Heilkräfte und kräftigen damit auch die Lungen. Idealer Platz für Lungenkranke bzw. Asthmakranke oder Bronchitis Erkrankte.

Haha, wir haben 2015 auch eine bosnisches Paar kennen gelernt, wo uns beeindrucken wollte. Bosnier sind eigentlich ganz nett und kommen sehr viel nach Makarska. Was für ein Glück, dort in der Nähe zu wohnen. Ich habe eine Bekannte aus Jajce in Bosnien. Sie badet gerne in Bratuš bzw. Promajna.

Das Essen sieht irgendwie überall gleich aus. Am liebsten assen wir damals an den Strandbuden, die abends auch auf hatten. Irgendwie gefiel uns diese Biergarten- Atmosphäre direkt am Meer. Oft war auch Live Musik dabei.

Die Bilder werden immer schöner, und meine Sehnsucht immer grösser.
 
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Heiko705

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Tag 20 – Rückkehr in die Herzegowina
Mittwoch, der 24.08.2022:

Ein neuer Morgen brach an. Nach dem gewohnten Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren abermals in Richtung des Tunnels Sv. Ilija und über die D76 und D60 in Richtung Imotski, was auch unser erstes Ziel war. Gegen 10:00 Uhr kamen wir an. Imotski befindet sich im Zagora. Hierbei handelt es sich um eine submediterrane Binnenlandschaft im Hinterland von Dalmatien. Weil die Gebirge Mosor und Biokovo das Gebiet vom Meer trennen, herrscht ein günstiges Klima für den Weinanbau in geschützter Lage. Und so wundert es nicht, dass es sich hier um eines der vier großen Weinanbaugebiete an der kroatischen Adriaküste handelt. Hier wird beispielsweise die autochtone Rebsorte Kujundzuša angebaut, die ich ja am Vortag erst kennengelernt hatte. Man lernt eben nie aus im Leben. Die Grenze zu Bosnien und Herzegowina ist von Imotski lediglich sieben Kilometer entfernt. Das Gebiet um die ca. 4.500 Einwohner zählende Stadt war bereits in der Jungsteinzeit bewohnt, was zahlreiche Funde belegen. Die Festung Topana entstand wohl bereits im 9. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert wohnten in der Festung und den umliegenden Dörfern etwa 1000 Menschen. Die Reste der Festung sind heute konserviert. Am Eingang steht die 1718 nach dem Abzug der Türken erbaute Kirche der Engelsmadonna, von der man einen großartigen Blick über die Stadt und das Imotsko Polje hat. Topana liegt am oberen Rand einer fast 300 Meter tiefen Einsturzdoline, die vom Modro Jezero, dem Blauen See, gefüllt ist.

In unmittelbarer Nähe zum See parkten wir und begannen unseren Rundgang. Ein Falkner trug einen Greifvogel auf seinem Arm und teilte verschiedene Informationen mit den frühen Besuchern. Dann sahen wir den See, tief unten in der Doline. Das Wasser des durch Fels und Gebüsche teilweise verdeckten Sees schimmerte blau-türkis. Der Fußweg bis ganz nach unten war uns jedoch entschieden zu weit. Wenn der See ausgetrocknet ist, findet von Zeit zu Zeit ein traditionelles Fußballspiel auf dem Grund des Sees statt. Dies dürfte jedoch eher selten sein. Wir setzten unseren Weg fort und kamen bald zur Festung Topana und der kleinen Kirche. Im Innern der Festung fand eine Führung statt, und wir hörten ein wenig zu. Die auf den Felsen liegenden Festungsmauern wirken recht beachtlich. Sehenswert ist das Fußballstadion, welches inmitten der Felsen in den 80’er Jahren des letzten Jahrhunderts in einer weiteren Doline erbaut wurde. Hier trägt der Fußballclub NK Imotski seine Heimspiele aus. Auch von der Festung hat man die Aussicht auf den Modro Jezero. Über Rundbögen und Treppen gelangt man dann hinab in die Altstadt Bazana.


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Der Falkner

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Einer der Aussichtspunkte über dem Blauen See

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Der Blaue See

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Der Fußweg zum See

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Blick zur Festung Topana

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Die Festung

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Kirche der Engelsmadonna

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Ausgang zur Altstadt

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Das Fußballstadion

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Aufstieg zur Festung

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Auf der Festung

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Blick zum See

Wir hielten mit dem Auto in der Innenstadt bei der großen, neoromanischen Kirche des Hl. Franziskus von Assisi. Nebenan ist auch das Franziskanerkloster. Vor der Kirche befindet sich ein recht schöner Park. Die Kirche aus den Jahren 1861 – 1881 hatte geöffnet, und so warfen wir einen Blick hinein. Ich entdeckte einen hübschen Gang mit zahlreichen, bunten Mosaiken. Auf der Fahrt nach Westen kamen wir an einen weiteren Aussichtspunkt auf den Blauen See. Von hier aus sahen wir, dass einige Besucher im See badeten. Nun fuhren wir weiter zum Crveno Jezero, dem Roten See. Diesen See fand ich persönlich deutlich beeindruckender. Hohe Felswände erheben sich zu allen Seiten. Wer dort hineinfällt, kommt nicht so einfach wieder raus. Kaum zu glauben, aber es ist eine der größten wassergefüllten Einsturzdolinen der Welt und die tiefste in Kroatien. Sie ist über 500 Meter tief und etwa bis zur Hälfte mit dem See gefüllt, dessen Name von der rötlichen Farbe der fast senkrechten Wände abgeleitet ist. Einst muss es sich um eine Höhle gehandelt haben, dessen Decke einstürzte. Das große Trinkwasserreservoir beherbergt einige Pflanzen- und Tierarten, die hier endemisch vorkommen. Wenn man davor steht, ist es kaum zu fassen, wie hoch die Felswände sind, und ganz oben auf dem Plateau neben der Doline sahen wir einige Wanderer.

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In der Altstadt

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Die Kirche des Hl. Franziskus von Assisi

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Der Park vor Kirche

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Kirchenmosaik

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Weiterer Aussichtspunkt auf den Blauen See

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Der Rote See

Nun fuhren wir wieder hinüber in die Herzegowina und ungefähr 50 Kilometer nach Südosten. Der Himmel war etwas bewölkt, und die Sonne zeigte sich heute eher schüchtern, so dass sie sich kaum hervortraute. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir die Kravica – Wasserfälle. In der Nähe liegt das kleine Dorf Studenci. Der Fluss Trebižat stürzt hier über einen 120 m breiten Hang zwischen 26 und 28 Meter in die Tiefe. Unterhalb der Fälle hat sich ein See gebildet. Der Fluss entspringt weiter nördlich in der Herzegowina und fließt, zusammen mit seinem deutlichen größeren Bruder Neretva, durch Bosnien und Herzegowina über Kroatien in die Adria. In alten Zeiten wurden die Wasserfälle von Müllern zum Antrieb ihrer Mühlen genutzt; heutzutage sind sie zu einem großen Touristenmagnet geworden. Von unserem Parkplatz fuhr eine kleine Bimmelbahn ab, die die zahlreichen Besucher wohl zu einigen sehenswerten Punkten bringt. Wir stellten fest, dass sowohl viele Einheimische als auch viele ausländische Besucher hier waren. Das Wasser hier ist das ganze Jahr über in Bewegung. Daher verwundert es nicht, dass es relativ kühl ist. Selbst im Hochsommer beträgt hier die Wassertemperatur selten mehr als 15°. Doch da die Lufttemperatur in diesem Teil des Landes im Sommer auch durchaus über 40° steigen kann, sind diese Wasserfälle und der kleine See äußerst beliebt bei Badegästen.

Wir hatten heute wahrscheinlich nicht ganz 30°. Marco war auch bereits bei deutlich heißeren Temperaturen hier. In der Ferne sahen wir die Autobahnbrücke der A1. Zunächst kommt man zu einer Art Besucherzentrum, wo man den Eintritt zahlen muss. Anschließend liefen wir auf einem hübschen Waldpfad neben einem sprudelnden Wasserlauf. Schließlich kommt man an die Wasserfälle. Und ich muss sagen, das sieht schon sehr imposant aus. Auf Holztreppen kommt man an den See hinab. Dann sieht man die Fälle in ihrer ganzen Pracht. Über die gesamte Breite plätschern überall die vielen Fälle in den See, und hier und da liegen alte Holzboote. Leider hatten wir noch immer nur wenig Sonne, sonst hätte das alles sicherlich noch schöner ausgesehen, doch auch so war es beeindruckend. Heutzutage ist das Gelände rund um den See ziemlich zugebaut, denn es gibt mehrere Restaurants. Vor einigen Jahren war das noch nicht so kommerziell. Überall stehen Tische und Sonnenschirme. Viele Besucher badeten unter den Wasserfällen oder fuhren mit Paddelbooten, Kanus oder SUP’s.


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Gefährt für geführte Touren

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Auf dem Weg zu den Wasserfällen

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An den Wasserfällen
 

claus-juergen

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Hallo Heiko,

Sind diese Kravica Wasserfälle nahe der kroatischen Grenze? Ich frage deshalb, weil du die Autobahnbrücke der A1 erwähnst die man ja auch in einem Bild erkennen kann. Die A1 ist doch meines Wissens die Autobahn die in Kroatien ganz in den Süden bis Ploce führt.

Grüße

Jürgen
 
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