Preissteigerungen Kroatien

claus-juergen

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Bei uns explodieren doch die Preise auch! Wir ändern fast wöchentlich die Etiketten im Laden. Die Kroaten werden sich genauso, wie die anderen Länder, daran gewöhnen müssen...
Hallo Julia,

und doch gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen Deutschland und Kroatien. Das Durchschnittseinkommen in Kroatien ist viel geringer als bei uns. Wie der oben von Angelika verlinkte Artikel aufzeigt, sind doch heute schon eine Menge Artikel im Laden teurer als in den Nachbarstaaten. Daran gewöhnen kann man sich wenn man es sich leisten kann. Wenn aber am Ende des Lohns noch etwas Monat übrig ist, dann ist das schlecht.

Bereits heute kommt eine breite Bevölkerungsschicht mit dem Geld nicht aus weil Löhne und Renten niedrig sind. Kroatien besteht nicht nur aus dem Speckgürtel an der Küste wo fast alle am Tourismus partizipieren.

Wie es läuft wenn ein Land noch dazu für die Touristen zu teuer wird konnten wir vor ein paar Jahren in Griechenland beobachten. Da kam dann keiner mehr. Erst als die Preise auf breiter Front gesunken sind kam der Tourismus langsam wieder in Schwung.

Sollte in Kroatien ähnliches in den kommenden Jahren zu beobachten sein, zieht die Karawane eben weiter. Ob dieses Land allerdings künftig nur für die Schönen und Reichen ein Urlaubsland sein wird liegt an den Kroaten selbst. Ich hoffe, dass auch künftig Menschen aller Einkommensklassen dort ihren Urlaub verbringen können wenn sie es wollen.

grüsse

jürgen
 

Julija

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Hallo Jürgen, ich wollte mit meinem Beitrag keine Vergleiche ziehen. Klar, dass die Löhne anders aussehen. Der Euro kommt trotzdem! Wenn ein Land für Touristen zu teuer wird, kommen andere Touristen! Wir werden auch noch kommen. Und das deshalb, weil Kroatien sehr schön ist. Einige Touris können sich doch auch die neuesten Wohnmobile leisten, dann werden sie ja wohl noch Kartoffeln in HR bezahlen können. Wenn nicht, sollten sie sich, wie früher, mit Ravioli-Dosen eindecken.
Andere Länder sind auch schön, aber oft viel teuerer als Kroatien. Auf Gran Canaria war es schon vor zig Jahren sehr teuer. Spanier verdienen auch nicht viel. Einheimische wissen sich da zu helfen.
Ich würde mir erst einmal einen Garten zulegen, bzw. paar Hochbeete aufstellen. Fleisch bräuchte ich nicht, und den Fisch würde ich mir angeln;) Brot kann man auch selbst backen usw.
In Kroatien leben viele so in der Art. Auch wir hier im Dorf. Macht Spass und kostet nicht viel.
 
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Ralf 2.0

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Das Durchschnittseinkommen ist unbestritten in D höher. Jedoch steigt auch hier der Anteil der Menschen, die inzwischen vor der Wahl stehen, ob sie heizen ODER essen !
 

claus-juergen

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Das Durchschnittseinkommen ist unbestritten in D höher. Jedoch steigt auch hier der Anteil der Menschen, die inzwischen vor der Wahl stehen, ob sie heizen ODER essen !
Hallo Ralf,

du hast das ziemlich drastisch formuliert. Ganz so krass ist es jedoch noch nicht. Wir sprechen hier doch von Mehrkosten von ein paar hundert Euro bis vielleicht 2000 Euro pro Jahr für die Lebenshaltung. Da rechne ich nun alles einschließlich Sprit, Strom und Heizkosten mit ein.

Ich glaube, dass es eher so ist, dass all diejenigen, die bisher schon nicht mit ihrem Einkommen klar kamen nun Probleme bekommen. Dazu zähle ich jedoch nicht nur sozial schwache Bevölkerungsschichten sondern auch den Mittelstand. Wer kann sich schon einschränken und auf einen kleinen Teil des gewohnten Lebensstandards verzichten wenn das Geld knapp wird?

Dabei besteht die Möglichkeit zumindest theoretisch. Wer hingegen seit jeher überteuerte Fertigprodukte im Supermarkt kauft ist möglicherweise erst gar nicht in der Lage, aus Grundnahrungsmitteln selbst ein schmackhaftes Gericht zuzubereiten. Das alleine würde schon eine Menge Geld sparen. Ähnlich sehe ich es mit teuren Trendsportarten die man glaubt mitmachen zu müssen. Dazu zählen auch all die Bezahlsender und die regelmäßigen Kneipenbesuche. Die Liste liesse sich ewig fortführen.

Ich will damit nur aufzeigen, dass es für viele sehr schwer ist auf kostentreibende Dinge des Alltags zu verzichten.

Die Inflation gehört zu jeder Gesellschaft. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Mal ist sie kaum spürbar und mal merkt der Verbraucher sie jeden Tag. Es stellt sich nur die Frage wie man damit umgeht.

Ein Wort noch zum der Deutschen und vielleicht auch der Kroaten liebstes Kind: das Auto.

Seit vielen Jahren geht der Trend zu immer größeren, PS strotzenden Autos. Die Kosten sowohl bei der Anschaffung als auch im Unterhalt sind logischerweise höher als bei einem Astra oder einem Golf oder einem Koreaner. Da wird nicht gespart. In diesem Bereich sind die Kosten akzeptiert. Wenn jedoch Strom und Sprit und Heizöl teurer werden ist das Gejammer groß.

grüsse

jürgen
 
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Julija

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Kroaten, wie auch andere slawischen Länder, sind Überlebenskünstler! Die machen sich um ihre Zukunft weniger Sorgen, wie z.B. die Deutschen.
Die meisten kommen auch mit weniger zurecht.
Deshalb werden diese Leute, die bisher in der Kneipe waren, nicht unbedingt darauf verzichten.
Kroaten ticken etwas lockerer, wie wir. Die nehmen es, wie es kommt, und machen das Beste daraus! Feste werden trotzdem gefeiert! Da lässt sich keiner lumpen.
 

jadran

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Nicht zu vergessen sind die Kosten der besonders hochwertigen teuren Kleidung.

Wenn ich sehe welche schicke teure Kleidung, besonders besonders von jungen Damen tragen wird, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Diese hochwertige Kleidung, wird stellenweise 3-4 mal täglich gewechselt.

Dann aber jammern, wir kommen nicht mehr zurecht, alles ist so teuer. ( Überlebenskünstler !!!!!!)

Feste werden gefeiert, es gibt kein Morgen.


Jadran
 

Julija

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Braucht kein Mensch, Paul! Aber Kroaten möchten gerne schick aussehen. Kleider machen Leute, wie auch schon meine Eltern meinten. Sie waren immer elegant anzusehen. Im Dorf sieht man das anders. Da gibt es aber auch die Sonntagskleidung! Ich kaufe meine Markenkleidung nur im Sonderangebot;)Das üppige Familienessen ist aber noch viel wichtiger! War schön bei meinen Großeltern so.
 
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jadran

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Sonntagskleidung! :)

Dieser Begriff ist mir noch als Kind und Jugendlicher gut bekannt.

In Kroatien haben die täglich Sonntag.

Für Feste wird sich oft sehr verschuldet, Grundstücke werden verkauft. Kredite werden aufgenommen.

Schulden werden über Jahre abgezahlt.

Unsere Nachbarin in Rovinj, wechselt täglich 3-4 mal ihr Garderobe.

Diese Kleidung ist nicht von der Stange.

Jadran
 

Julija

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Ich kenne Kroaten, die leben allerdings bei uns im Dorf, die wechseln jeden Monat ihre Gardinen, malen jeden Monat ihre Wände neu, und feiern jeden Samstag mit Freunden, und sonntags mit Familie. Da gibt es fünf verschiedene Torten. Wir waren auch schon dabei. Whiskey darf nicht fehlen. Diese Bekannten verdienen nicht viel, sind aber sehr lebenslustig.
 

claus-juergen

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Fakt ist jedenfalls, dass man weder in Kroatien noch in Deutschland hungern oder frieren muss nur weil derzeit die Inflation mal wieder höher als in den letzten Jahren ist. Auf der anderen Seite sind die Zinsen seit Jahren so niedrig, dass viele von uns für all das schöne Zeug was man glaubt besitzen zu müssen Schulden machen. Ich spreche nicht von der Finanzierung der eigenen vier Wände sondern vom Konsumkredit. Leider hat es so ein Kredit an sich, dass man den irgendwann einmal auch zurück bezahlen muss. Aber was soll’s meint so mancher. Man lebt nur einmal und deshalb wird konsumiert und angegeben auf Teufel komm raus.

Der Sozialstaat mag in Kroatien nicht so perfekt ausgebaut sein wie bei uns. Und doch gibt es zumindest eine gewisse Grundsicherung die niemanden hungern lässt.

Allerdings kenne ich auch einen Kroaten in meinem Alter, der den Grossteil seines Lebens in Deutschland und Kroatien „schwarz gearbeitet“ und verschiedene Geschäfte aller Art gemacht hat. Der jammert heute, das er kaum Rente bekommt. Vor zehn Jahren noch hat der mich ausgelacht. Ob es sich bei Ivo um einen krassen Einzelfall handelt vermag ich nicht zu beurteilen.

Was Kroatien betrifft kann nicht oft genug erwähnt werden, dass die Einkünfte aus der Vermietung von privaten Fewo bis auf die Jahrespauschale von 800 Kuna plus PDV pro Bett steuerfrei sind! So ein Privileg genießen bei uns nur Landwirte im Rahmen von „Urlaub auf dem Bauernhof“ weil diese Einkünfte zur Landwirtschaft gerechnet werden. Allerdings leben da im Allgäu tausende nicht schlecht davon und an an der kroatischen Küste sind es wohl zigtausend Familien.

grüsse

jürgen
 
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Sommer_Sun

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Na ja, ob der Sozialstaat bei uns so "gut ausgebaut" ist mag zu bezweifeln. Ich möchte nicht auf die aktuelle Grundsicherung angewiesen sein. Eigentlich überhaupt nicht - vermeiden wo es geht.
 
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Ralf 2.0

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Wenn sich das Monat für Monat grade so ausgeht, sind Mieterhöhungen, explodierende Heizkosten und steigende Lebensmittelpreise durchaus kritisch.
 

claus-juergen

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hallo Ralf,

in diesem Strang gehts ja eigentlich um die Preissteigerungen in Kroatien.

Natürlich haben wir eine steigende Inflation auch in Deutschland und aktuell wohl weltweit. Natürlich trifft es immer in erster Linie diejenigen, die wenig verdienen oder generell ein niedriges Einkommen haben, sei es nun aus einer aktiven Beschäftigung oder als Rentner.

Andererseits gibt es in den meisten Staaten der Welt und somit auch in Kroatien und in Deutschland ein Rentensystem welches darauf ausgelegt ist, wer wieviel in wie langem Zeitraum in die Kasse einbezahlt hat. Es kann folglich auch nur das wieder ausgeschüttet werden was langfristig an Einnahmen zu verzeichnen ist. So ergeben sich nun mal die Unterschiede. Das Gießkannenprinzip löst mögliche Ungerechtigkeiten auf keinen Fall. Genausowenig wäre es der Öffentlichkeit zu vermitteln, daß der mittellose Rentner in München das dreifache eines Rentners aus Hinterpfuideifi in Ostdeutschland erhält, nur weil die Lebenshaltungskosten in München beim Dreifachen seinen Kollegen liegen.

Ich glaube, daß es gesellschaftlicher Konsens ist, daß derjenige, der im Laufe seines Lebens viel einbezahlt hat auch ein Anrecht auf höhere Leistungen im Alter hat. Ich selbst bin der Meinung, daß derjenige, der im Alter finanziell nackt dasteht, sein Leben lang falsch gewirtschaftet hat.


Kommen wir aber zurück zu Kroatien. Ist dir bekannt, daß es ein paar hunderttausend Rentner gibt, die jünger sind als du und ich und die eine Mindestrente von etwa 500 € im Monat bekommen? Dies allein durch die Tatsache, daß sie im Heimatkrieg "gekämpft" haben. Das belastet den kroatischen Haushalt enorm und dieses Geld fehlt halt in der Rentenkasse für all die anderen.

grüsse

jürgen
 

Kastela

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Ich glaube, daß es gesellschaftlicher Konsens ist, daß derjenige, der im Laufe seines Lebens viel einbezahlt hat auch ein Anrecht auf höhere Leistungen im Alter hat. Ich selbst bin der Meinung, daß derjenige, der im Alter finanziell nackt dasteht, sein Leben lang falsch gewirtschaftet hat.
Mit dem ersten zitierten Satz hast du natürlich recht Jürgen.
Aber deine Meinung ist schon hart.Aber es ist deine Meinung.
Man kann im Leben so schnell seine sichere Existenz verlieren und das muß nicht falsches wirtschaften sein.Krankheit zur falschen Zeit,Jobverlust,und vieles mehr.
 

jadran

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Ich glaube man kann das alles, nicht so einfach sehen.
Unstrittig steht das Recht einem zu, wer mehr einzahlt kann mehr Leistung verlangen.
Aber es gibt Firmen Schließungen , Pleiten, usw.
Aber man darf nicht vergessen der AN. kann krank werden. In der Familie kann es gewaltige Veränderungen geben, die nicht Einplanbar sind.
Krankheiten des AN. selbst, oder des Partnes, oder in der Familie des AN., oder Umfeld, hier ist noch viel Luft.

Daher sehe ich die Zeilen von Jürgen etwas anders.

(Das derjenige, der im Alter finanziell nackt dasteht, sein Leben lang falsch gewirtschaftet hat.)

Jadran
 

claus-juergen

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Hallo Angelika,

wenn jeder, der den Job verliert danach resigniert und wartet bis er irgendwann die Rente erhält, dann wäre die gesamte Arbeitswelt und auch die Wirtschaft am Ende. Der Verlust des Arbeitsplatzes ist doch fast Alltag. In so einem Fall muss sich der Betroffene halt umstellen und einen anderen Job suchen. Danach kann er weniger oder auch mehr verdienen.

Natürlich kann es auch sein, dass ein Arbeitnehmer schwer erkrankt und anschließend Invalide ist. Aber das sind doch Ausnahmen. In vielen Fällen ist der Betroffene nicht willens, von heute auf morgen einen weiteren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen oder weniger zu verdienen.

Mein gesamtes Arbeitsleben lang hatte ich einfach zwischen einer halben und eineinhalb Srunden Fahrtzeit zur Arbeit. Einen Firmenwagen hatte ich nie. Das war meine Freizeit und wie so oft war mein Einkommen erst dann höher als meine Kids bereits erwachsen waren.

Sicherlich zählt hier auch das Thema Scheidung. Geht eine Ehe in die Brüche ist dies meist mit erheblichen finanziellen Einbußen für beide verbunden. Und leider scheitern heutzutage viele Ehen.

Kommen wir zurück zum Thema Preissteigerungen. Noch sind die für fast alle von uns verkraftbar. Bei dauerhaft um die 5 % p. a. schaut das wohl anders aus.

grüsse

jürgen
 

jadran

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Jürgen alles nicht so einfach, wenn der AN. seine Arbeit verliert, warum auch immer.

Den Begriff : Besitzstandswahrung, ist in der Regel oder meistens, nur im öffentlichen Dienst umsetzbar.

Nicht alle sind Landesbedienstete.

jadran
 

SheldonSJP

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wenn jeder, der den Job verliert danach resigniert. Der Verlust des Arbeitsplatzes ist doch fast Alltag. In so einem Fall muss sich der Betroffene halt umstellen und einen anderen Job suchen. Danach kann er weniger oder auch mehr verdienen.
In vielen Fällen ist der Betroffene nicht willens, von heute auf morgen einen weiteren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen oder weniger zu verdienen.
Mein gesamtes Arbeitsleben lang hatte ich einfach zwischen einer halben und eineinhalb Srunden Fahrtzeit zur Arbeit. Einen Firmenwagen hatte ich nie. Das war meine Freizeit und wie so oft war mein Einkommen erst dann höher als meine Kids bereits erwachsen waren.

daß derjenige, der im Alter finanziell nackt dasteht, sein Leben lang falsch gewirtschaftet hat.
Wenn man "gut" verdient, ist es ein ständiger Kampf, diesen Lebensstandard auch permanent halten zu können. Ich rede jetzt nicht von den reichen, sondern dem schon langsam sterbendem Mittelstand.
Man müsste da jetzt verschiedene Beispiele bzw. Blickwinkel betrachten und dann selbst seine Schlüsse daraus ziehen. Also probiere ich es mal, womit dann auch anderen Stränge aus dem Forum angeschnitten werden wie erneuerbare Energien und E-Autos.

Jemand hat einen guten Job und kann damit seine Familie ernähren und im Sommer für 2 Wochen in den Urlaub fahren. Jetzt hat sich die Betriebsleitung verzockt und der Arbeitnehmer muss gehen. Diejenigen die alles verkackt haben, haben ihr Geld gesichert und müssen für nichts haften und ziehen weiter und können dann den nächsten Betrieb kaputtsparen ähm... ich meine "modernisieren".
Jetzt muss der Arbeitnehmer gucken, wie es weitergehen soll. Er findet einen Job mit gleichem Gehalt 500Km weiter, dann muss er umziehen und die Kinder müssen die Schule wechseln und aus ihrer gewohnten Umgebung wegziehen oder der Arbeitnehmer nimmt einen Job in der gleichen Stadt an für 500-600 Euro weniger im Monat und das bei gleichzeitig steigenden Nebenkosten. Ist ein Job gesellschaftlich jetzt höher zu werten als Familie und Kinder (die ja die Steuerzahler von morgen sind bzw. sein sollen).
Warum sollte er für die gleiche Arbeitsleistung plötzlich weniger Lohn akzeptieren, wenn alles andere doch auch teuerer wird??
Hat eine Kindergärtnerin falsch gewirtschaftet, die 40 Jahre ihr Leben Kindern gewidmet hat, damit andere Vollzeit arbeiten gehen können? Oder eine Krankenschwerster oder Altenpfelgerin?
Das sind ja keine Jobs die nur von wenigen geleistet werden und die werden später ganz bestimmt nicht von ihrer Rente leben können. Und dann will man uns erzählen, die Kinder seien unser höchstes Gut, wenn diejenigen, die sich um ihr Wohl kümmern, in der gesellschaflichen Hierarchie nur eine kleine Nebenrolle spielen. Ich wette auch diejenigen hinter der Supermarktkasse kriegen nicht genug um damit alleine eine Familie zu ernähren.

Firmen und Konzerne begründen die Preisssteigerungen teilweise mit steigenden Lohnkosten, wenn aber irgendwie die Löhne gar nicht steigen. Es wird auch immer mehr automatisiert, also Roboter, die ja alles schneller und billiger machen sollen. Andere gehen 40 Jahre Vollzeit arbeiten, zahlen brav alle Steuern und kosten und müssen am Ende dann trotzdem aufstocken, während Konzerne jährlich neue Rekordgewinne einfahren. Der Staat kommt nicht an und sagt "Dankeschön für 40 Jahre treue Dienste und Gesetzestreue hier sind 20.000 Euro für dich", wogegen Manager und Betriebsleiter mit lächerlichen Strafen (wenn überhaupt) rechnen müssen dafür das sie oft dafür sorgen das hunderte Leute ihren Job verlieren. Mittlerweile wird ja immer öfter sogar vom Konsumenten verlangt, das er seine Artikel sleber an der Kasse durchzieht. Ich soll also selber die Kassierarbeit leisten und das auch noch für lau, damit der Konzern das Personal an der Kasse einsparen kann. Das kam ja dank Coroan und Lockdown in Mode. Alles Kontaktlos und Bargeldlos, damit man sich nicht anstecken kann........

Die "Arbeitsfaulen", die wissen wie sie sich drücken können, die stören die ganzen Preissteigerungen für Strom, Gas und Heizung nicht. Die gehen mit der Rechnung zum Amt und der ehrliche Steuerzahler darf das dann auch noch mit bezahlen. Wenn sie dann in Rente gehen, haben die doch quasi alles richtig gemacht und können sich ein Ei drauf pellen und sitzen in ihrer warmen Sozialbude. Und das soll noch ein gerechtes soziales System sein?

Geld ist doch eigentlich nur ein Fantasieprodukt und steht endlos zur Verfügung. Bunt bemaltes Papier was einen Wert haben soll. Der Staat verschleudert Millionen und nimmt es irgendwoher oder druckt es neu bei Eigenbedatf um damit alles nur erdenkliche zu finanzieren, aber wenn es um die Renten, Pflege und Krankenversicherung geht, müssen alle plötzlich den Gürtel enger schnallen. Und wir alle streben nach Geld und wenn man es hat bzw. denkt man hat etwas, dann steigen die Lebenskosten immer mehr oder die Politik ändert plötzlich ihre Marschrichtung (Klimapolitik), so das immer weniger Menschen etwas zur Seite legen können.

Deutschland wird sich noch die nächsten 15-20 Jahre so noch über Wasser halten können, aber Kroatien kann sich sowas nicht lange leisten. Da bricht es früher zusammen und die reicheren europäischen Länder müssen es dann mittragen, was das angeschlagene System noch schneller zusammenbrechen lässt. Wir selbst werden es nicht mehr direkt erleben und werden wohl noch ordentliches Essen auf dem Teller haben im Rentenalter, allerdings könnte es auch sein, das man die Kinder und Enkelkinder unterstützen muss, damit sie sich auf den Beinen halten können.

In Kroatien klagen sie darüber, das immer mehr junge Leute abwandern bzw. vom Land in die Küstenregion wandern, wo es dank Touris noch Jobs gibt, aber auch da sind immer mehr Saisonarbeiter aus noch ärmeren EU Staaten. Was sollen den Länder wie Rumanien und Bulgarien sagen oder später dann Montenegro und Albanien?

Langsam spüren wir immer stärker den puren Kapitalismus in dem wir leben. Das ist keine "soziale Marktwirtschaft". Man erfindet immer schöne neue Namen, aber es ist der blanke Überlebenskampf in einem kapitalistischem System. Für uns ist es noch nicht so stark spürbar, da wir einen "besseren" Startplatz hatten/haben. Aber die wirklich reichen haben sich doch schon längst abgesichert. Sie leben teilweise in eigenen bewachten, ummauerten Wohnvierteln. Mit eigenen Schulen und Krankenhäusern. An schönen Plätzen mit schöner Aussicht, denn die müssen nicht auf die Klimarettenden Windräder gucken, mit dem Ausblick muss der sich abkämpfende Rest des Volkes abfinden. Wer hat denn heute noch wirklich ein komplett bezahlten eigenes Auto als Privatperson was nicht älter als 4 Jahre ist? Die meisten davon sind ältere Autos, die jetzt plötzlich so schlecht sind und man ja unbedingt ein E-Auto kaufen soll, was absolut unrealistisch ist. Und machen wir uns nichts vor, das Ziel 2030 keine neuen Verbrenner ist absolut an der Realität vorbei. Das geht nur, wenn der brave Steuermichel sich weiter verschuldet und immer alles auf pump kauft.

Die Nachwirkungen der deutschen Coronapolitik werden wir noch die nächsten Jahre merken und von den vielen Kroatienurlaubern werden sich Garantiert einige das nicht mehr leisten können, und jeder Tourist, der nicht kommt, wird Kroatien in der Staatskasse spüren, auch wenn viele Einnahmen aus den Unterkünften schwarz verdient werden. Haben die Kroaten das Geld nicht, können sich auch nichts kaufen, woran der Staat mitverdient.

Ich kenne Leute die Vollzeit arbeiten, aber trotzdem jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Sie sind oft so erledigt von der Arbeit, das oft die Energie fehlt noch Stellenangebote durchzugucken und Bewerbungen zu schreiben. Die gehen morgens um 6:30 ausm Haus und müssen dann um 20 Uhr, nachdem die Kinder im Bettt sind noch Hausarbeit erledigen und Rechnungen bezahlen.
Und ich war erschrocken, als ich selbst mitbekommen habe, wieviele Menschen in Deutschland noch zur Tafel gehen müssen, trotz Arbeit.

Ich weiß gar nicht wie und wo ich anfagen soll oder wie ich mich verständlich ausdrücken soll bei solchen politischen Themen, aber jedes mal, wenn ich Nachrichten gucke, kommt mir immer öfter die Galle hoch. Und ja, auch wenn ich eigentlich meine Fresse halten wollte, es ist gerade Winter und schlechtes Wetter, da muss man dann mal etwas Druck ablassen.

@claus-juergen
ich kann das mit dem falsch gewirtschaftet schon nachvollziehen, was du damit meinst. Es ist schon ein gewisses Faulenzer und Drückebergertum enstanden in Deutschland die letzten Jahre und man legt ja gerne alles auf die Goldwaage, wie man besonders gut an der Genderdebatte sehen kann.
Dadurch liest sich der Satz etwas Zweideutig.
 

Sommer_Sun

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Manchen Menschen fällt es leider schwer, sich in die finanziellen und individuellen Lebensgeschichten von anderen Menschen hineinzuversetzen. Aber dies "nur" nebenbei. Prima Beitrag!
 
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