mit dem Elektroauto nach Kroatien

jadran

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In der Regel sind in Kroatien, private Steckdosen mit nur 16 A abgesichert . ( ca. 3 KW )

Der Ladevorgang wird also etwas dauern. Wenn dann noch 2 Laden, + Klima ist klar was passiert.

Ich kann mir schwer vorstellen, das ein Vermieter in Kroatien ein kostenlosen Laden erlaubt, besonders wenn die Preise jetzt steigen.

Jadran
 

claus-juergen

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Vielleicht ein Beispiel aus diesem Winter in meiner Allgäuer Heimat. An vielen Parkplätzen von Bergbahnen gibt es mittlerweile Ladesäulen. Natürlich werden die sowohl von reinen Elektroautos als auch von Hybridfahrzeugen genutzt.

Es ist keine Seltenheit, dass ein Hybridauto an der Säule hängt während der Besitzer beim Skifahren ist. Nun kommt der Eigner eines Elektroautos und verlässt nach jeder Abfahrt die Piste um nachzusehen ob denn nun endlich eine Ladesäule frei wird. Die wird aber nicht frei, weil der andere den ganzen Tag beim Skifahren ist und er sich freut, am späten Nachmittag mit voller Batterie und Tank heimfahren zu können. Wer zieht sich schon um nur zum Parken des eigenen Pkw an einer anderen Stelle um den heiss begehrten Platz an der Ladessäule frei zu machen? Soviel Rücksicht hat keiner weil jede Minute auf der Piste oder der Hütte ausgenutzt werden muss. Die Liftkarte kostet ja viel Geld.

Der oder die Besitzer von Elektroautos müssen umdenken und für die Heimfahrt die nächstgelegenen Ladesäulen ansteuern. Hat man Glück ist die dann frei. Der Hybridfahrer hingegen hat hier einen Vorteil

Dieses Beispiel ist Alltag an den Bergbahnen am Nebelhorn und Fellhorn in Oberstdorf.

grüsse

jürgen
 
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Stefanseiner

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Ich fühle mich ein bisschen wie zu alten Zeiten mit der Postkutsche :)
Das Abenteuer wird natürlich klappen, warum auch nicht.
Jop genau, sehe ich auch so.

Ich finde, mit dem Wandel hin zur E-Mobilität ist es ein bischen wie mit der Digitalisierung.
Es ist völlig klar und unausweichlich, dass es kommen wird und es kann nur von Vorteil sein, wenn man halbwegs von Anfang an dabei ist und sich Stück um Stück reinfuchst anstatt sich zu verschließen und irgendwann völlig abgehängt eine unüberwindbare Hürde vor sich zu sehen.

Deswegen fahren wir ja ganz bewusst nicht mit dem Diesel (mir ist auch klar, dass das super easy wäre) sondern wollen das mal ausprobieren - wohl wissend, dass es auch mal klemmen wird. Aber gerade im Urlaub hat man ja die Freiheit, dass man nicht auf eine oder zwei Stunden festgelegt ist oder einen fixen Termin im Nacken hat, bei dem alles auf Anhieb klappen muss.
Das wird noch früh genug kommen, dass solche Fahrten / Ladechaos / Adapter / Apps etc.pp. klappen müssen, und da möchte ich dann nicht unbedingt unvorbereitet, gestresst und überfordert stehen und nicht wissen, was zu tun ist.


In der Regel sind in Kroatien, private Steckdosen mit nur 16 A abgesichert . ( ca. 3 KW )
Der Ladevorgang wird also etwas dauern. Wenn dann noch 2 Laden, + Klima ist klar was passiert.
hatten wir ja bereits. 16A sind 3,7kW und ich werde eh auf maximal 10A drosseln. Zeitgleich laden am selben Stromkreis ist natürlich nicht möglich, das ist klar.
Google sagt, dass in Kroatien wie bei uns auch das dreiphasige Stromnetz Standard ist, also hat jeder Hausanschluss schonmal mindestens 3x 16A wobei das recht wenig wäre da es hier mit drei Klimageräten die gleichzeitig laufen schon kritisch werden würde. Aber wie hieruzulande auch kann / muss man für eine maximale Anschlussleistung dann entsprechend mehr bezahlen, das liegt nicht immer nur an der Leitung an sich sondern daran, für was man beim Netzbetreiber bezahlt.

Das Problem mit mehreren E-Autos die gleichzeitig laden haben wir in Deutschland ja auch in den Städten in Tiefgaragen, da braucht es dann entweder mehrere 16A Schukosteckdosen (= unproblematisch von der Last her) oder mehrere 11kW Wallboxen mit Lastmanagement, die untereinander kommunizieren und die Gesamtlast aufteilen und zurück nehmen, wenn E-Auto Nr. 10 nun auch noch gleichzeitig laden möchte.

Ich kann mir schwer vorstellen, das ein Vermieter in Kroatien ein kostenlosen Laden erlaubt, besonders wenn die Preise jetzt steigen.
Die beiden genannten Vermieter erlauben kostenfreies Laden ja explizit. Ist im Grunde auch nicht wirklich der Rede wert. Bei aktuellen 12 Cent / kWh kostet eine "Tankfüllung" dann 60kWh x 0,12€ = 7,20€ Und ich bin mir recht sicher, dass wir in den 14 Tagen Urlaub keine 400km "zum Spaß" verfahren und somit 1x Aufladen ausreichen wird.

Zum Vergleich: eine Klima für 45m² Wohnfläche zieht etwa 3,5kW, bei 12 Stunden Laufzeit sind das dann 5,04€ die täglich anfallen

Wenn man als Vermieter / Hotelbesitzer / Pension / etc.pp. einen Ladeanschluss bereitstellt ist das ja auch ein Ausstattungs-Extra, mit dem man sich von Mitbewerbern absetzen kann.
Spricht ja auch nichts dagegen, einen einfachen Extrazähler an die Ladesteckdose zu setzen (kostet einmalig 20€) und dann die Kosten 1:1 dem Gast durch zu reichen.


Vielleicht ein Beispiel aus diesem Winter in meiner Allgäuer Heimat. An vielen Parkplätzen von Bergbahnen gibt es mittlerweile Ladesäulen. Natürlich werden die sowohl von reinen Elektroautos als auch von Hybridfahrzeugen genutzt.
das ist ein Problem mit der Einstellung der Leute, die mit Hybriden die Vollelektrofahrzeuge ausbremsen, obwohl der Hybrid eh "nur zum Spaß" ein bischen Elektro mit sich herumschleppt aber auch prima mit Benzin fahren kann, der Vollelektro hingegen der leer am Urlaubsort ankommt ist auf eine Lademöglichkeit angewiesen.

Da sollte man als Hybridfahrer ein wenig Rücksicht nehmen und je nach Andrang auf ein Aufladen der wenigen kWh verzichten, oder zumindest abstecken, wenn der Akku voll ist. Wobei das nur meine Meinung ist.
Blöd auch, dass die meisten Hybridmodelle wegen ihres kleinen Akkus auch keine schnellen Bordlader verbaut haben. Die kommen meist mit gimmeligen 3,7kW daher sodass auch der Mini-Akku ewig zum Laden braucht.

Hybridfahrzeuge wie es sie aktuell gibt, also mit 50km elektrischer Reichweite auf dem Papier (als Voraussetzung um in die Förderung rein zu rutschen und das E-Kennzeichen zu erhalten), die dann am Ende unter optimalen Bedingungen (Sommer, Stadtverkehr) maximal 45km packen unter realen Bedingungen sind mMn eh nur in den aller seltensten Fällen sinnvoll.
Die von grundauf wichtigste Voraussetzung wäre, dass man mit den 50km (respektive 45km) den Arbeitsweg voll abdecken kann und somit 80-90% der Jahresfahrleistung elektrisch abgedeckt bekommt.

Wenn das schon nicht hinhaut und man mehr fährt dann ist die Sache eigentlich klar.


Stichwort Stau im Winter und Angst, dass die Batterie all wird wegen der Heizung: die Laufzeit beim Elektroauto ist teilweise höher als beim Verbrenner. Zwar läuft die Heizung ja über Strom, dafür verbraucht der E-Motor im Stand absolut nichts, beim Verbrenner muss der Motor ja mitlaufen und die Abwärme für die Innenraumheizung ist nur ein Nebenprodukt.

Hier gab's vor ein paar Wochen mal einen Praxistest samt Video auf Youtube mit einem VW eUp und einer Renault Zoe (beides Kleinwagen mit sehr kleiner Batterie) -> Mit dem E-Auto im Schnee feststecken: Wie lange hält der Akku trotz Heizung?
...Test des Autoclubs ADAC. Dort hatte man eine Renault Zoe und einen VW e-Up bei Frost im Stau stehen lassen und jede Menge Unterstützung eingeschaltet: Nicht nur die Bordheizung, sondern auch die Sitzheizung und das Standlicht waren aktiviert. Das beruhigende Ergebnis: "Auch bei solch sehr winterlichen Bedingungen könnte man mit der 52 Kilowattstunden großen Batterie des Zoe ungefähr 17 Stunden und mit den 32,3 Kilowattstunden des e-Up 15 Stunden ausharren. Mit einem Elektroauto im Stau darf die Heizung also auch bei eisiger Kälte problemlos mehrere Stunden auf Wohlfühltemperaturen laufen."
 

jadran

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Stefanseiner in Sachen 380 V, muss ich dir schon widersprechen.

Ich besitze in Rovinj einen 3 Phasen Zähler, aber keinen Anschluss für 380 V.

Auf der Insel Hvar ein weiteres Haus, aber ohne einen 3 Phasen Zähler oder Anschluss.

Unstrittig fällt in Dalmatien auch der Strom, besonders auf der Insel Hvar, sehr oft aus.

Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Abenteuer.

jadran
 
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Stefanseiner

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Stefanseiner in Sachen 380 V, muss ich dir schon widersprechen.

Ich besitze in Rovinj einen 3 Phasen Zähler, aber keinen Anschluss für 380 V.

Das ist erstmal nicht ungewöhnlich. Dann hast Du 3 Phasen mit je 230V und könntest technisch gesehen jederzeit eine "CEE" Steckdose mit dann 400V installieren.
Unbenannt.JPG
Bildquelle: Rotek.at


Die drei Phasen sind (im gesamten europäischen Verbundnetz) zeitlich versetzt, weswegen "zusammen genommen" dann 400V anliegen.
Drehstrom_1.jpg
Bildquelle s. Wasserzeichen.
Dort wird auch recht gut erklärt, wie das mit den drei Phasen und 400V funktioniert -> Wie funktioniert Drehstrom


Aber 400V CEE Steckdosen haben wohl auch die wenigsten deutschen Haushalte - was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann, weil kann man immer mal brauchen für Schweißgerät, Holzspalter, Wippkreissäge, Kompressor, gr. Hochdruckreiniger etc.pp.

Auf der Insel Hvar ein weiteres Haus, aber ohne einen 3 Phasen Zähler oder Anschluss.
ja hab ich auch gelesen, gerade in Ortschaften, die strukturschwach sind und historisch gewachsen gibt es teils noch einphasige Leitungen. Das wird dann sehr eng werden, da fliegt dann bei einer 25A Sicherung ja schon mit Herd + Boiler die Sicherung. Das wird dann nix mit E-Auto laden :confused:
 
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IstriaTony

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Hi,
ich kann praktische Erfahrungen beisteuern, weil ich im letzten Herbst mit einem Tesla Model 3 in Istrien war (1300 km pro Strecke).

Im Tesla-Forum (TFF) habe ich da auch einen ausführlichen Bericht zu gepostet.

Hin- und Rückreise ist beim Tesla nicht besonders spannend, da SuperCharger in ausreichender Zahl vorhanden sind. Nur selbst mit dem 82 KwH Stunden Akku im Model 3 Performance sind realistische Etappen meistens bei 250-280 km. Da man nicht auf 100% auflädt (dauert zu lange), nicht bis 0% runter fährt und auch nicht alle 20 km Schnelllader sind.

Also Hin- und Rückfahrt unter diesen Eckdaten kein Problem. Durch die regelmäßigen Pausen kommt man definitiv sehr entspannt an.

In Istrien selber gibt es dann doch ein paar Besonderheiten. Elen-Lader waren super und haben alle funktioniert. Im Herbst auch noch kostenlos, jetzt ja leider nicht mehr. In Istrien gibt es keine Tesla Super Charger, wir waren also auf die Elen-Lader angewiesen, hier gibt es wenige mit 50kW, die meisten sind 11kW Lader.

Wir haben unsere Ausflüge um die Lader herum geplant, was völlig in Ordnung war. Also z.B. nach Rovinj gefahren, Auto angesteckt und die Stadt besichtigt. Inkl. Essen gehen in der Regel. Das handhaben wir jetzt meistens so im Urlaub, sehr empfehlenswert. Man hat dann eben auch automatisch einen Parkplatz. Die neue 3 Stunden Ladebegrenzung ist da ärgerlich. Unsere Ausflüge dauerten meistens 3-4 Stunden.
Nächste Frage ist, ob die Lader denn noch ausreichend sind von der Anzahl her. Meistens steht da ja eine Säule mit 2 Anschlussmöglichkeiten. Wenn jetzt viele Deutsche mit ihrem E-Auto kommen in der Hauptsaison ... könnte das problematisch werden.
Aber ich denke, die Anzahl der Ladesäulen steigt hier auch. Auch Supermärkte haben ja schon Säulen. Kaufland Rovinj z.B.

Großes Thema ist das Laden am Haus. Wir hatte eine moderne/neue Villa gemietet. Hochwertiges Verlängerungskabel mitgenommen und durch ein geöffnetes Fenster gehängt.

ABER: Sobald Waschmaschine oder Herd angemacht wurden, flog die Hauptsicherung. Das passierte sogar noch, als ich den Ladestrom runtergeregelt hatte.

Am Ende war Laden am Haus nahezu nicht möglich.

Ich bin jetzt mit einem Verbrenner hier, weil ich mein Motorrad transportiert habe - ja, machen wir uns nichts vor. Das ist deutlich komfortabler.
 

claus-juergen

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Stefanseiner in Sachen 380 V, muss ich dir schon widersprechen.

Ich besitze in Rovinj einen 3 Phasen Zähler, aber keinen Anschluss für 380 V.

Auf der Insel Hvar ein weiteres Haus, aber ohne einen 3 Phasen Zähler oder Anschluss.…
Da muss ich dir recht geben Paul.

Bis vor wenigen Jahren war das Stromnetz ständig an der Belastungsgrenze. Wer ein Haus gebaut hat bekam vom Versorger nur eine bestimmte Kapazität an Strom. Es wurde ein sogenannter „Limitator“ eingebaut. An eine Kraftstromsteckdose war überhaupt nicht zu denken.

Die Kapazität des bestehenden Stromnetzes in den Häusern wurde durch den Einbau von Klimaanlagen immer mehr strapaziert. Die normalen Klimaanlagen für Zimmer oder Appartements haben eh nur eine Stromaufnahme von unter einem KWh.

Nur wenige Kroaten haben natürlich gegen Bezahlung die Stromkapazität durch HEP erhöhen lassen. Dies meist nur wenn wegen des Ausbaus von neuen Fewo dies unbedingt erforderlich war.

Für eine Wallbox wäre wohl meist eine neue Kapazitätserhöhung erforderlich. Das spart sich der normale Vermieter wohl so lange es geht.

grüsse

jürgen
 

jadran

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Stefanseiner

danke für die Lernstunde in Sachen, 3 Phasen Anschluss.

Schön erklärt und verständlich, nur sei dir sicher, meine Kenntnisse sind vollkommen ausreichend, in der Sache.

Ich benötige im Augenblick keinen 3 Phasenanschluss, wenn ja bin ich in der Lage, das selber sehr schnell zu lösen.

(Liegt schon sehr lange in der Garage für den Einbau bereit. )

In Rovinj habe ich keinen "Limitator“, auf Hvar in beiden Häusern schon.

Auf Hvar fällt mehrfach im Sommer der Strom aus. Vor ein paar Jahren war es kein Problem 1-2 Tage ohne Strom zu sein.

Kerzen liegen immer bereit.

Jadran

In den meisten ACI Häfen liegt das anders, dort sind 380 V vorhanden.
 
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Stefanseiner

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Für eine Wallbox wäre wohl meist eine neue Kapazitätserhöhung erforderlich. Das spart sich der normale Vermieter wohl so lange es geht.
Auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite würde ich unter den gegebenen Umständen damit auch nicht allzu lange warten.

1. Menschen, die mit dem E-Auto in Urlaub fahren sortieren Unterkünfte aus, bei denen sie nicht laden können. Und das werden sehr schnell sehr viel mehr Leute werden.
globaler-ev-markt-im-ersten-halbjahr-quelle-ev-volumes.com.jpg
Bildquelle: Auto-Weltmarkt @ insideevs.de

2. gerade wenn die Leitungskapazitäten begrenzt sind und die Ferienunterkünfte nun nach und nach Ladepunkte zur Verfügung stellen wird das zwangsläufig dazu führen, dass nicht alle Unterkünfte die benötigte, zusätzliche Kapazität zugeteilt bekommen. Hier heißt es dann (genau so wie in D mit der Installation privater Wallboxen auch): wer zu spät kommt den beißen die Hunde


Wenn ich eine Ferienunterkunft zu vermieten hätte würde ich versuchen sicher zu stellen, dass zumindest eine 230V / 16A Dose pro zwei Wohneinheiten gesichert (egal ob nun irgendwo ein Herd / Klima mit läuft) zur Verfügung steht um zukunfts- und konkurrenzfähig zu bleiben.
Wenn's nicht geht (Hvar, einphasige Zuleitung zum Haus) dann geht's halt nicht, das ist dann blöd, aber wo Zusatzleistung "buchbar" ist und Ladedosen in Parkplatznähe nachrüstbar sind würde ich das wohl mal so langsam angehen.
Und wie gesagt, einphasige Stromzähler gibt es z.B. für die Din Hutschiene und kosten unter 40€
1-phasiger_Stromzähler.jpg
Bildquelle: Amazon
 
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jadran

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Sei dir sicher dem Kroatischen Vermieter, wird in Sachen PKW Laden schon etwas einfallen, damit der Gast zahlt. (1 und 3 Phasenzähler )
Ladestrom pro Wohnung Einzel ?
Hier ist schon das erste Problem.
In der Regel wurden alle Wohnungen von Ferien Wohnungen nur gemeinsam verdrahtet.
Die Wohnungen haben keine einzelnen Anschlüsse zu teuer.

Erst jetzt werden die Wohnungen in den Zuleitungen aufgeilt.
( Einzelzähler pro Wohnung 700,00 € Anschlussgebühr 1 Phase , ohne Lohn-Material Kosten mit Limitator gerade erst gezahlt. )
Sehr sehr lange Warte- und Bearbeitungszeit, oder Besprechung wie auf dem Balkan üblich mit,,,,,,,,,,,,,,,, dann 1-2 Tage erledigt.

Jadran
 

claus-juergen

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hallo Stefan,

der Kroate denkt anders als wir.

Ich habe zuhause seit einigen Monaten eine Wallbox in der Garage eingebaut. Dies allerdings nur weil die mir sage und schreibe nur einen Euro gekostet hat. 901 € waren die Gesamtkosten. Davon hat 900 € die KfW beigesteuert. Da ich meine Pkw immer sehr lange fahre, wird sicherlich die nächsten Jahre kein Elektroauto angeschafft. Und trotzdem habe ich und meine erwachsenen Kinder das Ding in die Garagen einbauen lassen. Irgendwann kommt der Tag, da nutzen wir diese Wallbox.

Der Kroate denkt anders. Die Denkweise ist ungefähr die: Wie kann ich ohne viel Aufwand und viel Einsatz von Kapital möglichst hohe Gewinne und die möglichst steuerfrei erwirtschaften? So kam es, daß vor vielen Jahren noch jede Garage und jeder Hühnerstall ohne jegliche Genehmigung zur Fewo ausgebaut wurde. Stromtechnisch hat man ein dreiadriges Kabel verlegt und das war es dann.

Seit einiger Zeit wird sicherlich hochwertiger und meist auch mit Genehmigung gebaut um die Wohnungen bzw. Häuser zu vermieten. Aber auch hier spart man wo es geht. Es wird grob der Strombedarf für die Wohnungen einschließlich Klimatisierung geschätzt und darauf die Verkabelung ausgelegt. Leerrohre sind nicht immer Standart. Stegleitungen sind auch heute noch durchaus üblich. Bei HEP wird dann eine möglichst geringe Stromkapazität beantragt um wiederum Kosten zu sparen.

Wenn nun was anzunehmen ist, immer mehr Urlauber nach einer Lademöglichkeit für das Elektroauto verlangen, ergibt sich zwangsläufig ein Problem. Sicherlich wird derjenige Vermieter, der vorausschauend gebaut hat hier langfristig Vorteile erzielen weil die Wallbox mit wenig Aufwand installiert werden kann. Die anderen schauen langfristig in die Röhre. Ähnlich verhielt es sich mit den ausgebauten Hühnerställen. Der Urlauber verlangt mittlerweile nach mehr Komfort und vermieten kann man alte Bruchbuden entweder gar nicht mehr oder nur zum Dumpingpreis.

Wer abseits der Touristengebiete baut, denkt an solche Ausstattungsdetails erst gar nicht. Dort sind die Einkommen geringer und man verbaut gerade die 1000 Euro, die aktuell flüssig sind. Vielleicht gehts im nächsten Jahr weiter, vielleicht aber erst, wenn Oma gestorben ist. ;)

grüsse

jürgen
 
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jadran

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jürgen,

ich muss dich etwas verbessern, oder erweitern.

Ziegenställe hast vergessen, die wurden ausgebaut.

Auch wurden kein dreiadriges Kabel verlegt sondern , nur zweiadriges Kabel verlegt.

Hier kann man noch viel erweitern. ( Abwasser nicht vergessen)

jadran
 

Luppo

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Die derzeitige Problematik der Lademöglichkeit direkt am Ferienobjekt wird meiner Meinung nach überschätzt.
- Auf absehbare Zeit wird die Technik nicht das Problem Batteriespeicher (Kapazität/Ladezeiten) lösen.
- Südlich der Alpen wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur langsamer als bei uns voran gehen.
- Otto Normalfahrer wird auf der Reise das Ladesäulen-Hopping nur zögerlich akzeptieren.
- Wenn das große "C" integraler Bestandteil unseres Alltags ist, werden die Urlauber wieder die Flugreisen entdecken.
Das alles heißt für mich, die elektrische Urlaubsfahrt wird noch längere Zeit ein Abenteuer für eine kleinere Gruppe technisch Interessierter bleiben.
Solange muss vor Ort überwiegend an Ladesäulen geladen werden oder eben mit dem Ziegel durchs Fenster, eventuell mit reduzierter Leistung.
 

claus-juergen

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hallo MIchael,

so sehe ich das auch.

Ein Aspekt ergibt sich in diesem Zusammenhang noch dazu. Kroatien ist immer noch das Land der vielen Campingplätze. Das bedeutet, daß nach wie vor ein großer Teil der Urlauber mit Wohnwagen oder Wohnmobil anreist. Wer hängt heute schon eine Wohndose ans Elektroauto? Damit halbiert sich die Reichweite und niemand hat Zeit und Lust, auf dem Weg ein halbes Dutzend oder mehr Tankstopps zum Laden einzulegen. Ein elektrisch betriebenes Wohnmobil muß wohl auch erst erfunden werden.

Allerdings sind es wohl immer mehr Camper, die E-Bikes oder einen Elektroroller mitführen. Die kann man allerdings locker an jedem Stellplatz aufladen.

grüsse

jürgen
 
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Stefanseiner

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Erst jetzt werden die Wohnungen in den Zuleitungen aufgeilt.
( Einzelzähler pro Wohnung 700,00 € Anschlussgebühr 1 Phase , ohne Lohn-Material Kosten mit Limitator gerade erst gezahlt. )
deswegen ja so wie ich es machen würde: nach dem offz., teuren Zähler eine Zuleitung Richtung Parkplatz, dort dann eine Unterverteilung mit separater Absicherung, damit in einem Fehlerfall nicht immer die komplette Ferienwohnung dunkel ist, und dort dann 2 bis 3 separate Ladesteckdosen bereit stellen, jede mit einem separaten 1-phasigen Zähler wie oben beschrieben, in ebendieser Unterverteilung. Kann man selber machen, da brauchts keine Anmeldung, keine Steuern, keine Gebühren, keine Miete nichts.
Dann händisch Zählerstände notieren und mit den Urlaubern abrechnen.

@ Luppo:
Ladeziegel durchs Fenster wäre natürlich die simpelste Variante, wenn denn die Parkmöglichkeit vor dem Fenster ist und zudem das Fenster nicht im 2. oder 3. Stock ist.
Das alles heißt für mich, die elektrische Urlaubsfahrt wird noch längere Zeit ein Abenteuer für eine kleinere Gruppe technisch Interessierter bleiben.
Ich tippe, dass das alles schneller gehen wird, als man so denkt, s. deswegen auch die Zulassungszahlen oben. Das ist keine gleichbleibende Steigerung, das entwickelt sich gerade fast schon exponentiell.
Und ich würde auch nicht allzu sehr auf das Comeback der Flugreisen wetten. Wenn die CO2-Folgekosten erstmal in den Ticketpreis mit eingepreist werden dann kostet ein Flug nach Kroatien direkt mal Minimum 500€ mehr pro Nase.


Mal was zum Thema elektrisch nach Kroatien:
Ich habe gerade Rückmeldung von der Unterkunft in Ljubljana (bald bekomme ich das Wort hin, ohne zu lunsen, wie man das schreibt... o_O ), dass die nun doch keine eigene Lademöglichkeit haben sondern "nur" eine öffentliche Säule direkt vor der Haustür.
Na prima. Also kann es durchaus sein, dass die belegt ist, wenn wir dort abends ankommen, das ist ziemlich uncool.
Bei der Alternativunterkunft "Albina" nachgefragt, da ist's dasselbe. Liegt möglicherweise auch daran, dass die zufälligerweise in derselben Straße sind.
OK also mal auf der Goingelectric Karte bissel recherchiert und Plan B und C rausgesucht

vor der Tür = "18 Slomškova ulica", 2x Typ2 22kW, Betreiber "Gremo na elektriko" -> zahlbar über Plugsurfing (= Roaming-Betreiber von dem ich bereits eine Ladekarte habe)

150m fußläufig:
Kotnikova ulica 6 -> 2x 11kW, Betreiber "Petrol" -> Shell Recharge (= ebenfalls Roaming Betreiber)
Kotnikova ulica 9 -> 2x 22kW, Betreiber "Gremo na elektriko" -> Plugsurfing

500m
Metelkova ulica 4 -> 4x 22kW, Betreiber "Petrol" -> Shell Recharge
Ljubljana Karte Ladestationen um Apartement.jpg
 

claus-juergen

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scheinbar hast das nicht richtig verstanden.

Wie willst den Limitator umgehen?

Die zusätzlichen Verbraucher kommen alle auf deinen Zähler, auch wenn du dir die Leitungen aufteilst und du dir eine neue Unterverteilung baust.


Dann kannst nur eine Erhöhung des Limitator beantragen, wenn das genehmigt wird.

Oft haben die Häuser nur eine 25 A Panzersicherung.

Kann man selber lösen, fragt ja keiner, war keiner.

aber Limitator ?

Wenn das alles möglich ist, kann der Vermieter dem Gast den Strom nach seinem Haustarif verkaufen, besonders den Nachttarif :cool::):):joyful::dance:

Jadran
 
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Luppo

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Ich tippe, dass das alles schneller gehen wird, als man so denkt, s. deswegen auch die Zulassungszahlen oben. Das ist keine gleichbleibende Steigerung, das entwickelt sich gerade fast schon exponentiell.
Und ich würde auch nicht allzu sehr auf das Comeback der Flugreisen wetten. Wenn die CO2-Folgekosten erstmal in den Ticketpreis mit eingepreist werden dann kostet ein Flug nach Kroatien direkt mal Minimum 500€ mehr pro Nase.
Ja, denkbar, dass alles schneller geht. Grundsätzlich ist das ja auch wünschenswert.
Trotzdem werden das in erster Linie die Zweitfahrzeuge für den Partner (ich lasse aus political correctness das Wort "Frau" weg) ohne große Fahrleistung, die nur einmal die Woche an die Säule müssen.
Bei den Flugreisen muss man sehen. Die machen derzeit 1,6% der deutschen Emmisionen aus, völliger Blödsinn, da irgendwas reglementieren zu wollen. Aber teurer wird es, keine Frage.
Ich bin nur noch mit meinem Wohnmobil unterwegs (Baujahr 21 mit 6dtemp/Adblue). Hoffe, das bleibt noch lange so.
 

frank2.0

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hallo Stefan,

mach es halt so wie die Österreicher und wir Süddeutschen. Wir sprechen von Laibach genauso wie wir nicht von Praha sondern von Prag sprechen. Das versteht hier eigentlich jeder. ;)

grüsse

jürgen
Nanana -das sind schon ausschließlich die Österreicher die Laibach sagen. Genauso Marburg zu Maribor und auch Agram zu Zagreb.
Hängt sicherlich mit der österreichischen Vergangenheit der Städte zusammen.
 
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