ich vertrete E-Mobilität nicht als die alleinige Lösung aller Klimaprobleme, es ist lediglich ein Baustein von vielen.
Aber: es ist einer, für den es keine Alternativen gibt und den wir benötigen und je eher desto besser.
Was man sich vielleicht auch nochmal klarmachen muss:
1. erwärmt sich das Weltklima um mehr als 1,5°C wird es kritisch, bei mehr als 2°C ist das im Grunde das Todesurteil für die Menschheit
2. diese Erwärmung ist vom CO2-Ausstoß abhängig, den wir Menschen - und zwar hauptsächlich in den Industrieländern verursachen (auch von Methan, was sogar ein Vielfaches schlimmer ist als CO2, aber im Verhältnis wird
nicht so viel Methan freigesetzt s. auch Umweltbundesamt)
3. es gibt eine absolute Obergrenze der Menge an CO2, welche unsere Atmosphäre verkraftet. Ist diese Obergrenze erreicht, kommen wir über das 1,5°C raus
4. wenn wir noch 30 Jahre mit Verbrennern rumfahren und CO2 ausstoßen dann muss z.B. die Industrie entsprechend schneller auf CO2-Neutralität umstellen, damit die kritische Gesamtmenge an CO2 nicht überschritten wird. Wenn die das nicht packt, weil z.B. der Bau großer Elektrolyseure zur H2-Produktion viele Jahre in Anspruch nimmt, dann muss das CO2 woanders eingespart werden, z.B. beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Photovoltaik und Windstrom. Allerdings verlieren wir uns hier ständig im Klein-Klein der Bürokratie (rund 40 Aktenordner an Antragsformularen und Gutachten sind notwendig, um ein enziges WIndrad zu bauen) und Bürgerbegehren, die den Ausbau ausbremsen.
Wenn das nicht klappt dann eben bei der Gebäudewärme via modernerer Heizungen. Funktioniert das auch nicht, weil beispielsweise das entsprechende Gesetz hakt und viele Eigenheimbesitzer sich gegen die Unstellung wehren, tja dann... dann gehen uns langsam die Optionen aus, denn das sind die vier Sektoren, die CO2 produzieren. Industrie, Wärme, Energie, Verkehr.
Der Umstieg vom Verbrenner auf ein E-Auto scheint mir, aber das ist subjektives Empfinden, der einfachste und schnellste Weg zu sein, etwas zu verändern.Heizungsumbau hat Hürden im Detail, und die Industrie braucht einfach eine Anlaufphase.
Dass die anderen Länder, vor allem die großen Industrienationen mitziehen müssen ist auch klar.
Aber mit der Haltung, dass wir erstmal abwarten sollten (= weitermachen wie bisher), bis die größeren mehr in die Gänge kommen als wir, nun, wenn das alle so machen würden: nach uns (im Sinne von Länder mit weniger CO2-Ausstoß als Deutschland) kommen noch 40% der weltweiten CO2-Emissionen. Wenn die auch alle abwarten, was die großen (Deutschland eingeschlossen) machen bewegt sich garnichts.
Noch deutlicher wird das, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland pro Kopf gesehen überdurchschnittlich schmutzig sind.
Im weltweiten Durchschnitt stößt jeder Erdenbürger pro Jahr rund fünf Tonnen CO2 aus –
in Deutschland jedoch sind es pro Kopf der Bevölkerung 9,7 Tonnen. Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland sind damit etwa 30 Mal höher als in Ländern wie Kenia oder Nepal (und auch höher als in China).
Deutschland hat deshalb nicht
weniger, sondern deutlich
mehr zum Klimaschutz beizutragen als die meisten anderen Staaten.