2255 Warum hat die Kirche in Medulin zwei Kirchtürme?

claus-juergen

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hallo Marius,

so kennst du deine Heimat! ;)

Als erstes bekommst du von mir nächstes Jahr mal eine Führung durch die ausgedehnten Länderreien von Liznjan. Da zeig ich dir "unseren" internationalen Flughafen, den Standort unseres künftigen Yachthafens und des geplanten Großhotels. Den geplanten Golfplatz vergessen wir. Der kommt eh nie obwohl Glas Istre den Bau schon xmal angekündigt hat. Dann unsere Strände, die ein Gast deiner Pension ja bereits zu seinen Lieblingsstränden erkoren hat. Dazu den ehemaligen Hafen der Histrier, die bekanntlich im Gemeindegebiet ihre Hauptstadt Nesactium hatten bis sie von den Römern 177 v. Chr. geschlagen wurden. Aber das weist und kennst du ja sicherlich fast alles schon zumindest etwas. Du wirst ja sicherlich als Kind nicht nur in Medulin sondern auch in Liznjan gespielt haben. ;)

grüsse

jürgen

PS: Es wird wohl mal wieder Zeit für ein richtig schweres Rätsel. :)
 
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burki

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Das ist sonderbar, egal was ich google, Kirche hl. Pelagius, mit und ohne Rovinj, oder mit und ohne Punta Muca, ich bekomme immer nur Bilder eintürmiger Kirchen, teilweise aber Novigrad zugehörig, wie gibt's denn das?

Steht das auf irgendeinem Sperrgebiet, wo man nur Luftaufnahmen machen kann und was bislang nur Burki gelungen ist?

Gib mal bei Tante Google -> rovinj bolnica
ein
und unter ->
Bilder zu rovinj bolnica

findest du Bilder zu dieser 2-türmigen Kirche, die noch nicht mal ich habe :)

burki
 
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snowflake

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Ich habs! :D

Die Meduliner wollten dem kleinen Dorf Liznjan bei der maritimen Navigation helfen!
Und deshalb haben sie zwei Kirchtürme erbaut, die für die Seefahrer besser sichtbar waren! :cool:

Ist das nicht unglaublich nett von denen?

Grüßle
Michael
 

claus-juergen

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hallo burki,

die Halbinsel ist ja sogar in Sichtweite der Altstadt von Rovinj. Ich sag ja immer, obwohl ich schon ein paar Mal dort war gibt es immer noch neues zu erkunden. Da bin ich im nächsten Jahr sicherlich mal. Vielleicht auch mit Marius und seinem Bötchen. ;)

bolnica_za_ortopediju-resized.jpg


Bild aus dem obigen link von burki.

grüsse

jürgen
 

claus-juergen

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Ich habs! :D

Die Meduliner wollten dem kleinen Dorf Liznjan bei der maritimen Navigation helfen!
Und deshalb haben sie zwei Kirchtürme erbaut, die für die Seefahrer besser sichtbar waren! :cool:

Ist das nicht unglaublich nett von denen?...

hallo Michael,

du hast aber eine Phantasie. ;)

Im Ernst. Wenn du Medulin kennst, dürfte dir bekannt sein, daß es tatsächlich ein steinernes Seezeichen auf der Insel Fenera in der Bucht von Medulin gibt. Dieses Seezeichen ähnelt einem Obelisken und diente tatsächlich früher der Navigation für heimkehrende Fischerboote. So konnten diese durch Anpeilen dieses Seezeichens die schmale Einfahrt in die Bucht von Medulin auch bei Nebel oder anderen schlechten Witterungsverhältnissen finden.

Interessant, welche neuen Erkenntnisse durch dieses Rätsel hier ergeben. :)

grüsse

jürgen
 

snowflake

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...
Im Ernst. Wenn du Medulin kennst, dürfte dir bekannt sein, daß es tatsächlich ein steinernes Seezeichen auf der Insel Fenera in der Bucht von Medulin gibt. Dieses Seezeichen ähnelt einem Obelisken und diente tatsächlich früher der Navigation für heimkehrende Fischerboote. So konnten diese durch Anpeilen dieses Seezeichens die schmale Einfahrt in die Bucht von Medulin auch bei Nebel oder anderen schlechten Witterungsverhältnissen finden. ...
Tatsächlich war ich noch nie in Medulin!
Deshalb freue ich mich bei diesem herrlichen Rätsel über die vielen unerwarteten Wendungen.
Dass ich dann zufällig auch noch an der Realität kratze, finde ich urkomisch!
Es ist einfach wunderbar, hier so viele tolle Ideen zu lesen.

Mist, dass ich z.Zt. keine Reise unternehmen kann. Das Rätsel reizt mich doch sehr!

Gruß
Michael
 

claus-juergen

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...Mist, dass ich z.Zt. keine Reise unternehmen kann. Das Rätsel reizt mich doch sehr!...

hallo Michael,

wenn du mal in die Gegend kommst, melde dich vorher bei mir. Gerne zeige ich auch dir meine zweite Heimat Liznjan und Umgebung. Vielleicht zusammen mit Marius, der wohl viel vergessen hat, was er in Jugendzeiten alles in der Gegend erlebt hat. Vielleicht wurde er aber auch in der Jugendorganisation des Bundes der Kommunisten Jugoslawien mit anderen Dingen wie Heimatkunde beschäftigt. Bekanntlich waren für diese Menschen Kirchen und Religion ja eh nur "Opium des Volkes" gemäß der Doktrin von Karl Marx. ;)

Mir gefallen übrigens auch die vielen neuen Aspekte dieses vermeintlich belanglosen und einfachen Rätsels.

grüsse

jürgen
 

snowflake

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@ Jürgen,

darauf werde ich sehr gerne zurück kommen. :bia:
Aber ob Marius sich das antun will? Er ist Philantrop, nicht bekloppt! :loldev:

Und ja, das Rätsel ist wirklich eine Hausnummer! So viele Ideen, die möglich sein könnten.
Selten so viel Spaß gehabt. Wie bei Miss Marple! :zustimm:

Gruß
Michael
 
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Marius

Guest
hallo Michael,

du hast aber eine Phantasie. ;)

Im Ernst. Wenn du Medulin kennst, dürfte dir bekannt sein, daß es tatsächlich ein steinernes Seezeichen auf der Insel Fenera in der Bucht von Medulin gibt. Dieses Seezeichen ähnelt einem Obelisken und diente tatsächlich früher der Navigation für heimkehrende Fischerboote. So konnten diese durch Anpeilen dieses Seezeichens die schmale Einfahrt in die Bucht von Medulin auch bei Nebel oder anderen schlechten Witterungsverhältnissen finden.

Interessant, welche neuen Erkenntnisse durch dieses Rätsel hier ergeben. :)

grüsse

jürgen

Michael, die zwei Tuerme sind in der Tat eine hilfreiche „landmark“ in der Positionsbestimmung, wobei diese ja eher problemlos ist um die Suedspitze Istriens herum.

Juergen, das ist eher so halbrichtig, der Obelisk und die Markierung auf dem Stein auf der Suedseite der Insel helfen bei der Kalibrierung des Kompasses. Wenn man also genau auf einer Linie ist, zeigt der Obelisk (und die Markierung natuerlich) exakt Norden an.

Das ist zwar grundsaetzlich auch die ungefaehre Richtung zum Hafen in Medulin, man sollte aber keinesfalls diese Richtung einschlagen, sonst faehrt man gegen die Insel und wenn man dann noch nicht untergegangen ist auch noch gegen den Campingplatz! ;-)

Der Obelisk ist als Nebelnavigation eher wenig geeignet. Wenn man ihn denn ueberhauot sieht, ist es unter Umstaenden schon zu spaet, aber das erklaere ich dir dann alles ganz genau am Boot! ;-)
 

claus-juergen

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Nachtrag:

Die engen Nachbarn Medulin und Liznjan sind sich scheinbar nicht immer nur durch einen gewissen Grad von Antipathie verbunden. Anläßlich des 100. Jahrestages der Deportation der Bevölkerung der beiden Orte hat man sich immerhin zu einer gemeinsamen Gedenkstätte direkt an der Flurgrenze aufgerafft. Die habe ich euch in diesem Rätsel vor einiger Zeit vorgestellt.

http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/2200-was-ist-das.82763/#post-879569

grüsse

jürgen
 
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Marius

Guest
Alter! Von welcher Antipathie redest du denn da? Die ist mir komischer Weise noch nie aufgefallen!
 

baskafan

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Alter! Von welcher Antipathie redest du denn da? Die ist mir komischer Weise noch nie aufgefallen!
Marius sowas gibt es doch überall und ist so eine Art Volkskultur.
Bei uns in Österreich wird doch auch manchmal der Maibaum der Nachbargemeinde gestohlen.
Oder mein Auto muss etwas größer sein als das vom Nachbarn.
Oder jede Frau glaubt: sie ist hübscher als die Nachbarin.
Oder die Wiener machen sich über die Burgenländer lustig - ebenso umgekehrt.
Die Steirer über die Kärntner usw usw

Oder der Marius und der Jürgen - ihr seid ja auch quasi Nachbarn. Aber es gibt eine alte Volksweiheit: Was sich liebt das neckt sich!;)
 

claus-juergen

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Hallo Hannes,

Wo du recht hast, da hast du recht!

Marius als Meduliner Kind ist halt auch etwas eigen in dieser Beziehung. Das ist ja verständlich. Medulin ist heute ein großer bekannter Ferienort mit vielen Ortsteilen mit schönen Häfen und auch Badebuchten. Dazu gibt es einen kleinen Sportflughafen. Wie wir nun durch dieses Rätsel alle wissen hat es auch nicht die einzige Kirche in Istrien mit zwei Türmen.

Liznjan, oder sagen wir ein paar Kilometer davon entfernt war jedoch immerhin vor gut 2000 Jahren mal die Hauptstadt des Volker der Histrier. Erst 200 Jahre später wurde auf der Insel Vizula bei Medulin, welches damals noch gar nicht existierte eine Villa für eine römische Kaisertochter gebaut.

Nun, wo Liznjan sich anschickt sich langsam zum Saint Tropez der Adria zu entwickeln ist das für Marius natürlich etwas befremdlich. Dazu gibt es einen internationalen Flughafen in Liznjan. Aber wir müssen alle damit leben, dass sich im Laufe der Zeit vieles auch im Bereich des Tourismus ändert.

Was im übrigen die von dir zitierten Maibaumdiebstähle angeht, ist der Burschenverein unseres Dorfes seit Jahren sehr erfolgreich. Noch nie wurde unser Maibaum verzogen. Hingegen fällt fast jedes Jahr ein Maibaum eines umliegenden Dorfes den Jungs zum Opfer und muss anschließend gegen Brotzeit und Fassbier ausgelöst werden. Ein schöner Brauch, der mit gegenseitiger Abneigung überhaupt nichts zu tun hat.

Es ist nur so, dass im Falle der extremen räumlichen Nähe von Ortschaften gewissen Animositäten zwischen deren Bewohnern ganz normal sind. So ähnlich wird es auch im Falle Liznjan und Medulin sein. Historisch betrachtet könnte auch ein Grund darin liegen, dass in Liznjan, heute auch noch Lissignano genannt, immer noch einige Bewohner Italienisch sprechen. Im Ortsteil Sisan oder Sissano gibt es hierzu einen Verein, der die Tradition dieser Volksgruppe pflegt.

Wenn die Bewohner des einen Dorfes überwiegend die eine und die des Nachbardorfes die andere Sprache spricht ist es normal, dass auch die Kontakte zwischen den Menschen begrenzt sind. Heute gibt es in Liznjan eine italienisch sprechende Minderheit. Wie es sich mit Medulin verhält oder früher verhielt entzieht sich meiner Kenntnis.

Grüße

Jürgen
 
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Marius

Guest
"Gewisse Animositäten", also ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, ehrlich.
Das mag schon sein, dass das in anderen Fällen zutrifft, aber hier ganz sicher nicht, davon hätte ich schon längst was mitbekommen.
Deshalb musste ich mich ja kaputtlachen, als du mit der Begründung für die zwei Türme ankamst.

In Medulin sprechen übrigens mehr Menschen Italienisch als Liznjan Einwohner hat und generell sprechen die Alteingesessen alle auch das hübsche Istriotisch.

Du kannst doch nicht einfach eine "gewisse Animosität" herbeireden oder -phantasieren, da gehören doch immer zwei dazu Jürgen, und Liznjan nimmt in Medulin eigentlich kaum jemand wahr. Das ist halt das Dorf da hinter der Kirche und durch den Wald durch, auf der Nebenstraße Richtung Pula, oder? ;-)
 

claus-juergen

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Hallo Marius,

Du fragst deine Meduliner Verwandtschaft nach dem Grund für die zwei Türme und dann sind wir alle vielleicht schlauer.

Dein Begriff "das Dorf da hinter der Kirche und durch den Wald durch" sagt eigentlich alles. ;)

Grüße

Jürgen
 
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Marius

Guest
Das schrieb ich doch nur, um dich wegen deines Medulin-Minderwertigkeitskomplexes aufzuziehen. ;-)

Es gibt jedenfalls keine Medulin-Liznjan-Rivalität, das wäre so als würde ein Fußball-Reporter sagen, "die ewigen Rivalen Deutschland und Malta". ;-)
 

claus-juergen

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"In Medulin sprechen übrigens mehr Menschen Italienisch als Liznjan Einwohner hat..."

hallo Marius,

ich sehe schon, daß Titos Lehrer bei dir seinerzeit ganze Arbeit geleistet haben. :(

Heute ist Kroatien Teil der EU. In diesem Staatenbund gibt es gesetzliche Regeln bezüglich der Behandlung von Minderheiten. Eigentlich müsstest du schon lange bemerkt haben, daß die Ortschailder von Liznjan und dem Ortsteil Sisan zweisprachig sind. In Sisan sind zudem alle Straßennahmen zweisprachig angebracht. Das ist in Medulin und auch in dessen Ortsteilen nicht der Fall. Da spielt es doch überhaupt keine Rolle, wieviele Menschen dort mehr oder weniger gut auch italienisch sprechen weil sie vielleicht auch von italienischen Touristen leben.

Fakt ist nun mal, daß nebenan in Liznjan eine nicht unbedeutende italienische Minderheit lebt. In Sisan gibt es einen entsprechenden Kulturverein welchen ich euch in diesem Rätsel vor kurzem vorgestellt habe. Vielleicht trinken wir auch gemeinsam mal mit dort wohnhaften Freunden von mir mit Nachnamen Zanghirella oder Tomba ein gemeinsames Bier.

http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/2166-wer-kennt-dieses-haus.82393/page-2#post-871966

Mein Angebot an dich, dir deine nähere Heimat zu zeigen, steht immer noch. Anschließend fahren wir mit deinem Boot zur Halbinsel bei Rovinj wo du die zweite Kirche Istriens mit zwei Türmen in Augenschein nehmen kannst. Die gibt es wirklich! ;)

Glaube mir, daß auch du noch etwas über deine Heimat lernen kannst. Mir gehts auch so. Ich lerne ständig neues dazu und muß mich manchmal von jahrzehntealten Ansichten trennen. Das gehört jedoch zum Leben dazu. ;)

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
ich sehe schon, daß Titos Lehrer bei dir seinerzeit ganze Arbeit geleistet haben. :(

Hey! Komm mir hier bloß nicht mit irgendeiner Tito-Kacke, das ist eine schwere Beleidigung für mich, so als würde dich jemand etwa einen Nazi nennen. Nur damit du die Größenordnung dieser Beleidigung erkennst. Das wusstest du aber vermutlich nicht, daher Schwamm drüber, aber jetzt weißt du es. :)

Jürgen, man kann mir vorwerfen, dass ich zu faul bin, um stundenlang irgendwo herum zu wandern, in dieser Zeit sitze ich lieber irgendwo mit Menschen zusammen, Menschen sind nämlich mein Spezialgebiet.
Du magst in Istrien also deutlich mehr Berge, Bächlein und Wege kennen, aber ganz sicher, glaub mir das einfach mal, kenne ich die Menschen und deren Einstellungen sehr viel besser als du. Das ist ja auch kein Vorwurf, es ist doch völlig klar, denn du sprichst ja noch nicht mal deren Sprache!

Obendrein bist du manchmal auch ein bisschen leichtgläubig, du bist ja immer noch felsenfest davon überzeugt, dass dein Klimaanlagentechniker pro Monat € 400,- verdient. :)

Wenn du dann ein paar Fakten auch haben willst, bitteschön: Lt. letzter Volkszählung (2012) gab es in Liznjan 210 Einwohner mit ital. Muttersprache, das wären 5,3%. In Medulin waren es 216 Einwohner oder 3,22%
Was die zweisprachige Ortstafel angeht, das ist in ganz Istrien so ab 5% Anteil. Das heißt noch lange nicht, dass es in Liznjan signifikant mehr Italiener gäbe als in Medulin. ;-)
Mal ganz abgesehen davon dass der Unterschied Medulin/Medolino sehr viel geringer ausfällt als bei Liznjan / Lisignano.
 
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claus-juergen

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Hallo Marius,

Über euren damaligen Schulunterricht und andere Dinge was uns "Nachbarn" anbelangt diskutieren wir beim Forumstreffen, ok?

Was euch die Lehrer in den 80 er Jahren in der Schule gelehrt haben würde mich schon interessieren. Jugoslawien war damals ja immer noch ein totalitärer Staat. Mit dem Tod des Diktators dürfte ja wohl nicht von einem Tag auf den anderen den Schülern ein anderer Unterricht präsentiert worden sein. Deshalb denke ich, dass sich deshalb der Lehrplan auch nicht sonderlich von dem der DDR unterschieden hat. Der jedenfalls war völlig anders als bei uns im Westen. Ich lass mich aber gerne von dir diesbezüglich aufklären. Wie du mich kennt, will ich dich auch nicht beleidigen.

Den Klimaanlagenmonteur stelle ich dir beim nächsten Treffen in Lisignano vor.

Grüße

Jürgen
 
M

Marius

Guest
Jürgen, ich habe keine einzige Minute in einer jugoslawischen oder kroatischen Schule verbracht. Ich bin im Alter von 15 Monaten nach Österreich gekommen und habe meine gesamte schulische Laufbahn hier erledigt.
In der Zeit der Grundschule habe ich allerdings mittwochs nachmittags eine freiwillige Zusatzschule besucht, die für Ausländerkinder eingerichtet war. Das Ziel dort war, die Kinder in (damals noch) serbo-kroatisch zu untrerrichten, einfach weil man damals Zweisprachigkeit als einen großen Vorteil sah. Man war da also vor Jahrzehnten schon weiter als heute, wo die aktuellen rechten Regierungen solche Maßnahmen abschaffen anstatt zu fördern.

Eine großartige Propaganda habe ich damals nicht mitbekommen, aber ich habe im Zuge dieser Schuleinrichtung mal an einem Austauschschülerprogramm teilgenommen, wo Familien aus Österreich und Kroatien ihre Kinder für eine Woche in die jeweils andere Welt schickten. Ich kam zu einer sehr netten Familie in Varazdin und da habe ich das Geburtshaus Titos in Kumrovec besucht. Das ist eigentlich alles, was ich als Kind von Tito mitbekommen habe.

Die ärmliche Behausung hat mich nicht weiter beeindruckt, das kannte ich damals schon aus Bosnien und etwas abgeschwächt aus Österreich.

Für Kinder, die in Ex-Yu aufgewachsen sind, stellt sich die Sache natürlich ganz anders dar.
Das kannst du dir in etwa so vorstellen wie in der DDR, was die politische Propaganda in Schulen angeht.
 
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