Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
zu "Verlorene Herzen - Teil 1 - Cres & Lošinj '22" (Reisetage 1-11) geht es hier...

Teil 01:

Tag 12 – Umzug nach Mitteldalmatien
Dienstag, der 16.08.2022:

Zum letzten Mal frühstückten wir in Vidovići, hatten unser Hab und Gut aber bereits gepackt, damit wir danach direkt starten konnten. Es regnete. Das passte wie die Faust auf’s Auge, denn bisher hatten wir immer sehr gutes Wetter gehabt. Nun fuhren wir ja sowieso. Da machte uns der Regen nichts aus. Unsere Vermieterin Ana war bereits früh von Cres in das Dorf hinauf gekommen, um sich von uns zu verabschieden und die Räume für neue Gäste vorzubereiten. Wir ließen ihr ein hübsches Trinkgeld zukommen, das sie zuerst nicht annehmen wollte, doch schließlich blieb ihr keine Wahl. Sie war auch außerordentlich nett und hatte es verdient.

Alsbald starteten wir und fuhren zum Fähranleger nach Merag. Neun Fahrzeuge standen bereits vor uns dort. Mittlerweile war die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und hatte fast alle Wolken verscheucht. Lang, lang war’s her, dass ich diese Fährverbindung das letzte Mal genutzt hatte. Da wir eine Weile warten mussten, bestellten wir bei der hübschen, jungen Dame am Kiosk einen Kaffee und ein Gebäckstück. Um 09:38 Uhr legte die Fähre „Kornati“ an, und wir fuhren gen Valbiska auf Krk. Es war ein besonderes Gefühl für mich, als wir über Krk zur Brücke fuhren. Seit acht Jahren hatte ich die Insel nicht mehr betreten. Auf Krk standen wir jedoch im Stau. Was hier für ein Andrang herrschte, das hatten wir so noch nie zuvor erlebt. Auf beiden Spuren der Inselhauptstraße 102 war kaum ein Vorankommen. Und so war es schon fast Mittag, als wir die Krčki most überquerten, zum ersten Mal, seit wir sie kennen, ohne eine Brückenmaut entrichten zu müssen.


45258886ej.jpg


45258894of.jpg

Am Fähranleger in Merag

45258896oi.jpg

Die Fähre kommt

45258860xk.jpg

Die Fähre Kornati

45258861cb.jpg

Blick zurück nach Merag

45258905sv.jpg

In Richtung Krk...

45258908zm.jpg

Zähflüssiger Verkehr auf Krk

Gern wären wir die Magistrale nach Süden gefahren, doch hätte dies einfach zu lange gedauert, also fuhren wir letzten Endes die schnellste Verbindung. Und natürlich legt man hin und wieder auch mal ein Päuschen ein. Ab und zu fing es wieder zu regnen an, doch später verzogen sich die Wolken, und es wurde wieder warm.

Um 15:30 Uhr erreichten wir Zadar, das Eingangstor nach Dalmatien. Die ca. 75.000 Einwohner zählende, historische Küstenstadt verfügt über eine 3.000-jährige Geschichte, ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gespanschaft und war im Mittelalter die bedeutendste Stadt an der Ostküste der Adria. Leider wurden zahlreiche Kulturgüter im Jahr 1991 beschädigt, als Zadar im Rahmen des Kroatienkrieges angegriffen wurde. Dennoch sind viele Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten noch gut erhalten. Die Altstadt hat eine fantastische Lage und ist vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Sie hat einen großen Hafen und vier Stadttore. Weite Teile der Altstadt wurden im venezianischen Baustil errichtet. Schon oft wollte ich die Stadt besuchen, und hatte es dennoch bis dato noch nie geschafft. Marco hingegen war schon zweimal zuvor in Zadar. Beim ersten Mal war er etwas enttäuscht, doch beim zweiten Mal gefiel sie ihm viel besser. Ich hingegen war sofort begeistert. Wir hatten im Südosten der Altstadt-Halbinsel geparkt, nahe dem Park Perivoj Vladimira Nazora.

Wir schlossen den Wagen ab und zogen durch den Park. Gleich dahinter liegt der Perivoj kraljice Jelene Madijevke, ein historischer Park in einer Befestigungsanlage. Wir gelangten am Foša-Hafen zum Alten Stadttor aus dem Jahr 1543. Das Porta di Zara, das Landtor von Zadar, gilt als eines der schönsten Beispiele venezianischer Architektur in Dalmatien. Das Tor wurde im Renaissancestil in Form eines Triumphbogens errichtet und war früher der Hauteingang in die Stadt. Ich muss sagen, ich war baff. Solch ein schönes Stadttor sieht man selten. Man kann da gar nicht einfach nur durchgehen, sondern muss es erst einmal wirken lassen. Direkt dahinter liegt der Trg Pet Bunara mit dem Kapetanova kula. Auf dem schönen Platz befinden sich eine Bar, fünf Brunnen und eine korinthische Säule. Der große Turm war leider geschlossen. Für den Dino-Park interessierten wir uns nicht. Die breiten Gassen mit den hellen Steinplatten machen durchaus Eindruck. Am Rektorenpalast und der Crkva Sv. Šimun entlang gelangten wir durch eine lange Gasse zum Narodni Trg, einem der berühmtesten Plätze der Stadt und für mich der Schönste. Auch hier muss man selbstverständlich erst einmal verweilen und sich umschauen. Der Platz ist gesäumt von historischen Gebäuden. Die Kirche des Hl. Laurentius am Gebäude der Stadtwache mit dem wuchtigen Uhrturm ist der Hammer. Die Basilika stammt aus dem 11. Jahrhundert. Gegenüber befindet sich die Stadtloggia, in der heute ein Museum untergebracht ist. Der Platz erinnert mich ein wenig an den herrlichen Platz an der Kirche des Hl. Laurentius in Trogir, den ich ebenso umwerfend finde.


45258919rn.jpg

Brunnen im Park

45258924ic.jpg

Altes Stadttor am Foša-Hafen

45259488dv.jpg

Der Hafen

45258930tu.jpg

Am Stadttor

45259305he.jpg

Der venezianische Löwe

45258932qm.jpg

Durch das Tor

45259350bn.jpg

Trg Pet Bunara mit Kapetanova kula

45259497mx.jpg

Am Trg Pet Bunara

45259432my.jpg

Korinthische Säule - im Mittelalter als Schandpfahl benutzt

45259435ii.jpg

Crkva Sv. Šimun

45259437me.jpg


45259504fn.jpg

Gasse Poljana Šime Budinića

45259441dp.jpg

Narodni Trg

45259447bs.jpg

Crkva Sv. Lovro

45259451tm.jpg

Die Loggia

Durch die hübschen Gassen mit dem glatten Boden, dessen Steine im Sonnenlicht glänzen, bewegten wir uns weiter. Unser nächstes Ziel war die sehenswerte Kirche der Hl. Maria mit dem Benediktinerkloster. Durch das runde, verzierte Fenster über dem Eingang wirkt sie wie ein kleineres Abbild der großen Kathedrale St. Anastasia, zu der wir später noch kommen würden. Und dann kamen wir zum Forum, dem großen antiken Platz aus vorchristlicher Zeit und altem Mittelpunkt der Stadt mit der kleinen Kirche St. Donatus aus dem 8. Jahrhundert, dem großen Glockenturm der Kathedrale und den Fundamenten und Bruchstücken mit architektonischen Verzierungen der ehemaligen Säulenhalle. Das ist natürlich der Platz schlechthin hier in Zadar. Beim Schauen muss man den Mund erst einmal wieder zubekommen. Die Säulen im Innern der Kirche St. Donatus stammen von einem ehemaligen Tempel auf dem Forum. Marco kannte all dies ja bereits, doch ich war richtig beeindruckt. Ich wusste doch, dass mich Zadar umhauen würde, und ich behielt recht. Neben dem Forum waren etliche Marktstände aufgebaut, wo allerlei Andenken feilgeboten wurden. Auch die Kirche des Hl. Elias befindet sich gleich dahinter.


45259514mm.jpg

Crkva Marije

45259510mv.jpg

Crkva. Sv. Donat, Glockenturm der Kathedrale und Überreste der ehemaligen Säulenhalle

45259471fe.jpg

Vereinzelte Säulen

45259483rz.jpg

Crkva. Sv. Ilija
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.753
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Heiko,

du schreibst, daß ihr nicht über die Jadranska Magistrale, sondern die schnellste Verbindung nach Zadar gefahren seid. Welche war das? Die Küstenstraße entlang und dann über den Vratnik Pass bis Otocac und dort auf die A1 bis Zadar oder ab Rijeka auf die Autobahn nach Zagreb und dann wo runter in Richtung Süden?

Du beschreibst diese Einrichtung im Park als Brunnen. Bist du sicher, daß es sich hierbei um einen Brunnen und nicht um eine Zisterne handelt?

full


Ich meine, daß ein Brunnen hier wenige Meter vom Meer entfernt deshalb keinen Sinn ergibt, weil das Wasser sicherlich salzig sein müsste.

full


Hier eine andere Ansicht.

full


grüsse

jürgen
 

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Ja Jürgen, da hast Du selbstverständlich recht. So genau habe ich es nicht genommen. Es ist natürlich eine Zisterne.

Die Route sollte in etwa Deiner genannten Route zunächst über die Küstenstraße, dann über den Vratnik Pass bis Otočac und dort auf die A1 bis Zadar entsprechen. Fragst Du mich da jetzt allerdings noch nach Einzelheiten, könnte es etwas schwierig werden, da ich die Augen hin und wieder geschlossen hatte und Marco gefahren ist.
 

SheldonSJP

aktives Mitglied
Registriert seit
7. Juli 2017
Beiträge
381
Punkte
93
Der silberne Mercedes vor euch hat ja auch ein passendes Kennzeichen für die Insel ;)

An dem Tag als ihr abgereist seid von der Insel, sind sie auf dem Camp Cikat rumgegangen und haben alle Camper darauf hingewiesen nochmal alles auf festen Sitz zu kontrollieren, da mit starken Sturm und Gewitter gerechnet wird. Es wurde auch teilweise recht windig und vom Monte Baston hatte man einen schönen Ausblick auf das Unwetter was vom Meer rüber zog, es hat sehr viel geblitzt, aber es ging ganz knapp an uns vorbei. Osor und Nerezine hat es da deutlich schwerer getroffen.

Für Leute die gerne mal länger mit der Fähre fahren wollen, gäbe es auch eine Verbindung von Mali Losinj nach Zadar. Allerdings nicht täglich und auch nicht zu den besten Uhrzeiten.
ttps://www.jadrolinija.hr/de/schedule/ScheduleSearchResults/Index/2331759/18349084/08042023
 

Julija

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1. Mai 2017
Beiträge
16.991
Punkte
113
Lieber Heiko, ich war auch noch nicht in Zadar. Nur wegen diesen Meeresorgeln wollte ich nun wirklich nicht hin, da sie mich nicht sonderlich interessieren. Aber wenn ich mir diese tollen Bilder anschaue, und den alten Park" Perivoj Vladimira" mit Brunnen und Zisterne;) usw. ansehe, könnte ich mich irgendwann auch einmal in diese Stadt verirren.
Mein neues Sommerkleid habt ihr auch fotografiert:p
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

Julija

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1. Mai 2017
Beiträge
16.991
Punkte
113
Hallo Ralf, eigentlich gefällt mir dieses grün. Einen passenden Schnitt müsste ich erst für mich finden:p
Jetzt freue ich mich riesig auf Makarska:dance:
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Ralf 2.0

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Julia, Zadar ist ganz wunderbar und hat wirklich eine Menge zu bieten. Ich würde einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
 

alterego

aktives Mitglied
Registriert seit
17. Mai 2012
Beiträge
363
Punkte
93
Hallo Heiko,

Zadar war für mich die erste Stadt, mit der sich mir Dalmatien erschloss.
Viele der Bilder, die du hier zeigst, habe ich auch gemacht und denke immer gerne an diese schöne Stadt.
Schön, dass ich von dir da wieder mitgenommen wurde.
Ich erinnere mich besonders an einen Spaziergang, den wir mit einer blinden Freundin durch die
Altstadt machten und meine Frau ihr eine Schmuckgeschäftsauslage nach der anderen beschrieb.
Die dachte dann, Zadar wäre ein einziges Schmuckgeschäft. :)
Die Meeresorgel geht mir allerdings bei deinem Stadtrundgang ab.
Ich hoffe doch, ihr habt euch die seltsamen Klänge nicht entgehen lassen.

Der silberfarbene Mercedes ist natürlich ein Gustostückchen für sich.
Entweder ein Wappler ;), der Krk liebt oder ein gebürtiger Krker, der jetzt in Wien seinen Lebensmittelpunkt hat.
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

SuuSii

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
16. Aug. 2017
Beiträge
627
Punkte
93
Hallo Heiko,

deine Bilder aus Zadar haben auch mich an meinen Urlaub dort erinnert. Ich war genau eine Woche vor euch dort, schade, ein gemütliches Pivo hätte ich sonst gerne mit euch genossen :).
Zadar sollte man wirklich einmal im Leben gesehen haben.

Bin total neugierig was nun alles aus Markarska und Umgebung kommt.

LG Susi
 

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Teil 02:

Dann liefen wir an der Uferpromenade Obala kralja Petra Krešimira IV entlang, und zum ersten Mal in meinem Leben schaute ich hinüber nach Ugljan. Wir lauschten den Geräuschen der Meeresorgel. Natürlich saß hier eine Vielzahl an Besuchern. Beim Gruß an die Sonne war ich ein wenig traurig, dass wir nicht zum Sonnenuntergang hier sein konnten, denn dann müssen die Lichteffekte großartig sein. Am Rathaus begannen wir mit dem Rückweg. Hinter einem kleinen Stadtpark steht die kleine, aber sehr hübsche Kirche der Muttergottes der Gesundheit (Crkva Gospe od zdravlja). Nun ging's endlich zur Kathedrale St. Anastasia. Die dreischiffige Basilika ist wahrhaft imposant. Der Glockenturm wurde im neo-romantischen Stil erbaut. Für eine Besteigung fehlte uns leider etwas die Zeit, denn wir wollten heute ja auch noch in Makarska ankommen. Also liefen wir hinüber zum Wassergraben mit der Brücke in die Neustadt, Resten der alten Stadtmauer, dem St. Chrysogonus-Tor sowie weiteren alten Stadttoren. Der Besuch Zadars war Wahnsinn und hat mich nachhaltig beeindruckt.

45263262md.jpg


45263291rs.jpg

Blick nach Ugljan

45263283fs.jpg

Auf der Promenade

45263266fd.jpg


45263267ak.jpg

An der Meeresorgel

45263271ry.jpg


45263275ur.jpg

Der Gruß an die Sonne

45263302nu.jpg

Crkva Gospe od zdravlja

45263311er.jpg


45263312ur.jpg

Kathedrale St. Anastasia

45263316vd.jpg

Altes Stadttor am Wassergraben

45263334zd.jpg

Brücke in die Neustadt

45263329bv.jpg

Boot am Foša-Hafen

Schließlich stiegen wir wieder in's Auto und setzten unseren Weg fort. Am frühen Abend erreichten wir die Makarska Riviera. Hinter Krvavica begann der zähfließende Verkehr, den wir fortan an einigen Abenden erleben sollten. Zu groß war der Andrang der Besucher, die nach Makarska wollten. Marco hatte ja bereits einige Urlaube hier verbracht. Ich selbst war bis dato nur einmal in Makarska gewesen, und zwar im Jahr 2015, als ich mir auf dem Rückweg von der Insel Brač die Stadt schon einmal angesehen hatte.

Zuerst mussten wir natürlich einkaufen, was wir ganz im Osten der Stadt im Plodine erledigten. Schließlich brauchten wir wieder neue Zutaten für das Frühstück auf dem neuen Balkon und auch Getränke. Dann fuhren wir in den Stadtteil Zelenka, denn unsere Ferienwohnung war am Hang in der Ulica Slavonska. Von hier sollten wir eine gute Aussicht genießen können. Als wir das richtige Haus endlich gefunden hatten, saß bereits eine junge, hübsche Dame mitsamt einigen Gästen des Hauses auf der Terrasse und begrüßte uns. Sie war eine Deutsche, hatte schon auf unsere Ankunft gewartet und stellte sich als Enkelin unserer Vermieterin vor, die bereits zu Bett gegangen war. Unser Apartment war im obersten Stock. Natürlich, denn man will ja auch was von der Aussicht haben. Der Nachteil ist natürlich, dass man alles hinaufschleppen muss, aber einen der beiden Tode muss man sterben. Uns wurde Hilfe beim Hinauftragen unseres Hab und Guts angeboten, doch wir lehnten dankbar ab. Das konnten wir nicht annehmen und würden es wohl noch selbst schaffen.

Wir wurden hinauf geführt und bekamen unser kleines Reich gezeigt. In Vidovići auf Cres hatten wir natürlich mehr Platz, doch das wussten wir. Die Aussicht vom Balkon war recht gut. Es standen zwar einige Häuser unter dem unsrigen, doch darüber hatten wir einen breiten und weiten Blick über's Meer. Man schaute über den Stadtstrand, den Gradska Plaža hinweg, links lag die Halbinsel Sv. Petar, auf der man die Lichter einer Bar sehen konnte, geradeaus schaute man rüber bis nach Hvar und auf der rechten Seite nach Brač. Das Manko war jedoch, dass nur ein breites Bett vorhanden war, anstatt drei Betten, wie es angegeben war. Wir sagten dies der jungen Dame, worauf sie recht unglücklich schaute. Sie würde schauen, was sie machen konnte und dafür sorgen, dass noch ein Zustellbett hineingestellt würde. Gut, dann wollten wir uns mal darauf verlassen, dass das klappen würde.

Erst einmal wollten wir noch etwas essen und fuhren zum Hafen hinunter. Ich hatte ihn noch sehr gut in Erinnerung und genoss das angenehme Gefühl, wieder hierher zurück zu kommen. Der Hafen ist wunderbar. Makarska ist wunderbar. Doch würden wir uns morgen die Stadt anschauen und nun lediglich etwas zu uns nehmen. Wir hatten sogar Glück und fanden recht schnell einen Parkplatz, was normalerweise ein recht schwieriges Unterfangen ist. Von hier aus ist man schnell zur Halbinsel Sv. Petar rübergelaufen, wo sich ein Rummelplatz für Kinder befindet. Hier ist immer was los. Geht man jedoch daran vorbei, kommt man nahe des Stadtstrands zum Restaurant Big Mama. Hier gibt es neben allerlei Fast Food auch ein recht gutes Angebot an Fisch. Sucht man ein typisches Touristenessen, sollte man hier fündig werden. Es ist relativ einfach, und die Speisen sind günstig. Marco hatte mir bereits viel davon erzählt. Wir nahmen Platz. Zuerst gab's ein großes Bier, was wir sehr genossen. Marco bestellte einen Teller Ćevapčići. Ich hatte heute richtig Lust auf ein typisches Imbiss-Essen und bestellte hausgemachte Würstchen und einen Cheeseburger. Leider kamen die Würstchen dann auch noch mit Bratkartoffeln daher, so dass ich ob der großen Menge etwas zu kämpfen hatte. Wir waren glücklich, gut in Makarska angekommen zu sein und tranken noch ein Schnäpschen auf’s Haus.


45263341ak.jpg

Am Restaurant Big Mama

45263347kp.jpg

Ćevapčići

45263359rv.jpg

Würstchen

45263365xk.jpg

Cheeseburger

Nun sollte es wieder hinauf zur Ferienwohnung gehen. Als wir zurückkamen, war die Hausbesitzerin wegen des Bettenproblems nun doch von ihrer Enkelin geweckt worden. Die etwas ältere, nette Dame stellte sich als Tonka vor und sprach ebenfalls Deutsch, auch wenn es etwas eingerostet war, aber das machte uns selbstverständlich nichts aus. Wir stellten einander vor und führten mit ihr eine längere und angenehme Unterhaltung, und man hatte eine zusätzliche Liege in das Zimmer gestellt. Ich durfte im Bett schlafen, und Marco würde auf der Liege Platz nehmen, worüber er jedoch nicht glücklich war, doch er wollte es versuchen. Tonka versicherte uns, dass sie am nächsten Tag wohl auch noch eine andere Möglichkeit hatte, wenn die Liege nicht ausreichen würde, was Marco beruhigte.

Nun waren wir also in Makarska. Der zweite Teil unseres Urlaubs konnte beginnen. Wir öffneten uns ein Bier auf dem Balkon und waren gespannt, was die nächsten Tage bringen würden.
 

Julija

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1. Mai 2017
Beiträge
16.991
Punkte
113
Das Essen sieht klasse aus. Im Restaurant kann es nicht besser aussehen. Ich liebe diese Kartoffelspalten. Bei Big Mama kann man auch gut Fisch essen;)
Wir waren auch 2015 in Makarska.
Um welche Zeit warst du dort Heiko? Vielleicht hätten wir damals ein Cocktail zusammen trinken können:D

Sag bloß, du hast Marco nicht in deinem Bett schlafen lassen:versteck:
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.753
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Heiko,

"...Hinter Krvavica begann der zähfließende Verkehr, den wir fortan an einigen Abenden erleben sollten. Zu groß war der Andrang der Besucher, die nach Makarska wollten..."

Ich ahne schon, daß ihr beiden, die eh nicht den ganzen Tag am Meer verbringen wollt mit diesem Problem möglicherweise bei der täglichen Abreise zum Ausflug wie auch bei der abendlichen Rückreise konfrontiert seid. Eine Umgehung gibt es wegen des Biokovo Gebirges auch nicht. Folglich muß man irgendwie durch und Geduld mitbringen. Makarska wird wohl wie auch Rovinj und Porec vor allem abends ein Magnet für all diejenigen Touristen sein, die in den kleinen Orten links und rechts davon Fewo bezogen haben.

grüsse

jürgen
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Hallo Julia, das dürfte 2015 so Anfang September gewesen sein...
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Julija

Julija

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1. Mai 2017
Beiträge
16.991
Punkte
113
Wir waren Ende Juni, Anfang Juli dort:) Also vor dir:iconwink: Zudem war ich da noch nicht im Forum.
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Teil 03:

Tag 13 – Makarska und der Berg
Mittwoch, der 17.08.2022:

Der erste Morgen in Makarska hatte begonnen. Marco hatte sich ein wenig schwer getan mit der Liege, die wohl recht hart und unbequem war, und so hofften wir auf die von Tonka angesprochene, andere Lösung. Vor unserer Tür im Flur befand sich ein Tisch mit einer Mikrowelle, einem Toaster, Salz und Zucker und einem Espresso-Kännchen. Dieser Tisch war für die Allgemeinheit gedacht und konnte von unseren Nachbarn mit genutzt werden. Eine richtige Kaffeemaschine gab es nicht, doch dieses Problem hatten wir auch bereits auf Cres gehabt. Der kaffeesüchtige Marco brühte also jede Tasse einzeln auf, indem er in die Tassen die Kaffefilter hängte und heißes Wasser hineingoss. Wir hatten uns an diesen Umstand bereits gewöhnt, und hier war ich Marco sehr dankbar, der diese langwierige Prozedur jeden Morgen für uns beide vollzog. In anderen Urlauben in Kroatien hatten wir ein solches Problem nie gehabt, da es immer eine normale Kaffemaschine gab, doch hier wie auch in unserer Ferienwohnung auf Cres tat man so, als sei das eine Besonderheit.

Egal – Kaffee ist nun mal für’s Frühstück unabdingbar – für mich nicht so sehr wie für Marco, doch auch ich freue mich über eine Tasse Kaffee zum Frühstück. Mir reicht jedoch eine, im Gegensatz zu meinem Reisebegleiter, der durch den Kaffee erst wirklich wach wird. Während Marco noch am Duschen war, hatte ich bereits die Toasts gemacht. Wir frühstückten auf dem Balkon im neuen Umfeld, genossen den Blick über die Bucht Donja Luka auf’s Meer und beobachteten die Fähre, die von Makarska nach Brač übersetzte. Unweit des Hauses steht die Kirche Kraljica Mira, die wir ebenfalls vom Balkon aus sehen konnten. Viele Kleidungsstücke lagen noch uneingeräumt auf Tische und Stühlen, doch das hatte Zeit bis später.


45267178od.jpg


45267180zz.jpg

Blick vom Balkon

Für heute hatten wir ja die Online-Tickets für den Biokovo Nature Park gebucht, die man nur mit Kreditkarte bezahlen kann. Ansonsten kann man mit eigenem PKW die Straße zum Berg Sv. Jure nicht mehr hinauffahren. 5 Tage vor dem geplanten Besuch ist der betreffende Tag buchbar, vorher noch nicht. Und hier gilt es, in der Hauptsaison schnell zu sein, denn schaut man erst 4 Tage vor dem geplanten Besuch, sind manche Uhrzeiten bereits ausgebucht, da pro Halbstunde nur noch 20 Fahrzeuge eingelassen werden. Es gibt ja auch Verrückte, die mit dem Fahrrad hinauffahren wollen. Diese Verrückten brauchen kein Ticket. Man kann das ganze Prozedere natürlich umgehen, indem man eine geführte Tour hinauf zum Sv. Jure und zum Skywalk bucht – und die Touren kosten nur ca. 25 € pro Person – doch war das für uns keine Alternative. Mit dem eigenen Fahrzeug hinaufzufahren, ist einfach ein Abenteuer für sich. Und man kann eben auch jederzeit anhalten, wen einem danach ist und ist unabhängig. Ich bin kein neidischer Mensch, doch hier wäre ich gern selbst hinaufgefahren, da mir sowas Spaß macht. Der ehrgeizige Marco wollte jedoch verständlicher Weise selbst fahren.


45267181cb.jpg


45267183ce.jpg

Am Eingang zum Biokovo Nature Park

45267184mx.jpg


45267188kr.jpg

Deutsche Touristen

Also waren wir bereits etwas zu früh um 09:45 Uhr – wir hatten für 10 Uhr gebucht – am Eingang zum Park. Hier steht man wie vor einem Fähranleger mit dem PKW in der Reihe. Dann ging's los, und die Schranke öffnete sich; wir fuhren am Eingangshäuschen vorbei. Die Auffahrt begann. Rechts erhebt sich der Berg, links hinunter ist der Abhang. Die Straße ist eng und bietet nicht genug Platz für zwei nebeneinander fahrende Fahrzeuge. Nach einer Weile kamen wir an einen Platz. Hier machten wir unseren ersten Stopp. Eine Herde Wildpferde war hier. Ich selbst bevorzuge das Wort „Halb-Wildpferde“, da sie selbstverständlich keine wirklichen Wildpferde sind, aber sich wohl wieder auf dem Weg dahin befinden. Durch einen Krieg herrenlos geworden, leben sie nun frei und in großer Zahl im Gebirge. Sie sind Menschen gewohnt und lassen sich anfassen. Ich streichelte ein Fohlen, und auch Marco, der normalerweise mit Pferden nicht ganz so „warm“ ist. Am Platz befindet sich ein Partisanendankmal. Ferner kann man bereits erstmals die Aussicht hinunter nach Makarska, Tučepi und Podgora genießen. Ein tolles Gefühl. Auch die Konoba Vrata Biokova befindet sich hier, und eine Handvoll Esel läuft umher.


45267192jg.jpg


45267189wd.jpg

Auf Los geht's los...

45267193as.jpg


45267229pb.jpg

Bei den Pferden

45267195fg.jpg

Ein erster Blick

45267223ti.jpg


45267217tz.jpg

Streicheleinheiten

45267219kl.jpg

An der Konoba Vrata Biokova

Weiter ging's. Auch auf der weiteren Fahrt hielten wir immer wieder an, und Pferdeschnauzen streckten sich in's Auto. Der Abhang nach links hinab war mittlerweile sehr steil. Zum Glück kam uns kein Fahrzeug entgegen. Doch meist befindet sich auch eine Barriere an der Straßenseite. Gegen 11:00 Uhr kamen wir zum Biokovo Skywalk. Die hufeisenförmige Aussichttsplattform mit gläsernem Boden liegt auf einer Höhe von 1228 m direkt am Ravna-Vlaska Pass und ragt 12 m aus der Klippe hervor. Dass man einen herrlichen Ausblick auf die Makarska Riviera und die Inseln hat, versteht sich von selbst. Vor dem Skywalk befinden sich ein großer Parkplatz und ein Häuschen, in welchem man Souvenirs kaufen kann. Er war gut besucht, und auch Marco und ich wagten uns auf die Glas- und Stahlkonstruktion. Das Glas ist dick genug, und selbstverständlich müsste man keine Angst haben, dass es bricht, doch vielfach beobachtete ich, dass die Besucher ihre Füße lieber auf die Stahlstreben setzten und nicht auf das Glas dazwischen. Ich muss zugeben, dass auch ich das so tat. Irgendwie wird die Höhenangst, die ich eigentlich nie hatte, mit zunehmendem Alter immer stärker. Ganz leicht fiel es auch Marco nicht.


45267230zl.jpg

Hallo Du!

45267221iz.jpg

Die Fahrt geht weiter...

45267237ws.jpg


45267251xd.jpg


45267255nz.jpg


45267262vk.jpg


45267263ju.jpg


45267275ra.jpg

Am Skywalk

45267279rs.jpg

Fahrzeuge für geführte Touren

Wir fuhren weiter den Berg hinauf. Die Straße führte nun leicht ins Hinterland durch Waldstücke. Auch hier begegneten wir immer wieder den Pferden. Bis zum Sv. Jure hinauf wird die Straße dann immer spektakulärer. Gegen Mittag waren wir ganz oben, und man befindet sich in einer anderen Welt, schaut weit in das Gebirge hinein, auf die Serpentinen hinab, die man hinaufgefahren ist und in die umliegenden Täler. Bei klarer Sicht soll die Aussicht bis nach Italien reichen. Es lohnt sich, und es wäre schade, bei einem Besuch der Makarska Riviera lediglich die Strände zu genießen. Der Sv. Jure ist die höchste Erhebung in diesem Teil des dinarischen Gebirges; er ist 5 Kilometer von der Küste entfernt. Auf der 1.762 Meter hohen Spitze befinden sich Antennen, der hohe Fernsehturm und ein schmaler mit einem Seilgeländer gesicherter Fußweg, der um den Gipfel herum zur kleinen Kapelle führt, die den gleichen Namen wie der Gipfel trägt. Wir liefen hinüber. Die Kapelle war geschlossen, doch man konnte mit dem Handy hinein fotografieren.

45267282zd.jpg

Auf zum Sv. Jure

45267291yb.jpg


45267368ez.jpg

Weitere Pferde

45267296ua.jpg

Dem Gipfel so nah...

45267367rq.jpg

Ein "Verrückter"

45267299tk.jpg

Blick ins Hinterland

45267300qb.jpg


45267330sj.jpg


45267301ym.jpg


45267346ii.jpg

Ankunft am Gipfel

45267365ki.jpg

Mit dem Quad geht's auch...

45267355ee.jpg

Serpentinen

45267310yn.jpg

Blick auf das Meer, Brač, Hvar und Korčula

45267359jd.jpg


45267334tg.jpg

Fußweg zur Kapelle

45267361na.jpg

Kapelle Sv. Jure

45267344fw.jpg

Der Blick ins Innere
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.753
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Hallo Heiko,

Dachte ich mir doch, dass der Sveti Jure auch zu eurem Ausflugsprogramm gehört. In einem muss ich dich allerdings berichtigen. Auch Radfahrer müssen Maut bezahlen. Aktuell sind es wohl 25 Kuna. Wenn du auf das Schild am Mauthäuschen blickst kannst du es erkennen.

Bereits im Jahr 2012 ist dickerbernie hinauf geradelt und durfte damals bereits 20 Kuna für den sicherlich anstrengenden Trip entrichten.


Auch Andy155 war im September mit dem Rennrad oben und musste Eintritt bezahlen. Zu Fuß wird der Weg oder die Straße nach oben wohl gratis sein. Wer aber tut sich diese Folter freiwillig an?

Grüße

Jürgen
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Heiko705

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Jürgen, danke für Deine Ergänzung!:gut:

Auf dem Schild steht als Preis für Radfahrer 35 Kuna. Hab' ich wohl verdrängt. Als Radfahrer brauche ich jedoch kein Online-Ticket zu buchen.
 

Julija

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1. Mai 2017
Beiträge
16.991
Punkte
113
Lieber Heiko, wir nehmen jetzt immer eine kleine Kapselmaschine mit in den Urlaub, falls eine tropfende, oder gar keine vor zu finden ist. Diese nimmt im Auto keinen Platz weg, und ist ganz schmal. Der Kaffee schmeckt besser, wie aus unserem Vollautomaten.

Dass ein Berg so belastet wird, gefällt mir nicht so gut. Aber wir wären garantiert mit der geführten Tour mit gefahren, und hätten den Skywalk auch sehen wollen. Diese Fahrzeuge sind genial.
Rainer's Vater wäre mit dem Fahrrad hinauf gefahren. Er gehört auch zu den Verrückten.

In der Höhe ist es nicht so einfach durch Glas hinunter zu schauen. Das hat nichts mit dem Alter zu tun.

Ich muss feststellen, dass ich mit Marco so einiges gemeinsam habe:D Ich liebe Tiere über alles, aber ich bin einmal von einem Pferd auf den Boden zitiert worden, und dieser fauchte mich auch noch von oben an. Seitdem habe ich Probleme mit grossen, dunklen Pferde. Schön anzusehen sind sie allemal. Den Esel hätte ich entführt:p
 
Top Bottom