Heute und morgen soll es regnerisch sein und so lasse ich es recht langsam anlaufen. Gestern regnete es von zuhause bis zum Irschenberg auf der A8. Dann fast immer trockenes Wetter. Zudem wurde es im Laufe des Tages wärmer. Bei Ankunft in Liznjan hatte ich nachmittags 20 Grad Celsius.
Kurzer Zwischenstopp in Rauth bei Kitzbühel. Im Hintergrund ist der Wilde Kaiser zu sehen.
Auf dem Pass Thurn ist genausowenig Verkehr wie später auf dem Gailbersattel und dem Plöckenpass. Da macht Autofahren Spaß.
Nach Mittersill komme ich am „Laufhaus“ vorbei. Allerdings ist da anscheinend gerade niemand „gelaufen“. Vielleicht ist auch am frühen Vormittag dort „noch nichts gelaufen“. Genau kann ich das nicht sagen. ;-)
Kurzer Stopp in Lienz. Man sieht die Pfarrbrücke mit den Dolomiten im Hintergrund.
Hier tanke ich und angesichts von 15 Grad Celsius wird die Fahrt nun mit geöffnetem Verdeck fortgesetzt.
In Mauthen geht es auf den Plöckenpass.
Auf der Passhöhe hat mich die Sonne verlassen. Es hat 8 Grad Celsius. Das Verdeck bleibt offen weil es ja in wenigen Minuten hinunter ins wärmere Tal geht.
Ich freue mich auf meine erste Tasse Cappuccino in Italien und begehe dabei einen schweren Fehler. Eigentlich kenne ich mehrere Bars und Osterias im Val del But und doch halte ich dieses Mal an einer anderen Bar bei Tolmezzo.
So freundlich der Barista auch ist. Vom Cappuccino hat der keine Ahnung. Der Kaffee schmeckt wässerig, es fehlt die Crema und dafür hat er zu viel Kakaopulver in die Tasse geschüttet. Das ist mir in Italien auch noch nirgendwo passiert.
Ich schließe das Verdeck weil es nun auf der Autobahn mit ca 140 km/h über Udine, Triest und Koper nach Istrien geht. Wegen der Baustelle in Skofije darf man aktuell ohne Pickerl auf der slowenischen Autobahn bis zur Ausfahrt Dekani fahren. Danke
@gaula für diese Info. Das mache ich und weiter geht es durch Bertoki und Koper. Das Verdeck habe ich erneut an der Mautstelle in Italien geöffnet weil auf der istrischen Autobahn eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h gilt und ich folglich etwas darüber bei Traumwetter bis Liznjan fahren kann.
Die alte Grenze ist natürlich nicht besetzt und so bin ich in Nullkommanix über die neue Dragonja Brücke in Kroatien eingereist.
Beim Überqueren der Mirna gelingt mir dieses Bild in Richtung Antenal.
Fazit:
Die Strecke über den Felbertauern bleibt meine Lieblingsstrecke bei schönem Wetter nach Kroatien. Ich bin nach dem Frühstück gegen acht Uhr losgefahren und habe die Distanz von 620 km in weniger als acht Stunden überwunden. Dabei gab es mehrere Stopps am Weg.
Die Maut für den Tunnel beträgt derzeit 13€, in Italien sind 7,10€ und in Istrien 6,10€ fällig.
An der Mautstelle bei Monfalcone dann der „Klassiker“. Ich habe mich links eingeordnet wo eigentlich nur mit Karte bezahlt werden kann. Vor mir ein Pkw mit Schweizer Kennzeichen. Leider hantiert der Fahrer irgendwie hilflos am Automaten. Die Schranke bleibt geschlossen. Dann rangiert der ältere Herr hin und her, vor und zurück bis er es schafft auszusteigen. Er kommt zu meinem Pkw, die Wartezeit habe ich zum Öffnen des Verdecks genutzt, und fragt mich auf deutsch mit starkem osteuropäischen Akzent wie das Bezahlsystem funktioniert. Ich erkläre dem Herrn wie man die Mautkarte in den Automaten steckt und dass der an diesem Schalter nur Kreditkarten akzeptiert. Eine solche hat er nicht.
Mir gelingt es nun auf die linke Spur zu wechseln um vermeintlich schnell den Bezahlvorgang hinter mich zu bringen. Karte rein in den Schlitz, dann Kreditkarte rein. Zefix, die frisst das blöde Ding nicht, egal wie ich die drehe und wende. Also nächste Kreditkarte. Gleiches Spiel noch mal. Ich habe ja noch die EC Karte. Auch die will der Mistkasten nicht. Aber er akzeptiert Scheine. So kann ich doch noch nach einer gefühlten Ewigkeit bezahlen und weiterfahren.
Europa ist endlich im digitalen 21. Jahrhundert angekommen!
Dieses komplizierte Abrechnungssystem kostet Zeit und Nerven und anscheinend sind immer noch viele Verkehrsteilnehmer damit überfordert.
Abends war ich dann im Stari Ribar beim Pizza Essen. Dort mit der Chefin eine Zeitlang geratscht. Schließlich war ich ein Jahr nicht mehr hier. Danach ging es zu Fuß zu Freunden im Ort um auch dort Erinnerungen am Kamin aufleben zu lassen.
Heute Morgen habe ich auch im Haus den Pelletsofen eingeschalten weil ich bei dem Wetter keine Lust zu Unternehmungen habe.
Nach nicht einmal zwei Stunden ist die 20 Grad Marke geknackt.
Grüße aus dem heute regnerischen Liznjan von
Jürgen