Wem das Essen in Kroatien zu teuer ist der möge sich doch einfach ein anderes Urlaubsziel suchen.
…Meine Meinung ist - wer sich zum Urlaub in ein fremdes Land begibt und dann nur knaussern muss , der sollte dann doch im eigenen bleiben und sich da dann was gönnen. Urlaub ist Urlaub und den sollte man genießen...
Ehrlich gesagt vermisse ich bei manchen das Verständnis für Urlauber im Allgemeinen. Es gibt welche, die können sich alles leisten und denen ist es egal welche Kosten mit dem Urlaub verbunden sind. Dann gibt es welche die müssen sparen und sind froh eine oder zwei Wochen Urlaub im Ausland verbringen zu können. Die Einteilung Osteuropäer sind arm und wir dagegen reich stimmt schon lange nicht mehr.
Natürlich kann man die Einstellung haben, dass diejenigen, denen Kroatien zu teuer ist, halt zu Hause bleiben sollen oder woanders hin fahren sollen. Das klingt für mich allerdings etwas überheblich. Wenn sich Kroatien zum Urlaubsziel nur für betuchte Gäste entwickelt, ist das nicht mehr mein Kroatien. Eigentlich ist Platz genug für alle. Es sollte deshalb Unterkünfte in allen Preislagen geben. Auch das, was nicht direkt mit der Beherbergung zu tun hat, sollte für jeden Urlauber erschwinglich sein. Das ist nun mal der Besuch im Café oder im Restaurant, der Eisdiele, der Einkauf von Lebensmitteln, die Maut, die Gebühren für Fähren oder Eintrittsgelder, aber auch die Kosten für Einkäufe vor Ort.
Als wir vor über 30 Jahren mit zwei kleinen Kindern das erste Mal nach der Unabhängigkeit nach Kroatien gefahren sind, hatten wir einen schmalen Geldbeutel und sind froh gewesen, dass wir uns zwei Wochen an Pfingsten in Istrien leisten konnten. Heute sind meine Kinder längst erwachsen und fahren oder fliegen in den Urlaub wohin sie möchten. Ich bin unabhängig und wirtschaftlich geht es mir heute viel besser. Aber gerade deshalb schaue ich nicht auf diejenigen herab, die mit einem kleinen Auto nach Kroatien fahren, dort nur eine Woche in einer billigen Ferienwohnung wohnen und oft am Abend selbst kochen, egal welche Nationalität diese Urlauber haben.
Mir ist bewusst, dass auch in Osteuropa der Wohlstand in den letzten Jahren enorm gestiegen ist und die Menschen sich nicht nur Urlaub in Kroatien leisten können, sondern auch vereinzelt Immobilien erwerben. Ich selbst kenne persönlich Käufer aus Norwegen, Austria, der Slowakei und Polen die sich Häuser gekauft haben für Preise, die man nicht aus der Portokasse bezahlt.
Vor Jahren hatten wir hier jemand im Forum, der ständig auf die Urlauber geschimpft hat, mit dem so genannten Billigflieger ins Land kommen oder sich eben nicht teure Unterkünfte leisten konnten. Dabei werden die Flughäfen an der Küste ja eh nur von Ryanair, EASYJET und Co. angeflogen. Die teuren Premium Airlines konzentrieren sich auf die Ballungszentren dieser Welt und lassen Pula, Rijeka, Zadar, Split und Dubrovnik meist links liegen. Dazu kommt, dass die teuren Hotels eh Großkonzernen gehören und bei denen der Hauptteil des Profits hängen bleibt. Dem kleinen privaten Vermieter bleiben folglich auch kleine Erträge. Das war für denjenigen einfach, hat er doch zu Lebzeiten seinen Eltern eine Pension abgeschwatzt und konnte nun dank der Einkünfte aus dem Vollen schöpfen ohne den Euro oder die Kune umdrehen zu müssen. Das hat er auch jedem gezeigt.
Ich will mit diesem negativen Beispiel nur darauf hinweisen, dass wir so tolerant sein sollten, dass wir sowohl dem Millionär seine Yacht und sein Luxusauto gönnen sollten, aber auch Verständnis zeigen sollten für diejenigen, die wirtschaftlich schlechter gestellt sind. Ich glaube zudem nicht, dass sich Kroatien zur reinen Luxusdestination entwickeln wird.
grüsse
jürgen