Meine Gedanken hierzu, die Fragestellung beschäftigt mich auch schon Jahre:
Die Eigentumsquote liegt in Kroatien bei 90% (zum Vergleich Deutschland 53%).
Die technische Ausstattung und Wohnqualität ist sicher geringer ist als in den „reichen“ Ländern. Je weiter südlich, umso geringer die Heizkosten.
Energie war in HR im Vergleich sehr günstig, allerdings ist das derzeit vorbei.
Kostenvergleich Strom relativ zum Einkommen:
https://www.focus.de/finanzen/news/...strompreise-europas-buerger_id_145981119.html
Geheizt wird wie überall überwiegend fossil, im Hinterland sicher häufig mit günstigem Holz. Heizgas kostet dank Preisdeckel 5,9 ct./kWh.
Ich denke, viele Häuser sind seit Generationen in Familienhand, die Instandhaltung erfolgt in Eigenleistung bzw. beleglos.
Insofern ist der Kostenfaktor „Wohnen“ deutlich geringer als bei uns.
Der Anteil Selbstversorger ist in HR deutlich höher als bei uns. Dies schließt den Handel mit dem nähren Umfeld ein (Verwandte, Kollegen, Nachbarn). Die Versorgungsquote dürfte damit recht hoch sein.
Der Zukauf erfolgt über Discounter, früher auch oft im günstigeren Slowenien bzw. Nachbarland.
Daher ist auch der Faktor „Lebenshaltung“ günstiger als bei uns.
Das Familieneinkommen setzt sich wohl nicht nur aus dem Einkommen des Hauptverdieners zusammen. Zweitjob, Kleingewerbe der Frau, Vermietung Tourismus usw. erhöhen das verfügbare Einkommen.
Kroaten leben häufiger in Mehrgenerationshäusern. Neben der Kostenersparnis pro Kopf ist das Haushaltseinkommen auf alle Mitbewohner zu betrachten, inkl. Renten, Ausbildungsvergütung usw. Neben dem Familienverbund ist das eine Form der Zweckgemeinschaft.
Die Kombination aus Kostenminimierung und Einkommensmaximierung könnte wohl für viele der Grund sein, ganz gut mitschwimmen zu können.
Auf der Strecke bleiben Rentner ohne Wohneigentum und Alleinverdiener mit und ohne Kinder, besonders in den Städten. Besonders im Hinterland und den Gebieten ohne Tourismus dürfte die Quote derer, die sich über Wasser halten müssen noch deutlich höher sein.
Letztendlich gilt immer die Erkenntnis, „glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Durchschnittseinkommen und Median des Einkommens liegen in Kroatien sicher weit auseinander.