hallo Hans-Peter,
es ist halt für uns sprachunkundige Ausländer schwierig beim Wunsch eines neuen Hauses an der Adria ein Haus zu bekommen welches qualitativ unseren deutschen Vorstellungen entspricht und preislich noch dazu im Rahmen liegt. Meist zahlt man zwar den selben Preis für das Bauvolumen in qm oder Kubikmeter umbauten Raum wie hierzulande, erhält dafür jedoch ein Haus welches nun mal minderwertig ist und nicht dem Plan entspricht. Da ist der Wunsch nach einem Fertighaus durchaus verständlich.
Ich persönlich bin in einer etwas besseren Situation, weil ich in Deutschland in der Vergangenheit ein paar Wohnhäuser errichten habe lassen und auch eines in Kroatien. In allen Fällen ist die tägliche Anwesenheit zwingend erforderlich. Wer jedoch hat schon die Zeit und kann das machen? Hinzu kommt, daß wohl die meisten von allen erforderlichen Gewerken wenig Ahnung haben und sich so auf die berühmte kroatische Aussage "nema problema" oder "das bekommen wir schon hin" verlassen. Hinterher ist dann das Kind in den Brunnen gefallen.
Wenn nun ein Fertighaus aus kroatischer Fertigung erheblich billiger und vielleicht auch wertstabil ist dann kann man so einen Bau durchaus in Erwägung ziehen zumal es sich meist nur um eine Ferienimmobilie handelt. Was die extremen Witterungsbedingungen wie starker Wind, Salz, die rote Erde in der Luft etc. an der Küste angeht, dürfte dieses Problem für alle Arten von Wohnhäusern lösbar sein. Die Erdbebengefahr vernachlässige ich mal.
Ich kenne halt auch die übliche Bauweise mit Ziegel und Beton. Rohbau bei gutem Wetter, wehe es regnet auch nur einen Tropfen, schnell hochziehen und danach dank Hilti monatelang einen Schweizer Käse daraus produzieren um alle Versorgungs- und Entsorgungsleitungen irgendwie unterzubringen und mit Unmengen von Putz alles wieder zuschmieren. Wie gut, daß man heutzutage fast immer einen Vollwärmeschutz anbringt. Die Styroporplatten decken das unebene Mauerwerk wie auch die ganzen Leitungen aller Art zu. Kleber, Gewebe und Fertigputz von Röfix oder Baumit darüber und niemand sieht den Mist, der sich darunter befindet.
Dein Vorschlag mit der kompetenten Vertrauensperson klingt schön und gut. Fragst du irgendjemand vor Ort, erklärt dir jeder, ein Fachmann auf diesem oder jenem Gebiet zu sein. Meine Erfahrungen zeigen allerdings, daß in vielen Fällen ich den Handwerkern zeigen mußte, wie es geht. Das ist schon ein Armutszeugnis.
Erwähnen sollte ich in diesem Zusammenhang die Aussage eines Freundes aus Istrien der meinte, daß alle kroatischen Handwerker nach Deutschland ausgewandert sind und dort ihr Geld verdienen. Die hier gebliebenen verdienen hingegen die Bezeichung Handwerker nicht.
Deshalb die Idee eines Fertighauses in Holzständerbauweise.
grüsse
jürgen