Wie verändert sich Kroatien nach dem EU-Beitritt?

Malin

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Die Frage ist doch eher, ob es nichts wichtigeres gäbe, als ein paar Homosexuellen die Ehe verbieten zu wollen. Aber da ist die Bevölkerung anderer EU Staaten leider auch nicht toleranter.
 

claus-juergen

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...Man darf gespannt sein, wie das ausgehen wird und was am Ende Brüssel dazu sagen wird sollte das Referendum wirklich erfolgreich sein...

hallo wolli,

ja, ein Volksentscheid kann tatsächlich als direkte Demokratie bezeichnet werden. nur ist es beispielsweise in der schweiz, dem land der Volksentscheide so, daß sehr häufig solche Referenden wegen allem möglichen mist abgehalten werden. dabei ist es ähnlich wie in der großen Politik: wer Geld und macht, auch die macht der presse hat, der kann den ausgang solch eines Referendums bestimmen.

abgesehen davon glaube ich, daß Kroatien ganz andere Probleme als das in deinem Beispiel geschilderte hat.

grüsse

jürgen
 
A

AlterNeuer

Guest
Hallo Jürgen,

was Mist ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters. Für die Betroffenen dürfte es nicht ganz unwichtig sein.
Auch können Geld, Macht und Medien das Volk nur bis zu einem gewissen Grad manipulieren. Zum Glück gibt es für alles eine Grenze.

Gruß
Wolfram
 

jadran

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wolli,

die Geschichte hat uns gelehrt, wer Geld, Macht und die Medien auf seine Seite hat kann sehr wohl die Bevölkerung manipulieren, auch in unserer zeit.

Jadran
 

claus-juergen

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...was Mist ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters...

hallo wolli,

hier mal ein kleiner auszug aus den Volksentscheiden der schweiz, die in den letzten jahren durchgeführt wurden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_eidgenössischen_Volksabstimmungen

da geht es um Themen wie Zweitwohnungen, 6 Wochen Urlaub für alle, buchpreisbindung, jugendmusikförderung, initiative gegen abzockerei, für und wider die Beschaffung eines kampfflugzeugs. gerade das letzte Thema zeugt davon, daß jeder schweizer ein :lol: Spezialist in militärtechnik ist. das sind meiner Meinung oft Themen, die wirklich keinen Volksentscheid brauchen.

wenn Kroatien mit künftigen Volksentscheiden dann auch so eine Häufigkeit und so "eminent wichtige Themen" den bürgern zur Entscheidung vorlegt, dann frage ich mich schon, ob die nicht andere Probleme haben, als "jeden mist" direkt vom Volk entscheiden zu lassen.

einen schönen verregneten sonntag wünscht dir

Jürgen,
der heute Gott sei dank nicht aus dem haus muß um bei irgendeinem Volksentscheid sein Kreuzchen zu machen, wie die bürger von münchen, Garmisch-Partenkirchen und berchtesgaden. da geht es um für und wider olympische Winterspiele in den beteiligten orten.
 
A

AlterNeuer

Guest
Hallo Jürgen,

zunächst mal herzlichen Dank für die verregneten Sonntagswünsche und selbige zurück!
Du kannst sicher nach dem anstrengenden Tag gestern echt von Glück sprechen, heute kein Kreuzchen machen zu müssen. Das hätte Dich dann wahrscheinlich doch etwas überfordert.:lol:

Was die Schweiz anbelangt, so stimme ich Dir zu. Die übertreiben da etwas, allerdings besser einmal zu viel, als gar nicht. Vielleicht kann ich Dich aber hierfür gewinnen.

Gruß
Wolfram
 
M

Marius

Guest
Das ist auch das Problem an der direkten Demokratie, spaetestens ab dem Zeitpunkt, wo die Mehrheit ueber Minderheitenrechte entscheiden soll.

Da sage ich nur: E K E L H A F T

Bin bei Juergen, nur dass das eben manchmal kein Mist ist, der da entschieden wird, sondern hier gehts fuer mich um die Frage, ob wir eine tolerante, xenophobiefreie Gesellschaft schaffen wollen, oder einen Gottesstaat.

Das Referendum ist eine Schande und ich schaeme mich dafuer.
 

claus-juergen

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hallo,

vielleicht sollte es kroatien auch so handhaben wie malta oder montenegro. dort kann man gegen zahlung eines hohen geldbetrags die staatsangehörigkeit erhalten. im falle maltas bedeutet dies natürlich reise-, gewerbe- und niederlassungsfreiheit im gesamten schengen-raum. das wäre jedenfalls eine lösung, die klamme staatskasse etwas aufzufüllen. meiner meinung nach durchaus eine möglichkeit.

http://www.sueddeutsche.de/politik/...gen-geld-das-geschaeft-mit-dem-pass-1.1817530

grüsse

jürgen
 
A

AlterNeuer

Guest
Hallo Jürgen,

es stimmt zwar, dass man sich für Geld fast alles kaufen kann. Es sollte aber auch da irgendwo Grenzen geben. In diesem konkreten Fall finde ich diese bereits überschritten, da hier aus meiner Sicht eine Diskriminierung der weniger Begüterten stattfindet.
Brüssel achtet doch sonst auch immer auf so etwas oder gilt das nur innerhalb der sog. westl. Wertegemeinschaft.:(

Gruß
Wolfram
 

Suncokret

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Es ist noch nicht allzu lange her. Da gab es in Bihac auch für Bosniaken etwas krumme Möglichkeiten, für genügend Geld einen kroatischen Pass zu bekommen.
 

claus-juergen

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Es ist noch nicht allzu lange her. Da gab es in Bihac auch für Bosniaken etwas krumme Möglichkeiten, für genügend Geld einen kroatischen Pass zu bekommen.

hallo suncokret,

tatsächlich ist es so, daß während der tudjman-aera praktisch jeder in der herzegowina, also in einem teil bosniens lebende kroate auch den kroatischen paß erhielt. diese menschen haben den paß auch heute noch und geniessen so wie auch andere auslandskroaten aktives und passives wahlrecht in kroatien.

ein freund von mir lebt als kroate im raum mostar. er ist zwar noch relativ jung, wird jetzt aber im nachhinein den kroatischen paß neben seiner bosnischen staatsangehörigkeit erhalten. voraussetzung hierfür ist das vorliegen einer katholischen taufurkunde! (das ist wieder wasser auf die mühlen von marius) die kroatische staatsangehörigkeit ist gerade jetzt nach dem eu-beitritt heiß begehrt, weil der inhaber dadurch niederlassungs- und gewerbefreiheit in der eu hat.

ähnliches gibts im übrigen auch in ungarn für die auslandsungarn, die vor allem in der slowakei, rumänien und serbien leben.

grüsse

jürgen
 

Aetz

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tatsächlich ist es so, daß während der tudjman-aera praktisch jeder in der herzegowina, also in einem teil bosniens lebende kroate auch den kroatischen paß erhielt.
Tatsaechlich ist es so, dass auch jeder in Bosnien, Serbien, Deutschland oder Timbuktu lebende Kroate seine domovnica erhielt, erhaelt oder erhalten kann.
Tatsaechlich auch nach dem Tod FTs.

Und tatsaechlich ist die Hercegovina kein Teil Bosniens. So don't call it Schnitzel.
 
M

Marius

Guest
Ja, was soll man da sagen. Interessante Aussagen zu Staatsbuergerschaften. Dummer Weise ist einiges unwahr oder stark verdreht. Ich bin aber grad zu muede.

Gute Nacht!
 

claus-juergen

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...Und tatsaechlich ist die Hercegovina kein Teil Bosniens. So don't call it Schnitzel.

hallo aetz,

einfach in solchen fällen bei wikipedia nachlesen. die erste zeile genügt und du wirst feststellen, daß die herzegowina seit der unabhängigkeit zum land bosnien-herzgowina, kurz bosnien gehört. auch wenn dies mancher kroate heute noch nicht wahrhaben will.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bosnien_und_Herzegowina

du bist hier jedoch nicht allein. auch hierzulande gibt es menschen, für die schlesien und ostpreussen genauso wie deutsch-südwest noch zum reich gehören. ;)

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
Nun, da würde ich nciht ganz zustimmen, der Staat heißt je gerade eben deswegen "Bosnien und Herzegovina".
Da kannst du nicht mal eben so und kurzerhand "Bosnien" daraus machen.

Bosnien ist Bosnien, und die Herzegovina ist die Herzegovina. Der gemeinsame Staat heißt "Bosnien und Herzegovina". Wenn man es abkürzen möchte, dann kann man "BiH" verwenden, das macht man in allen Ex-Jugo-Ländern generell auch so.

Aber, Jürgen, mein lieber Freund, warum zitierst du Wikipedia? Der erste Satz in Wikipedia

"Bosnien (bosn., kroat. und serb. Bosna; kyrill. Босна) ist der nördliche Landesteil des Staates Bosnien und Herzegowina und umfasst etwa zwei Drittel des Staatsgebiets."

bestätigt ja ausgerechnet die Aussage von Aetz und widerspricht deiner, denn da steht keineswegs, dass man den Staat "Bosnien-Herzegovina" mit Bosnien abkürzen kann, sondern dass Bosnien ein Teil des Staates "BiH" ist, was im richtigen Folgeschluss ebenso für die Herzegovina gilt und - o Wunder - exakt so steht es ja auch im Wikipediaeintrag für die Herzegovina. ;-)

Das hat also ncihts mit dem "Empfinden vieler Kroaten" zu tun, sondern ist Fakt und überdies auch völlig nachvollziehbar und unkompliziert.

Aus dem Bundesland "Mecklenburg-Vorpommern" macht man ja auch nicht einfach ein Bundesland "Meck", wenn dann schon "Meck-Pomm". ;-)
 
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