Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

Heiko705

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Genau Jürgen, das sind Luftlinie nur ein paar Kilometer bis zur Grenze.
 

claus-juergen

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Genau Jürgen, das sind Luftlinie nur ein paar Kilometer bis zur Grenze.

Hallo Heiko,

Danke für den Tipp zu den Wasserfällen. Da wir Ende Mai eh in Orebic sind und ich zudem auch vorhabe, in der Herzegowina eine Sehenswürdigkeit zu besichtigen ist der Weg zu den Kravica Wasserfällen ja nicht weit. Vielleicht kommen wir da auch hin. Im Mai dürfte sich der Besucherandrang in Grenzen halten. Habt ihr Bosnische Mark eingetauscht oder konntet ihr überall in Euro bezahlen?

Grüße

Jürgen
 

Heiko705

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Man kann auch an den Wasserfällen in Euro zahlen. Extra dafür was zu tauschen, ist nicht nötig.
 

vrbnikfan

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Ich frage mich schon lange, warum dieser Ort nach der Blutwurst benannt ist. ( Krvavica)

Haha. Das ist ja interessant. Ich dachte z.B. immer, Lubenice heißt Wassermelone.... bis ich irgendwann gelesen habe, dass die Wassermelone Lubenica heißt. Ist doch fast dasselbe :D Ich denke auch immer "Ljubljana" heißt irgendwas mit Liebe, lieblich, oder so ähnlich. Vermutlich ist das aber auch quatsch :smuggrin:.
 
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Julija

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Das Wort Ljubljana kommt von "ljubljena" und heißt geliebt. Also "geliebte Stadt". In Makarska gibt es noch mehr so komische Namen. Z.B. "Babin zub" heißt "Grossmutters Zahn". Das ist irgendein Felsen oberhalb der Magistrale in Makarska.
 
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vrbnikfan

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Hallo Heiko,

Danke für den Tipp zu den Wasserfällen. Da wir Ende Mai eh in Orebic sind und ich zudem auch vorhabe, in der Herzegowina eine Sehenswürdigkeit zu besichtigen ist der Weg zu den Kravica Wasserfällen ja nicht weit. Vielleicht kommen wir da auch hin. Im Mai dürfte sich der Besucherandrang in Grenzen halten. Habt ihr Bosnische Mark eingetauscht oder konntet ihr überall in Euro bezahlen?

Grüße

Jürgen

Hallo Jürgen,

Du kannst auch fast überall in Kuna zahlen- allerdings zu einem sehr schlechten Kurs. Da ist es besser, wenn Du dir ein paar Euros mehr einsteckst und damit zahlst. Und falls Du doch irgendwo landest, wo keine Euro akzeptiert werden, kannst Du immer noch tauschen. Wir hatten bei unserem Besuch keine Wechselstube gefunden, die offen hatte- haben aber auch nicht ausgiebig weiter danach gesucht. Bei meinen Besuchen in BiH zuvor, hatte ich das Geld in Neum getauscht. Dort sind wir dieses Mal allerdings nicht lang gefahren. Wenn Du aber von Orebic rüber fährst, könntest Du auch in Neum EUR in KM tauschen.
 

Heiko705

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Teil 18:

Marco und ich nahmen vor einem der Restaurants Platz und bestellten Bier, einen Cheeseburger für mich und Würstchen mit Pommes für Marco. Man kann sogar eine kleine Bootstour buchen und fährt dann den Fluss hinab zu einem weiteren kleinen Wasserfall. Nach dem Snack kamen wir über einen kleinen Steg auf die andere Seite und suchten uns ein freies Plätzchen zum Sonnenbaden. Zwischen manchen Bäumen hingen Hängematten. Die Vegetation rund um den See ist üppig. Dann wagte auch ich ein Bad im See, doch in dem kühlen Wasser hielt ich es nicht lange aus. Der Besuch der Wasserfälle war lohnenswert, auch wenn man mit sehr vielen Besuchern rechnen muss. Als der Nachmittag schon recht weit fortgeschritten war, packten wir unsere Sachen und liefen wieder zurück zum Auto.


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Beim Baden an den Wasserfällen

Schließlich fuhren wir ca. 25 Kilometer weiter nach Osten an die Neretva. Um kurz vor 17:00 Uhr trafen wir in Počitelj ein und parkten unterhalb der Altstadt. Počitelj liegt rund 30 km südlich von Mostar. Die Siedlung wurde vermutlich im 14. Jahrhundert unter dem ersten bosnischen König angelegt. Durch die Ungarn wurde sie im 15. Jahrhundert systematisch ausgebaut, um die osmanischen Angriffe abzuwehren. Diese eroberten die Festung schließlich doch, und nach 1600 folgte der Bau typisch orientalischer Stadtgebäude. Im Krieg zwischen 1992 und 1995 wurden viele muslimische Bewohner gefangen genommen und deportiert. Heute zählt die Stadt ca. 800 Einwohner. Die Burg ist noch relativ gut erhalten, und man sieht sie schon von weitem. Die Moschee des Šišman Ibrahim-Paša wurde in den Jahren 1562/63 errichtet und besitzt ein hohes Minarett. Die Vorhalle des Gotteshauses besitzt drei Kuppeln. Das von der UNESCO gelistete Počitelj verfügt über einen Uhrturm namens Sahat kula. Er ist 16 Meter hoch und von schlanker Gestalt. Im 17. Jahrhundert wurden Hammams gebaut, die typischen, muslimischen Badehäuser. Die Handwerker wurden zu diesem Zwecke aus Istanbul geholt. Der gesamte alte Stadtteil in Počitelj ist von der Stadtmauer umgeben.


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Ein erster Blick zur Burg

Wir begannen unseren Rundgang durch die Altstadt. Steht man davor, wirkt sie sehr mittelalterlich und orientalisch. Durch gepflasterte Gassen betraten wir den alten Ort. Entlang der Gassen und Treppen gibt es kleine Basare, wo Teppiche, Felle, Stoffe, Taschen und viele weitere Andenken an den Mann gebracht werden sollen. Eine der Damen war ziemlich hartnäckig, und wir taten uns etwas schwer, sie davon zu überzeugen, dass wir wirklich nichts kaufen wollten. Außerdem hätte man hier einheimische Währung gebraucht, die wir uns auch heute nicht besorgt hatten. Lediglich ein paar kleine Münzen von unserem Besuch vor einigen Tagen fanden sich in unseren Taschen. Der Ort war aber relativ leer und nicht allzu stark besucht. Fast alle Gebäude sind aus altem Stein. Langsam wanderten wir den Hang hinauf und kamen zur Moschee des Šišman Ibrahim-Paša, wo wir jedoch auf den Besuch des Inneren verzichteten. Vor der Moschee liegen viele, alte Steinfragmente von mittlerweile nicht mehr intakten Gebäuden. Man fühlt sich hier in eine alte Zeit zurück versetzt. Es gibt alte Wirtshäuser und muslimische Religionsschulen. Durch verschiedene Steinbögen kamen wir langsam hinauf zur Festung.


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Der Weg in die Altstadt

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Blick hinauf zur Burg

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Sahat kula

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In den oberen Gassen

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Vor der Šišman Ibrahim-Paša Moschee

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Alte Steinfragmente

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Šišman Ibrahim-Paša Moschee und Sahat kula

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Blick auf die obere Stadtmauer

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Blick von oben

Der Einstieg in den Hauptturm auf dem Hügel war nicht leicht und führte über eine ca. einen Meter hohe Stufe. Marco hatte sich dazu entschieden, unten zu warten. Auch der weitere Aufstieg über schmale Wendeltreppen auf bröckeligem Gestein war recht abenteuerlich. Ich bin mir nicht sicher, ob der Turm der Öffentlichkeit zugänglich wäre, wenn er in Deutschland stünde. Dann erreichte ich das hölzerne Dachgewölbe und wurde mit spektakulären Ausblicken durch ringsherum angebrachte Fenster belohnt. Man blickt über die gesamte Altstadt. Es machte mir einen Heidenspaß, die alten Gassen zu erkunden. Entlang der Stadtmauer gelangten wir schließlich bis zum oberen Ende der ummauerten Altstadt, wo man sie durch einen kleinen Turm verlassen kann und auf einen Feldweg trifft. Rund um die alten Gebäude wächst eine Vielzahl von Granatäpfeln. Auf einem kleinen Tisch stand selbst gepresster Granatapfelsaft, den man käuflich hätte erwerben können. Wir hatten Durst und hätten dies nur allzu gern getan, doch niemand war in der Nähe, und das geforderte Kleingeld in Konvertible Mark hatten wir nicht. Schade. Ich wusste, dass mir Počitelj gefallen würde, aber letzten Endes war es noch schöner, als ich dachte. Wir lieben mittelalterliche Gemäuer und waren in Počitelj ganz in unserem Element. Auch der zweite Ausflug in die Herzegowina in Verbindung mit dem Besuch in Imotski hatte sich gelohnt.


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Vor der Burg

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Im Turm

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Unter dem Dachgewölbe

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Blick aus dem Turm

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Oberhalb der Burg

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Oberer Stadtturm

Das Abendessen gedachten wir wieder in Makarska einzunehmen. Für die Rückfahrt brauchten wir knapp zwei Stunden. Heute hatten wir Glück und fanden relativ stressfrei einen Parkplatz in Hafennähe. Gegen 21:00 Uhr trafen wir ein und besuchten ein weiteres Mal die Promenade. Wir entschieden uns, noch einmal das Restaurant Big Mama aufzusuchen, wo wir bereits nach unserer Ankunft in Makarska gegessen hatten. Ich hatte Lust auf etwas Einfaches und bestellte eine Pizza mit Schinken und Pilzen. Marco entschied sich für frittierte Tintenfischringe mit Pommes. Auch ein solch schnörkelloses Abendessen kann mal schön sein. Zufrieden traten wir den Rückweg zur Ferienwohnung an und ließen den Tag auf typische Weise auf dem Balkon ausklingen.


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Pizza zum Abendessen
 

Ralf 2.0

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Ich finde ja die ganze Reise großartig. Und die Bilder sind hervorragend. Doch die Ausflüge nach BiH sind die Highlights.
Beim Lesen und Betrachten erwartet man man beinahe, dass gleich Kara ben Nemsi und Halef um die nächste Ecke kommen.
Wie in "In den Schluchten des Balkan" . Oder seid ihr zwei gar die beiden ?

Heiko, mach aus allen Teilen ein Reisebuch ! Ehrlich.
 

Heiko705

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Hahaha! Vielen Dank, Ralf. Das Orientalische hatte auch für mich etwas ganz Besonderes.
 
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SheldonSJP

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diese ehemalige Kuranlage für respiratorische Erkrankungen ist einfach vom Bau her schon gigantisch. Irre, dass man sowas einfach so verfallen lässt. Aber vielleicht sucht man ja schon nach einem Investor.
Solche verlassen Bauwerke findet man ziemlich viele und die sind eben nicht außerhalb sondern eben mittendrin und werden dadurch natürlich öfter wahrgenommen, als manche verlassen Orte in Deutschland.
Sowas hat auf mich allerdings wahnsinnige Anziehungskraft und ich muss sowas immer aus der Nähe sehen und dann erkennt man auch oft, warum sie wohl so lange leerstehen und verfallen.
Viele sind aus der "sozialistuschen Glanzzeit" und es wurden Materialien verbaut, die heute verboten sind und extrem aufwändig und teuer entsorgt werden müssen, also halten sie lieber die Füße still, hoffen das nicht irgenwelche Auflage von der EU kommen und die Touris haben noch etwas Abenteuer zum rumklettern.
Die ungeklärten Besitzrechte bei manchen Gebäuden kommen dann wohl auch noch erschwerend hinzu. Ich habe jedenfalls immer große Freude an solchen Gebäuden und bisher gab es auch nie Ärger oder das Gelände war eben einfach gar nicht gegen unbefugten Zutritt gesichert (Was mir zeigt, es wird stillschweigend geduldet solange man da nicht randaliert). Auf unseren Touren sind wir bisher 2 mal von Sicherheitsleuten höflich darauf aufmerksam gemacht worden, das der Zutritt verboten ist und man wurde gebeten das Gelände zu verlassen.
Sobald dann die Sommersaison vorbei ist, werden solche Gebäude meist wieder von der einheimischen Jugend "in Besitz" genommen.

@Heiko705
Einfach Klasse Bilder. Richtig schöne Natur. Auch das die Berge gleich so dicht dran sind an der Küste sieht schon echt Einladend aus. Auch die Wasserfälle gefallen mir sehr gut. Allerdings müsste man sich eine ruhigere Zeit aussuchen. Auf manchen Bilder ist mir da einfach zu viel gewusel mit Menschen. Ist in Mali und Veli Losinj Abends allerdings auch nicht anders, gerade der Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Aber da bin ich dann woanders und suche mir ruhigere Ecken. Aber ich könnte mir solche Wandertouren im Mai sehr gut vorstellen. Wenn man glaubwürdige Berichte und Fotos direkt von der Quelle hat, guckt man schon auf der Karte wo das ist und wie man da am besten hinfahren kann. Danke dafür!
 

Julija

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Ich hoffe, dass es hier bald mit Heiko's Bericht weiter geht. Das hält ja kein Mensch aus:arghh:
 
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Heiko705

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Teil 19:

Tag 21 – Burgen & Natur
Donnerstag, der 25.08.2022:

Unser vorletzter Tag hatte begonnen, bevor wir übermorgen die Heimreise antreten würden. Und heute hatten wir uns wirklich eine Menge vorgenommen. Wir waren gespannt, inwieweit sich das umsetzen lassen würde. Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke, setzten uns in das Auto und fuhren zunächst über die E65 bis oberhalb von Split. Von dort aus ging’s nach Nordwesten. Über die D56 erreichten wir nach insgesamt über 2 Stunden das Städtchen Drniš in der Gespanschaft Šibenik-Knin. Die Stadt wird geschichtlich erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt, doch bereits in der Bronzezeit gab es hier eine Ansiedlung. Nach etlichen erfolglosen Eroberungsversuchen fallen 1522 der Ort und die Festung Gradina endgültig an das Osmanische Reich, wie auch das ganze Norddalmatien. Die Stadt erhält durch die neuen Besitzer fünf Moscheen, doch fällt auch in der Zukunft ständig in andere Hände. Die Festung thront über der Čikola-Schlucht und war jahrhundertelang wichtiger Teil lokaler Verteidigungsanlagen. Schon zur Zeit der Römer soll hier eine Burg gestanden haben. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie weiter ausgebaut und auch der zentrale Rundturm errichtet. Im 19. Jahrhundert verlor sie ihre Bedeutung, da sie ihre Funktion aufgrund der politischen Veränderungen einbüßte.

Drniš gehört nach Ende des ersten Weltkriegs sogar einige Jahre zu Italien und kann erst nach Friedensverhandlungen in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen integriert werden. Die Festung diente fortan den Einwohnern von Drniš als Steinbruch, weshalb sich in vielen Gebäuden des Ortes auch Steine der Festung eingebaut befinden. Daher stellen die Ruinen der Festung Gradina, die heute noch zu sehen sind, lediglich einen sehr kleinen Teil der Anlage dar, die einst an diesem Ort über der Schlucht thronte und diese beherrschte. Von der kleinen mittelalterlichen Burgruine haben sich nur Teile des Bergfrieds, sowie Teile der Ringmauer erhalten. Marco und ich betraten das Gelände. Von der Ortsseite wirkt der Turm noch recht gut erhalten. Als wir ihn erreichten, blickten wir in die von Steinfelsen eingefasste Schlucht, was eine recht imposante Wirkung hat. Von der Rückseite sahen wir, dass der hintere Teil des Turms fast komplett fehlt. Obwohl man die Ruine nicht unbedingt gesehen haben muss, ist sie doch ein sehenswertes Ziel, wenn man sich ohnehin in der Nähe befindet. Und wir hatten ja in der Gegend noch andere Ziele.


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Ankunft an der Festung

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Blick in die Čikola-Schlucht

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Auf der anderen Seite des Turms

Anschließend fuhren wir ca. 25 km nach Norden in das Quellgebiet der Krka, genauer gesagt in die Stadt Knin. Sie liegt im Kninsko polje in der Nähe des Berges Dinara. Hier interessierte uns vor allem die Festungsruine auf dem Berg Spas. Die Stadt Knin ist alt und war bereits im 11. Jahrhundert Sitz des kroatischen Königs. Später verlor die Stadt an Bedeutung und wurde ebenfalls 1522 von den Osmanen erobert. Im 17. Jahrhundert gehörte die Stadt zu Venedig, bevor sie Ende des 18. Jahrhunderts an die Habsburger fiel. Die Festung ist riesig und die zweitgrößte militärische Festung in ganz Europa. Der Bau begann bereits im 9. Jahrhundert. Sie besteht aus mehreren Teilen, die durch Zugbrücken oder Tore miteinander verbunden sind. Sie ist 470 m lang und auf ihrem höchsten Teil 110 m breit. Die ca. 2 km langen Verteidigungsmauern, die die Festung von allen Seiten umgeben, sind an mehreren Stellen sogar bis zu 20 m hoch. Im Innern befinden sich ein Museum, Ausstellungsgalerien und auch ein Restaurant. Für uns, die wir uns für solche alte Burgen sehr begeistern können, war sie ein kleines Paradies, denn es gibt hier viel zu erkunden, und das Gelände ist sehr weitläufig. Die Festung liegt ca. 100 Meter über der Stadt und 345 Meter über dem Meeresspiegel. Ihr heutiges Aussehen erlangte sie vorwiegend im 17. und 18. Jahrhundert.

Gegen Mittag kamen wir an. Der Eingang liegt direkt hinter einer kleinen Zugbrücke. Im Innern des Eingangsgebäudes fällt einem sogleich ein venezianischer Löwe ins Auge. Dann begannen wir mit unserer Erkundungstour. Wir kamen zum niederen Teil der Festung, der Donji Grad mit dem Haus des Festungs-Kommandeurs und einer Skupltur von Lujo Marun, einem Franziskanermönch, zur Kirche der Hl. Barbara und zu einem kleinen Holzhäuschen, wo wohl normalerweise der Eintritt kassiert wird. Niemand war darin. Also liefen wir schnell weiter, bevor jemand kam. Die ehemalige Stražarnica (das Wachhaus) wurde zu einem hübschen Restaurant umgebaut. Zuerst besichtigten wir den südlichen Teil der Festung, den Postaja Belveder. Das ist der jüngste Teil der Festung, der während der venezianischen Zeit erbaut wurde. Hier befanden sich die Infanterie- und Offiziers-Barracken, ein Hospital, eine Zisterne, das Kavalier, eine erhöhte Geschützstellung und der südliche Aussichtspunkt, eine Art Überwachungsturm, von dem aus wir einen schöne Aussicht über den Süden und die Krka hatten. Hier fanden wir auch ein ethnologisches Museum mit vielen Gefäßen, Waffen, Kanonenkugeln und alten Knochen. Vom südlichen Ende blickt man zum nächsten Teil der Festung (Kaštel Lab) hinauf, der nochmal deutlich höher gelegen ist.


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Kleine Zugbrücke am Eingang

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Es geht hinein...

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Kirche der Hl. Barbara und Tickethäuschen

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Zur Geschützstellung Belveder

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Blick zum Kaštel Lab

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Am ethnologischen Museum (Infanterie- und Offiziers-Barracken und Hospital)

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Südlicher Aussichtspunkt

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An der Zisterne

Mittels einer langen Treppe erstiegen wir ihn. Dies ist neben der nördlichen „Oberstadt“ der höchste Punkt der Festung mit einer kroatischen Flagge und einer Skulptur von Franjo Tuđman. Bauarbeiter waren gerade dabei, Leitungen zu verlegen. Ich schaute nach Norden und war erstaunt, wie lang die Festung noch von hier ist. Die Aussicht ist natürlich klasse. Wir bewegten uns weiter zum Mittelteil der Festung. Hier befindet sich die Bastion Grimani und der Sv. Cecilija-Vorposten mit einer Höhle, die als Lager für das Schießpulver diente. Schließlich erreichten wir die „Oberstadt“ mit einem weiteren Schießpulver-Magazin, dem Haus des Kommandeurs, Artillerie-Barracken, einem Verlies, der Gegenbatterie zum Kaštel Lab und einem geschützten Gewölbe am nördlichen Ende der Festung. Hier waren Bauarbeiter mit der Instandsetzung von einzelnen Mauern beschäftigt, und man musste etwas aufpassen, um um sie herum zu gehen und sie nicht unbedingt zu stören. Es gibt eine obere, mittlere und untere Kanonenplattform. Die Erforschung des Gewölbes machte besonders Spaß; die Gänge waren lang und schmal. Von der Oberstadt liefen wir am Turm Topana wieder zurück zum Mittelteil. Wir kamen durch das Tor Kalerunica und entdeckten weitere Geschützstellungen. Durch den Sv. Barbara-Vorposten oberhalb der Kirche ging es dann wieder hinab zum Eingangsbereich. Die Festung ist erstaunlich und ich war froh, sie kennenlernen zu dürfen.


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Hinauf zum Kaštel Lab

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Blick nach Süden

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Auf dem Kaštel Lab

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Blick nach Norden über die weiteren Teile der Festung

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Die Oberstadt

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Zur Oberstadt hinauf

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Im Schießpulver-Magazin

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Blick von der Oberstadt zum Kaštel Lab

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Bauarbeiten in der Oberstadt

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Geschütztes Gewölbe

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Unterhalb der Oberstadt

Nun wollten wir gern zur Krka-Quelle und zum Wasserfall Krčić. Wir fuhren für ca. eine Viertelstunde nach Osten durch das kleine Dorf Kovačić hindurch. Dann parkten wir an den Ruinen eines alten Wasserkraftwerks. Zunächst begutachteten wir die verfallenen Gebäude, deren Fenster und Türen fehlen und die mit einigen Graffiti bedacht wurden. Über eine kleine Brücke überquerten wir die noch junge Krka, um am südlichen Ufer dem Weg zur Quelle zu folgen. An einer kleinen Holzbrücke erreichten wir den Wasserfall. Wir waren vollkommen erstaunt, was hier für ein schöner und ruhiger Ort ist. Der Wasserfall war trocken, doch an den glattgespülten Felsen erkannten wir genau, wo sonst das Wasser herunter läuft. Wir hatten bereits auf Fotos gesehen, wie hier im Frühjahr große Wassermengen herabstürzen, und das sah phänomenal aus. Doch es ist nicht so, dass dem Wasserfall nun, da er trocken war, der Charme fehlte. Auch so hat er uns mächtig beeindruckt. Er ist 22 Meter hoch, und das Wasser darunter schimmerte in feinsten Türkis- und Smaragdtönen und war unfassbar klar. Der Weg führt weiter zu einem Tor im Fels und zur Quelle der Krka, die hier merklich aus dem Gebirge hervor quellt. Wir waren begeistert von der Anmut dieses Ortes, der auch mit trockenem Wasserfall nur wenig seiner Atmosphäre einbüßt.


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An der noch jungen Krka

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Ruinen des Wasserkraftwerks

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Am Wasserfall Krčić

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Die Krka-Quelle
 

Julija

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Na endlich;) Knin haben wir auch auf der Liste. Mal sehen, ob wir auch dorthin wollen. Wir fahren, wie fast immer, ohne grosse Planung, und entscheiden erst vor Ort, je nach Lust und Laune. Eigentlich wollen wir nur urlauben. An Drniš sind wir schon paar Mal vorbei gefahren. Meistens sind wir zu müde nach der Anfahrt, um dort auch noch anzuhalten. Für so einen Fall haben wir ja den Heiko:p

Wieder so ein toller Bericht:cool:
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

Drnis ist ja auch bekannt für seinen Schinken. Ich war zwei mal dort und habe zwei mal vergeblich ein Lokal gesucht wo ich den probieren konnte. Von der Festung oberhalb der Schlucht weis ich zwar. Gerne wäre ich vor vier Jahren in der Schlucht des Flusses Cikola gewandert. Aber diese Schlucht ist meines Wissens weitgehend unzugänglich.

In Knin hattet ihr einerseits Glück, daß die Aufsichtsperson wohl gerade bei Marenda war und ihr folglich keinen Eintritt entrichten mußtet. Andererseits habt ihr das wohl verschlossene Museum des Unabhängigkeitskrieges in der Anlage versäumt.

Hier ein link zu unserem Besuch dort


So wie ihr beiden haben auch wir die Krka Quelle bei Knin besucht. Allerdings ist das von dir gezeigte nicht die einzige Quelle des Flusses. Dort wo auch bei unserem Besuch im Herbst der ausgetrocknete Wasserfall war geht es noch einige Kilometer weiter ins Landesinnere.


Das Flußbett wird zwar von einer Schotterstraße begleitet. Die ist jedoch grottenschlecht und so sind wir umgekehrt. Anscheinend fließt dort zumindest zeitweise eine Menge Wasser das Tal bis zu den Wasserfällen hinab. Schau dir mal die Bilder bei google maps an. Dort oben gibt es sogar eine verfallene Mühle. Für deren Betrieb war schon mehr Wasser als ein Rinnsal nötig.


grüsse

jürgen
 

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Das Flußbett wird zwar von einer Schotterstraße begleitet. Die ist jedoch grottenschlecht und so sind wir umgekehrt. Anscheinend fließt dort zumindest zeitweise eine Menge Wasser das Tal bis zu den Wasserfällen hinab. Schau dir mal die Bilder bei google maps an. Dort oben gibt es sogar eine verfallene Mühle. Für deren Betrieb war schon mehr Wasser als ein Rinnsal nötig.


grüsse

jürgen
die Straße ist doch easy, die macht Laune da kannste richtig schön quer "fahren" :D:D:D

full


...nur das der Hocker danach eine leicht staubige Note hatte :p (aufgenommen oberhalb des trockenen Wasserfall)
 

claus-juergen

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hallo Uwe,

wir haben von Knin kommend vor vier Jahren festgestellt, daß die Straße nur am Anfang geteert ist. Danach waren uns die Schlaglöcher zu groß. Hat sich daran etwas geändert?

grüsse

jürgen
 

McFive05

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