JoJo, ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
OK Elma ...
ich stimme dir zu, manchmal ist es schwieriger, aber jedenfalls verständlicher, etwas „im kleinen“ zu regeln.
Sicherlich ist es möglich einiges an dem Müll zu identifizieren und deren Herkunftsland zu ermitteln.
Ebenso ist es der Hydrografie auf Grund von Wind, Strömungs- und Meeresdaten möglich die Bewegung des Mülls in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten zu ermitteln.
Aber schon da verlassen wir nationales und regionales Territorium.
Denn dieser Punkt sorgt bei den Verantwortlichen für rote Köpfe.
„Es geht hierbei um Hohheitsgebiete. Wenn der Müllstrudel in der See - also ausserhalb des Territoriums der zuständigen Staaten liegt und gelegen hat - dann fühlt sich niemand dafür verantwortlich“.
Sämtliche Umweltschutzorganisationen erachten diese Diskussion als müssig, da der Müll aus allen Herren Länder stamme. Deshalb müssten sich sämtliche verantwortlichen Staaten am Einsammeln des Abfalls beteiligen.
Es geht um ganz konkrete Vorkommnisse in Kroatien jetzt in dieser Zeit, von denen ganz konkret ganz bestimmte Menschen betroffen sind.
In diesem Fall sind es Fischer, Leute, die vom Tourismus leben, Menschen die den Müll wegräumen müssen, ihn sehen und riechen müssen….
Ich habe mit dem Beispiel von Spritzen und Injektionsnadeln, die derzeit immer noch in Kroatien angeschwemmt werden, sicher ein extremes Beispiel genannt- und absichtlich etwas gewählt, was ich nicht unbedingt zum "Wohlstandsmüll" zählen würde.
Es geht um den Umgang und das rücksichtslose Geschäftemachen mit dem Müll .
Es geht mir um heute, um konkrete Schäden, die heute schon zu verhindern wären , wenn es unter den heute vorhandenen Bedingungen möglich wäre, kriminellen und korrupten Banden auf die Schliche zu kommen und sie zu stoppen.
Die Vermutung muss erlaubt sein, dass der Müll in Süddalmatien aus Albanien stammt.
Ich war selbst schon in Albanien und habe gesehen, wie Gräben und Bächläufe zugemüllt werden und was alles von der Buna ( Bojana) ins Meer transportiert wird – von toten Hunden über Plastik bis zu Krankenhausabfällen.
Selbst wenn die Albaner das den Kroaten gegenüber zugeben sollten, wird das nicht allerdings nichts ändern.
Mich würde das Ergebnis dieser Einberufung interessieren.
Um wieder zurück auf Süddalmatien zu kommen: Was kann getan werden, um die kroatischen Küsten vor solch massiven Verschmutzungen zu schützen? Und zwar jetzt… nicht erst in 30, 50 Jahren.
Und da AUSSER Buna, Shkumbin, Vjosa, Mat, Erzen und Seman – z.B. auch Zrmanja, Krka, Cetina und Neretva in die Adria münden, gäbe es schon allein zwischen Albanien und HR Konfliktpotential.
Obwohl Kroatien hier einen „Sonderstatus“ hat.
Kroatien gehört zu den wenigen Staaten mit organisierter Wasserordnungspolitik. Schon 1891 verabschiedete der Sabor ein Wasserrechtsgesetz des Königreiches von Kroatien und Slawonien, das gesetzliche Regelungen für Gewässer, Flussbetten, die Küste, die Wassernutzung, die Regulierung von Wasserflüssen, wie auch den Flutschutz, Wasserschutz, Wasserschutzvereinigungen und vieles weiteres vorsieht. Die kroatische Adria ist nach einer ADAC-Untersuchung aus dem Jahr 2009 der sauberste Teil des Mittelmeers. Im Environmental Sustainability Index der Universität Yale, welcher die Lage des Umweltschutzes in einem Staat in seiner Gesamtheit betrachtet, belegte Kroatien 2005 weltweit den 19. Platz.
Auch wenn Menschen, die z.B. die Save zwischen zwischen Zagreb und Sisak kennen an diesen Zahlen zweifeln werden.
Aber zurück zum Thema.
Albanien wird sich „mit Händen und Füßen“ gegen diese Behauptungen wehren,
und sehr schnell wird auch Italien Thema werden.
Denn der größte „Verschmutzer“ der Adria ist immer noch der Po.
Und ich bin mir sicher, in jedem dieser größeren „Müllstrudel“ wird sich Müll nicht nur aus Albanien finden. Zumal 20 % des Mülls aus Schiffsabfall stammt, und Kapitäne sich natürlich „bevorzugt“ zur Verklappung ihres Mülls Regionen aussuchen, die ohnehin schon verschmutzt sind.
Also Elma, auch wenn ich deine Intention zu 100% nachvollziehen kann, es gibt nun mal auf unserem Globus Probleme die „im großen“ also überregional gelöst werden müssen. Denn ansonsten kommt, ausser vielleicht eine „Rüge an Albanien“ wenig heraus.
Und ein „Hornberger Schießen“ nützt der Verschmutzung der dalmatischen Küste, der Adria, des Mittelmeers oder den Ozeanen sehr wenig.
Es müssten hier klare Richtlinen für Probleme ausserhalb der Hoheitsgebiete geschaffen werden. Aber diese werden HR und Albanien bestimmt nicht allein aushandeln können.
Und nur die (berechtigte ?!) Annahme, dass der Müll aus Albanien stammt reicht leider nicht aus, es bedarf schon sehr genauer Beweise um ein Land z.B. für die Kosten der Beseitigung zu verurteilen.
Hier kann meiner Meinung nach nur eine genaue internationale Gesetzgebung helfen, - aber vielleicht gibt es auch noch den „kleinen Dienstweg“ , und die Albaner, Montenegriner, Italiener und Kroaten sehen ein, wie wertvoll für ihr Land eine saubere Adria ist und einigen sich untereinander.
20 oder 30 Jahre ... dies wäre in meinen Augen ein riesiger Erfolg, --- ich rechne da eher mit dem doppelten oder noch länger.
Tja Elma, einfach ist es nicht, obwohl es doch so klar und einfach ist !8)
Vielleicht kann ja die EU für eine verschärfte Einhaltung des Umweltschutzes eintreten und dies als Bedingung für einen eventuellen Beitritt Montenegros und Albaniens ausschreiben. Aber selbst da habe ich meine Zweifel wenn ich an Italien denke.
Gruß JoJo