Nein Thomas, so habe ich das nicht gemeint. Nicht die Deutschen werden ärmer, sondern bei den ehemals „armen Nachbarn“ aus Osteuropa steigen die Einkommen und das wiederum wirkt sich auf den Tourismus in Kroatien aus. Vergleiche doch selbst einmal die Autokennzeichen. Es sind nun mal von Jahr zu Jahr mehr ost- oder mitteleuropäische Kennzeichen in Kroatien zu finden. Folglich sieht man automatisch weniger mit österreichischen, Schweizer oder deutschen Kennzeichen.Interessant! Der Tourismus als Indikator für den Wohlstand einer Nation!?
Die Dominanz unserer Wirtschaft und der ehemaligen D-Mark sind auch längst vorüber.
Das die Reisebranche in Deutschland noch gut da steht und gut verdient liegt eben daran, dass eine Oberschicht immer reicher wird und mehr und mehr im Luxus auch in den Ferien schwelgt. Der Otto-Normalverbraucher, der sich in vergangener Zeit noch einen Urlaub in Kroatien leisten konnte, geht nun eben leer aus.…
Dabei sind es schon längst nicht mehr alte Gebrauchtwagen, an denen diese Kennzeichen befestigt sind. Nein, mein Eindruck ist, dass die neuen Urlauber in Kroatien durchaus genauso wie diejenigen aus Deutschland der Mittelschicht entstammen. Die fahren die selben PKW wie wir, darunter viele SUV. Und so eine Kiste kostet nun mal mehr als ein VW Golf.
Anscheinend werden auch zunehmend höherpreisige Unterkünfte in Kroatien gebucht. Neubauten von Hotels gibt es eh nur noch in der vier Sterne und fünf Sterne Klasse. Ferienhäuser müssen heute über einen Pool verfügen, egal ob direkt am Meer oder im Hinterland. Anscheinend können derzeit sehr hohe Preise für solche Unterkünfte verlangt werden. Und die bezahlen eben nicht nur deutschsprachige Touristen.
Ob nun die Osteuropäischen Urlauber genauso viel oder weniger oder sogar häufiger Lokale in ihren Ferien aufsuchen, kann ich nicht sagen. Ich habe an anderer Stelle lediglich geschildert, dass viele Lokale in Medulin selbst am Abend Mitte Juli nur schwach besetzt waren. Ob das in anderen Urlaubsorten genauso ist weiß ich nicht. Ich war zwar in der 1. Juni Hälfte in Dalmatien. Die Vorsaison ist jedoch für mich kein Indikator über den gesamten Verlauf der Saison.
Abgerechnet wird bekanntlich am 31.12.2024. Irgendwann im Januar werden die kroatischen Behörden die Urlauberzahlen bekannt geben. Auch werden Zahlen über das Reiseverhalten der deutschen zu diesem Zeitpunkt öffentlich gemacht.
Was jedoch Kroatien anbelangt, ist es mittlerweile zumindest hier zulande allgemein bekannt, dass die Preise seit dem Vorjahr stark angestiegen sind. Auch dies mag ein Grund sein, warum sich viele nach anderen Urlaubszielen umschauen.
Ich war übrigens Anfang Juli ein paar Tage im Trentino. Das dortige Preisniveau ist in jedem Fall niedriger als an der kroatischen Küste. Allerdings ist das Trentino nicht so stark auf den Tourismus fixiert wie die Adria Küste.
grüsse
jürgen
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