Heute habe ich euch mal einen Reisebericht ganz anderer Art. Doch auch das gehört meiner Meinung nach zu Kroatien::smile:
:smile:
Nicht jeder kann sich Urlaub in der Form in Kroatien leisten, wie wir in kennen. Aus der Zeit des früheren Jugoslawien gibt es auch heute noch Ferienanlagen für „das werktätige Volk“, die zumindest teilweise noch genutzt werden.
Eine solche Anlage möchte ich euch heute vorstellen. Sie befindet sich eigentlich nicht weit entfernt von den Regionen, wo wir gewöhnlich Urlaub machen. Diese Anlage besteht aus kleinen Ferienhäuschen mit sehr wenig Komfort und einem heruntergekommenen Gemeinschaftshaus und liegt im Ortsteil Valovine von Pula.
Wenn man am Camp Stoja, der sich auf einer Halbinsel befindet, vorbeifährt, kommt man direkt zu dieser Anlage. Vermutlich gehörte sie in früheren Zeiten einem Staatsbetrieb, dessen Arbeiter dort mit Familien ihren Urlaub verbringen konnten. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden die Hütten wohl an Privatleute für wenig Geld verkauft. Investiert wurde bis heute so gut wie nichts.
Hier sehen wir Stoja vom Hügel Valovine aus. Unterhalb dieses vor 100 Jahren vom österreichischen Militär zwecks Errichtung einer Festung durchwühlten Hügels befindet sich die Ferienanlage.
Das Foto zeigt den Blick auf Stoja vom Hügel aus.
Wendet man den Blick um 180 Grad, kann man diese teilweise auch heute noch genutzten Hütten sehen.
Das Standardferienhaus misst ca. 2,5 mal 4,5 Meter und steht auf einem Betonsockel. Auf ein Holzgestell sind Zementplatten genagelt und das Ganze ist durch ein ursprünglich unisoliertes Dach aus dem selben Material abgeschlossen. Das war sicherlich im Sommer schön warm, so daß die meisten wohl nur bei Regen in der Hütte geschlafen haben. Strom gab es usprünglich zwar, Wasser jedoch nicht. Duschen konnte man ja im Gemeinschaftshaus. Dies förderte sicherlich die Kommunikation unter den Arbeitern.
Diese Briefkästen am halbverfallenen Gemeinschaftshaus zeugen davon, daß auch heute noch einige Häuser nach der Privatisierung ständig bewohnt sind! Wer von uns würde in so einer Unterkunft wohnen wollen, wenn er nicht aus wirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen wäre?
Natürlich werden manche Hütten heute nur noch zeitweise als Ferienunterkünfte genutzt. Andere stehen leer und verfallen.
Das Gemeinschaftsgebäude ist mittlerweile geschlossen. Früher gab es da einen Laden und die abendlichen Unterhaltungsveranstaltungen.
Folglich werden auch die üblichen Fahnen nicht mehr ausgehängt. Es gibt ja auch nichts mehr zu feiern.
Hier das Beispiel eines ausgebauten Hauses mit Freiluftbadezimmer:
Ein betonierter Weg führt runter zum Strand.
Trotz kleinem Geldbeutel haben die Menschen, die hier ihren Urlaub verbracht haben oder auch heute noch verbringen, ein schönes Stück Küste für sich gefunden.
Nach diesen Felsen geht’s übrigens nicht mehr weiter. Ein Zaun verhindert auf dieser Halbinsel den Zugang zum auch heute noch militärisch genutzten Teil.
Ich wurde beim Durchstreifen der Siedlung doch etwas nachdenklich. Auf der einen Seite scheint die Sonne hier genauso warm und das Meer ist genauso blau und klar wie für uns ausländische Urlauber, ob wir nun auf einem Campingplatz oder sogar im eigenen Haus die Ferien verbringen. Auf der anderen Seite gibt es auch heute noch Kroaten, die nicht nur hier unter primitivsten Verhältnissen Urlaub machen, sondern teilweise dazu gezwungen sind, hier zu wohnen.
Jürgen

Nicht jeder kann sich Urlaub in der Form in Kroatien leisten, wie wir in kennen. Aus der Zeit des früheren Jugoslawien gibt es auch heute noch Ferienanlagen für „das werktätige Volk“, die zumindest teilweise noch genutzt werden.
Eine solche Anlage möchte ich euch heute vorstellen. Sie befindet sich eigentlich nicht weit entfernt von den Regionen, wo wir gewöhnlich Urlaub machen. Diese Anlage besteht aus kleinen Ferienhäuschen mit sehr wenig Komfort und einem heruntergekommenen Gemeinschaftshaus und liegt im Ortsteil Valovine von Pula.
Wenn man am Camp Stoja, der sich auf einer Halbinsel befindet, vorbeifährt, kommt man direkt zu dieser Anlage. Vermutlich gehörte sie in früheren Zeiten einem Staatsbetrieb, dessen Arbeiter dort mit Familien ihren Urlaub verbringen konnten. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden die Hütten wohl an Privatleute für wenig Geld verkauft. Investiert wurde bis heute so gut wie nichts.
Hier sehen wir Stoja vom Hügel Valovine aus. Unterhalb dieses vor 100 Jahren vom österreichischen Militär zwecks Errichtung einer Festung durchwühlten Hügels befindet sich die Ferienanlage.
Das Foto zeigt den Blick auf Stoja vom Hügel aus.

Wendet man den Blick um 180 Grad, kann man diese teilweise auch heute noch genutzten Hütten sehen.

Das Standardferienhaus misst ca. 2,5 mal 4,5 Meter und steht auf einem Betonsockel. Auf ein Holzgestell sind Zementplatten genagelt und das Ganze ist durch ein ursprünglich unisoliertes Dach aus dem selben Material abgeschlossen. Das war sicherlich im Sommer schön warm, so daß die meisten wohl nur bei Regen in der Hütte geschlafen haben. Strom gab es usprünglich zwar, Wasser jedoch nicht. Duschen konnte man ja im Gemeinschaftshaus. Dies förderte sicherlich die Kommunikation unter den Arbeitern.

Diese Briefkästen am halbverfallenen Gemeinschaftshaus zeugen davon, daß auch heute noch einige Häuser nach der Privatisierung ständig bewohnt sind! Wer von uns würde in so einer Unterkunft wohnen wollen, wenn er nicht aus wirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen wäre?

Natürlich werden manche Hütten heute nur noch zeitweise als Ferienunterkünfte genutzt. Andere stehen leer und verfallen.

Das Gemeinschaftsgebäude ist mittlerweile geschlossen. Früher gab es da einen Laden und die abendlichen Unterhaltungsveranstaltungen.

Folglich werden auch die üblichen Fahnen nicht mehr ausgehängt. Es gibt ja auch nichts mehr zu feiern.

Hier das Beispiel eines ausgebauten Hauses mit Freiluftbadezimmer:

Ein betonierter Weg führt runter zum Strand.

Trotz kleinem Geldbeutel haben die Menschen, die hier ihren Urlaub verbracht haben oder auch heute noch verbringen, ein schönes Stück Küste für sich gefunden.


Nach diesen Felsen geht’s übrigens nicht mehr weiter. Ein Zaun verhindert auf dieser Halbinsel den Zugang zum auch heute noch militärisch genutzten Teil.
Ich wurde beim Durchstreifen der Siedlung doch etwas nachdenklich. Auf der einen Seite scheint die Sonne hier genauso warm und das Meer ist genauso blau und klar wie für uns ausländische Urlauber, ob wir nun auf einem Campingplatz oder sogar im eigenen Haus die Ferien verbringen. Auf der anderen Seite gibt es auch heute noch Kroaten, die nicht nur hier unter primitivsten Verhältnissen Urlaub machen, sondern teilweise dazu gezwungen sind, hier zu wohnen.
Jürgen