Als dieses Terminal vor Jahren auf der Insel Krk gebaut wurde war die Zukunft nicht rosig. Niemand wusste ob sich dieses Terminal eines Tages überhaupt rechnet. Durch den Krieg in der Ukraine wurden die Karten neu gemischt. Dazu kommt, dass die Verflüssigung von Erdgas und Regasifizierung mittlerweile einfacher und preiswerter ist als noch vor zehn Jahren. Somit ist der (angebliche) wirtschaftliche Vorteil von bestehenden Gasleitungen aus Osteuropa nun Geschichte. LNG Terminals können theoretisch verflüssigtes Erdgas nicht nur aus den USA, sondern auch aus Qatar oder anderen Ländern anliefern. Ich gönne es Kroatien, dass dieses Terminal sicherlich noch einige Jahre eine bedeutende Rolle bei der Gasversorgung Europas spielen wird. Warum soll nicht auch Kroatien an dieser Technologie und als Transitland daran verdienen?
Vermutlich wird dieses Terminal dazu die Ende 2024 wegfallende Lieferung von Erdgas aus Russland nach Österreich zumindest teilweise ersetzen. OMV hat den ursprünglich bis 2040 laufenden Liefervertrag mit Gazprom gekündigt. Dazu hat die Ukraine angekündigt den Transitvertrag ebenfalls Ende 2024 zu beenden. Es bleibt abzuwarten, ob die Anlage auf Krk dazu auch Nachbarländer von Kroatien auf dem Balkan versorgen kann.
Wer kann heute denn schon abschätzen, wie viele Jahre Erdgas noch für Europa ein bedeutender Energieträger ist? Ich persönlich bin zwar auch kein Freund von Erdgas. Aber besser das Erdgas von verschiedenen Lieferanten aus der ganzen Welt als vom Massenmörder im Kreml zu beziehen und mit unserem Geld dessen Kriegskasse zu füllen.
grüsse
jürgen