So einfach ist das auch wieder nicht. Das Kreditkonto wird zwar in Euro geführt, die Einzahlungen werden aber in Kuna erledigt und zum Tageskurs umgerechnet.
Ich kann ja auch nicht einfach als Firma die Rechnung einer anderen Firma innerhalb Kroatiens in Euro begleichen, da die Landeswährung nunmal die Kuna ist. Die andere Firma darf auch nicht die Rechnung in Euro ausstellen innerhalb Kroatiens...
hallo Marius,
wie schon gesagt werden Euro-Konten von kroatischen Banken geführt, Zahlungen hingegen innerhalb Kroatiens in Kuna ausgeführt. Dafür verlangt die Bank Gebühren.
Was die Landeswährung Kuna angeht, darf ich dich berichtigen. Im Bereich von Immobilien werden diese nahezu ausschließlich in Euro angeboten, auch von gewerblichen Bauträgern und Maklern und auch nur in Euro bei kroatischen Notaren beurkundet. Gebührenrechnungen in diesem Zusammenhang werden wiederum in Kuna erhoben. Da du mir wieder nichts glauben willst, kann ich dir gerne den Kaufvertrag meines Grundstücks in Liznjan zeigen.
Schau nur mal zum Beispiel in eines der großen Immo-Portale Crozilla rein. Da findest du z. B. für das künftige Saint Tropez von Istrien mit Namen Liznjan nur Angebote in Euro.
https://www.crozilla-nekretnine.com/de/immobiliensuche/liznjan/wohnungen/kaufen
...Wie ist eigentlich der aktuelle Stand nun in der Euro(pa)-Krise, wird der Euro nach Kroatien kommen?
Nach nun kommenden Roaming Ex - ist "Schengen" noch ein Thema...
hallo Jochen,
wir alle wissen nicht was in Europa in den nächsten Jahren passiert. Fakt ist jedoch heute schon, daß eine Europa-Müdigkeit, teilweise sogar -verdrossenheit in vielen Ländern immer stärker an Zulauf gewinnt. Dazu kommt in Osteuropa die Angst vor den Russen und ein immer stärkeres Nationalbewußtsein verbunden mit Aufrüstung. Jaroslaw Kaczynski, der heimliche Herrscher Polens wünscht sich neuerdings eine Atommacht Europa. Ich gehe davon aus, daß die Amis uns Europäer beim Nato-Gipfel im Mai das Messer auf die Brust setzen und vehement höhere Verteidigungsausgaben einfordern.
Der Brexit mag ein Ausrutscher sein. Andere Länder könnten folgen. Was danach kommt, weis heute niemand.
Was den Euro als gemeinsame Währung ganz Europas angeht, ist diese Vision vielleicht noch in wenigen Köpfen derer, die diese Einheitswährung geschaffen haben. Vor zwei Jahren habe ich einen Vortrag von Theo Waigel gehört. In der anschließenden Diskussion zeigte er sich nach wie vor von der Zukunft des Euro überzeugt. Altersstarrsinn? Tatsächlich will jedoch kein weiteres EU-Land auf absehbare Zeit den Euro einführen, sei es nun wirtschaftlich starke Länder wie Dänemark oder Schweden oder auch Polen oder die Tschechei. Ich befürchte ein neues Desaster um unsere (Noch)-Währung wenn im Sommer hohe Schuldentilgungen Griechenlands fällig werden, die Hellenen nicht zahlen können und der IWF aus der Finanzierung aussteigt.
Was Schengen angeht, existieren diese Vereinbarungen eh bloß noch auf dem Papier.
Keine guten Aussichten also.
grüsse
jürgen