Aktuelle Politik in Kroatien

Suncokret

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Hallo miteinander

Es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, mit welcher Geschwindigkeit Wikipedia seine Inhalte aktualisiert, allen Respekt! :zustimm:

Nachdem die schärfsten Nationalisten der verschiedenen Seiten die Lust an Wikipedia als Kampfplatz verloren haben, sind auch viele Balkan-Artikel in einigermaßen gutem Zustand. Jahrelang war es sehr anstrengend, dort mitzuarbeiten.
Inzwischen geht das ganz gut. Hier also die Einladung an alle Kroatien-Kenner, dort mitzuarbeiten. Schon eine Anregung auf den Diskussionsseiten zu den Artikeln dort ist oft ein wertvoller Beitrag, wenn man sich noch nicht selbst traut, die Artikel selbst zu verbessern. Anmelden muss man sich nicht, hat aber einige Vorteile.
 

Suncokret

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... Die Horizonte scheinen sich in dem angeschlagenen Küstenstaat eher nationalistisch verengt als erweitert zu haben.
Dabei sind die wirtschaftlichen Probleme des Landes drängend genug. In den meisten Wirtschaftsstatistiken haben die früheren sozialistischen EU-Partner in Mittel- und Osteuropa das einst wesentlich wohlhabendere Kroatien längst überflügelt. Selbst Rumänien kann mittlerweile ein höheres Sozialprodukt vorweisen als der auf den vorletzten EU-Platz abgerutschte Adriastaat. Doch während ein neuer Arbeitskräfte-Exodus vor allem der Armutsregion Slawonien einen fatalen Aderlass beschert, verheddert sich Kroatiens Politikerkaste in fruchtlosen Richtungskämpfen. Mehr: http://www.dw.com/de/kroatien-vom-hoffnungsträger-zum-problemkind/a-40599293
 

claus-juergen

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hallo suncokret,

vielen Dank für die Verlinkung des Artikels aus seröser Quelle.

Vielen Urlaubern ist dies alles überhaupt nicht bewußt. Marius ist hier der einzige, der ständig darauf hinweist, daß das Land überhaupt nicht vorankommt und immer weiter nach rechts abrutscht. Viele Urlauber glauben, es sei alles wunderbar in Ordnung, weil die Urlaubsdestinationen an der Küste sich weiter entwickeln und der Tourismus boomt. Die Tatsache, daß der Tourismus eine Eigendynamik entwickelt hat, die jederzeit aus welchen Gründen auch immer gestoppt werden kann, ist kaum vorstellbar.

Das Land blutet aus, weil die Leistungswilligen auswandern und es satt haben, auf bessere Zeiten zu warten. Wir bekommen davon kaum etwas mit. Aber Kroatien besteht eben nicht nur aus ein paar Badeorten am Meer.

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
Das muss ich leider bestätigen.
Ich gebe aber auch nicht auf. Der Kampf gegen die Nationalisten-Penner ist in Kroatien wie auch in Österreich ein wichtiges Thema für mich. Ich verlasse mich darauf, dass es mir in Deutschland viele gleich tun, daran habe ich eigentlich keinen Zweifel, weil ich so viele anständige Deutsche kenne.
 

Suncokret

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Heute im Deutschlandfunk gehört, hier der Text des Beitrags:
http://www.deutschlandfunk.de/jugos...gangenheit.724.de.html?dram:article_id=408914
Kroatien driftet immer weiter nach rechts. Krieg, Feind, Vaterland, Volk, Verrat – das sind die Schlüsselbegriffe eines radikalen politischen Diskurses, der immer hitziger geführt wird. Der EU-Beitritt vor fünf Jahren hat daran nichts geändert. Es herrscht ein Klima von Hass und Einschüchterung. Von Norbert Mappes-Niediek
 
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claus-juergen

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hallo suncokret,

das sind die Sätze aus dem Artikel, die mir zu denken geben:

"Kroatien mit seinen 1,2 Millionen Arbeitsplätzen verliert seit dem EU-Beitritt 2013 jährlich rund 25.000 Einwohner, immer häufiger ganze Familien."

"In der Rede vom nationalen Heldentum ist für Serben nur die Rolle des Feindes reserviert – es sei denn, sie geben ihre Identität auf, werden katholisch und deklarieren sich als Kroaten."

"Leider wird man sagen müssen: Ein guter Serbe ist nur einer, der keiner mehr ist."

Sagt bitter Milorad Pupovac, ihr Vertreter. Als der Zagreber Linguistik-Professor der Staatspräsidentin Kolinda Grabar Kitarović brieflich von den Angriffen, Demütigungen und Beleidigungen von Serben berichtete, gab das Staatsoberhaupt den Vorwurf ungerührt zurück an die bedrängte Minderheit. Dem Neujahrsempfang des Serbischen Nationalrats in Kroatien, eigentlich ein Pflichttermin für Sie,blieb die Präsidentin demonstrativ fern."

Wenn dann noch der Bischof von Sisak wirre nationalistische Phrasen drischt und das Ustascha-Regime beschönigt, dann gibt es wohl bald keine moralische Instanz mehr im Land.

grüsse

jürgen
 

Suncokret

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nihil-est

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Tja, liesst man den Artikel, so glaubt man fast der geht über Nord-Korea.

Ich glaube nicht wirklich das die kroatischen Bürger so sind wie der Artikel hier weissmachen will. Ich habe noch keinen Kroaten getroffen welcher so ist wie der Artikel es beschreibt.
 

Suncokret

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"Die kroatischen Bürger" gibt es in dem Artikel nicht. Auch nicht in der Wirklichkeit. Im Artikel steht z.B. "Davor steht ein relevanter Teil der Bevölkerung, der hellhörig ist gegen autoritäre Tendenzen." Gott sei Dank, würde ich sagen, wenn der Begriff Gott nicht so vergiftet wäre.
 

jadran

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bekannt ist, an der Grenze werden sehr viele nach Serbien zurück geschickt werden.

Ich möchte hier kein öl ins Feuer gießen.

Jadran
 
M

Marius

Guest
Das ist leider grad in allen europäischen Ländern zu beobachten, in Österreich sitzen rechtsnationale Burschenschafter (FPÖ) bereits in der Regierung und mavhen ihre Judenwitzchen, in Deutschland sitzt die AfD im Bundestag, und so kann man das für alle Länder Europas fortsetzen. Es ist mittlerweile wirklich zum Verzweifeln.
 

Rovinj Fan

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So wie wir die Menschen in Kroatien kennengelernt haben kann ich den Ruck nach rechts nicht recht Glauben aber Vielleicht ist es im Landesinneren anders als an den Küstengebieten. Das leider in ganz Europa die Rechten zulegen wie Marius zu recht schreibt ist schon bedenklich und zum Teil auf das Unvermögen unserer Regierenden Politiker zurück zuführen. Man kann nur Hoffen das unsere Regierungen aus den Wahlschlappen der letzen Zeit lernen wieder mehr für die Menschen regieren und nicht nur für Großkonzerne, dann würde auch der Zulauf zu den Rechten wieder sinken.

LG Helmut
 

Heiko705

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War es nicht schon immer so, dass in Zeiten, in denen viele Ausländer aufgenommen werden sollten - ob nun in Deutschland oder in anderen europäischen Staaten - die rechtspopulistischen Parteien Zulauf bekamen?

Allein damit hängt das zusammen - wenn man so will, ist das nichts Neues. Ich möchte mal den Politiker sehen, der dieses Phänomen komplett verhindern kann! Das gelingt nicht! Es gibt nunmal viele Menschen in solchen Zeiten, die zu leicht die Seite wechseln. Ich verstehe das auch nicht, aber es ist so.
 
M

Marius

Guest
Heiko, ich selbst kam Anfang der 70-er Jahre nach Österreich, also zu einer Zeit, als „viele Ausländer kamen“.
Ausländerhass habe ich auch damals schon hautnah erlebt, und ich verspüre ihn heute noch manchmal, aber dummer Weise immer mehr. Hoffen wir das Beste.
 

Suncokret

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Heiko, wenn du in das erste Drittel des vorigen Jahrhunderts denkst, waren das nicht "Zeiten, in denen viele Ausländer aufgenommen werden sollten". Und Marius erzählt ja authentisch von den 70er-Jahren, in denen ich selbst zum ersten Mal mit jugoslawischen "Gastarbeitern" zu tun bekam, die schlicht und einfach gebraucht, ja regelrecht angeworben wurden. Ich glaube, dass Rechtspopulismus zumeist aus eigenen Ängsten entsteht. Das gilt wohl für alle europäischen Staaten, die ich kenne, auch für Kroatien.
 
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Marius

Guest
Eure Theorie hinkt. denn alle Wahlanalysen in Deutschland, Österreich und auch in der Schweiz zeigen, dass gerade dort die Ausländerfeindlichkeit am größten ist, wo die wenigsten Ausländer sind.
Es geht also gar nicht darum, wie viele grad da sind, sondern darum, wie sehr ein offen gelebter Ausländerhass gelebt werden darf, also gesellschaftlich akzeptiert und rechtlich folgenlos bleibt.
Diese Grenzen verschieben sich derzeit ganz massiv. Auf diversen österreichischen Facebookseiten von HC Strache und seinen Burschenschafterfreunden wird längst offen gefordert, was man früher noch nicht mal am Stammtisch zu sagen wagte.
 
C

Christl

Guest
ich hab gestern ein paar Lieder in den Liederbüchern der österreichischen Burschenschaft Germania gelesen.
Zum
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Und sowas ist die sogenannte Oberschicht
 
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