Gratulation Bernd!
Das Bild zeigt den Eingang zum Kavernenkraftwerk Capljina, dem mit 420 Megawatt größten Wasserkraftwerk Bosnien-Herzegowinas. Obwohl dieses Kraftwerk den namen Capljina trägt ist es ein gutes Stück entfernt von der Kreisstadt an der Neretva. Genaugenommen handelt es sich hier ja auch nicht nur um ein Wasserkraftwerk, sondern auch um ein Pumpspeicherwerk welches Teil ist einer riesigen Anlage die auf dem Balkan einzigartig ist. Da ist es verständlich, daß ich da nicht in den Tunnel hinein darf.
Der Eingang zum Tunnel befindet sich etwas oberhalb des zehn Quadratkilometer großen Svitava Jezero, eines künstlichen Stausees. Der liegt zwischen Neum und Capljina.
Entwässert wird dieser See über einen Kanal in die Neretva. Der Kanal ist teilweise mit der früher hier fließenden Krupa identisch. Die wiederum darf nicht mit dem gleichnamigen Nebenfluß der Zrmanja in Norddalmatien verwechselt werden. Der Wasserspiegel des Sees und damit auch die Abflußmenge kann über dieses Wehr gesteuert werden.
Der See selbst ist meist nur zwei bis drei Meter tief. Lediglich an der Stelle wo das Wasser aus 300 Meter Höhe über Druckrohre hineinfließt ist er etwa 25 Meter tief. Das ist da:
Im Berg befindet sich das eigentliche Kraftwerk. Der große Tunnel ist der Zugang zu den Turbinen und Generatoren.
Schaut euch das Luftbild an. Der Eingang zum Tunnel befindet sich rechts im Bild. Das weiß erscheinende Areal ist umzäunt. Als ich da war stand das Tor offen und so konnte ich zum Tunneleingang fahren. Den Tunnel selbst sah ich zuvor im Augenwinkel als ich den Berg hinabfuhr.
Die große Fläche mit dem Loch in der Mitte links im Bild ist wohl eine Art Kamin für den Brandfall. Eine andere Erklärung kann ich mir nicht denken. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee dazu.
Bosnien und Herzegowina
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Nun darf man das Pumpspeicherwerk Capljina jedoch nicht isoliert sehen. Es steht im Zusammenhang mit der Trebisnjica, dem größten Karstfluß des ehemaligen Jugoslawien.
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Dazu gehören ein oberes Staubecken genannt Jezero Vrutak, dann der acht Kilometer lange Stollen in welchem die Druckrohre oder das Druckrohr verläuft welches diese beiden Seen verbindet. In den oberen wiederum mündet ein 18 Kilometer langer betonierter Kanal der wiederum durch Quellen und von Stauseen wie den Trebinjsko Jezero und den noch erheblich größeren Bilecko Jezero gespeist wird. Letzterer befindet sich heute teilweise in Bosnien und teilweise in Montenegro.
Der Bau der gesamten Anlage zog sich über Jahrzehnte hin. Dubrovnik bekommt von dort sein Trinkwasser wie auch fast alle Orte an der Dubrovnik Riviera. Während des Unabhängigkeitskrieges und auch während des Bosnienkrieges saß die Stadt auf dem Trockenen weil die Gegend umkämpt war und die Serben manches zerstörten und das Trinkwasser abgedreht hatten.
Vielen Dank fürs Mitmachen sagt
jürgen