Vier mal Istrien - Primorje-Gorski
Wie geht das denn ? Dank einer sehr "sportlichen Straßensperre" . Doch der Reihe nach.
Wir machten uns mal wieder beim Frühstück Gedanken über den Tag. Heute war ja Finale, das durfte ich auf keinen Fall verpassen.
Die Entscheidung, das Spiel zu Hause zu gucken, fiel uns dann doch nicht schwer, weil Tim ja für Frankreich war. Da wäre ein public viewing möglichweise etwas unangenehm geworden.
Vielleicht wären wir auch noch nach Medulin gefahren, doch ein allseits bekannter Forums-Philantrop war nicht zu Hause, denn die Arbeit rief bereits wieder.
Hatte ich vorab per whats app geklärt - meine Güte, was hätten wir nur früher ohne diese Dinger gemacht ??
So wollten wir heute mal ein wenig in die Berge, genauer gesagt durch die Ucka fahren. Also noch schnell an die Tankstelle, denn der Tank war fast leer, und an die Kuna-Tanke Geldautomat, denn Portjuchee war auch fast leer.
Ersteres war ein Erlebnis besonderer kroatischer Unfreundlichkeit. Nach denm Tanken ( Crodux in Labin ) bin ich zum Bezahlen rein und reihe mich als fünfter oder sechster in die Kassenschlange ein. Grade auf Platz zwei vorgerückt, entschied sich die sichtlich genervte Dame hinter der Kasse, die Tätigkeit einzustellen und lieber nebenan Kaffee auszuschenken.
Stattdessen rief ihre Kollegin irgendwas auf kroatisch von hinten, und ca. 7-8 Kunden, die noch hinter mir standen, wechselten an die zweite Kasse, die diese andere Dame nunmehr eröffnete. Alle vorgedrängelt !! So kenne ich das nicht, bei uns wird die alte Reihenfolge wieder hergestellt !!
Egal, ich habe ja Urlaub. Dachte sich der Schwede vor mir auch, und blieb ebenso ruhig.
Endlich an der Reihe entpuppte sich die Dame eher als Feldwebel :
"Karrrrte ??!
"Da."
"PINNN !!" Mehr versteht der Touri ja eh nicht.
"hvala liepa i dovidenje " säuselte ich betont freundlich. ich wollte sie herausfordern, was auch gelang.
" . . . ." Das bekloppte Gesicht, das sie nun machte, war die Wartezeit mehr als wert !
Danach gab dann auch der dritte Automat, an dem ich mich versuchte, das ersehnte Bargeld, und schon konnte es losgehen.
Ein kleiner, also wirklich klitzekleiner Abstecher nach Plomin Luka, ein Ort den man nicht gesehen haben muss, und weiter ging es durch das Polje.
Immer am Fuße der Ucka entlang. Den Tunnel vermeidend geht es hoch nach Vela Ucka. In wunderschöner Landschaft, die Elke als Beifahrer richtig genoss.
Als Fahrer hingegen hat man so sehr mit der Straße und den Serpentinen zu tun, dass man kaum auf die Landschaft achten kann.
So nebenbei zum Mitzählen : das erste mal von Istrien nach Primorje-Gorski.
Oben angekommen bietet sich dem geneigten Betrachter dieser Ausblick. Leider etwas dunstig über der Kvarner Bucht.
Auch hier wird gebaut. Der Blick geht aus knapp 1000 m Höhe über die Kvarner Bucht. Links ist Rijeka. Stellt man die Klüsen auf ganz scharf, erkennt man die Brücke nach Krk. Weiter rechts dann Cres.
Nachdem wir ausgiebig diesen Blick und die nur noch frischen 23° hier oben genossen haben, wollten wir unseren Weg fortsetzen.
Doch bereits nach wenigen Kurven endete die Abfahrt Richtung Opatija.
Die Straße war gesperrt, Polizisten schickten uns zurück. Der Grund war ein Auto-Bergrennen, und hier war der Wendepunkt.
Wir sahen noch ein wenig zu, wie die Boliden den Berg hinauf geprescht kamen , wendeten und wieder hinunter brausten.
Doch wegen Motorenlärm und Benzingeruch waren wir eigentlich nicht hier. Also ebenfalls gewendet und unter dem wohlwollenden Lächeln des freundlichen Polizisten wieder zurück.
Wie kommt man, wenn nicht
über den Berg, nach Opatija ohne riesige Umwege ?
Durch den Berg. Auf dem Weg zurück nach unten reisten wir wieder
zurück nach Istrien.
Direkt vor dem Tunnel fuhren wir auf die Schnellstraße und zogen ein Ticket, etwa 50 Meter danach kam die Mautstelle vorm Tunnel und das Ticket wurde und sogleich für 33 kn wieder abgenommen.
Jetzt fuhren wir
erneut, diesmal unterirdisch, in die Gespanschaft Primorje-Gorski.
Wir fuhren nach
Opatija. Ich freute mich so, denn ich war noch nie zuvor in Opatija. Ich habe einiges darüber gelesen, auch in diesem und jenem Forum.
Eine schöne und lebendige Stadt. Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters, Lebendigkeit misst man an der Dauer der Parkplatzsuche.

Ich habe mich dort trotz 32° Hitze so wohl gefühlt, dass ich das fotografieren vergaß.
Nur ein Foto , das berühmte Grand Hotel Palace :
Nach einem etwa einstündigen Bummel gingen wir zurück zum Auto. Die ganze Zeit hoffte ich, dass es keine Parkkralle gegeben hatte.
Ich hatte nämlich den Parkscheinautomaten nicht gefüttert, da dieser nur Münzen nahm und ich nicht genug Kleingeld hatte.
Jetzt ging es auf der Küstentraße wieder zurück. Immer links die Kvarner Bucht. Rijeka verschwand, auch der Blick nach Krk wurde durch Cres verdeckt.
Ich hätte an jeder Kurve anhalten können, so schöne Motive waren dort. Doch es gab nicht viele Gelegenheiten zum Halten.
Durch Lovran ging es nach Moscenicka Draga, wo wir einen längeren Halt in der
Konoba "Al Ponte" einlegten.
Es gab selbstgemachte Njoki mit Gaulasch und eine vegetarische Gemüseplatte. Wer dort entlang kommt, kann dort getrost einkehren.
Dann führte unser Weg diesmal von Norden kommend oberhalb von Plomin Luka zurück über Labin nach Reburici.
Dabei überquertwen wir so ganz nebenbei zum vierten mal die Grenze der Gespanschaft und fuhren erneut nach Istrien.
Noch ein Wort zum Finale : Der Schiri hat die Vatreni in der ersten Halbzeit verpfiffen !
Schade - aber Frankreich ist auch ein würdiger Weltmeister.