Hamlet
Oller Meckerpriem!
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Letztes Weihnachten haben meine Söhne (beide erwachsen und selber schon Väter) von mir ein Väter-Wochenende geschenkt bekommen: In die Kastelas, vom 28.April bis 1. Mai 2018.
Hier der Bericht dazu.
Samstag
Die Abreise rückt immer näher und am Frühstückstisch gerät Moni, was mien Frau is, ins grübeln. „Ich könnte ja noch buchen und mitkommen.“ Flugs googelt sie nach einem Flug und……leider ausgebucht. „War nur Spaß“, meint sie dann, was natürlich nur bedingt stimmt.
Am Nachmittag werden wir dann von Schwiegertochter, dem Winkekönig und mien Frau zum Flughafen begleitet. Wir, das sind Sohn Nummer 1 und ich, denn Sohn Nummer 2 will am Airport zu uns stoßen. Dank Online-Check-In haben wir unsere Boardkarten ja schon und brauchen bloß durch den Sicherheitscheck. Also treffen wir uns eine knappe Stunde vor Boarding-Time, was auch klappt.
Alle da! Es kann losgehen!
Der Winkekönig macht gar kein Drama. Laut seiner Omi, was die Moni is, hat er sogar gerufen „Schön Urlaub“ und an Son Nummer 1 gerichtet „Papa hab lieb.“ Herzzerreißend.
Gespannt machten wir uns auf den Weg zum Gate, in holder Erwartung der Offenbarung, ob wir pünktlich abheben werden oder nicht. Und siehe da: Die erste Überraschung dieses kurzen Urlaubs gelingt, denn das Boarding beginnt pünktlich. Der Flieger ist also schon tatsächlich da.
Wir könnten also pünktlich abfliegen, wenn da nicht der Hamburger Flughafen wäre. Unser Airport ist ja dafür bekannt, dass die Gepäckausgabe auch mal gefühlte Monate oder Jahre dauern kann, daher wundert es auch nicht, dass er für abgefertigte Passagiere, die in ihren Flieger wollen, keine Busse zur Verfügung hat. Es ist ja auch überraschend, dass Flieger, die auf dem Vorfeld stehen, und nicht am Gate, eine Verbindung zu ihren Passagieren brauchen. Kann man schon mal übersehen.
Wir müssen also warten. Aber nicht zu lange. 10 Minuten.
Der Flug selber war unspektakulär. Zwischendrin hatte ich ein wenig Appetit und Durst. Da ich wusste, dass wir in Kastela noch essen gehen wollen, bestelle ich mir ein „After-Work-Pack“ für einen läppischen 5er. Enthalten in dem Angebot ist eine Dose mit Pringle-Chips (40gr, also hohler Zahn) und eine 0,33 Dose Warsteiner. Einzeln hätten die Chips 2,50 gekostet und das Bier 3 Euro. Also Schnäppchen. (Spätere Recherchen ergaben, dass diese kleinen Chips-Dosen im 12er-Pack nur 7 Euro kosten. Wucher!!!!, also.) Ich beruhige mich aber, weil ich natürlich weiß, diese Luftfahrt-Chips besondere Kartoffeln sind, die vom Südhang des Machu-Pichu bei abnehmendem Mond handgepflückt und einzeln frittiert wurden. Und das von echten Nachfahren des Inka-Königs. Das erklärt den (etwas überhöhten) Preis sofort und nachvollziehbar.
Wie geschrieben, war der Flug unspektakulär, bis auf ein Luftloch beim Anflug auf Split. Hier tanzten die handgepflückten tatsächlich einen kurzen Regentanz im Magen.
Während des Anflugs konnte ich noch einen uralten Begrüßungs-Witz vom Besten-Nicht-Kumpel Zeljko loswerden, als Sohn Nummer 2 fragte: „Wir lange müssen wir nachher noch fahren?“
Ich: „Zwei Stunden!“
Sohn, mit aufgerissenen Augen: „Ich denke, dass ist in der Nähe!“
Ich: „Spaaaaaaß!“
Nach der Landung genehmigen wir uns entspannte Ruhe und lassen erst alle aussteigen, bevor wir uns erheben, denn alle die Eiligen, müssen eh an der Passkontrolle warten. Und wir haben Recht, denn, wir, die Letzten, stehen schließlich in einer Schlange, dies sich noch kein bisschen bewegt hat.
Gleich hinter der Passkontrolle drängelte das Warsteiner und ich suchte die Toilette auf. Vor der Tür zu Selben, schneidet mir noch eine Putzfrau den Weg, bewaffnte mit allerlei Utensilien. Leider muss ich aber sagen, dass die Toilette selber so aussah, als habe sie seit Tagen keinen Putzfrau mehr gesehen. Ich beruhige mich damit, dass ich mir denken kann, dass mit dem Neubau des Flughafens auch neue Toiletten entstehen, und daher die alten nicht mehr so lohnen im Fokus stehen.
Draussen schnell noch Geld geholt und als ich die Schein in Empfang nehme, fluche ich, denn ich habe nur 1000 Kuna abgeholt, obwohl ich doch drüber gehen wollte, um im Forum zu berichten, wie dann die Abrechnung ist. Man möge mir verzeihen.
Mein Bester-Nicht-Kumpel Zeljko wartete grinsend am Aschenbecher, wie vereinbart. Er hat natürlich eine Wartezigarette geraucht, ich aber noch keine Angekommen-Zigarette, aber Zeljko drängt, natürlich nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüssung, zum Aufbruch. Warum, weiß ich nicht, denn der Parkplatz sieht leer aus, daher vermutete ich kein Halteverbot als Grund. Aber wir drei, die Söhne und ich, sind ja folgsam und laufen ihm hinterher.
(By the Way: Den Grund für diesen schnelle Aufbruch habe ich bisher nicht heraus bekommen.)
Am Haus Viersen folgte natürlich auch eine herzliche Begrüssung von Angelika und danach gleich ein amüsiertes Grinsen der Haus-Viersen-Chefin, weil ich, wie immer, sofort die Logis-Zeche bezahle. Ich mag das Geld eben nicht lange rumliegen haben und meine Rechnung begleichen. Angelika amüsiert sich darüber immer.
Nach einem Begrüßungsumtrunk geht es auf die Zimmer. Was die Jungs erst im Flieger erfahren hatten: Sie bekommen die beiden Zimmer der Dachterrasse und ich Zimmer 1. Da ich noch immer am Husten der (schwerwiegenden) Männergrippe leidete, wollte ich ihnen diesen Krach nicht antun und hatte daher bei Angelika umgebucht.
Zehn Minuten später ging es hinunter in die Kastelas. Essen fassen, nannte man das beim Bund.
Das Restaurant Papalino sah so aus, als gäbe es noch keine Spiesekarte zu dieser Jahreszeit, also gingen wir weiter. Das Intrada war proppenvoll und in dem neuen Restaurant Beltis wurden nur Steaks angeboten, also ginge wir in Richtung Pizzeria Labinezza weiter, die es aber nicht mehr gab.
Dort herrscht jetzt die Konoba Kastelac und dort ließen wir uns nieder, an einem Tisch am Meer. Welche Wonne: Dass erste Mal in diesem Jahr draußen essen, unter flanierenden Kastelanern, direkt an der Adria, bei 20 Grad im Schatten oder in der Dämmerung. Geil, Digger!
Wir bestellten alle drei das Gleiche: Pizza mit Garnelen und Prsut.
Und die bekamen wir dann auch: Eine tellefüllende Pizza, gut belegt mit knusprigem Teig und sogar einem Alien obenauf als Zugabe für gerade mal 60 Kuna.
Der anschließend nötigeVerdauungsspaziergang endet gegen 22Uhr am Haus Viersen und die Jungs – ich schreibe das so einfach, dabei sind beide über 30, aber für einen Vater sind es die Jungs, und sie bleiben es sicher - schleppten sich vollgefüttert und müde auf ihre Zimmer.
Ich gönnte mir noch ein Karlovacko und einige Seiten von LeCarre‘s George Smiley auf dem Balkon, hustete leise in ein zusammengeknülltes Shirt, damit die anderen schlafen konnten, bevor ich dann noch mit mien Frau, was die Moni ist, telefonierte. Danach gönnte ich mir noch eine weitere halbe Stunde George Smiley, bin dann aber auch schnell eingeschlafen.
Um 5:45 Uhr trieb mich die innere Uhr aus dem Bett.
Bewaffnet mit einem Nescafe 2 in 1 lauschte ich dann dem Konzert wahrlich fruehlingsgeiler Vögel. Das ar kein Zwitschern, dass war ein euphorisches Jubilieren und sehr schön anzuhören. Mit Blick auf schimmerndes Meer in der Bucht von Kastela, mit der langsam aufsteigenden Sonne über dem Gebirge auf und den Kichenglocken aus den Kastelas genieße ich den Morgen und die erwachende Umgebung.
Hier der Bericht dazu.
Samstag
Die Abreise rückt immer näher und am Frühstückstisch gerät Moni, was mien Frau is, ins grübeln. „Ich könnte ja noch buchen und mitkommen.“ Flugs googelt sie nach einem Flug und……leider ausgebucht. „War nur Spaß“, meint sie dann, was natürlich nur bedingt stimmt.
Am Nachmittag werden wir dann von Schwiegertochter, dem Winkekönig und mien Frau zum Flughafen begleitet. Wir, das sind Sohn Nummer 1 und ich, denn Sohn Nummer 2 will am Airport zu uns stoßen. Dank Online-Check-In haben wir unsere Boardkarten ja schon und brauchen bloß durch den Sicherheitscheck. Also treffen wir uns eine knappe Stunde vor Boarding-Time, was auch klappt.
Alle da! Es kann losgehen!
Der Winkekönig macht gar kein Drama. Laut seiner Omi, was die Moni is, hat er sogar gerufen „Schön Urlaub“ und an Son Nummer 1 gerichtet „Papa hab lieb.“ Herzzerreißend.
Gespannt machten wir uns auf den Weg zum Gate, in holder Erwartung der Offenbarung, ob wir pünktlich abheben werden oder nicht. Und siehe da: Die erste Überraschung dieses kurzen Urlaubs gelingt, denn das Boarding beginnt pünktlich. Der Flieger ist also schon tatsächlich da.
Wir könnten also pünktlich abfliegen, wenn da nicht der Hamburger Flughafen wäre. Unser Airport ist ja dafür bekannt, dass die Gepäckausgabe auch mal gefühlte Monate oder Jahre dauern kann, daher wundert es auch nicht, dass er für abgefertigte Passagiere, die in ihren Flieger wollen, keine Busse zur Verfügung hat. Es ist ja auch überraschend, dass Flieger, die auf dem Vorfeld stehen, und nicht am Gate, eine Verbindung zu ihren Passagieren brauchen. Kann man schon mal übersehen.
Wir müssen also warten. Aber nicht zu lange. 10 Minuten.
Der Flug selber war unspektakulär. Zwischendrin hatte ich ein wenig Appetit und Durst. Da ich wusste, dass wir in Kastela noch essen gehen wollen, bestelle ich mir ein „After-Work-Pack“ für einen läppischen 5er. Enthalten in dem Angebot ist eine Dose mit Pringle-Chips (40gr, also hohler Zahn) und eine 0,33 Dose Warsteiner. Einzeln hätten die Chips 2,50 gekostet und das Bier 3 Euro. Also Schnäppchen. (Spätere Recherchen ergaben, dass diese kleinen Chips-Dosen im 12er-Pack nur 7 Euro kosten. Wucher!!!!, also.) Ich beruhige mich aber, weil ich natürlich weiß, diese Luftfahrt-Chips besondere Kartoffeln sind, die vom Südhang des Machu-Pichu bei abnehmendem Mond handgepflückt und einzeln frittiert wurden. Und das von echten Nachfahren des Inka-Königs. Das erklärt den (etwas überhöhten) Preis sofort und nachvollziehbar.
Wie geschrieben, war der Flug unspektakulär, bis auf ein Luftloch beim Anflug auf Split. Hier tanzten die handgepflückten tatsächlich einen kurzen Regentanz im Magen.
Während des Anflugs konnte ich noch einen uralten Begrüßungs-Witz vom Besten-Nicht-Kumpel Zeljko loswerden, als Sohn Nummer 2 fragte: „Wir lange müssen wir nachher noch fahren?“
Ich: „Zwei Stunden!“
Sohn, mit aufgerissenen Augen: „Ich denke, dass ist in der Nähe!“
Ich: „Spaaaaaaß!“
Nach der Landung genehmigen wir uns entspannte Ruhe und lassen erst alle aussteigen, bevor wir uns erheben, denn alle die Eiligen, müssen eh an der Passkontrolle warten. Und wir haben Recht, denn, wir, die Letzten, stehen schließlich in einer Schlange, dies sich noch kein bisschen bewegt hat.
Gleich hinter der Passkontrolle drängelte das Warsteiner und ich suchte die Toilette auf. Vor der Tür zu Selben, schneidet mir noch eine Putzfrau den Weg, bewaffnte mit allerlei Utensilien. Leider muss ich aber sagen, dass die Toilette selber so aussah, als habe sie seit Tagen keinen Putzfrau mehr gesehen. Ich beruhige mich damit, dass ich mir denken kann, dass mit dem Neubau des Flughafens auch neue Toiletten entstehen, und daher die alten nicht mehr so lohnen im Fokus stehen.
Draussen schnell noch Geld geholt und als ich die Schein in Empfang nehme, fluche ich, denn ich habe nur 1000 Kuna abgeholt, obwohl ich doch drüber gehen wollte, um im Forum zu berichten, wie dann die Abrechnung ist. Man möge mir verzeihen.
Mein Bester-Nicht-Kumpel Zeljko wartete grinsend am Aschenbecher, wie vereinbart. Er hat natürlich eine Wartezigarette geraucht, ich aber noch keine Angekommen-Zigarette, aber Zeljko drängt, natürlich nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüssung, zum Aufbruch. Warum, weiß ich nicht, denn der Parkplatz sieht leer aus, daher vermutete ich kein Halteverbot als Grund. Aber wir drei, die Söhne und ich, sind ja folgsam und laufen ihm hinterher.
(By the Way: Den Grund für diesen schnelle Aufbruch habe ich bisher nicht heraus bekommen.)
Am Haus Viersen folgte natürlich auch eine herzliche Begrüssung von Angelika und danach gleich ein amüsiertes Grinsen der Haus-Viersen-Chefin, weil ich, wie immer, sofort die Logis-Zeche bezahle. Ich mag das Geld eben nicht lange rumliegen haben und meine Rechnung begleichen. Angelika amüsiert sich darüber immer.
Nach einem Begrüßungsumtrunk geht es auf die Zimmer. Was die Jungs erst im Flieger erfahren hatten: Sie bekommen die beiden Zimmer der Dachterrasse und ich Zimmer 1. Da ich noch immer am Husten der (schwerwiegenden) Männergrippe leidete, wollte ich ihnen diesen Krach nicht antun und hatte daher bei Angelika umgebucht.
Zehn Minuten später ging es hinunter in die Kastelas. Essen fassen, nannte man das beim Bund.
Das Restaurant Papalino sah so aus, als gäbe es noch keine Spiesekarte zu dieser Jahreszeit, also gingen wir weiter. Das Intrada war proppenvoll und in dem neuen Restaurant Beltis wurden nur Steaks angeboten, also ginge wir in Richtung Pizzeria Labinezza weiter, die es aber nicht mehr gab.
Dort herrscht jetzt die Konoba Kastelac und dort ließen wir uns nieder, an einem Tisch am Meer. Welche Wonne: Dass erste Mal in diesem Jahr draußen essen, unter flanierenden Kastelanern, direkt an der Adria, bei 20 Grad im Schatten oder in der Dämmerung. Geil, Digger!
Wir bestellten alle drei das Gleiche: Pizza mit Garnelen und Prsut.
Und die bekamen wir dann auch: Eine tellefüllende Pizza, gut belegt mit knusprigem Teig und sogar einem Alien obenauf als Zugabe für gerade mal 60 Kuna.
Der anschließend nötigeVerdauungsspaziergang endet gegen 22Uhr am Haus Viersen und die Jungs – ich schreibe das so einfach, dabei sind beide über 30, aber für einen Vater sind es die Jungs, und sie bleiben es sicher - schleppten sich vollgefüttert und müde auf ihre Zimmer.
Ich gönnte mir noch ein Karlovacko und einige Seiten von LeCarre‘s George Smiley auf dem Balkon, hustete leise in ein zusammengeknülltes Shirt, damit die anderen schlafen konnten, bevor ich dann noch mit mien Frau, was die Moni ist, telefonierte. Danach gönnte ich mir noch eine weitere halbe Stunde George Smiley, bin dann aber auch schnell eingeschlafen.
Um 5:45 Uhr trieb mich die innere Uhr aus dem Bett.
Bewaffnet mit einem Nescafe 2 in 1 lauschte ich dann dem Konzert wahrlich fruehlingsgeiler Vögel. Das ar kein Zwitschern, dass war ein euphorisches Jubilieren und sehr schön anzuhören. Mit Blick auf schimmerndes Meer in der Bucht von Kastela, mit der langsam aufsteigenden Sonne über dem Gebirge auf und den Kichenglocken aus den Kastelas genieße ich den Morgen und die erwachende Umgebung.