Klaus
verstorben
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- 8. Feb. 2004
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- Vrsar/Höxter
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- www.adria-alpen.info
Heute bei Spiegelonline gelesen.
[URL='http://[SIZE=5']Wandern in Kroatiens Velebit-Bergen: [/url]http://www.spiegel.de/reise/europa/...eg-als-kulturgut-a-1090047.html#ref=nl-dertag
[URL='http://[SIZE=5']Schönheit für alle
Wilde Karstfelsen, Bergwälder und weite Ausblicke aufs Meer: Ein Fernwanderweg im kroatischen Velebit-Gebirge bietet diese seltene Mischung. Trotzdem sind die Pfade bislang nicht überlaufen.
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TMN/ CNTB/ Boris Kacan
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Der Mann, der seine Berge so liebte, schaut finster drein. Mit zusammengekniffenen Augen starrt Ante Premuzic von einem Schwarz-Weiß-Foto, der Schnauzer ist korrekt getrimmt, das Kinn vorgereckt. Das Porträt hängt an der Wand der Berghütte Zavizan. Hier beginnt das Meisterwerk des Forstingenieurs, das heute seinen Namen trägt: Premuieva staza, ein Fernwanderweg durch den Norden des Velebit-Gebirges, 1933 vollendet und seit 2009 offiziell kroatisches Kulturgut.
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"Ante Premuzic wanderte oft hier, und dabei kam ihm eine Idee", sagt Ante Vukusic, 64, der Wirt der Zavizan-Hütte, in der Stube beim Kachelofen. "Er wollte die Schönheit des Velebit für alle erschließen." Der Plan war, einen Weg durch die unzugänglichsten und spektakulärsten Teile des Gebirges zu treiben. Flach und bequem sollte der Pfad auch noch sein. Größere Steigungen und Gefälle wollte Premuzic mithilfe von gemauerten Dämmen einebnen. Ein kühnes Vorhaben, für das er sich die besten Arbeiter holte.
"Die Podgorzi lebten auf der Seeseite des Gebirges", sagt Vukusic. "Sie waren erfahren im Bau von Trockensteinmauern." Diese Bautechnik ist eine uralte Kunst. Natursteine werden zurechtgehauen und wie beim Tetris-Spiel aufeinandergesetzt. Klingt simpel, war im Falle des Wanderwegs aber eine mühselige und gefährliche Arbeit. Drei Jahre lang schufteten bis zu hundert Arbeiter zeitgleich. Manche hingen an Seilen und mussten Schießpulver in Löcher stopfen, um Felsen wegzusprengen. Dafür wurden sie allerdings auch ordentlich bezahlt. "Ich kannte den letzten Bauarbeiter, der noch lebte", sagt Vukusic. "Er erzählte, er habe in zwei Wochen so viel Lohn bekommen, dass seine Mutter eine Kuh davon kaufen konnte. Mit dem Restgeld bestellte er Wein im Wirtshaus."
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Übernachtung mit Meerblick
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Wir belassen es lieber beim Radler, der Weg ist noch weit. 57 Kilometer misst der Premuziceva staza insgesamt, verteilt auf drei Etappen. An diesem Tag werden wir mindestens fünf Stunden gehen bis zur Alan-Hütte. Es wäre allerdings dumm, übereilt loszulaufen. Denn rings um die Hütte auf 1594 Meter Höhe gibt es einiges zu sehen. Vor allem das unfassbare Panorama, das uns die kommenden Tage begleiten wird: die bewaldeten Berge, die Blumenwiesen und dahinter, weit unten, das glitzernde Meer und die Inseln in der Kvarner Bucht.
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Das Radler ist getrunken, der aufgezwungene Schnaps auch, wir gehen los. Und bleiben gleich wieder stehen, um uns den botanischen Garten anzuschauen. Fran Kuan, Professor für Pharmazie und Erforscher von Heilpflanzen, wollte hier die Flora des Velebit-Gebirges versammeln. Keine einfache Aufgabe, denn im Velebit mischen sich die Pflanzen der Küste, des Hinterlands und der Berge. Mehr als 950 Arten wurden bisher gezählt. Aber zumindest die seltenen und besonderen Exemplare findet man hier, zum Beispiel die gelb blühende Degenia Velebetica, eine von 40 endemischen Pflanzen. Und viele andere Blumen werden wir später entlang des Wegs sehen.
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Zunächst aber laufen wir an Buchen und Kiefern vorbei. Der Forstingenieur hat vorzüglich gearbeitet. Der Pfad ist breit und flach, zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt liegen nur 200 Höhenmeter. "Genusswandern", wie es die Tourismus-Werber nennen. Also Spazieren am Berg.
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Bald lichtet sich der Wald, wir wandern an bleichen, geriffelten Karstfelsen entlang, aus deren tausendfachen Karren und Ritzen Grün sprießt. Links fällt der Hang steil ab, weit überblicken wir Wälder und Hügel. Nur Menschen sind nicht zu sehen. Der Premuziceva staza wirkt wie eine Autobahn, auf der keiner fährt. "Wir Kroaten sind keine großen Wanderer", sagt Irena Sertic, die als Guide und Marketingfrau für den Nationalpark Nördlicher Velebit arbeitet. "Und die ausländischen Gäste fahren alle zu den Stränden und auf die Inseln." Sie selbst habe zwar in der Schule vom Premuziceva staza gehört. "Aber damals hat er mich natürlich nicht interessiert", sagt sie. Erst mit 29 sei sie den Weg zum ersten Mal gewandert.
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Sertic schlägt einen Abstecher auf den Gromovaca vor. Der Weg zum Gipfel ist eine leichte Kraxelei über Felsen. "Sei vorsichtig, wo du hingreifst", sagt Sertic. "Hornvipern legen sich am liebsten auf Felsen in die Sonne." Die Schlange gehört zu den giftigsten in Europa. Aber das Risiko lohnt sich. Auf dem Gipfel haben wir eine 360-Grad-Aussicht über das Gebirge bis zu den Inseln.
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Steinplatten statt Zement
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Wir gehen weiter und erreichen bald den höchsten Punkt, 1630 Meter über dem Meer. An einer Stelle ist der Weg weggeschwemmt von einem Sturzregen. Nach jedem Winter müssten Schäden ausgebessert werden, sagt Sertic. Keine leichte Aufgabe. Zement zu verwenden sei tabu. "Es ist schwer, heute Arbeiter zu finden, die sich mit dem Behauen der Steinplatten auskennen." Deshalb hätten die ausgebesserten Stellen nicht mehr die gleiche Qualität wie das Original.
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Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir die Rossis-Hütte, ein Steinhäuschen auf einem Vorsprung unter eine Felswand. Im Innern bieten ein Holzofen und Plattformen zum Schlafen einen Minimalkomfort. Die Bank vor der Hütte ist perfekt für die Mittagspause.
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Viele Wanderer drehen hier um - und verpassen so den schönsten Teil des Wegs. Nur einen Kilometer weiter beginnt das Karst-Zauberland der Hajducki und Rozanski kukovi. Tiefe Dolinen haben sich in den weißen Karst gebohrt, auf ihrem Grund liegt im Frühsommer noch Schnee. Im Boden verbergen sich 300 Höhlen.
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Immer wieder führt der Weg auf schmalem Grat zwischen Kratern hindurch. Kiefern krallen sich in die Felswände, die zerfurcht sind wie das Gesicht eines Hundertjährigen. Und als wäre all das nicht schon wild genug, liegt auch noch Bärenkot auf dem Weg. "Wir sehen hier im Park regelmäßig Braunbären", sagt Sertic. Luchse und Wölfe gibt es auch.
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Massenflucht in die Städte
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Wir erreichen die Alan-Hütte, glücklicherweise, ohne einem Raubtier zu begegnen. Die Hütte ist, gelinde gesagt, urig. Sie hat noch nicht mal Strom. Ein freundlicher Alter bringt Radler, seine Frau kocht Eintopf. Nachtschwärze legt sich über die Berge. Man möchte in so einem Moment nirgendwo anders sein als hier unter den Sternen.
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Der nächste Tag beginnt mit einem Mordsschreck. Neben dem Weg liegt jenes schöne Tier, das sie auf der Zavizan-Hütte in der Flasche verwahren: eine Hornviper. Zum Glück ist die Schlange in grundentspannter Stimmung. Wir schleichen in respektvollem Abstand an ihr vorbei und wandern weiter, erst durch Buchenwald, dann über Grashügel mit Meerblick. In den Senken sieht man Mauerreste und Ruinen.
"Das waren früher Dörfer", sagt Sertic. Ihre Bewohner haben hier Schafe gehalten. Aber schon vor dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Bauern weg. Sie wollten endlich Strom und fließendes Wasser, und sie wollten ihren Kindern den stundenlangen Marsch zur Schule ersparen. Nach dem Krieg wurde daraus eine Massenflucht, an die Küste, in die Städte, nach Amerika und Australien.
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Das Land, das sie verließen, hat längst die Natur zurückerobert. Myriaden von bunten Blumen sprenkeln die Wiesenhänge, über die Felsbrocken gewürfelt sind. Schmetterlinge flattern umher, eine Fähre pflügt durchs tiefblaue Meer. Wir wandern weiter, immer die Küste entlang. Und sind uns einig, dass Herr Premuzic durchaus stolz lächeln dürfte.
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Von Florian Sanktjohanser, dpa/sto
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[URL='http://[SIZE=5']Wandern in Kroatiens Velebit-Bergen: [/url]http://www.spiegel.de/reise/europa/...eg-als-kulturgut-a-1090047.html#ref=nl-dertag
[URL='http://[SIZE=5']Schönheit für alle
Wilde Karstfelsen, Bergwälder und weite Ausblicke aufs Meer: Ein Fernwanderweg im kroatischen Velebit-Gebirge bietet diese seltene Mischung. Trotzdem sind die Pfade bislang nicht überlaufen.
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TMN/ CNTB/ Boris Kacan
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Der Mann, der seine Berge so liebte, schaut finster drein. Mit zusammengekniffenen Augen starrt Ante Premuzic von einem Schwarz-Weiß-Foto, der Schnauzer ist korrekt getrimmt, das Kinn vorgereckt. Das Porträt hängt an der Wand der Berghütte Zavizan. Hier beginnt das Meisterwerk des Forstingenieurs, das heute seinen Namen trägt: Premuieva staza, ein Fernwanderweg durch den Norden des Velebit-Gebirges, 1933 vollendet und seit 2009 offiziell kroatisches Kulturgut.
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"Ante Premuzic wanderte oft hier, und dabei kam ihm eine Idee", sagt Ante Vukusic, 64, der Wirt der Zavizan-Hütte, in der Stube beim Kachelofen. "Er wollte die Schönheit des Velebit für alle erschließen." Der Plan war, einen Weg durch die unzugänglichsten und spektakulärsten Teile des Gebirges zu treiben. Flach und bequem sollte der Pfad auch noch sein. Größere Steigungen und Gefälle wollte Premuzic mithilfe von gemauerten Dämmen einebnen. Ein kühnes Vorhaben, für das er sich die besten Arbeiter holte.
"Die Podgorzi lebten auf der Seeseite des Gebirges", sagt Vukusic. "Sie waren erfahren im Bau von Trockensteinmauern." Diese Bautechnik ist eine uralte Kunst. Natursteine werden zurechtgehauen und wie beim Tetris-Spiel aufeinandergesetzt. Klingt simpel, war im Falle des Wanderwegs aber eine mühselige und gefährliche Arbeit. Drei Jahre lang schufteten bis zu hundert Arbeiter zeitgleich. Manche hingen an Seilen und mussten Schießpulver in Löcher stopfen, um Felsen wegzusprengen. Dafür wurden sie allerdings auch ordentlich bezahlt. "Ich kannte den letzten Bauarbeiter, der noch lebte", sagt Vukusic. "Er erzählte, er habe in zwei Wochen so viel Lohn bekommen, dass seine Mutter eine Kuh davon kaufen konnte. Mit dem Restgeld bestellte er Wein im Wirtshaus."
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Übernachtung mit Meerblick
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Wir belassen es lieber beim Radler, der Weg ist noch weit. 57 Kilometer misst der Premuziceva staza insgesamt, verteilt auf drei Etappen. An diesem Tag werden wir mindestens fünf Stunden gehen bis zur Alan-Hütte. Es wäre allerdings dumm, übereilt loszulaufen. Denn rings um die Hütte auf 1594 Meter Höhe gibt es einiges zu sehen. Vor allem das unfassbare Panorama, das uns die kommenden Tage begleiten wird: die bewaldeten Berge, die Blumenwiesen und dahinter, weit unten, das glitzernde Meer und die Inseln in der Kvarner Bucht.
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Das Radler ist getrunken, der aufgezwungene Schnaps auch, wir gehen los. Und bleiben gleich wieder stehen, um uns den botanischen Garten anzuschauen. Fran Kuan, Professor für Pharmazie und Erforscher von Heilpflanzen, wollte hier die Flora des Velebit-Gebirges versammeln. Keine einfache Aufgabe, denn im Velebit mischen sich die Pflanzen der Küste, des Hinterlands und der Berge. Mehr als 950 Arten wurden bisher gezählt. Aber zumindest die seltenen und besonderen Exemplare findet man hier, zum Beispiel die gelb blühende Degenia Velebetica, eine von 40 endemischen Pflanzen. Und viele andere Blumen werden wir später entlang des Wegs sehen.
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Zunächst aber laufen wir an Buchen und Kiefern vorbei. Der Forstingenieur hat vorzüglich gearbeitet. Der Pfad ist breit und flach, zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt liegen nur 200 Höhenmeter. "Genusswandern", wie es die Tourismus-Werber nennen. Also Spazieren am Berg.
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Bald lichtet sich der Wald, wir wandern an bleichen, geriffelten Karstfelsen entlang, aus deren tausendfachen Karren und Ritzen Grün sprießt. Links fällt der Hang steil ab, weit überblicken wir Wälder und Hügel. Nur Menschen sind nicht zu sehen. Der Premuziceva staza wirkt wie eine Autobahn, auf der keiner fährt. "Wir Kroaten sind keine großen Wanderer", sagt Irena Sertic, die als Guide und Marketingfrau für den Nationalpark Nördlicher Velebit arbeitet. "Und die ausländischen Gäste fahren alle zu den Stränden und auf die Inseln." Sie selbst habe zwar in der Schule vom Premuziceva staza gehört. "Aber damals hat er mich natürlich nicht interessiert", sagt sie. Erst mit 29 sei sie den Weg zum ersten Mal gewandert.
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Sertic schlägt einen Abstecher auf den Gromovaca vor. Der Weg zum Gipfel ist eine leichte Kraxelei über Felsen. "Sei vorsichtig, wo du hingreifst", sagt Sertic. "Hornvipern legen sich am liebsten auf Felsen in die Sonne." Die Schlange gehört zu den giftigsten in Europa. Aber das Risiko lohnt sich. Auf dem Gipfel haben wir eine 360-Grad-Aussicht über das Gebirge bis zu den Inseln.
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Steinplatten statt Zement
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Wir gehen weiter und erreichen bald den höchsten Punkt, 1630 Meter über dem Meer. An einer Stelle ist der Weg weggeschwemmt von einem Sturzregen. Nach jedem Winter müssten Schäden ausgebessert werden, sagt Sertic. Keine leichte Aufgabe. Zement zu verwenden sei tabu. "Es ist schwer, heute Arbeiter zu finden, die sich mit dem Behauen der Steinplatten auskennen." Deshalb hätten die ausgebesserten Stellen nicht mehr die gleiche Qualität wie das Original.
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Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir die Rossis-Hütte, ein Steinhäuschen auf einem Vorsprung unter eine Felswand. Im Innern bieten ein Holzofen und Plattformen zum Schlafen einen Minimalkomfort. Die Bank vor der Hütte ist perfekt für die Mittagspause.
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Viele Wanderer drehen hier um - und verpassen so den schönsten Teil des Wegs. Nur einen Kilometer weiter beginnt das Karst-Zauberland der Hajducki und Rozanski kukovi. Tiefe Dolinen haben sich in den weißen Karst gebohrt, auf ihrem Grund liegt im Frühsommer noch Schnee. Im Boden verbergen sich 300 Höhlen.
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Immer wieder führt der Weg auf schmalem Grat zwischen Kratern hindurch. Kiefern krallen sich in die Felswände, die zerfurcht sind wie das Gesicht eines Hundertjährigen. Und als wäre all das nicht schon wild genug, liegt auch noch Bärenkot auf dem Weg. "Wir sehen hier im Park regelmäßig Braunbären", sagt Sertic. Luchse und Wölfe gibt es auch.
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Massenflucht in die Städte
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Wir erreichen die Alan-Hütte, glücklicherweise, ohne einem Raubtier zu begegnen. Die Hütte ist, gelinde gesagt, urig. Sie hat noch nicht mal Strom. Ein freundlicher Alter bringt Radler, seine Frau kocht Eintopf. Nachtschwärze legt sich über die Berge. Man möchte in so einem Moment nirgendwo anders sein als hier unter den Sternen.
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Der nächste Tag beginnt mit einem Mordsschreck. Neben dem Weg liegt jenes schöne Tier, das sie auf der Zavizan-Hütte in der Flasche verwahren: eine Hornviper. Zum Glück ist die Schlange in grundentspannter Stimmung. Wir schleichen in respektvollem Abstand an ihr vorbei und wandern weiter, erst durch Buchenwald, dann über Grashügel mit Meerblick. In den Senken sieht man Mauerreste und Ruinen.
"Das waren früher Dörfer", sagt Sertic. Ihre Bewohner haben hier Schafe gehalten. Aber schon vor dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Bauern weg. Sie wollten endlich Strom und fließendes Wasser, und sie wollten ihren Kindern den stundenlangen Marsch zur Schule ersparen. Nach dem Krieg wurde daraus eine Massenflucht, an die Küste, in die Städte, nach Amerika und Australien.
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Das Land, das sie verließen, hat längst die Natur zurückerobert. Myriaden von bunten Blumen sprenkeln die Wiesenhänge, über die Felsbrocken gewürfelt sind. Schmetterlinge flattern umher, eine Fähre pflügt durchs tiefblaue Meer. Wir wandern weiter, immer die Küste entlang. Und sind uns einig, dass Herr Premuzic durchaus stolz lächeln dürfte.
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Von Florian Sanktjohanser, dpa/sto
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