Unser Adventskalender 2025

Luppo

Moderator
Mitarbeiter
Liebe Forumsmitglieder,

Es ist mal wieder soweit, wir dürfen die Adventszeit genießen. Dies gilt natürlich auch für das Adriaforum.
Gerne dürfen Beiträge eingestellt, Geschichten erzählt, Gedichte geschrieben oder auch Bilder zum Advent eingestellt werden.

 

Kastela

erfahrenes Mitglied
Wir wünschen euch und euren Familien einen besinnlichen und friedvollen 1.Advent.

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Eine kleine Geschichte zum ersten Advent.


Die erste Kerze

Es war ein kalter Novemberabend im Jahr 2025. Die Straßen waren voller Nachrichten über Politik, Technik und Krisen – jeder sprach von Veränderungen, manche voller Hoffnung, andere voller Sorge.

In einer kleinen Wohnung saß Anna am Tisch. Sie stellte den Adventskranz hin, zündete die erste Kerze an und sah dem Licht zu.

„So vieles ist unsicher,“ dachte sie, „die Welt verändert sich schneller, als wir begreifen können.“

Doch während die Flamme ruhig brannte, wurde ihr bewusst: Dieses kleine Licht widerspricht der Dunkelheit. Es sagt: Trotz allem gibt es Hoffnung.

Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Großmutter: „Eine Kerze allein vertreibt die Nacht nicht – aber sie zeigt, dass das Dunkel nicht das letzte Wort hat.“

Anna lächelte. Sie wusste, dass die Kerze nicht die Weltpolitik ändern würde, nicht die Umweltprobleme lösen und nicht die Technik zähmen. Aber sie konnte ihr Herz beruhigen – und vielleicht auch das Herz der Menschen, die mit ihr diesen Advent teilten.

So wurde die erste Kerze zum Symbol: für Frieden, für Gemeinschaft und für die Kraft, trotz allem weiterzugehen.

 

Steffi61

aktives Mitglied
Die Rückkehr der Freude

Ein Mann kehrt nach vielen Jahren in sein Heimatdorf zurück.
Er ist unsicher, ob es eine gute Idee ist.
Die Stadt, in der er zuletzt gelebt hat, war groß.
Sie war laut, bunt und voller Weihnachtsglitzer.
Dort hat ihm etwas Wichtiges gefehlt:
die Ruhe, die Wärme und die echte Freude.
Wie in einem Traum steigt er in den Zug nach Hause.
Als er im Dorf ankommt, ist es still.
Er sieht kaum Menschen.
Nur die Lichtertanne auf dem Platz leuchtet freundlich.
Er geht langsam durch die vertraute Straße.
Vom Fenster seines alten Elternhauses her brennt eine einzelne Weihnachtskerze.
Still funkelt sie. Ein stilles, warmes Licht.
Dieses Licht nimmt ihm alle Angst.
In diesem Moment spürt er:
Hier findet er wieder, was er verloren glaubte:
Freude, Frieden und echtes Weihnachten.

© Elke Bräunling

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claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
ich selbst bin ja nicht gerade ein Fan von Weihnachten. Mir gefällt der ganze Kommerz und teilweise der Alkoholmissbrauch auf Weihnachtsmärkten nicht so recht. Berlin schickt sich an meine Vorurteile zu bestätigen indem ein neues Konzept eines Weihnachtsmarktes dort eingeführt wurde.

„Das Konzept ist einfach: Besucher zahlen einen festen Eintrittspreis und können dafür unbegrenzt essen und trinken. Die Preise variieren je nach Wochentag und Uhrzeit zwischen 29,90 Euro und 47,90 Euro. Wer sich frühzeitig ein Ticket sichert, muss zusätzlich eine Vorverkaufsgebühr von fünf Prozent entrichten. Besonders günstig ist der Eintritt von Sonntag bis Dienstag ab 20 Uhr, während am Wochenende ab 17 Uhr der Höchstpreis gilt.

Besucher können laut der Website des „Weihnachten an der Spree“-Markts zwischen drei verschiedenen Ticketoptionen wählen:
  1. Das klassische Weihnachtsmarkt-Ticket
    Glühwein, Drinks, winterliches Streetfood und zahlreiche Aktivitäten wie Eisstockschießen, Hau den Lukas oder Baumstammnageln sind im Preis enthalten. Der Weihnachtsmarkt ist täglich von 17:00 bis 22:00 Uhr geöffnet, wobei vier verschiedene Einlasszeiten zur Auswahl stehen – jeweils zur vollen Stunde. Für dieses Ticket müssen Interessenten zwischen 19,90 und 47,90 Euro zahlen.
  2. Das VIP-Ticket
    Das VIP-Ticket bietet nicht nur Zugang zum Outdoor-Weihnachtsmarkt, sondern auch Zutritt zu einem exklusiven VIP-Zelt. Hier erwartet die Gäste eine eigene Glühweinstation. Das VIP-Zelt ist ebenfalls täglich von 17:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Interessenten können das VIP-Ticket für 67 Euro bis 72 Euro erwerben.
  3. Das Weihnachtsdinner-Ticket
    Neu in diesem Jahr ist das Indoor-Weihnachtsdinner, bei dem die Gäste ein gesetztes Menü genießen können. Alle Speisen und Getränke sind im Preis inbegriffen, und nach dem Dinner besteht die Möglichkeit, den Weihnachtsmarkt zu besuchen – vorausgesetzt, der Zugang wurde im Voraus gebucht. Das Dinner findet von Montag bis Samstag zwischen 18:00 und 23:00 Uhr statt. Das Ticket kostet zwischen 79 und 99 Euro.“

Vielleicht bin ich aber auch nur altmodisch weil ich so etwas ablehne.

grüsse

jürgen
 

burki

Administrator
Mitarbeiter
von Hans-Christian Krull

Haben Sie schon einen Weihnachtsbraten?
Ich habe ihn kürzlich besorgt. Es war allerdings nicht leicht, ein Stück Wildbret zu ergattern, das nicht unbedingt aus Neuseeland stammt und schon eine Weltreise hinter sich hat.

Ich hätte gern die Hirschkeule, sprach ich die Verkäuferin hinter der Theke an und fragte sie gleichzeitig, ob sie etwas zu der Herkunft des Fleisches sagen könne. Sie sah mich mit großen Augen an und meinte, das müsste eigentlich aus der Region kommen. Mit dieser Antwort konnte ich mich nun wirklich nicht zufrieden geben, denn was bedeutet schon eigentlich.

Sie müsse doch einen Nachweis darüber haben, eine Art Zertifikat, entgegnete ich. Es müsse doch rückverfolgbar sein, wo das Tier gelebt, wie es gelebt und wer es letztlich gejagt und erlegt hat. Darüber hinaus sollte ein Schulungsnachweis vorliegen, ob der Jäger auch eine Sicherheitsbelehrung über den Waffengebrauch bekommen hat und ob er zertifizierte, lebensmitteltaugliche, metalldetektierbare Munition verwendete. Wichtig sei auch noch, fügte ich an, dass im Rahmen der Messerpolice sein Jagdmesser entsprechend sicher sei und nach jedem Gebrauch hoffentlich ausreichend desinfiziert wird, mit einer Desinfektionslösung, die lebensmittelverträglich und nicht umweltschädlich ist. Welche Arbeitskleidung trug der Jäger, während er den hoffentlich gleich tödlichen Schuss abgegeben hat? Geschah dies von einem Hochsitz aus, auf dem die Kleidung mit Holzsplittern kontaminiert hätte werden können? Hatte der Jäger die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen und zu desinfizieren, bevor er sein erlegtes Wildbret aufbrach? Hat etwa sein Hund an dem erlegten Tier geschnüffelt? Was hatte der Hund zuvor gefressen? Woher stammte das Hundefutter? Gab es für das Hundefutter ein Zertifikat, das Salmonellenfreiheit bescheinigt? Wann wurde der Betrieb, in dem das Hundefutter hergestellt wurde, zertifiziert? Handelte es sich um einen ausgebildeten Jagdhund mit entsprechendem Ausbildungsnachweis eines anerkannten Hundetrainers? Ist der Jäger im Besitz eines gültigen Hundeführerscheines?

Ob Sie denn wisse, fragte ich weiter, ob das Tier nach dem tödlichen Schuss auf dem nackten Waldboden aufgebrochen wurde, etwa inmitten von Bäumen oder gar in einer Schonung? Fremdkörper, Ungeziefer hätten so freie Bahn, das Fleisch zu kontaminieren. Auch gab ich zu bedenken, dass der vermooste Waldboden jenseits des zulässigen PH-Wertes liegen könnte und Pilze und Sporen somit toxische Reaktionen auslösen würden. Darüber hinaus wäre es gut zu wissen, wie sich das Tier denn wohl ernährte, als es noch lebte. Hat es Eicheln und Kastanien gefressen, stammten diese denn wohl auch aus zertifiziertem Saatgut, das sich im Rahmen der Nachhaltigkeit in kontrolliertem Anbau entwickelt hat?

Sollte es sich nicht um freilebendes Wild handeln, sondern um gezüchtetes Rotwild, so müsse sichergestellt sein, dass der die Weide umgebende Elektrozaun mit Strom aus nachhaltiger Energie versorgt werde, also auf keinen Fall dürfe Atomstrom im Spiel sein. Kann ich mir beim Kauf des Fleisches sicher sein, dass Waldspaziergänger, denen man den Zutritt zum Wald schlecht verweigern kann, sich an die Hygienebestimmungen und Verhaltensrichtlinien halten und auf keinen Fall Erdnüsse mit sich führen, diese weder verzehren, um durch den Atem die reine Waldluft nicht zu kontaminieren, noch etwa verlieren, denn sonst müsse das Fleisch entsprechend deklariert werden – kann Spuren von Erdnüssen enthalten, weil die Gefahr besteht, dass die Tiere des Waldes die verlorenen Erdnüsse gefressen haben könnten.

Ich hatte das Gefühl, die Verkäuferin hörte überhaupt nicht mehr zu, denn sie drückte heftig auf ihrem Handy herum und inzwischen wurde auch die Menschenschlange, die sich hinter mir gebildet hatte, etwas unruhig. Aus der Ferne vernahm ich ein sich schnell näherndes Tatü Tata. Kurze Augenblicke später bemerkte ich quasi aus den Augenwinkeln, dass weiß gekleidete Männer in den Verkaufsraum stürmten und mir ein schürzenähnliches Gebilde umbanden …………….

Die Diagnose, die man mir in der Klinik eiskalt und unverblümt ins Gesicht schleuderte, lautete:

Auditwahn

 

frank2.0

erfahrenes Mitglied
Weihnachtsmarkt all inklusive, für die besser Gestellten dann noch mit VIP Variante - die Menschheit ist schon weit runtergekommen.
 

Kastela

erfahrenes Mitglied
3.12.

In letzter Zeit treffe ich bei Plodine öfter eine ältere Frau. Sie sprach mich einfach und und wir redeten eine ganze Weile. Sie ist bereits 92 Jahre und lebt alleine. Die Kinder haben ihr eigenes Leben sagt sie. Sie empfindet es wie eine Therapie mit jemanden zu reden. Ich nehme mir die Zeit und weiß das ich ihr damit helfe. Man fühlt sich selber auch besser.

Die Botschaft soll sein, das Weihnachten nicht nur ein Fest der Freude, sondern auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. Viele ältere Menschen fühlen sich vergessen, obwohl sie einst das Fundament für unser Heute gelegt haben. Ein Besuch, ein Gespräch, ein kleines Zeichen der Nähe kann für sie mehr bedeuten als jedes Geschenk.

So und nun zur der kleinen Geschichte.

Es war der 3. Dezember, und Herr Schneider saß allein in seinem Wohnzimmer. Vor einem Jahr war seine Frau gestorben, und seitdem war das Haus still geworden. Früher hatten sie gemeinsam Plätzchen gebacken, den Baum geschmückt und Weihnachtslieder gesungen. Nun hörte er nur das Ticken der Uhr.
Seine Kinder lebten weit entfernt, beschäftigt mit Arbeit und eigenen Familien. Sie hatten ihm vorgeschlagen, ins Altenheim zu ziehen – „dort ist immer jemand da“. Doch Herr Schneider wollte bleiben, in dem Haus voller Erinnerungen.
An diesem Abend ging er langsam durch die Straßen, sah die hell erleuchteten Fenster und hörte das Lachen der Familien. Niemand bemerkte den alten Mann, der sich nach einem freundlichen Wort sehnte. Er kehrte zurück, setzte sich ans Fenster und zündete eine Kerze an – als Zeichen, dass er noch da war, auch wenn ihn kaum jemand sah.

:tannenbaum:
 

Kastela

erfahrenes Mitglied
Dann werde ich heute noch einmal was zum Kalender beitragen.

4.12.

Weihnachtszeit



Draußen schneit’s, es ist soweit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
Den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.

Sein Enkel hilft, so gut er kann
Und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt er hell.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
„Echte Kerzen an dem Baum???“

Die Zeit jedoch bleibt niemals steh‘ n
und fünfzig weit‘ re Jahr‘ vergeh ’n.
Der Enkel – längst erwachsen schon –
hat heute selbst ‚ nen Enkelsohn.

Und wieder schneit‘ s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.

Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
„Im Wohnzimmer ‚ nen echten Baum???“

Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh ’n
und nochmal fünfzig Jahr‘ vergeh ’n.
Der Enkel – längst erwachsen schon –
hat wiederum ‚ nen Enkelsohn.

Und schneit‘ s auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt’s nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.

Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt’s nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: „Was ist ein Baum???“

(Robert Sontheimer)

Hoffentlich wird es niemals soweit kommen.
 

Steffi61

aktives Mitglied
Wie war das nun im Advent?

Opa erzählt:
„Als ich klein war, gab es keinen Adventskranz. Wir mussten sparen.“
Uropa Wilhelm lacht laut:
„Unsinn! In meiner Kindheit waren die Zeiten hart. Nicht in deiner. Aber einen Adventskranz hatten wir immer!“
Da mischt sich der achtjährige Philip ein:
„Als ich ein kleiner Junge war … da war alles anders!“
„Du? Haha!“
Opa und Uropa lachen sich fast kaputt.
Philip merkt schnell, dass er nun eine richtige Geschichte erzählen müsste.
Also behauptet er, früher hätte es noch gar keine Adventskränze und Adventskalender gegeben.
Uropa ist empört und schimpft liebevoll weiter über die „alten, armen Zeiten“.
Opa hat genug von den Geschichten und schlägt vor:
„Komm, Philip, wir holen Zweige vom Markt. Dann zeige ich dir, wie man einen Kranz bindet!“
Philip freut sich.
Uropa schmunzelt und geht in die Küche.
Dort erzählt er weiter von „der armen alten Zeit“.
Dabei klaut er heimlich eine Handvoll frischer Weihnachtskekse.
So war das früher – und heute auch.

© Elke Bräunling

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