Unser Adventskalender 2020

Sporting 505

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Das 20. Türchen und 4. Advent
Bevor wir zu Hause den Coronakoller bekommen und ich heute bereits gearbeitet hatte , machten wir eine Kurztour mit dem Auto . Einfach auch um auf andere Gedanken zu kommen und etwas frische Luft zu tanken. Das Wetter war nicht so dolle bei uns ,trotzdem beschlossen wir uns an die Mosel,genau gesagt nach Bernkastel Kues zu fahren. Ungefähr 1 Std. Fahrzeit von uns entfernt.
Hier ein paar Eindrücke von der Stadt die wohl sonst ,gerade in der Vorweihnachtszeit sehr belebt ist .Dort gibt es sonst einen idyllischen Weihnachtsmarkt inmitten der Altstadt die überwiegend aus Fachwerkhäusern aus dem 17ten Jahrhundert besteht.
Der Weihnachtsmarkt ist z.Teil aufgebaut ,findet aber leider nicht statt. Sonst ist die Stadt reichlich geschmückt und Weihnachtsmusik erklingt in den Gassen.
Mitten in der Altstadt befindet sich der große Adventskalender.


Jedes Fenster stellt ein Märchen dar.


Das Friedenslicht aus Bethlehem steht hier zum Abholen bereit. Wir hatten es auch bei uns schon mal über die Pfadfinderschaft in die Häuser verteilt,damals...
Schön wenn es weitergetragen wird und Licht und Hoffnung in die Welt trägt.


Dieses schmale Haus ist eine Gaststätte. Das finden wir sehr witzig.


Hübsche ,weihnachtlich dekorierte Fachwerkhäuser findet man hier.


Hier eine moderne Interpretation einer Krippe.


Und eine lebensgroße,geschnitzte Holzkrippe. Hier bleiben die Menschen stehen ,staunen und halten inne.


Auch dieses komplett in sich schiefe Haus ist weihnachtlich herausgeputzt und geschmückt.


Leider kommt auch hier nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf. Hoffe ihr konntet den 4.Advent doch angemessen genießen.
 

rolandt64

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:santa:

Hallo, heute ist das Türchen Nr. 21 und ich möchte, dass wir auch an die, die nicht mehr unter uns weilen, aber auch, die jetzt eine schwere Zeit haben, uns Erinnern, und deshalb werde ich für Euch eine kleine Geschichte erzählen.


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Ein Engel vor dem Fenster



Julius Puskeppelies konnte nicht mehr schlafen, dabei war es erst halb sieben, und ihm fiel keinerlei Grund ein aufzustehen. Es war die Woche zwischen dem dritten und dem vierten Advent, kurz vor Sonnenwende. Er zweifelte daran, dass die Tage wirklich wieder länger werden sollten, so dunkel war es. Himmel und Erde, Garten und Straße wurden von dem allgegenwärtigen Schwarz verschluckt. Tatsächlich konnte er zurzeit kaum glauben, dass es überhaupt jeden Tag einen Morgen geben würde. Selbst wenn es endlich heller wurde, blieb draußen ein gewichtiges Grau. »Morgen-Grauen!«, sagte Julius laut. Was für ein scheußlicher Ausdruck, dachte er.

Seine Stimme schob die Stille nicht beiseite. Das Wort fiel in das Schweigen und zerbarst wie eine Glaskugel auf dem Boden. Nicht nur die langen Nächte, auch die Kälte hatte das Land schon

seit Wochen im Griff, ein trockener Frost ohne Schnee, der mit tonlosem Knirschen in seine Knochen kroch und in den Beeten auch die letzte Rose in eine trostlose braune Mumie verwandelt hatte.

Julius versuchte, sich daran zu erinnern wie es war, als er noch zur Arbeit ging an solchen frühen Dezembermorgen und auf dem Bahnsteig mit den Kollegen gewartet hatte, bis der Zug kam. Sogar Nachtschicht hatte er geschoben; es hatte ihm nichts ausgemacht. Wann war er so alt geworden? Seit Jenny gestorben war? Das war nun auch schon drei Jahre her.




Ihm selbst unerklärlich, wachte er neuerdings mit dem Eindruck auf, in der Nacht etwas Schreckliches erlebt zu haben. Dazu kam das Gefühl bodenloser Einsamkeit, so als sei er in der Finsternis der

einzige Mensch in dem winterlichen Land. Mit leisem Stöhnen kämpfte er sich aus den Decken, zog sich an. Oben drüber noch seinen ausgeleierten Lieblingspullover, den ihm

Jenny vor einer Ewigkeit gestrickt hatte; er spürte immer noch ein wenig Trost darin. Er schlurfte zum Fenster und zog den Vorhang einen Spalt weit auf. Gnadenlose Schwärze, wie immer. Wenigstens hatte Frau Zisselmeyer ihren violett blinkenden Leuchteengel ausgeschaltet, der den Abenden jeden Frieden nahm. Überhaupt, Engel! Julius konnte mit Engeln nichts anfangen. Sie gingen ihm auf die Nerven. Vor allem violette, blinkende. Aber auch die ewig blonden, belockten, federgeflügelten im weißen Wallegewand, die mit aufgerissenen Puppenaugen von Einkaufstüten und Baumspitzen aus Schaufenstern und Weihnachtskarten spähten. Seine Jenny mit ihrem schwarzen glatten Pagenschnitt, ihren moordunklen Augen und ihrer damals gar nicht zeitgemäßen Vorliebe für kurze Hosen: Das war ein Engel gewesen! Aber davon hatte es nur einen gegeben.

Julius schaltete den Fernseher ein, um die Stille zu verjagen. »Streichkäse, leicht und luftig wie Engelsflaum. Himmlisch!«, juchzte eine grelle Frauenstimme scharf durch den Raum, während sich vor einem postkartenblauen Himmel langbeinige, halbnackte, beflügelte Blondinen lasziv und mit vollem Mund kauend auf watteweichen Wolken räkelten, als wäre der richtige Frischkäse der Schlüssel zum Glück. Hastig drückte Julius den Knopf erneut und setzte Teewasser auf. Das Gluckern des Kessels lockerte das wiedergekehrte Schweigen ein wenig. Der Spalt in der Gardine war offen geblieben. Draußen lag der Rasen leer im müden Schein der einen Gaslaterne.

Wo waren sie denn, die trostbringenden himmlischen Heerscharen?

Alle mit Käseessen im Werbestudio beschäftigt? Jenny hatte Kitschengel auch nicht gemocht. Sie schmückte das Haus mit Tannenzweigen, Beeren und Blättern. »Engel kommen vom Himmel, nicht aus der Fabrik«, hatte sie gesagt. Aber eines hatten sie immer gemacht, bis Jenny mit siebzig nicht mehr gut laufen konnte: Schneeengelsilhouetten. Denn der Schnee kam ja vom Himmel.

Sie waren als Nachbarskinder aufgewachsen. Wenn es schneite,war Jenny im Garten, schmiss sich rücklings hin und tat, was alle Kinder damals taten: Sie bewegte die Beine und die Arme auseinander und zusammen und stand dann ganz vorsichtig auf. So blieb der deutliche Umriss eines Engels im Schnee zurück, und Jenny wiederholte das, bis die ganze Wiese voller Engel war. Sie verlangte von Julius, dass er ihr half. Nur: Jenny konnte nie warten, bis genug Schnee lag. Schon bei der ersten dünnen Schicht auf dem Boden war sie nicht zu halten. Und wenn sie dann aufstand, waren ihre Jacke und ihre Hosen hinten voll schwarzer Erde, und auch die Engelsilhouetten waren nicht gerade engelhaft weiß. »Engel sind nicht immer weiß«, sagte Jenny zufrieden. »Hauptsache, es sind Engel, und sie kommen von oben.«

Aber es hatte seit Jahren keine weißen Weihnachten mehrgegeben, und die Wiese kannte Jennys Schritte schon lange nicht mehr. Nicht einmal Sterne waren zu sehen; die Wolken hingen tief. Julius hatte plötzlich das Gefühl, das Schweigen verdichte sich zu Watte, die ihn erstickte. Er öffnete das Fenster, atmete tief. Plötzlich zuckte er zusammen. Irgendetwas Dunkles segelte steil von oben herab. Er dachte zunächst, der eisige Nordwind habe einen Fetzen Dachpappe heruntergeweht. Doch dann sah er eine Bewegung, einen Flügelschlag in der trockenen Brombeere an der Hauswand, genau in seiner Augenhöhe. Im schwachen Lichtecho der Gaslaterne glänzte etwas: Ein Blick traf seinen, aus moordunklen Augen. Die Amsel begann zu singen. Klare, süße Flötentöne tröpfelten erst leise, dann leidenschaftlich aus dem toten Gestrüpp, schlichen in Julius’ Ohren und trafen von dort pfeilgerade seine Seele. Sie stahlen das Dunkel aus der Nacht und die Angst aus Julius und stiegen weiter in den Himmel, wo sich, wie von ihnen gerufen, das erste goldene Schimmern über den Horizont hob. Wann hatte er zum letzten Mal einen Vogel singen gehört? Im Mai, die Blaumeisen? Nein, im Juni war es, die Nachtigall im

Birnbaum. Danach gab es nur hin und wieder ein empörtes Tschilpen, wenn sich die Spatzen um Abfall balgten. Und nun, mitten im Dezember, in der dunkelsten Zeit, in Dauerfrost und Nordwind, sang ihm eine Amsel. Er wagte nicht, sich zu rühren, verharrte beglückt in der Kälte und sah den kurzen Tag aus einem Leuchten geboren werden. Fast zehn Minuten dauerte das schlichte und doch zauberhaft verschlungene Lied, schwebte fast sichtbar zwischen ihm und dem unverhofften Besuch, ehe der Vogel verstummte, eine schwarze Feder glättend durch den Schnabel zog und in die Dämmerung aufflog.

Julius schloss das Fenster und schenkte Tee ein. Wie der dampfte und duftete – jederzeit Grund genug aufzustehen, dachte er und atmete tief ein. Der Geruch vermischte sich heiter und wärmend mit den Tönen, die tief in ihm noch zärtlich umhertrieben. »Engel sind nicht immer weiß«, fiel ihm ein. »Aber sie kommen von oben.«




In den nächsten Tagen konnte er sich darauf verlassen, dass dieAmsel ihn mit den Morgen nicht allein ließ. Sie saß mal in der Brombeere, mal in der alten Weide, mal oben auf der Kiefer und schreckte auch vor der Mülltonne nicht zurück. Immer rief sie dasLicht hervor, das Versprechen eines Tages, und am Samstag vor dem dritten Advent brachte sie zwei Gefährten mit. Aus drei Richtungen sangen sie im Chor. Julius war froh, dass die Dunkelheit zögerte, als wolle auch sie lauschen, denn Frau Zisselmeyer von der anderen Straßenseite sollte seine Tränen nicht sehen.

Als sich am vierten Advent der Zeitungsbote pünktlich um sieben dick vermummt auf seinem Fahrrad gegen das erste zögernde Schneetreiben des Jahres die Straße entlangkämpfte, sah er etwas, das ihn aus seinem Rhythmus brachte. Herr Puskeppelies aus Nummer neun saß bei minus fünf Grad im Stockdunkeln in eine Decke gewickelt und mit einer Mütze über die Ohren gezogen auf der Treppe seiner Veranda, eine dampfende Teetasse und ein Brötchen in der Hand. »Guten Morgen, Herr Puskeppelies!«, rief der Bote. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Was machen Sie da?«

»Guten Morgen!«, tönte es zurück. »Es ist alles gut. Ich frühstücke mit den Engeln!«

In der Stimme lag ein Schmunzeln, also war wohl nichts Schlimmes, dachte der Postbote, schade nur, dass alte Leute so wunderlich werden. Wäre er dieselbe Strecke zurückgefahren, hätte er etwas gesehen, das ihn noch mehr in Erstaunen versetzt hätte. Im verhaltenen Glanz der Winterdämmerung legte der alte Herr Puskeppelies sich unter den Birnbaum,

bewegte die Arme und Beine, stand mühsam wieder auf und wiederholte den Vorgang an einer anderen Stelle, während oben in den kahlen knorrigen Ästen eine Amsel sang, als sei es Frühling.

Als der Morgen ganz angekommen war, umringte den Baum ein Kranz aus Engelsilhouetten in der dünnen Schneedecke. Sie waren nicht ganz weiß, genau wie Herr Puskeppelies von hinten. Er verschwand zufrieden im Haus um den Tag zu beginnen, der heute zum ersten Mal wieder ein wenig länger sein würde.





:tannenbaum:







Und nun noch ein kleines Leckerchen für Euch damit es nicht ganz so Traurig endet.



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Madjarica​





Madjarica ist ein Schichtkuchen, der seinen Ursprung in Kroatien hat. Mađarica (übersetzt “Ungarin“ – warum auch immer der Kuchen so heißt, ist ein traditioneller kroatischer Schokoladen-Schichtkuchen. Das Rezept findet man in Omas Rezeptbüchern und es wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Es ist ein wunderschöner und köstlicher Kuchen, der bei jeder Familienfeier nicht fehlen darf.​

Eine süße Sünde, wie gemacht für die Weihnachtszeit.​





Zutaten​



Teig​



600 g Mehl​



200 g Zucker​



2 Eier​



200 g saure Sahne​



50 g Butter​



2 EL Schweineschmalz (du kannst Schweineschmalz mit Kokosfett ersetzen)​



1/2 P Backpulver​



Schokoladencreme:​



1,5 l Milch​



100 g Kakao​



250 g Zucker​



5 EL Mehl​



250 g Butter​



150 g Zartbitterschokolade​



Schokoglasur​



200 g Schokolade​



6 EL Sonnenblumenöl​









Um den Teig zu machen werden alle Zutaten zu einem glatten Teig geknetet. Den Teig anschließend in 5 Stücke teilen, diese anschließend ausrollen.​



Um das ausrollen zu erleichtern wird auf der Arbeitsfläche etwas Butter verstrichen, anschließend das Backpapier darauf legen und den Teig gleichmäßig zu einem Quadrat ausrollen, an dem Backblech orientiert man sich wie groß der Teig ausgerollt wird. Falls der Teig nicht so schön ausgerollt ist, kann man sich einige unschöne Ecken wegschneiden und fehlende Teile damit flicken.​



Den Teig kann man aufeinander schichten, bevor man mit dem backen beginnt.​



In dem vorgeheizten Backofen werden die jeweiligen Schichten ca. 3-5 min. (beobachten!) auf dem umgedrehten Backblech bei 180°C gebacken. Den Teig mit Hilfe eines Schneidebretts vom Backblech ziehen, so vermeidet man, das der Teig bricht da er nach dem backen sehr weich - allerdings wenn er abkühlt eher hart ist.​



Creme:​



In ca. 100 ml Milch wird das Mehl, der Zucker und der Kakao klumpenfrei gerührt, die restliche Milch zum kochen bringen und das Mehlgemisch einrühren, die Konsistenz sollte wie Pudding sein, anschließend von der Kochstelle nehmen, die Schokolade und die Butter einrühren und alles gut vermengen.​



Die erste Teigschicht wird auf das Backblech oder eine etwas größere Servierplatte gelegt, ca. 6-7 EL von der noch heißen Creme darauf verteilen und solange verfahren, bis man zur letzten Schicht kommt (diese nicht bestreichen).​



Bitte etwas von der Creme übrig lassen, am besten mit Frischhaltefolie abdecken damit sich keine Haut bildet!​



Den Schichtkuchen erschweren (Ich habe einen Pizzastein benutzt) und ihn über Nacht ruhen lassen damit er gut durchziehen kann und die jeweiligen Schichten weicher werden.​



Am nächsten Tag mit der übrigen Creme die letzte Schicht bestreichen und die Ränder wegschneiden.​



Den Kuchen in kleinere Streifen oder nach Belieben zurecht schneiden.​



Aus den Resten kann man entweder kleine Kugeln machen oder alles zerkrümeln und über den Kuchen streuen.​



Ich wünsche euch gutes Gelingen.​



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Ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest wünsche ich Euch LG Roland







 

Sandy5

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Hallo, zum Türchen 22 habe ich für euch eine kleine Geschichte zum schmunzeln.

Brief an das Christkind

In Nürnberg lebte eine alte Frau,
für sie war das Leben einsam und grau,
mit Ihrem Einkommen war es schlecht bestellt,
mit einem Wort – sie hatte kein Geld.

Sie überlegte angestrengt hin und her,
woher denn Geld zu kriegen wär'.
Ihr kam ein Gedanke – oh, wie fein,
so schrieb sie ein Brief an das Christkindlein.


LIEBES CHRISTKIND ICH BIN ALT UND ARM,
DAS GELD IST ZU WENIG, ICH BITTE ERBARM,
DRUM SCHICKE MIR SCHNELLSTENS 100 EURO,
SONST MüßTE ICH HUNGERN UND WÄR NICHT MEHR FROH.

EINE ANDERE HILFE WEIß ICH NICHT MEHR,
DENN OHNE MONETEN IST`S DOCH RECHT SCHWER,
ABER BITTE BEEILE DICH MIT DEM GELD,
SONST IST`S NICHT MEHR SCHÖN AUF DIESER WELT.


Der Brief wird frankiert, in den Kasten gesteckt,
der Postbote ihn dann morgens entdeckt,
er liest die Adresse – was soll er nur machen,
„AN DAS CHRISTKIND“ – das ist ja zum Lachen.

Er denkt sich aber, ein Spaß muss sein,
der kommt ins Fach vom Finanzamt hinein.
Am nächsten Tag dort angekommen,
wird er vom Beamten in Empfang genommen.

Wenn Sie nun glauben, er schmeißt weg diesen Brief,
oh, so ist das nicht, da liegen Sie schief,
er liest die Adresse und denkt gleich daran,
wie man der alten Frau helfen kann.

Ja, Glauben Sie mir, das ist kein Scherz,
es gibt beim Finanzamt mal jemand mit Herz,
ihm kommt ein Gedanke, und das ist fein,
das könnt für die Frau eine Hilfe sein.

Er fängt gleich an durch die Büros zu wandern
und sammelt recht fleißig von einem zum andern.
Doch leider war er über den Erlös nicht ganz froh,
statt 100, bekam er nur 70 Euro.

Aber diese wurden dann verwandt
und an die arme Frau gesandt.
Diese freute sich sehr, man kann's kaum ermessen,
dass das Christkind hat sie nicht vergessen.

So schrieb Sie rasch einen Dankesbrief,
in Eile sie zum Postamt lief.
Sie schrieb ans liebe Christkindlein
dieses nette Briefelein:


LIEBES CHRISTKIND DEINE GABE FREUT MICH SO,
VIELEN DANK FÜR DIE 70 EURO.
DOCH SOLLTEST DU MAL WIEDER AN MICH DENKEN
UND SO GÜTIG MIR WIEDER WAS SCHENKEN,
DANN MÖCHTE ICH DICH NUR UM EINES BITTEN,
DAS GELD NICHT ÜBER DAS FINANZAMT SCHICKEN.
DENN DIE LUMPEN HABEN UNGELOGEN,
VON DEN 100 EURO 30 ABGEZOGEN.

Ich wünsche allen schöne und besinnliche Weihnachtstage



 

claus-juergen

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Für das 23. Türchen wurde ich nominiert. Nun also mein etwas anderer Beitrag aus meiner Heimat zu diesem Adventskalender.


Der Vierte Advent ist ja bei den meisten dazu da, gemeinsam mit der Familie am Nachmittag bei Weihnachtsgebäck und Tee zusammen zu sitzen. Bei mir war das am letzten Sonntag anders. Da ich wenige Tage zuvor in Oberstdorf war fiel mir auf, daß die Hörnergruppe, eine Kette von Bergen westlich des Illertales fast schneefrei ist. Dies und die Tatsache, daß coronabedingt alle Skigebiete hierzulande gesperrt sind bewog mich, eine Wanderung auf das gerade mal 1586 Meter hohe Bolsterlanger Horn zu wagen. Die Tour ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Selbst wenn in Hochlagen Schnee liegen sollte, dürfte der Weg gefahrlos zu begehen sein.



Das Auto habe ich an der Talstation der Hörnerbahn abstellen können. Die ist wie alle Seilbahnen in Deutschland zwar geschlossen. Aber die Tourismusmanager sperrten noch dazu gleich den Parkplatz an der Bahn. Scheinbar geht es dort nach dem Motto: Wenn schon keiner Ski fahren darf und damit Einnahmen aus dem Betrieb der Bergbahnen und den an den Pisten gelegenen Hütten fehlen, dann sollen auch mögliche Wanderer, Schlittenfahrer oder Tourengehen bleiben wo der Pfeffer wächst.



Garmisch - Partenkirchen hat sich dazu in dieser Saison etwas anderers ausgedacht. Dort verlangt man jetzt sage und schreibe 15 € Parkgebühr an den Talstationen der ebenfalls geschlossenen Lifte.



Ich habe mich für die landschaftlich schöne Variante durch das Bolgental links von der Talstation der Bahn entschieden.



Bei Temperaturen knapp über Null Grad geht es auf schmalen Steigen auf mal feuchten und mal angeeisten, aber auch ab und zu trockenen Wegen nach oben.



Nach einer halben Stunde habe ich einen Aussichtspunkt erreicht. Unter mir liegen Bolsterlang und Sonderdorf. Im Hintergrund sehen wir die Allgäuer Alpen östlich des Illertales.

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Der Weg durch diesen Wald ist trocken und damit gut zu begehen.



Etwas höher liegt der erste Schnee am Weg.



Nach einer Stunde Gehzeit habe ich die im Schneefeld liegende Mittelstation der Bergbahn erreicht. Die trägt sinnvollerweise den Allgäuer Namen "s'mibbadin", den ich glaublich nicht übersetzen muß.



Auch das Hörnerhaus im Hintergrund ist geschlossen.



Obwohl niemand da ist, kann man an einer der Berghütten Allgäuer Bergkäse kaufen. Scheinbar kommt doch ab und zu ein Kunde vorbei.

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Nun geht es nur noch durch den Schnee nach oben. Das ist jedoch kein Problem, weil der mittlerweile durch Temperaturschwankungen ziemlich stark verdichtet ist. Vermutlich haben ihn zudem Pistenraupen geglättet.



Ohne künstliche Beschneiung geht es anscheinend nirgends mehr. Ich zumindest kenne im Allgäu bald kein Skigebiet mehr, wo nicht künstlich beschneit wird. In diesem Jahr ist das natürlich anders. Wegen der Pandemie glaube ich nicht mehr an eine Skisaison im Winter 2020/21.



Nach eindreiviertel Stunden Gehzeit habe ich den Sattel zwischen Weiherkopf und Bolsterlanger Horn erreicht. Mein Berg ist diese bewaldete Bergkuppe hinter der Bergstation der Bahn.



Dort stehen ein Dutzend Grills, ein paar Kühlschränke und einige Biergartengarnituren nutzlos herum. Zum Skizirkus gehört eben nicht nur eine Bahn sondern auch eine entsprechende Anzahl von Verpflegungsstationen.



Blickrichtung Westen zum Riedberger Horn. Das wurde in den letzten Jahren bundesweit bekannt, weil hier in einem FFH-Gebiet eine sogenannte Skischaukel geplant war. Konkret sollten mehrere Skigebiete durch neue Liftanlagen und die nötige Infrastruktur verbunden werden. Dies hat nach längerem Streit jedoch die bayerische Staatsregierung entgegen den Wünschen der Tourismuslobby abgelehnt.

https://www.alpenverein-muenchen-oberland.de/riedberger_horn



Nun sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel. Auf dem Weg dorthin gibt es ein paar Besonderheiten.

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So kann man sich auf den Hörnerthron setzen.




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Die Baum-fühl-liege ist vielleicht etwas naß.

44321-bolsterlanger-horn


Die beiden Himmelsliegen oben am Gipfel hingegen sind weitgehend trocken.




44323-bolsterlanger-horn








Hier oben gibt es auch eine Gedenktafel für die Kriegsopfer der Region.



Nach zwei Stunden Aufstieg habe ich mir die Brotzeit verdient. Da man aktuell keinen Alkohol im Außenbereich trinken darf, mußte ich notgedrungen auch hier auf den Gipfel ein alkoholfreies Bier mitnehmen. Gewöhnlich habe ich eigentlich ein "richtiges Bier" dabei.



Von hier oben hat man einen recht netten Blick auf die umliegende Bergwelt.



Der Berg links über dem Illertal ist der Grünten, auch der Wächter des Allgäus genannt. Unter ihm liegt Sonthofen.



Panorama der Allgäuer Alpen nordöstlich bis westlich von Oberstdorf. Der Ort selbst befindet sich hinter einer der bewaldeten Kuppen im Tal. Diese Berge haben alle gut über 2000 Meter Höhe.



Bergab ging es dann für mich weitgehend auf dem selben Weg wie ich bergauf gegangen bin. Getroffen habe ich hier kaum jemand. Einzelne haben einen Schlitten dabei, dann gibt es vereinzelt Skitourengeher, ein paar Bergwanderer so wie ich einer bin und zwei Bergläufer. Das sind diejenigen, die in möglichst kurzer Zeit auf den Gipfel rennen und wieder zurück. Sicherlich waren die beiden schneller wie ich. Deren Bergerlebnis war aber wohl auch etwas anders als meines.

So habe also ich den 4. Advent 2020 verbracht. In anderen Jahren ist es anders. Aber 2020 ist ja auch anders als andere Jahre.

Damit in diesem Beitrag nun zumindest etwas drin ist, was direkt mit Weihnachten zu tun hat, habe ich euch noch diesen Sketsch des bayerischen Kabarettisten Günter Grünwald verlinkt. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit und schaut selbst, wie man in Bayern Weihnachten feiert, oder vielleicht auch nicht. ;)


Ich wünsche hier an dieser Stelle schon allen Foris ein schönes Weihnachtsfest. Bleibt gesund und freut euch auf den nächsten Urlaub im kommenden Sommer in Kroatien. Ich glaube, daß hierzu die Chancen gar nicht so schlecht stehen.:)

jürgen
 

burki

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Heiligabend


Liebe Mitglieder unseres Adriaforums

Das Jahr 2020 war/ist ein schwieriges Jahr.

Die Pandemie ließ viele Urlaubsträume platzen, Buchungen wurden storniert, Reisen nicht angetreten, unsere kroatischen Vermieter hatten mit den Stornierungen zu kämpfen.
Meinen geplanten Urlaub im Mai musste ich komplett canceln, jedoch September war mir der Flug nach Kastela,
trotz ausgewiesenem Risikogebiet ein Genuss bei unseren Vermietern und Freunden Zeljko und @Kastela (Angelika).


Herzlichen Dank an Euch.


Im Januar/Februar gab es bei 2-3.000 Besucher gleichzeitig auf unserer Plattform.
Das änderte sich mit dem Beginn der Pandemie.


Dies zeigt sich dann auch in den Beiträgen mit Schwerpunkt der Beurteilung der jeweils aktuellen Reisesituation.
An dieser Stelle ein Dank an das Forums-Team für ihre Arbeit und auch an den aktiven Mit-Streitern und Gestaltern unserer Urlaubsplattform.


Hier einmal einen Auszug aus der aktuellen Jahresstatistik nach Beiträgen und Registrierungen.

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Erneut erbrachte unsere Kalenderaktion für unser Kinderheim durch eure Spenden ein Ergebnis von (vorläufig) 509,71 EUR.

Unser traditionelles Forentreffen in D mussten wir in diesem Jahr leider aussetzen – es kommen wieder bessere Zeiten!

Genießen wir die Festtage besinnlich im engen Kreis der Familie und Freunde.


Ich werde einen Festtag mit einem meiner Söhne und seiner Familie am 2. Weihnachtsfeiertag feiern. Für alle meine Kinder und Enkel geht aus Vorsorge kein großes Fest.
Da werden wir sicher auch Erinnerungen austauschen, auch Gedanken an Weihnachten 1999 als es noch richtig Schnee gab und mein Sohn die Straßenschilder freilegte.


full


Euch allen frohe Festtage.

Bleibt gesund!

 
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