Unser Adventskalender 2019

Sporting 505

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baskafan

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Advent 2019 - 1. Dez


Ja, es wieder mal Advent die besinnliche Zeit vor Weihnachten, diesmal fällt er 1. Adventsonntag gleich auch auf den 1. Dezember. Daher auch gleich die 1. Adventkerze:


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Schade, dass diese Zeit so hektisch geworden ist und manchmal auch etwas verkitscht.


Mir fällt da ein kleines Erlebnis (eigentlich eine kleine Plauderei) ein, das ich vor x-Jahren hatte und gar nichts mit Adent oder Weihnachten zu tun hat und doch etwas besinnliches in sich hatte und mir oft durch den Kopf geht.


Meine Frau hatte öfters einen Arzttermin in Wien, dazu fuhren wir mit dem Auto extra in die Stadt. Aus Erfahrung wusste ich, dass eine etwas längere Wartezeit notwendig war. Ich nutzte diese Zeit und ging mit unserer Boxerhündin in den Parks in der Umgebung spazieren. Wenn das Wetter nicht ganz so schön war, kehrte ich auch manchmal in einem kleinen gemütlichen Vorstadt-Beisel ein. Dieses Lokal hatte nur 5 Tische und einen kleines Extrazimmer mit Billardtisch oder ähnlichen.

Weil ich Arabella mit hatte war sie auch sofort fast der Mittelpunkt im Lokal, jeder wollte die Hündin streicheln. Es ergaben sich dadurch auch manche Gespräche über Hunde und vieles andere. So erzählte mir einmal ein älterer Gast, dass er früher bei Sadtgemeinde Wien tätig war und auch die Wiener Unterwelt sehr gut kenne. Neugierig fragte ich nach: „Unterwelt?? Wieso?“ Mit einem verschmitzten Lächeln antwortete er: „Ich war bei der Kanalbrigade!!“ Er plauderte dann über seine Arbeit und ich fühlte, dass er stolz darauf war, einst diese wichtigen Arbeiten machen zu dürfen. Dann wurde er aber nachdenklich und erzählte, dass ihn einmal eine einfache ältere Frau auf der Straße ansprach: Ihr ist der Ehering ihres verstorbenen Gatten in ein Kanalgitter gefallen und fragte ob man da was machen könne. Selbstverstädlich wollte ich helfen, öffnete den Rost und stieg in die Tiefe des Kanals und wurde auch bald fündig. Er erzählte weiter, mich muss damals der Teufel geritten haben, denn ich ließ den Ring in meinen Stiefelschaft fallen. Der alten Witwe beteuerte ich, dass leider nichts zu finden war. Die Dame wurde traurig, sagte aber dann: „Das habe ich befürchtet, DANKE, dass sie es trotzdem versucht haben“ und steckte mir für diese Mühe 500 Schilling in die Tasche. Und ich, ich, ich war zu feige meinen Fehler einzugestehen.
Mit tränenfeuchten Augen drückte er meine Hand und sagte Danke dass sie mir zugehört haben, diese Geschichte trage ich schon ewig mit mir rum und beschäftigt mich immer und immer wieder, ich kann und konnte es auch keinen meiner Freunde erzählen. Dann streichelte er nochmals den Hund – bist ein guter Zühörer – und verließ er das Lokal so, dass keiner seine heimlichen Tränen sehen konnte.



Ja, es wieder mal Advent die besinnliche Zeit vor Weihnachten.


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Diese Plauderei bei einen Glas Wein ging mir oft durch den Kopf.

Eine Unehrlichkeit wegen eines vermeintlichen Vorteils zahlt sich nicht aus, andererseits kann ich diesen, an sich sympathischen Menschen nicht verurteilen, der wegen einer momentanen Schwäche so gehandelt hat. Ihm tat die Sache sehr leid und er würde viel geben um es ungeschehen machen zu können.


Advent , Zeit der Stille und Besinnung! Wir alle haben unsere Schwächen, seien wir daher auch nachsichtiger, wenn es um Schwächen der anderen geht.


In diesen Sinne wünsche ich euch allen einen besinnlichen Advent und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
 
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Mifle0371

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2.Dezember

Liebe Mitglieder des Adriaforums


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heute möchte ich euch ein Gedicht in erzgebirgischer Mundart nahe bringen, in dem es um eine typische Leckerei geht, die hauptsächlich zur Vorweihnachtszeit auf den Tisch kommt und die es in den unterschiedlichsten Rezepturen gibt. Ich hoffe, ihr könnt es auch verstehen und übersetzen. Ich wohne in Chemnitz und Chemnitz liegt am Fuße des Erzgbirges. Auch ich habe Schwierigkeiten den Text zu verstehen und musste ihn mehrmals durchlesen.


Martin Hermann (1899 Freiberg – 1975 Freiberg)
Sohn eines Schneiders, Lehrer in Freiberg,

Lied vom Butterstolln

Mei Fraa, die is ben Bäcker,
mer hobn fei wieder Stollnbackzeit!
Üm fümfe rasselt dr Wecker -
heit backen gar viele Leit!
Miech hot se aah miet rausgehaa -
wu ich doch gar kenn assen ka.
Mer hot su seine Nut!
Stolln, ei Stolln,
heit obnd könn´ mer sche huln!


Mer hobn zwölf Stolln gebacken,
fei schwarer als e Sechspfundbrut!
Iech mußt de Manneln knacken,
mit Manneln schmeckt er gut.
Von unnern Baam ben Wasserloch -
ne Pflaummus hobn mer extra noch,
dan chmier mer ofn Brut!
Stolln, ei Stolln,
war werd dä da kenn wolln?


Bei uns sei se viel besser
als wie de Stolln wuannersch sei,
viel höcher un viel grösser -
mir tu viel Mahl miet nei!
Dos Math derwagn senn richting Grund:
Mit Mahl, do sei de Stolln gesund,
un mir dernoochert aah!
Stolln, ei Stolln,
war werd kenn setten wolln?


Dr Stolln werd ageschnieten
an erschten Weihnachtsfeiertog.
Erscht werd e weng gestrieten,
weil kaaner´s Ranftel mog!
Noort tunk mer Stolln in Kaffee nei -
dos soll fei uastännig sei -
ihr uastännign Leit!
Stolln, ei Stolln,
es gieht nischt über Stolln!


Mol hatt mer enn vergassen,
dan hobn mer fei in nächsten Gahr -
er war noch gut – gegassen,
an – erschten Ganuar!
Un is de gute Stollnkist leer,
guck mer, wu noch e Ranftel wär -
es Rastel Weihnachtszeit.
Stolln, ei Stolln,

könnt mer´n erscht wieder huln!



( Wer alles verstanden hat, kann mir sicher auch sagen, wie das Anfangsstück bzw. das Endstück eines Stollens auf "erzgebirgisch" heißt.

Eine schöne Adventszeit wünscht Michael


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tosca

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Südbaden
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Michael hat mich mit seinem Gedicht aus dem Erzgebirge auf die Idee gebracht, auch ein Gedicht in Mundart einzustellen, hier bei uns in Südbaden, am Dreiländereck zur Schweiz und zum Elsass wird Alemannisch gesprochen.




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Bald ist Weihnachten


D Brötli bache, d Gschenkli chaufe
jo, s isch denkwohl Wiehnächtszit
do mien alli allwil laufe
aber bal, do isch s sowit


Do chunnt mr ammel nit zuem schnuufe
jo s fehlt no des un au no das
isch s numme au ä chleini Gufe
un fir s Chrippeli es Gras


Sag, hämmer no de Christbaumständer
d Chugle, d Cherzli – lueg jetz gli
jetz lueg emol, dert, selli Ränder
die passe nit zuem Cherzeschii


Chumm, mr mien no s Betbuech richte
wu mr zue de Chilche drait
dodruff cha mr nit vezichte
wu hesch es numme anegleit
Jo d Wiehnächt, sell sin bsundri Stunde
do denkt mr an de chleinsti Rest
numme d Hauptsach isch veschwunde
d Gebuet – i winsch ä guetis Fest


von Edmund Birkhofer
(aus: Mundart-Wettbewerb 2004 von BZ/SWR/MSG)

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Allen Foris wünsche ich eine schöne Vorweihnachtszeit und ein schönes,
fröhliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben.


 
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Kastela

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Kastela Haus Viersen
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4. Dezember.

Ab einem bestimmten Alter scheint es normal zu sein,das man in die Vergangenheit schaut und sich fragt: Wie war es früher eigentlich.Es kommen Kindheitserinnerungen hoch.
Bei meinen Schwiegereltern war es normal,fast alles selbst herzustellen.Es gab,Schweine,Hühner und Hasen.
So kamen wir auf die Idee jetzt mal selber Wurst zu machen.

Beim 2ten Bild nicht lachen,ich habe erst später nachgeschaut ob die Bilder was geworden sind.:smuggrin:

Rezept für Wurst.

Jeder kann nach Wunsch würzen.

Wir haben sie so gemacht.

750 g Schweineschulter

250 g fetter Scheinebauch

1 große Zwiebel

3 Knoblauchzehen

1 Teelöffel Salz

1 Teelöffel Paprika süß

½ Teelöffel Pfeffer.

2 Meter Darm

Das Fleisch haben wir bei unserem Metzger durch den Wolf drehen lassen.

Zwiebeln und Knoblauch kleinhexeln.

Dann alles zum Fleisch geben ebenso die Gewürze.Alles gut vermischen.Abschmecken und wenn nötig nach würzen.

full


Die Masse in die Maschine geben und Darm aufziehen.

full


Und so sehen sie fertig aus.

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Da wir einen Kamin haben,wurden sie noch leicht geräuchert.


full



Die Nachfolgende Geschichte fand ich passend für die Zeit in der wir Leben.

Wie es früher mal war.


Weihnachtszeit
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Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Weihnachtszeit

Draußen schneit’s, es ist soweit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Der Opa holt vom Abstellraum
Den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.

Sein Enkel hilft, so gut er kann
Und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluß die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt er hell.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
„Echte Kerzen an dem Baum???“

Die Zeit jedoch bleibt niemals steh‘ n
und fünfzig weit‘ re Jahr‘ vergeh ’n.
Der Enkel – längst erwachsen schon –
hat heute selbst ‚ nen Enkelsohn.

Und wieder schneit‘ s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.

Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
„Im Wohnzimmer ‚ nen echten Baum???“

Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh ’n
und nochmal fünfzig Jahr‘ vergeh ’n.
Der Enkel – längst erwachsen schon –
hat wiederum ‚ nen Enkelsohn.

Und schneit‘ s auch draußen noch so sehr,
das Weihnachtsfest, das gibt’s nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.

Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Auch vieles andre gibt’s nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: „Was ist ein Baum???“

(Robert Sontheimer)



Wir hoffen für die Nachkommende Generation, das es nicht soweit kommt.Wir werden es nicht mehr erleben. In dem Sinne wünschen wir euch und euren Familien eine friedvolle Weihnachtszeit.



 

Sporting 505

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Das 5.Türchen

Die gudd Nochricht uff saarländisch:tannenbaum:




́S iss schun long her; ́s war domols wo de Kaiser Auguschd rechiert hat. Der wollt hon, dass sich die Leit in seim Reich all melle solle, weil er wollt, dass se ihre Steiere bezahle solle. Jeder hat dort hi ́ misse, wo er dehämm war; also dort hi ́, wo er gebor ́ wor isch. Un dort hat er unnerschreiwe misse. Ah die Sepp hat sich uff de Wää gemach. Vun Nazareth, das is in Galiläa hat er no Bethlehem misse. Bethlehem, das is e gonz aldi Stadt, do is schun d Keenich David gebor worr. Er is z ́samme mem Maria, das war sei Verlobde, gelaaf. De Maria hat ma schun ang ́sieh, dass se bal ́ e Kind kried. Un wie se in Bethlehem ankumm sin, do wars a hegschdi Zeit. Weil se arm ware und weil so viel Leid unnerwää ́ ware, honn se imme Stall iwwernaachde misse. Do hats Maria sei Kind kriet. Es war e Biebche. Dass er net kalt kriet, hat ́s ne in Winnele gewiggelt un in ne Fudderdrooch gelet.
Net weit wegg ware Hirde uff de Wies. Die hon dort uff ihr Schäfcher uffgebasst. Uff ämol is was bassiert, das werre die Hirde bestimmt nimmi vergesse. Es is gonz hell worr, gonz viel Licht war do. Und do drin hon se e Engel gesiehn. Do is ́ne gonz schee die Muffe gong. Awwer de Engel hat se gleich beruicht: „Ihr brauche doch kä Ongscht se hon. Ich muss eich was Scheenes verzehle. Das freit eich gonz bestimmt. In Bethlehem is e Kind, e Bub, uff die Welt kumm, der werd eich helfe, der konn alle Mensche redde. Und das is e Zeiche fer eich. Im ́me Fudderdrooch finne ́ner das Kind. Es is in Winnele ingewickelt. Un pletzlich ware bei dem Engel noch viel onnere Engel, die hon aus vollem Hals g ́sung: Ehre sei Godd do owwe in de Heh und Friede do unne uff de Erd.
Wie die Engel donn werrer fort ware, z ́rigg in de Himmel, do hon die Hirde zunonner gesa ́t: Hopp, mer gehen jetzt dabber no Bethlehem un gugge, was do bassiert isch. Ob ́s a stimmt, wos Godd uns hat so ́n lasse. Die Hirde hon de Stall gefunn, wo ́s Maria, de Sepp un ́s Kind war. Do hon se alles verzehlt, was de Engel ne iwwer das Kind gesa ́t hat. Un all die do debei ware honn große Ohre krieet, wie die Hirde das alles bericht hon. ́S Maria war gonz bewechd un hat alles in ihr Herz uffgenumm. Das werd ́s a nimme vergesse.
Die Hirde sin wirrer z ́rigg zu ihre Schefcher. Sie hon gesung, gebet un hon Godd gedankd fer alles, was se gesiehn un gehert hon. ́S war doch alles gonz genau so wie ́s ne de Engel gesaat hat.:tannenbaum:


Iwwerdra vun Rödels Hedi


Wenn nötig werde ich es euch übersetzen. Aber seht erst mal selbst.

Auch wir wünschen euch friedvolle Weihnachten
Patrick und Ute:emoticonsign:
 

hlubk

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Liebe Foris, zum

6.12.19

präsentiere ich Euch ein Gedicht, 4 ostfriesische Weihnachtslieder und Impressionen vom vorweihnachtlichen Leer.



Ein roter Umhang und Rauschebart
Dicke Stiefel und einen Sack auf dem Rücken.
So ist die Weihnachtszeit für Studenten hart
und müssen im Einkaufszentrum Kinder verzücken.
Unter dem Mantel ein Kopfkissen auch
und die Rute sie darf auch nicht fehlen.
Zelebrieren die Studenten den Weihnachtsbrauch
und tun sich mit quengelnden Kindern quälen.
Für ein paar Euro tun sie das
um Ihr Studium damit aufzupolieren.
Doch haben sie dabei keinen Spaß
denn sie müssen kräftig frieren.


Parfüm – Krawatten und auch Socken
lassen Einzelhändler jedes Jahr frohlocken.
Diese Geschenke zur Weihnacht der Renner sind
und neue Computerspiele für das Kind.
Doch die Beschenkten sind verdrossen
wenn diese Geschenke sind “vom Umtausch ausgeschlossen”!


Jedes Jahr das Gleiche: Muss das sein?
Muss ich wieder mit in die Kirche rein?
Zum Weihnachtsgottesdienst muss jeder mit
und “Stille Nacht” ist der Weihnachtshit.
In den Radios läuft – wie alle Jahre wieder
“Last Christmas” – das macht die Stimmung nieder.
George Michael mit seiner Gruppe “Wham”
auch “Mary´s Boychild” läuft von Boney M.
Immer gerne auch “Feliz Navidad”
und schnell hat man die Weihnachtszeit dann satt!


“Stirb langsam”-Filme an den Weihnachtstagen
Wiederholungen von “Kevin allein zuhaus”.
“Santa Claus” kann man nicht mehr ertragen
“Michel” und “Pipi Langstrumpf” haut das ZDF auch raus.
Da ist es am besten, man ist schlau
und lädt zum Weihnachtsfest sich Freunde ein.
So bleibt dann aus mal das TV
und man ist nicht mehr so ganz allein.


Wie immer vor den Weihnachtstagen
stellt man sich dieselben Fragen.
Nehme ich einen Plastikbaum oder einen “Echten”?
und muss diese Frage mit dem Partner dann ausfechten.
In welcher Farbe sollen die Kugeln sein?
Lametta: ja oder nein?
Hat man einen echten Baum heißt es im Kollektiv:
“Oh Gott, der ist aber ganz schön schief!”
Richtig Harmonie herrscht nur dann in dem Raum
wenn man sich entschieden hat für KEINEN Baum!











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Julija

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Türchen Nr. 7

full



Weihnachtszeit

Wenn die Leute wie die Hennen durcheinander gackern,
und das doppelte und dreifache ackern.
Wenn alles durcheinander rennt,
dann ist mindestens Advent


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Wenn alle rein in die Läden laufen,
jeden Kinderkram kaufen.
Und nimmer auf den Euro achten,
dann ist kurz vor Weihnachten


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Wenn Mutter mit den Kindern singt
" Das Lied von der Vermehrung".
Der Vater mit dem Stromschlag ringt,
dann weiss man, jetzt ist Bescherung.


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"Ihr Kinderlein kommet" haben sie gesungen,
jetzt wird um jedes Geschenk gerungen.
"Du siehst, weil die Mama jetzt weint,
das mit dem Kinderlein kommet, war nicht so gemeint"


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Die Kinder waren selig.
Die Eltern waren fröhlich.
Die Verwandtschaft ist gegangen,
und die Bewohner fühlten sich im hinterlassenen Saustall gefangen.


Endlich ist Ruhe, man konnte sich retten.
Kein Brand, kein Unfall, keine Polizei.
Ein jeder sucht wieder seine Tabletten.
So feiern wir nächstes Jahr aufs Neue, Weihnachten.


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Ich wünsche euch allen eine angenehme Adventszeit :tannenbaum:
(Dieses Gedicht von E. Rieder, wurde von mir etwas verwandelt)

Auf dem Weihnachtsmärchenmarkt in der Nähe von Ulm, habe ich wie immer, gebrannte Mandeln gekauft. Leider nur 100g,
deshalb mache ich mir nach diesem Rezept nochmal welche.


full


Zutaten:

125g Zucker
1Pck. Vanillinzucker
Zimt
200g Mandeln mit Haut

100ml Wasser, Zucker, Vanillinzucker, 1 Tl. Zimt in eine Pfanne geben.
Aufkochen, Mandeln zugeben. Unter ständigem Rühren ca. 7 Min. köcheln lassen. Wenn der Zucker Blasen wirft, nochmals ca. 4 Min. weiter rühren.
Mandeln müssen gleichmässig überzogen sein.
Die fertigen Mandeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und evtl. trennen.

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snowflake

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Au weiha, schon wieder diese gefühlsduselige Weihnachtszeit!
Jedes Jahr derselbe Kaufrausch, dieselbe Leiher vom Christkindle und alles andere als Ruhe.

Das reinste Chaos, alle sind kurz vor dem Durchdrehen und die Nerven liegen blank!

DAS gefällt mir! :zustimm:

Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, mich endlich mal mit Leuten zu treffen, die Weihnachten Dinge tun, die abgrundtief böse sind und ich bin sogar fündig geworden!

Ja ja - es gibt sogar zu solchen Zeiten Menschen, die es faustdick hinter den Ohren haben.

Das findet ihr gruselig?
Juhuu, dann habe ich ja noch Hoffnung! :jump:

Wie kam es zu meinem Fund?

Nach meiner Diebestour meinen Einkäufen, hatte ich ordentlich Durst und kehrte in meinem Lieblingssaloon ein.
Ein Platz am Tresen war schnell gefunden und ich genoss meinen Whiskey und anderes Gesöff.
Natürlich habe ich meine Löffel gespitzt und den anderen ungeniert gelauscht.

Dicker: "Bin fix und fertig. Heute mal wieder zwei Alte um die Ecke gebracht."
Struwwelpeter: "Gut gemacht! Mein Einbruch heute im Seniorenheim, war aber auch nicht ohne."
Doppelkinn: "Ich habe immerhin zwei Familien um Ihre Einkäufe erleichtert. Jetzt hab ich Rücken!"
Hakennase: "Musste vorhin noch drei umlegen. Ihre Erben freuen sich!"
Bohnenstange: "Pennern ihren Schlafplatz zu klauen, macht Laune. Müsst ihr mal probieren."

Solche Menschen machen mich glücklich.
Boshaft, hinterhältig, kaltblütig und richtig fies!
Ist das nicht prima?

Jetzt frohgemut zurück auf den Berg und in meine lauschige Höhle.
Das muss mit einem geklauten gekauften Wein gefeiert werden.
Machts gut, ihr Flitzpiepen!

Grinch.jpg







Pssst..... - Ist er weg? - Ja? - Puh, wenn der wüsste!

Ich bins - Max!

Die fünf aus dem Saloon haben die Wahrheit gesagt, aber mein Herrchen dennoch ziemlich auf die Schippe genommen.
Habt ihr es erkannt? Nein? Echt nicht?
Sie wollten meinem Herrchen mal etwas gutes tun und dafür sorgen, dass er sich an Weihnachten auch mal wohl fühlt.
Das sind fünf ganz liebe Menschen, die mir und euch ein Vorbild sein können.

Also mal ein paar Infos zu denen:
Der "Dicke" fährt im Auftrag einer Hilfsorganisation alte Menschen zu Begegnungsstätten "um die Ecke" und holt sie natürlich auch wieder ab.
Das macht er als Rentner für wenig Geld, dafür aber aus Hilfsbereitschaft.
Der "Struwwelpeter" arbeitet, ebenfalls Rentner, im Altenheim und hat das defekte Schloß am Haupteingang aufgebrochen und ausgetauscht.
Er macht das ehrenamtlich, da die Mitarbeiter des Heims seine Frau bis zu ihrem Ableben mit Liebe gepflegt haben.
Das "Doppelkinn" ist ein Student, der in seiner Freizeit an Einkaufszentren Menschen ihre Einkäufe abnimmt und in die Autos lädt. Gerade wenn Kleinkinder dabei sind, wird das gerne angenommen.
Die "Hakennase" ist Krankenpfleger und hat Patienten in andere Zimmer verlegt. Meist passiert das, um sie zu passenderen anderen Patienten zu bringen. Das sorgt für Ruhe und bessere Genesung.
Die "Bohnenstange" ist Mitglied in einem örtlichen Verein, der Obdachlosen im Winter beheizte Räume zum Übernachten stellt und die Obdachlosen auch mit Essen und Getränken versorgt. Die örtliche Kirche ist dabei der Inhaber der Räume.

Bitte petzt nicht beim Grinch. Ganz im Inneren steckt auch ein weicher Kern in ihm. OK?

Frohe Weihnachten
Euer Max

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Nachwort vom Verfasser:
Besinnliche Weihnachten sind es erst, wenn man sich auf die wichtigen Dinge des Lebens besinnt.


Lächelt etwas mehr. Gestresste Verkäufer, Dienstleister, Kollegen und viele Andere freuen sich über einen freundlich lächelnden Menschen.
Nehmt euch bei Erledigungen etwas mehr Zeit. Hört älteren Menschen einfach nur mal etwas zu. Fangt in einer Warteschlange einen kurzen Smalltalk an. Seid einfach entspannter und aufmerksamer als sonst.
Und last but not least:
Falls ihr unbedingt Spenden wollt, dann bitte möglichst an örtliche Vereine, die Menschen oder Tieren helfen.
Und wenn euch mal der Kragen platzt, steht dazu und vergesst nicht, später gemeinsam mit anderen darüber zu schmunzeln.

Von mir sollte jetzt eigentlich "schöne Weihnachten" kommen.
Aber so einfach kommt ihr mir nicht davon! :troll:

Ich wünsche euch stattdessen, viel Glück, Gesundheit, Freude, Liebe und Zufriedenheit vor, an und nach Weihnachten!

Liebe Grüße
Michael


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Da kommt nix mehr!
Echt jetzt! Ist finito!


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Bleib so neugierig. ;)
 

Heiko705

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Tja, ich habe eine kleine Geschichte geschrieben. Es würde mich freuen, wenn der Eine oder Andere etwas damit anfangen kann und die Geschichte ein wenig auf die Weihnachtszeit einzustimmen vermag.

Ich wünsche allen lieben Forumsmitgliedern eine gesegnete Adventszeit und ein frohes Fest!

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Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Kapitel 1 - Wünsche

Die dicken Regentropfen schienen kurz zu zögern, liefen dann jedoch langsam an der Scheibe hinab, während Fabian am Wohnzimmerfenster dem hektischen Treiben auf dem Marktplatz zuschaute. Vor ein paar Tagen hatte der Weihnachtsmarkt eröffnet, und trotz des Regens war er gut besucht. Bunte Lichter und Weihnachtssterne, dampfende Imbissbuden und zufriedene Gesichter, Karussells und Musik, Nüsse, Engel, Lebkuchen und Weihnachtspyramiden – all das bestaunte Fabian, und eine dünne Träne lief an seiner Wange herab. Jeder schien noch irgendeine Besorgung machen zu müssen, hatte auf dem Markt Süßigkeiten für die Kinder oder in den Geschäften in der Innenstadt ein Geschenk gekauft und kam nun mit vollgepackten Armen zurück. Fabians Mutter Roswitha saß am Wohnzimmertisch und strickte. Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen. Mit einer Engelsgeduld und unbewegter Miene ging sie ihrer Arbeit nach. Die weiße Wolle hing bis auf den Teppichboden. So nach und nach kamen bereits einige Finger zum Vorschein. Wie es aussah, würde es bald neue Wollhandschuhe geben. Roswitha schien von dem Treiben in der Stadt nichts mitzubekommen.

Wie gern würde Fabian ebenfalls jetzt dort unten sein und mit seiner Mutter gebrannte Mandeln oder einen Bratapfel essen. Er hatte sich so auf Weihnachten gefreut. Dieses Jahr war er eingeschult worden, und viele seiner Klassenkameraden oder –kameradinnen hatten von zuhause erzählt und schwärmten von ihren zu erwartenden Geschenken. Da war Jonas, dessen Vater bei der Lufthansa arbeitete. Der Vater war selten zuhause, doch was Jonas sich wünschte, bekam er in der Regel auch. Dieses Jahr hatte er sich ein Smartphone gewünscht. Rainer, Fabians Tischnachbar, bekam ein teures Mountainbike geschenkt und Stephan, dieser Spinner mit dem Stoppelhaarschnitt, den keiner so richtig leiden konnte, sogar einen großen Fernseher. Fabian ging es gar nicht mal so um ein großes Geschenk, obwohl er schon gerne eine Playstation gehabt hätte, aber er wäre auch mit weniger zufrieden. Seine Mutter hatte nun einmal nicht viel Geld, da sie als Frisörin nicht besonders gut bezahlt wurde, und das verstand Fabian auch. Sein Vater hatte sie kurz nach seiner Geburt im Stich gelassen und war mit einer Anderen durchgebrannt. Eine kleine Überraschung würde Fabian ebenfalls freuen oder wenn sie einfach mal gemütlich auf den Weihnachtsmarkt gehen könnten, er Karussell fahren könnte oder eine leckere Bratwurst essen. Doch seine Mutter hatte ihm mehrfach erklärt, dass das einfach nicht möglich sei.

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Roswitha fühlte sich miserabel. Der Aufstockungsbetrag zu ihrem Lohn war zwar vor einigen Tagen vom Amt gekommen, doch reichte das Geld einfach hinten und vorne nicht. Sie hatte sich etwas von Heike, ihrer Freundin, geliehen, damit sie für sich und Fabian über die Feiertage wenigstens etwas Anständiges zu essen kochen konnte. Sie hatte sich überlegt, ihrem Sohn vielleicht etwas zu basteln, denn ein Geschenk musste einfach sein. Aber was sollte sie machen? Auch fehlte es ihr an Materialien. Rüdiger, ein befreundeter Schreiner, konnte vielleicht aus Holz ein paar Rennwagen anfertigen. Fabian liebte Rennwagen. Rüdiger wollte ihr morgen Bescheid geben. Zusätzliche Ausgaben waren einfach nicht drin. Es machte sie traurig, Fabian auf den Weihnachtsmarkt schauen zu sehen, denn sie wusste, wie gern er dort hinwollte. Doch was sollten sie dort? Sie wäre nicht in der Lage gewesen, etwas auszugeben, und wenn sie erst einmal dort wären, wäre der Wunsch, etwas zu kaufen, nur umso größer. Thomas, ihr Ex-Mann, hatte sie einfach sitzen lassen, und niemand konnte nachvollziehen, wohin er gezogen war. Deswegen bekam Roswitha leider auch keinen Unterhalt. Das Amt hatte vor einiger Zeit mal einige Beträge überwiesen und wollte es sich später von Thomas zurückholen, doch irgendwann waren die Zahlungen ausgeblieben. Roswitha liebte ihren Sohn und hasste sich für die Situation, in der sie war, doch konnte momentan nichts daran ändern. Wenigstens ein paar Handschuhe wollte sie ihm stricken, denn er besaß keine. Um 8 Uhr schickte sie ihren Sohn zu Bett und strickte im Kerzenlicht, bis ihr die Augen zufielen.

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Kapitel 2 – Die Tage vergehen

Es war früher Morgen. Der Regen draußen wollte einfach nicht nachlassen und prasselte unerbittlich gegen die Scheiben. Tag für Tag sah man das gleiche Bild; es war nasskalt und ungemütlich. Fabians Mutter hatte schon oft erwähnt, dass es in ihren Kindertagen zu Weihnachten draußen stets weiß war. Jeden Winter hätte Schnee gelegen, und sie wäre mit ihren Freunden Schlittschuh und Schlitten gefahren. Fabian konnte sich das gar nicht recht vorstellen. Das würde ihm sicher auch gefallen, doch hier in der Gegend schneite es nie. Klar, er hatte es schon öfters gesehen, doch liegen geblieben war nie etwas.

Als er aus der Haustür verschwunden war, um zur Bushaltestelle zu gehen, arbeitete es in Roswithas Kopf. Was konnte sie nur tun? Wenigstens um ein Geschenk würde sie sich nun kümmern. Es war 7:30 Uhr, da konnte sie Rüdiger in seinem Laden sicher schon erreichen. Sie selbst musste heute erst später an die Arbeit. Sie wählte die Nummer.
>>Rüdiger? Hallo, ich bin’s, Rosi!<<
>>Hi Rosi, da hast Du aber Glück, dass Du mich schon erreichst. Ich bin nämlich gerade erst gekommen.<<
>>Du, wir hatten doch über die Holzrennwagen gesprochen. Kannst Du das für mich machen? Klappt das?<<
>>Oh Gott. Ich habe in den letzten Tagen so viele Aufträge ins Haus bekommen; ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht.<<
>>Kannst Du das nicht mir zuliebe irgendwo dazwischenschieben?<<
>>So leid es mir tut, und so gern ich Dir auch helfen würde, ich fürchte nein.<<
>>Rüdiger, ich habe sonst nichts für Fabian. Was soll ich denn tun? Lass mich bitte nicht hängen!<<
>>Rosi, bitte sei mir nicht böse, aber ich schaffe die Arbeit im Moment so schon nicht. Ich habe einfach keine Wahl. Du weißt, wie es um mein Geschäft steht. Da haben wir schon drüber gesprochen. Meine einzige Chance ist das diesjährige Weihnachtsgeschäft, und da muss ich ranklotzen, was das Zeug hält, sonst bin ich bald pleite.<<


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Enttäuscht stellte Roswitha das schnurlose Telefon in die Ladestation. Sie war niedergeschlagen. Zwar würde sie bald die Winterhandschuhe für Fabian fertig haben, doch sonst hatte sie nichts.
Voller Sorge ging sie zur Arbeit. Freundlich wie immer bediente sie die Kunden, denn die konnten schließlich nichts für ihre Misere. Hier eine Dauerwelle für eine Seniorin, dort ein moderner Teenagerschnitt, Spitzen schneiden bei einer Stammkundin mit Haaren bis zur Kniekehle, blonde Strähnen bei einer Brünetten – sie mochte ihre Arbeit, doch leider warf diese nicht genügend Einkommen ab.
Und so vergingen langsam die Tage bis zum Heiligen Abend. Nasse Regentage wechselten mit düsteren Tagen voller Nebel – gemütlich hatte man es nur mit einer Decke auf der Wohnzimmercouch. Sie hatten mal wieder eventuellen Schneefall für die nächsten Tage angekündigt, aber nur in den Höhenlagen. Das übliche Spiel. Für den Heiligen Abend hatte sie bei einem befreundeten Bauern sehr günstig 2 Gänsekeulen gekauft, die sie zusammen mit einem Bratapfel und Maronen verspeisen würden. Der Weihnachtsbaum wurde geschmückt. Roswitha tat es heimlich, um Fabian damit zu überraschen, wenn er aus der Schule kam. Weihnachtskugeln in allen Farben, Strohsterne, Lametta, eine wuchtige Spitze, die sie mittels einer Stehleiter auf den Baum hievte, Kunstschnee; sie hatte sich mächtig ins Zeug gelegt; und Fabians Augen glänzten, als er zur Tür hereinkam. Lediglich ein Geschenk lag nicht unter dem Baum. Fabian tat tapfer und wollte sich die kleine Traurigkeit, die sich in seinen Blick geschlichen hatte, nicht anmerken lassen. Doch Roswitha war sie nicht entgangen. Schließlich kannte sie ihren Sohn.
Am 23. Dezember waren der letzte Schultag für Fabian und auch der letzte Arbeitstag für Roswitha. Sie war erschöpft und ging bereits sehr früh zu Bett, da sie am nächsten Tage früh aus den Federn wollte.

Kapitel 3 – Es ist soweit

Roswitha erwachte und blinzelte die Müdigkeit davon. Es war schon hell. Mühsam erhob sie sich aus dem Bett, dass die Federn knarrten. Sie streckte sich und schritt zum Fenster. Sie traute ihren Augen nicht. Das war unglaublich. Draußen war alles weiß. Dicke Flocken rieselten ganz langsam vom Himmel herab – wie Watte so leicht. Der ganze Garten war über und über mit Schnee bedeckt. Aufgeregt zog sie den Pyjama aus und glitt in ihre Jeans. Wo war der Pulli? Schnell schlüpfte sie in die Hausschuhe und ging, so wie sie war, vor die Tür. Es war unfassbar. Der Schnee bedeckte nicht nur gerade mal so den Rasen – nein – das waren bereits viele Zentimeter, und man sah keinen Grashalm mehr. Es musste die ganze Nacht hindurch geschneit haben, vielleicht sogar schon seit gestern Abend. Hoffnung schlich sich in ihr Herz. Das war ihre Chance, und die würde sie zu nutzen wissen.

Leise schaute sie in Fabians Zimmer – er schlief noch. Perfekt. Schnell schlich sie in den Keller. Ihre Augen suchten nach dem Schlitten und den alten Skiern. Da waren sie. Einige Kisten standen auf dem Holzschlitten, und schnell stapelte sie sie an der Wand. Wo waren bloß die Skischuhe? Als Kind war Roswitha viel Ski gefahren, und wenn sie Glück hatte, fand sie noch ihre alten Schuhe, die sie als kleines Mädchen beim Skifahren getragen hatte. Sie könnten in der richtigen Größe sein. Als sie älter wurde, hatte sie damals noch eine neue Ausrüstung von ihrem Mann geschenkt bekommen, doch seit Jahren stand sie ungenutzt im hintersten Winkel des Kellers. Nach ein paar Minuten hatte sie eine komplette Ausrüstung mit Stöcken für sich und eine weitere, die hoffentlich Fabian passen würde, beisammen. Auch der Schlitten stand bereit. In der Küche hatte sie noch ein großes Stück Speck. Sie packte es und lief wieder zurück in den Keller. Dann schnitt sie den Speck in drei Streifen und rieb damit die Kufen des Schlittens und anschließend die Skier ein. Fabian würde Augen machen.

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Dann ging sie in die Küche. Sie schnitt das Brot in Scheiben, machte eine große Tasse heißen Kakao für Fabian, briet Eier in der Pfanne, holte Wurst aus der Speisekammer, viertelte Tomaten und schnitt Käse. Für sich selbst machte sie eine Tasse Kaffee. Anschließend ging sie in Fabians Zimmer, gab ihm einen Kuss und weckte ihn. Er wusste gar nicht recht, wie ihm geschah, setzte sich an den Küchentisch und wunderte sich über den leckeren Kakao, den er sonst nie bekam. Fabian und Roswitha ließen sich das Frühstück schmecken. Bei einem Blick aus dem Fenster wurden seine Augen ganz groß.
>>Boahh. Mama, draußen ist alles weiß!<<
>>Ja, ich weiß, mein Schatz; und deswegen zieh Dich nun an. Wir wollen Schlitten- und Skifahren gehen.<<
>>Cool!>>
, fand Fabian, und sein Gesicht strahlte mit den durchs Fenster fallenden Sonnenstrahlen um die Wette.
Roswitha legte ihm eine Thermohose, eine dicke Jacke und einen Strickpullover parat. Als sie fertig waren, bekam er die rechtzeitig fertigen Wollhandschuhe, noch eine Bommelmütze auf den Kopf und einen Schal verpasst, und es konnte losgehen. Mit dem Bus fuhren sie 5 Minuten bis zum Stadtrand. Hier befand sich ein großer Hügel mit Wald und einer Wiese. Die voluminösen Flocken rieselten und rieselten und lagen sogar auf den Ästen der Fichten schon einige Zentimeter hoch. Viele Kinder und auch Erwachsene waren bereits hier und sausten den Hang hinunter. Roswitha sah ein befreundetes Ehepaar. Es verkaufte Glühwein an die Erwachsenen. Ihnen gab sie die Skier, damit sie auf sie aufpassen würden. Plötzlich hatte sie ganz umsonst einen Glühwein in die Hand gedrückt bekommen. Das war aber nett. Heute schienen alle besonders herzlich zueinander zu sein.

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Dann liefen Roswitha und Fabian Hand in Hand den Hügel hinauf. Roswitha nahm auf dem Schlitten Platz, Fabian setzte sich davor, die Schuhe auf den Kufen und ganz ohne Angst. Die Mützen wurden tief ins Gesicht gezogen, und Roswitha stieß den Schlitten mit einem kräftigen Tritt ab. Der Speck hatte die Kufen richtig schnell gemacht, und es dauerte nicht lang, da hatten sie schon ein ordentliches Tempo drauf. Roswitha dachte an die alten Zeiten und lenkte geschickt der Piste hinab; sie wichen Gestürzten aus und näherte sich einer kleinen Erhebung. Mit voller Wucht sausten sie darüber hinweg und waren komplett in der Luft. Fabian schrie. Sie düsten ins Tal und bremsten schließlich mit den Füßen. Fabian machte es seiner Mutter nach.
>>Das war ja cool!>>, befand der Sechsjährige und hatte ganz rote Backen. >>Bitte nochmal!<<
>>Wenn Du willst! Dann komm.<<

Wieder und wieder erklommen sie den Hügel. Einmal fiel Roswitha sogar während der rasanten Fahrt hintenüber, und Fabian lachte.

Dann tauschten sie den Schlitten gegen die Skier. Die Schuhe passten Fabian wie angegossen. Oben angekommen, war Fabian etwas mulmig zumute, und seine Beine zitterten etwas. Roswitha stand auf ihren Skiern und ging in die Hocke, zeigte Fabian, wie er auf den Skiern zu stehen hatte, erklärte ihm, wie er lenkte, seine Stöcke einzusetzen hatte und schließlich den Schneepflug.
>>Fang‘ aber bitte ganz langsam an! Wir fahren zuerst nur ein Stückchen und halten dann wieder an.<<
>>Ich versuch’s, Mama! Und wenn ich trotzdem stürze?<<
>>Hab‘ keine Angst! Es ist nicht schlimm, wenn Du stürzt. Jeder fällt mal hin. Dann steht man wieder auf und macht weiter!<<

Fabian stand zuerst sehr wackelig auf den Beinen, wirkte sehr unsicher und fuhr ständig im Schneepflug, um nicht zu viel Geschwindigkeit aufzunehmen. Er schaute seiner Mutter zu, die in regelmäßigen Kurven die Piste hinunterfuhr. Sie hatte wohl nichts verlernt. Mit der Zeit gewann Fabian an Mut und erwies sich als echtes Naturtalent. Er lernte schnell und fuhr nun deutlich rasanter und konnte auch bereits kleinere Lenkmanöver. Dreimal war er hingefallen, doch machte ihm das gar nichts aus. Am Ende traute Roswitha ihren Augen nicht, als sie sah, wie Fabian der Piste hinabschoss, der Schal flatterte nur so hinter ihm her. Der Junge war mutig und hatte sichtlich Spaß. So etwas Tolles hatte er noch nie gemacht.

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Am frühen Nachmittag machten sie sich auf den Heimweg, legten die Mützen und Schals zum Trocknen auf die Heizung, und Roswitha bereitete schon einmal das Abendessen vor. Die Gänsekeulen kamen zum Schmoren in den Topf, und Fabian half gut gelaunt beim Tischdecken.
Plötzlich sagte die Mutter: <<Komm, wir bauen einen Schneemann!<< Sie zogen die mittlerweile trockenen Mützen und Schals wieder an und gingen in den Garten. Die Flocken fielen so dicht, dass die Sichtweite nicht besonders groß war. Roswitha formte einen großen Schneeball und zeigte Fabian, wie er durch das Rollen im Schnee immer größer und größer wurde, bis er den Unterleib des Schneemannes ergab. Fabian grinste, und als auch er einen Schneeball formte, bekam er plötzlich von hinten einen Ball an die Mütze. Die Schneeballschlacht begann. Sie hüpften, quiekten und sprangen durch den Garten, warfen und duckten sich, um nicht Opfer des gegnerischen Schneeballs zu werden. Roswitha reckte sich gerade hoch und bekam prompt einen Ball mitten ins Gesicht. Fabian jubilierte und reckte die Siegerfaust in die Höhe. Etwas außer Atem ließen sie sich am Schneemann nieder und formten seine Arme. Fabian rollte Schnee für den Kopf. Roswitha lief schnell in den Schuppen und holte einen Besen. Den klemmte sie dem Schneemann in die Hand. Eine lange, alte Möhre aus dem Keller diente als Nase. Fabian fand noch ein paar Kastanien in einem Karton. Zwei davon mussten als Augen herhalten. Opas alte Mütze fand auch eine neue Verwendung. Sie betrachteten ihr Kunstwerk und waren stolz.

Als das Tageslicht dann langsam schwand, wärmten sie sich in der Wohnung auf, und Roswitha traf die letzten Vorbereitungen für das Essen, holte die Gänsekeulen aus dem Topf, backte die gefüllten Bratäpfel und die Maronen. Dann ließen sie es sich schmecken. Zur Feier des Tages bekam Fabian noch einen Kakao und setze sich zufrieden unter den Weihnachtsbaum. Das war der tollste Heilige Abend, den er je erlebt hatte. Dann schlief er ein, und Roswitha trug ihn ins Bett.

Roswitha wurde durch ihre Mutter recht christlich erzogen und war es seit ihrer Kindheit gewohnt, am Heiligen Abend zu später Stunde in die Christmette zu gehen. Gegen 22.00 Uhr machte sie sich fertig, schaute noch einmal nach Fabian, der seelenruhig und fest schlief, und lief den kurzen Weg zur Kirche. Mittlerweile hatte der Schneefall ein Ende gefunden. Es war, als hätte ihr jemand den Schnee geschickt – genau zu dem Zeitpunkt, als sie ihn gebrauchen konnte – und nun, da er nicht mehr unbedingt vonnöten war, hatte es aufgehört. Die Kirche war, wie immer am Heiligen Abend, sehr gut besucht. Ein Chor unterstütze heute den Orgelspieler. Plötzlich sah sie Viktoria und Carmen, die Mütter von Rainer und Stephan, Fabians Klassenkameraden, die sie vom Elternabend her noch kannte. Mit einem kurzen Winken grüßte man sich. Nach der heiligen Messe, die heute sehr feierlich war, hatte Roswitha zu Anfang den gleichen Heimweg wie Viktoria und Carmen, die 10 Meter vor ihr liefen. Die beiden unterhielten sich:
>>Was bin ich froh, dass Heilig Abend vorbei ist<<, sagte Viktoria. >>Heute Vormittag haben wir noch in der Hektik die letzten Geschenke gekauft. Ich hatte eigentlich nur Stress. Ab dem Nachmittag hat Rainer nur noch gequengelt, wie langweilig es wäre und ständig gefragt, wann es denn endlich die Geschenke gäbe. Irgendwann haben wir es nicht mehr ausgehalten und die Bescherung früher stattfinden lassen als sonst. Wir haben ihm ein Mountainbike geschenkt. Sündhaft teuer! Dann packt er es aus, setzt sich einmal kurz drauf und lässt es den ganzen Abend unbeachtet in der Ecke stehen. Dann geht er auf sein Zimmer an seinen Computer, spielt den Rest des Abends und wir sehen ihn nicht mehr. Manchmal frage ich mich, warum wir uns überhaupt so anstrengen und ihm ein solch teures Geschenk machen!<<
>>Das kenne ich ganz genauso<<
, antwortete Carmen. >>Stephan bekommt von uns einen riesigen Fernseher, wie ihn doch alle heute haben. Doch hören wir einmal ein „Danke“ von ihm? Sehen wir ihn deswegen ein einziges Mal lächeln? Er ist undankbar. Ich frage mich nur, was wir falsch machen.<<
Mehr brauchte Roswitha nicht zu hören. Sie hatte alles richtig gemacht. Mit ihren einfachen Mitteln hatte sie Fabian den ganzen Tag zum Strahlen gebracht. Sie war eine glückliche Mutter.
 

Kikki

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Huhu

Habe euch ein Rezept geschrieben


Heute bin ich dran im Adventskalender...

Vanillekipferl

300g Mehl
250g Butter
100g Puderzucker
100g geschälte Mandeln
Vanillezucker
Herd 180 Grad
15-20min

Aus Mehl,Butter,Puderzucker und Mandeln einen Mürbeteig bereiten.
1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den fertigen Teig zu dünnen Stangen ausrollen,in Kürze Stücke schneiden und aus diesen kleine Kipferl formen.
Auf nicht befettetem Backblech ganz hell backen.
Vorsichtig noch heiss vom Blech nehmen und mit Puderzucker gemischt mit Vanillezucker bestäuben.

Meine Lieblings Weihnachtskekse:happy:

Lg
 
A

Aida61

Guest
11.Dezember.....

Kroatische Weihnachtsbräuche.....

Ich erzähle Euch ein bisschen darüber, wie in Kroatien die Weihnachtstage gefeiert werden, alles aus der Erfahrung mit eigener Familie, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.....Besonders wichtig ist uns Kroaten das richtige Essen, deswegen wird sich auch hier einiges ums Essen drehen. Aber es gibt auch anderes zu erzählen.

Heiliger Abend

Am Heiligen Abend wird bei uns gefastet, das nennt sich "POST". In der Früh isst man Fisch (meistens Konservendosen), mittags isst man Fisch und auch abends wird noch nicht richtig gegessen, bis nach der Mitternachtsmesse. Das ist bei den meisten Familien so üblich. Nur kleine Kinder bekommen Essen nach Wunsch. Der Mittagsfisch ist bei uns im landesinneren meistens ein Süsswasserfisch, ganz besonders häufig isst man Karpfen. Er wird in Scheiben geschnitten und paniert, dazu gibt es Kartoffelsalat, der in Kroatien aus gekochten Kartoffeln, kleingeschnittenen Zwiebeln, Essig, Öl, Salz und Pfeffer gemacht wird. Mayonnaise kommt nicht! in den Kartoffelsalat!!

Der Weihnachtsbaum wird traditionell auch am Heiligen Abend aufgestellt, wenn wir auch als Familie mit der Zeit begonnen haben, ihn ein paar Tage eher aufzubauen. Der Heilige Abend ist eh ziemlich stressig, deswegen die Änderung der Tradition.

Ausserdem wird am Heiligen Abend MEDENA RAKIJA gekocht, das ist Slivovitz mit Honig, und davon wird dann den ganzen Tag über gesüffelt. ZITO wird mit einem Band in kroatischer Farbe gebunden, das ist Getreide, das man zwischen Nikolaus und Luzientag ausgesät hat und das nach kräftigem Giessen bis zum Heiligen Abend gewachsen ist. Es soll für reiche Ernte im neuen Jahr stehen.
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Es ist ausserdem wichtig, dass man am Heiligen Abend mit einem Mann zuerst telefoniert, bzw. von einem Mann besucht wird, nicht mit oder von einer Frau. Fragt mich nicht warum, ich weiss nur, dass mein Mann immer bei meinen Eltern vormittags angerufen hat und mein Vater bei uns....

Während man den ganzen Tag über fastet, bruzzelt der Spanferkelbraten im Ofen (PECENKA), für das Essen am 1.Weihnachtstag. Es darf an Weihnachten an nichts fehlen, vor allem nicht an Essen! SARMA wird auch gekocht, damit sie am 1. Weihnachtstag nur aufgewärmt werden muss.

In Kroatien werden die Weihnachtsgeschenke am ersten Weihnachtstag verteilt, wir haben aber den deutschen Brauch übernommen und uns am Heliigen Abend beschenkt. Kinder bekommen immer am meisten, aber auch die Erwachsenen untereinander beschenken sich. Nach den Geschenken geht es in die Kirche, zur Mitternachtsmette.

Weihnachten

Am Morgen des ersten Weihnachtstages wird der kalte Spanferkelbraten aufgeschnitten und mit frischem Brot, eingelegten Gurken, eingelegtem Paprika und "Russischem Salat" gegessen, ich habe Euch ein Foto reinkopiert. Das ist Salat mit kleingeschnittenen gekochten Karotten, Kartoffeln, Erbsen, sauren Gurken, Mayonnaise, Salz und Pfeffer. Schmeckt mega lecker.....!

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Anschliessend widmet man sich seinen Weihnachtsgeschenken oder telefoniert mit der Verwandtschaft, bis es dann wieder!! zum Tisch geht. Ein typisches Weihnachtsessen ist klare Rinder- oder Hühnerbrühe, dann (ein MUSS), SARMA (Krautwickel aus Sauerkraut und Hackfleisch),

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dann nochmal die PECENKA wie morgens und anschliessend noch KOLACI (feines Gebäck) und die Weihnachtstorte. Dazu wird viel getrunken, Wein, Bier, nach Geschmack, so dass man am Nachmittag des ersten Weihnachtstages zu nichts mehr zu gebrauchen ist....höchstens zu einem Spaziergang im Dorf oder in der Stadt.

Wir haben den ersten Weihnachtstag immer bei meinen Eltern verbracht, leider sind sie nicht mehr bei uns....ich habe aber fest vor, die Familientradition aufrecht zu erhalten und spätestens im nächsten Jahr, wenn meine Tochter von ihrem Auslandsstudium wieder daheim ist, wird sich unsere Familie hoffentlich wieder so versammeln können und so feiern können wie in den vielen schönen Jahren davor....Oma und Opa werden uns von oben zuschauen......

Ich hoffe Euch hat der kleine Ausflug nach Kroatien gefallen, mir jedenfalls hat es wirklich viel Spass gemacht, diese Tage zu schildern. In diesem Sinne, noch einen schönen Advent für alle!
 

MaSaNaKi

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13.Dezember

Der verlorene Adventszauber


In einer Stadt wie überall auf der Welt begab es sich, dass sich ein alter Mann während der Adventszeit auf die Suche nach dem Adventszauber machte. Der alte Mann trug noch den Adventstraum seiner Kinderzeit in sich und glaubte, diesen verloren zu haben; so wollte er sich seinen Adventstraum wieder in Erinnerung rufen. Doch wohin der alte Mann in der Stadt auch kam: Sämtliche Strassen waren hell erstrahlt, grelle, gefüllte Schaufenster leuchteten mit den Marktbuden und dem ganzen glitzernden Tand um die Wette und aus den Kaufhäusern erklang weihnachtliche Musik, die jedoch niemand beachtete.
Die mit vollen Taschen beladenen Leute drängelten den Alten hektisch durch die Einkaufsstrassen und schoben ihn durch die überfüllten Budengassen, vorbei auch an Gasthäusern und Stehplätzen, in denen die Menschen sich eine kurze Verschnaufpause erhofften und vorbei auch an offenen Kirchentüren, die zu kurzer Besinnung einluden. Der Alte schüttelte verwundert den Kopf. Was war das für eine Adventszeit, in der die Menschen trotz des weihnachtlichen Anscheins nicht mehr zur Ruhe kommen konnten ?
Dabei dachte er an seine eigene Kinderzeit zurück. Seine Eltern waren nicht reich gewesen, jede Münze wurde vor dem Ausgeben noch drei Mal umgedreht. Doch was herrschte bei den adventlichen Spaziergängen der Familie immer für eine stille und heimliche Vorfreude.
Und erst zu Beginn der Adventszeit roch es im Haus nach frischgebackenen Plätzchen; der Nikolaus aber brachte Äpfel, Nüsse und einige langersehnte Lebkuchen. Die Mutter aber versteckte die übrigen Plätzchen und gab sie erst am Heiligen Abend zu den wenigen Geschenken, die unter einem kerzenerhellten Christbaum lagen, preis. Das Evangelium von der Geburt Christi wurde noch vor dem Christbaum gelesen und anschließend sang die Familie, sich an den Händen haltend, das Lied der stillen Nacht. Und sie waren damals zufrieden, denn es herrschte Liebe und Eintracht in der Familie, trotz des Wenigen, was man besaß.
Heute aber schien es ihm, dass im Zeichen des Überflusses die ersten Nikoläuse, Weihnachtsmänner und Lebkuchen schon Mitte des Monats Oktober in die Regale der Kaufhäuser gestellt wurden; im Fernsehen wurde die Werbung schon ab Anfang November nicht mehr müde, den Menschen Dinge anzupreisen, deren sie gar nicht bedurften. Und am Weihnachtsabend, gleich nach der Bescherung, flohen nicht wenige Kinder aus dem Haus, um mit Freunden die so genannten x-mas -Weihnachtpartys zu feiern.
Vor lauter Nachdenken bemerkte der Alte gar nicht, dass man ihn einfach weitergeschoben hatte. Er fand sich unversehens in einer ihm aus seiner Kinderzeit bekannten Gasse wieder, die abseits der lärmenden Zone ein stilles Dasein führte. Wie wohl ihm diese Ruhe tat; kein Lärm, keine Hektik, kein Gedränge, nur Beschaulichkeit. Die Gasse wurde von kleinen Lichtern erleuchtet, die aus den Fenstern der Häuser grüßten. Familien mit Kindern verweilten auf der Gasse; die Kinder hüpften froh und heiter umher. Dabei geschah es, dass ein kleines Mädchen aus Versehen an ihn stieß und ihn mit leuchtend großen Augen und einer vor Kälte roten Nasenspitze erschreckt ansah.
Er lächelte und beugte sich zu dem Kind nieder: „Ich habe Dich wohl übersehen, kleine Prinzessin ?“ Das Mädchen lächelte schüchtern zurück und ließ mit einer Antwort nicht auf sich warten: „Ich bin keine Prinzessin und ich war schuld. Ich habe getanzt, weil ich mich auf das Christkind freue, das bald kommen wird.“
„Was denn, Du freust Dich noch auf das Christkind ?“, fragte der Alte erstaunt. „Und was wünscht Du Dir denn von ihm? Worauf das Mädchen antwortete: „Ich wünsche mir eine kleine Puppe oder ein Stofftier zum Spielen. Ich weiß aber nicht, ob das Christkind meinen Wunsch erfüllen wird. Papa sagt, dass das Christkind den Weg in unser Haus nicht finden kann, wir sind nämlich eine ganz große Familie“.
Das kleine Mädchen hielt dabei die Hände hoch und bewegte alle zehn Finger: „Ich habe noch sooooo viele Geschwister. Und alle wünschen sich etwas vom Christkind !“.
Der Alte lächelte das Mädchen an und erwiderte: „Ich bin mir ganz sicher, dass das Christkind auch Euch besuchen und den einen oder anderen Wunsch erfüllen wird !“. Da sprang das kleine Mädchen freudestrahlend davon. Die Augen des Alten aber begannen zu leuchten, denn er fühlte, dass er seinen verloren geglaubten Adventszauber wieder gefunden hatte. So beschloss er frohen Herzens, am nächsten Tag als Helfer des Christkinds in diese Gasse und zum Haus des Mädchens zurückzukehren.
Autor: Josef Albert Stöckl, Kirchdorf bei Haag/Oberbayern

Mit einem besinnlichen Lied möchte ich euch nun alle eine schöne Adventszeit und ein wunderschönes Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben wünschen.
Ich hoffe ihr findet Euren Adventszauber


MaSaNaKi
 

Daniel_567

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Heute möchte ich das 14. Türchen mit Euch öffnen.


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Zuerst ein ganz normaler Weihnachtstag im Leben von Johann König.


Quelle: Youtube


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Da in diesem Adventskalender schon einige Gedichte in verschiedenen Mundarten vorgestellt wurden, möchte ich gern daran anknüpfen. Ich habe mal ein bisschen recherchiert und auch etwas gefunden.​

Wir Ihr sicher alle wisst, wird hier in der Magdeburger Börde feinstes Hochdeutsch gesprochen, aber es gibt auch den Elbostfälischen Dialekt, der dem Niederdeutschen recht ähnlich ist, und noch von einigen wenigen gesprochen wird. Diese Weihnachtsgeschichte habe ich gefunden und möchte sie Euch nun vorstellen.


De Wiehnachtsmann hatt sich verloppen

Et is Heiligobend und de Lütten täuben an de Finster.
Sie reken mit de Wiehnachtsmann.
Aver worüm sind se hippelig?
Siet Stünnen loopen se op und daal.

Aver de Wiehnachtsmann wüll nich kummen.
De Vadder warn ouch hippelig.
De Modder warn ouch busig.
Aber de Wiehnachtsmann is eenfach nich tau seih’n.

Mit eens da seih‘n se wat.
Un hairen tun se ouch.
Aver nee, es is nich de Wiehnachtsmann.
Jüst wo blievt er denn?

Keener han ne Grappe.
Aver de Lütten warn immer hippeliger.
Da segt de Kleene:
„Fillichte han er Malessen mit de Beene?“

De Große spikeleern.
Un kummt uff eene Grappe:
„Nee. Er konn uns nich fengen!“

Dann segt se:
„Mudder wi bruken dat Navi…!“
De Mudder und de Vadder falen host us de Latschen.
De Mudder loopt zum Auto hin.
Dann achterof se es vor de Huusdöör.

Aver nix passert.
Abers dann.
En Gedruus.
All kummen an de Finster.

Un da se rutkennen wat.
Et kummt um de Hörn.
„Ja die Wiehnachtsmann is da!“
Er kummt zu de Huusdöör un kloppt.

De Lütten sin hippelig,
de Mudder un de Vadder ouch.
Aver de Wiehnachtsmann kummt rin.
Er segt:
„Hohoho, ich been do!“

Et jibt Geschinke für de Lütten,
für de Mudder und de Vadder ouch.
Sin se fertich, segt de Wiehnachtsmann:
„Ik hann de falsk Anskrivt!“

De Wiehnachtsmann gahn weiter,
de Lütten san lau.
Elk Johr dat Eegste.

Quelle: weinachtswuensche.com


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Und ein Weihnachtslied darf natürlich auch nicht fehlen.​

Quelle: Youtube​


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Ich wünsche Euch und Euren Lieben noch eine ruhige Adventszeit.​


Viele Grüße, Daniel.​


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B

Barraquito

Guest
Zum 3. Advent - 15.12.2019


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Das Paket des lieben Gottes - Berthold Brecht







Nehmt eure Stühle und eure Teegläser mit hier hinter an den Ofen und vergeßt den Rum nicht. Es ist gut, es warm zu haben, wenn man von der Kälte erzählt.

Manche Leute, vor allem eine gewisse Sorte Männer, die etwas gegen Sentimentalität hat, haben eine starke Aversion gegen Weihnachten. Aber zumindest ein Weihnachten in meinem Leben ist bei mir wirklich in bester Erinnerung. Das war der Weihnachtsabend 1908 in Chicago. Ich war Anfang November nach Chicago gekommen, und man sagte mir sofort, als ich mich nach der allgemeinen Lage erkundigte, es würde der härteste Winter werden, den diese ohnehin genügend unangenehme Stadt zustande bringen könnte. Als ich fragte, wie es mit den Chancen für einen Kesselschmied stünde, sagte man mir, Kesselschmiede hätten keine Chancen, und als ich eine halbwegs mögliche Schlafstelle suchte, war alles zu teuer für mich. Und das erfuhren in diesem Winter 1908 viele in Chicago, aus allen Berufen.
Und der Wind wehte scheußlich vom Michigansee herüber durch den ganzen Dezember, und gegen Ende des Monats schlossen auch noch eine Reihe großer Fleischpackereien ihren Betrieb und warfen eine ganze Flut von Arbeitslosen auf die kalten Straßen.

Wir trabten die ganzen Tage durch sämtliche Stadtviertel und suchten verzweifelt nach etwas Arbeit und waren froh, wenn wir am Abend in einem winzigen, mit erschöpften Leuten angefüllten Lokal im Schlachthofviertel unterkommen konnten. Dort hatten wir es wenigstens warm und konnten ruhig sitzen. Und wir saßen, solange es irgend ging mit einem Glas Whisky, und wir sparten alles den Tag über auf für dieses eine Glas Whisky, in das noch Wärme, Lärm und Kameraden mit einbegriffen waren, all das, was es an Hoffnung für uns noch gab.
Dort saßen wir auch am Weihnachtsabend dieses Jahres, und das Lokal war noch überfüllter als gewöhnlich und der Whisky noch wäßriger und das Publikum noch verzweifelter. Es ist einleuchtend, daß weder das Publikum noch der Wirt in Feststimmung geraten, wenn das ganze Problem der Gäste darin besteht, mit einem Glas eine ganze Nacht auszureichen, und das ganze Problem des Wirtes, diejenigen hinauszubringen, die leere Gläser vor sich stehen hatten.

Aber gegen zehn Uhr kamen zwei, drei Burschen herein, die, der Teufel mochte wissen woher, ein paar Dollars in der Tasche hatten, und die luden, weil es doch eben Weihnachten war und Sentimentalität in der Luft lag, das ganze Publikum ein, ein paar Extragläser zu leeren. Fünf Minuten darauf war das ganze Lokal nicht wiederzuerkennen. Alle holten sich frischen Whisky (und paßten nun ungeheuer genau darauf auf, daß ganz korrekt eingeschenkt wurde), die Tische wurden zusammengerückt, und ein verfroren aussehendes Mädchen wurde gebeten, einen Cakewalk zu tanzen, wobei sämtliche Festteilnehmer mit den Händen den Takt klatschten. Aber was soll ich sagen, der Teufel mochte seine schwarze Hand im Spiel haben, es kam keine rechte Stimmung auf.

Ja, geradezu von Anfang an nahm die Veranstaltung einen direkt bösartigen Charakter an. Ich denke, es war der Zwang, sich beschenken lassen zu müssen, der alle so aufreizte. Die Spender dieser Weihnachtsstimmung wurden nicht mit freundlichen Augen betrachtet. Schon nach den ersten Gläsern des gestifteten Whiskys wurde der Plan gefaßt, eine regelrechte Weihnachtsbescherung, sozusagen ein Unternehmen größeren Stils, vorzunehmen.
Da ein Überfluß an Geschenkartikeln nicht vorhanden war, wollte man sich weniger an direkt wertvolle und mehr an solche Geschenke halten, die für die zu Beschenkenden passend waren und vielleicht sogar einen tieferen Sinn hatten.

So schenkten wir dem Wirt einen Kübel mit schmutzigem Schneewasser von draußen, wo es davon gerade genug gab, damit er mit seinem alten Whisky noch ins neue Jahr hinein ausreichte. Dem Kellner schenkten wir eine alte, erbrochene Konservenbüchse, damit er wenigstens ein anständiges Servicestück hätte, und einem zum Lokal gehörigen Mädchen ein schartiges Taschenmesser, damit sie wenigstens die Schicht Puder vom vergangenen Jahr abkratzen könnte.

Alle diese Geschenke wurden von den Anwesenden, vielleicht nur die Beschenkten ausgenommen, mit herausforderndem Beifall bedacht. Und dann kam der Hauptspaß.

Es war nämlich unter uns ein Mann, der mußte einen schwachen Punkt haben. Er saß jeden Abend da, und Leute, die sich auf dergleichen verstanden, glaubten mit Sicherheit behaupten zu können, daß er, so gleichgültig er sich auch geben mochte, eine gewisse, unüberwindliche Scheu vor allem, was mit der Polizei zusammenhing haben mußte. Aber jeder Mensch konnte sehen, daß er in keiner guten Haut steckte.
Für diesen Mann dachten wir uns etwas ganz Besonderes aus. Aus einem alten Adreßbuch rissen wir mit Erlaubnis des Wirtes drei Seiten aus, auf denen lauter Polizeiwachen standen, schlugen sie sorgfältig in eine Zeitung und überreichten das Paket unserm Mann.
Es trat eine große Stille ein, als wir es überreichten. Der Mann nahm das Paket zögernd in die Hand und sah uns mit einem etwas kalkigen Lächeln von unten herauf an. Ich merkte, wie er mit den Fingern das Paket anfühlte, um schon vor dem Öffnen festzustellen, was darin sein könnte. Aber dann machte er es rasch auf.
Und nun geschah etwas sehr Merkwürdiges. Der Mann nestelte eben an der Schnur, mit der das „Geschenk“ verschnürt war, als sein Blick, scheinbar abwesend, auf das Zeitungsblatt fiel, in das die interessanten Adreßbuchblätter geschlagen waren. Aber da war sein Blick schon nicht mehr abwesend. Sein ganzer dünner Körper (er war sehr lang) krümmte sich sozusagen um das Zeitungsblatt zusammen, er bückte sein Gesicht tief darauf herunter und las. Niemals, weder vor- noch nachher, habe ich je einen Menschen so lesen sehen. Er verschlang das, was er las, einfach. Und dann schaute er auf. Und wieder habe ich niemals, weder vor- noch nachher, einen so strahlend schauen sehen wie diesen Mann.


„Da lese ich eben in der Zeitung“, sagte er mit einer verrosteten, mühsam ruhigen Stimme, die in lächerlichem Gegensatz zu seinem strahlenden Gesicht stand, „daß die ganze Sache einfach schon lang aufgeklärt ist. Jedermann in Ohio weiß, daß ich mit der ganzen Sache nicht das geringste zu tun hatte.“ Und dann lachte er.
Und wir alle, die erstaunt dabeistanden und etwas ganz anderes erwartet hatten und fast nur begriffen, daß der Mann unter irgendeiner Beschuldigung gestanden und inzwischen, wie er eben aus diesem Zeitungsblatt erfahren hatte, rehabilitiert worden war, fingen plötzlich an, aus vollem Halse und fast aus dem Herzen mitzulachen, und dadurch kam ein großer Schwung in unsere Veranstaltung, die gewisse Bitterkeit war überhaupt vergessen, und es wurde ein ausgezeichnetes Weihnachten, das bis zum Morgen dauerte und alle befriedigte.
Und bei dieser allgemeinen Befriedigung spielte es natürlich gar keine Rolle mehr, daß dieses Zeitungsblatt nicht wir ausgesucht hatten, sondern Gott.




Allen einen schönen 3.Advent mit dieser Geschichte von Berthold Brecht - mögen wir das Geschenk Weihnachten annehmen, ein friedvolles Fest feiern und uns einnehmen lassen von den Geheimnissen dieser Nacht.


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Norina

Guest
16. Türchen:

Liebe Fories,

Ich hatte bis gestern immer noch keine rechte Idee für den Adventskalender.



Aber seit 2 Tagen ärgert mich der Weihnachtsmann ein bisschen. Gut er selbst kann eigentlich nichts dafür, aber meine Große kam aus dem Kindergarten und berichtete, dass der Weihnachtsmann ja viel bessere und viel mehr Geschenke als das Christkind bringt. Und dann fragte sie, warum den bei uns denn das Christkind kommt.
Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, das war einfach bei uns in der Familie schon immer so, schon als ich Kind war.
Also habe ich mal angefangen zu recherchieren.

Dabei bin ich zunächst auf dieses hübsche kleine Gedicht gestoßen:

Christkind oder Weihnachtsmann?

Was hat euch denn, ihr Eltern,
Das Christkind angetan,
Daß ihr es wollt verdrängen
Durch euren ›Weihnachtsmann‹?

Was ist der Weihnachtszauber
Des Kindes überall?
Die lichtbestrahlte Krippe,

Das Jesulein im Stall!

Friedrich Pesendorfer (1867 - 1935), österreichischer Theologe
Quelle: Pesendorfer, Mein Spruchbüchlein, 1913


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Und nun, wo kommt das Christkind eigentlich her?
Ich hatte es bisher für eine katholische Erfindung gehalten und wurde überrascht.
Martin Luther gilt als Erfinder des Christkinds. Vor Luther beschenkte der heilige Bischof von Myra, sprich der Nikolaus am 6. Dezember die Kinder.
Doch die Huldigung von Heiligen widerstrebte Luthers Weltansicht.
Er bezeichnete den Nikolausbrauch als ein "kyndisch ding". Und ersetzte ihn durch den "Heiligen Christ" als Geschenkebringer. Das Fest der Geburt Christi sollte ins Zentrum rücken und sich auch im Brauchtum widerspiegeln. In protestantischen Gegenden fand fortan die Bescherung an Weihnachten statt.
Das ursprüngliche Christkind hatte noch eine optische Ähnlichkeit mit dem Jesuskind, doch mit der Zeit wandelte sich seine Erscheinung. Es entstand das Bild einer engelsgleichen Figur mit Flügel, weiße Gewänder, goldene Locken, welche Reinheit und Kindlichkeit ausstrahlt.
Es verbreitete sich in lutherischen Städten wie z. B Nürnberg besonders schnell, daher auch der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt.

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So und woher kommt jetzt der Weihnachtsmann? Und wann wurde das Christkind katholisch?
In den Niederlanden hatte der "Sinterklaas" eine grosse Bedeutung – die holländische Variante des Nikolaus. Mit niederländische Auswanderer kam dieser im 17. Jahrhundert nach Amerika. Dort wandelte er sich zum "Santa Claus"
Ein bekannter US-Limonadenhersteller gestaltete diesen 1931 zu Werbezwecken optisch neu. Die Vorstellung vom heutigen "Weihnachtsmann" war geboren.
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Also doch, eine vordergründig kommerzielle Figur, die die Geschenke bringt?
Aber nein, das stimmt nicht ganz. Das Aussehen verdankt der Weihnachtsmann vielleicht dem bekannten US- Limonadenhersteller. Der deutsche Name tauchte aber beteits 1837 erstmals im Weihnachtslied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" auf.
Denn, trotz Luthers Kritik lebt der Nikolausbrauch fort. Als gütiger Bischof kommt Nikolaus in die Häuser und bringt den Kindern kleine Gaben. Inzwischen aber mit strafenden Begleitern an seine Seite, je nach Region, Knecht Ruprecht, Krampus, und Anderen. Langsam verschmolzen die Charaktere der gabenbringenden Figuren ab dem 18. Jahrhundert dann irgendwie zu einem weiteren Darsteller: dem Weihnachtsmann.
Ja und irgendwann, zum warum bin ich leider noch nicht fündig geworden, wechselten Chrstkind und Weihnachtsmann dann sogar die Seiten.
Die Kinder im überwiegend katholischen Süden und Westen glaubten an das Christkind, im eher protestantischen Norden und Osten eher an den Weihnachtsmann.
Na und den Nikolaus gibt es noch immer, weder Chrstkind noch Weihnachtsmann konnten ihn verdrängen. Er ist quasi die Vorhut und kommt vielerorts am 6. Dezember.

Und was habe ich meiner Tochter erzählt?
Natürlich, dass Weihnachtsmann und Christkind sich das mit den Geschenken aufgeteilt haben.
Bei uns kommt also weiterhin das Christkind und bringt überschaubar Wünsche vom selbstgemalten Wunschzettel. Denn, die Variante, die der Weihnachtsmann angeblich akzeptiert, Ankreuzen von Unmengen an Spielzeug mag das Christkind überhaupt nicht.

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Und falls es jemand interessiert, so sieht jetzt der Wunschzettel aus:
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In diesem Sinne, euch allen einen guten Start in die Woche und eine schöne Weihnachtszeit ohne Geschenkewahn und Konsumstress.
 

Suncokret

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17. Dezember

"Advent heißt Ankunft. Das Wort hat in flüchtigen Zeiten eine ganz besondere Bedeutung."

Vor einigen Tagen las ich diese Sätze. Dabei fiel mir meine allererste Ankunft in Kroatien im Winter 1992/93 ein. So kramte ich mein Tagebuch hervor:

"Ich sitze auf einem Bett in einem Schlafraum des SUNCOKRET-Hauses am Rande von Zagreb. "Suncokret" ist das kroatische Wort für "Sonnenblume". So nennt sich die Gruppe von jungen Frauen und Männern, die im Sommer 1992 aus der "Anti-Kriegs-Kampagne Zagreb" entstanden ist. Zur Geschichte des Namens schreibt ein westeuropäischer Pazifist in seinem "Zagreb-Tagebuch": "Sandsäcke waren das erste, was ich sah, als ich in Zagreb ankam. Ich beobachtete, daß Pflanzen aus ihnen herauswuchsen. Das brachte mich auf den Gedanken, Sonnenblumenkerne in einige hineinzustecken, um zu sehen, ob sie Wurzeln schlagen würden. Und tatsächlich, wenn man die Samen in ein wenig schwarze Erde verpackt, kann man nach einigen Tagen sehen, wie schöne kleine Pflänzchen aus den Sandsäcken herauswachsen. (...) Wir müssen an neues Leben glauben. Es wächst selbst aus den Sandsäcken des Krieges heraus."

Die meisten SUNCOKRET-Mitarbeiter arbeiten unbezahlt. Etwa 20 Hauptamtliche bekommen ein Honorar von 100 bis 200 DM im Monat. Finanziert aus Spenden der westeuropäischen Friedensbewegung, ebenso die Miete für das Reihenhaus, in dem ich gerade sitze. Es ist vom Keller bis zum Dachboden vollgestopft, Pakete mit Hilfsgütern, Schreibtische, Papier, Computer, Fax, Aktenordner, Betten, Schlafsäcke, Gepäckstücke. Heute ist es auch noch voll von internationalen Freiwilligen, die in kroatischen Flüchtlingslagern geholfen haben und von ihren Erfahrungen erzählen. Ich schätze mal, daß 30 Leute im Haus sind: ein Gewusel und Gewirr, daß einem schwindlig werden kann; eine Mischung aus Wohngemeinschaft, Pressezentrum, Reisebüro, Beratungsstelle, Jugendherberge, Wechselstube und Sprachschule.

(...) Michael hat drei Wochen in einem Lager in Slawonien gearbeitet, war dann ein paar Tage zu Hause in Deutschland und ist zurückgekommen, um noch einmal für 10 Tage freiwillig als Koch zu arbeiten. Es ist schön, ihn als Gastgeber zu erleben und zu sehen, wie er sich über neue Gäste freut. In der kleinen Küche tröstet er eine Frau aus Ostdeutschland. Sie weint, weil sie nach einer komplizierten Fahrt mit vier verschiedenen Autos (das erste war unterwegs kaputtgegangen) jetzt endlich angekommen ist und man ihr gesagt hat, daß man für die vielen von ihr gesammelten Sachen keine unmittelbare Verwendung und auch keinen Lagerplatz hat. "Wir werden morgen eine Lösung finden", sagt Michael.

(...) Im Laufe des Nachmittags kommen immer mehr Freiwillige aus allen möglichen Ländern an. Sie werden von Valentina herzlich begrüßt, können sich erst einmal ausruhen, etwas essen und trinken und dann ihre Fragen loswerden, bevor sie weiterfahren in die Flüchtlingslager. Tina ist so etwas wie die "Sonne von Suncokret". Sie ist Kroatin, höchstens Anfang 20, organisiert seit sechs Wochen die Vermittlung der Freiwilligen und trägt viel zur Atmosphäre des Willkommen-Fühlens bei."

Sie hat mit vielen anderen Advent lebendig gemacht.
 

Luppo

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18.12.2019

Im Zuge der Internationalisierung unseres Forums gibt es heute ein Weihnachtsgedicht in astreinem (D)englisch:

A little Weihnachtsgedicht

When the snow falls wunderbar,
and the children happy are.
When the Glatteis on the street,
and we all a Glühwein need.
Then you know, es ist soweit.
she is here, the Weihnachtszeit.
Every Parkhaus is besetzt,
weil die people fahren jetzt.
All to Kaufhof, Mediamarkt,
kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things,
and the Christmasglocke rings.
Mother in the kitchen bakes,
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks.
Daddy in the Nebenraum,
schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
He is hanging off the balls,
then he from the Leiter falls.
Finaly the Kinderlein,
to the Zimmer kommen rein.
And it sings the family
Schauerlich: "Oh, Chistmastree!"
And the jeder in the house,
is packing the Geschenke aus.
Mama finds unter the Tanne,
eine brandnew Teflon-Pfanne.
Papa gets a Schlips and Socken,
everybody does frohlocken.
President speaks in TV,
all around is Harmonie.
Bis mother in the kitchen runs,
im Ofen burns the Weihnachtsgans.
And so comes die Feuerwehr,
with Tatü, tata daher.
And they bring a long, long Schlauch,
and a long, long Leiter auch.
And they schrei - "Wasser marsch!",
Christmas now is in the Arsch.
Merry Christmas, merry Christmas,
hear the music, see the lights
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht.
Merry Christmas allerseits...​

Quelle unbekannt, da mehrfach rezitiert.

christmas-4646421_1920.jpg

In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, erholsame Feiertage (ohne die Vorfälle im Gedicht), einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr und für 2020 Gesundheit, Zufriedenheit und schönes Wetter an der Adria.
 
H

hiking & biking

Guest
Hello & a happy merry Christmas to all of u!

Für den 19.12. möchte ich euch 2x Musik und wenige Worte über Akzeptanz mitbringen.

Zuerst die Musik! Der Künstler nennt sich “THE DARK TENOR”.
Als Beginn ein Medley aus verschiedenen Titeln und danach ein Ave Maria.



Ja, der Bursche zeigt sich verkleidet wie Darth Vader. Ja, er sieht ein wenig anders aus, als man einen Tenor seines Formates erwarten würde. Der Dark Tenor ist ein wenig “anders”, dennoch werden seine Werke mit Freude angenommen und honoriert. Er leistet künstlerisch einen wichtigen Beitrag und transportiert eine Nachricht:
Hey! “I’m different, but trust me, I’m good!”
⇒ viele Fans akzeptieren und feiern nicht nur die Musik, sondern auch die persönliche Einstellung!

Nun, bleiben wir bei dem Thema “Akzeptanz”:

Eigentlich wollte ich für euch über ein großes Haus in einer noblen Wohngegend in Florida berichten. Aber so weit muss ich nicht abschweifen. Ein Blick in dieses kleine Forum reicht aus um ein Beispiel über Akzeptanz zu verfassen.

Hier gibt es einen Herren, dieser ist immer bereit zu helfen. Binnen wenigen Minuten schreibt er “kann ich dir helfen?”. Er erledigt dies auch!
Gab es in diesem Herbst nicht erst ein Thema mit Patenten für die Schifffahrt?

Ja, natürlich, es wird scharf argumentiert. Auch ich bin an mancher Stelle erstaunt, dass er richtig liegt. Diesen Prozess nennt man dann “Lernen”. Deswegen redet man miteinander.
Mir ist es sogar lieber, wenn ich eine andere Meinung und Lebensweise akzeptieren darf. An diesem Punkt spüre ich, dass nicht ich andere belehre, sondern etwas für mich mitnehme. Gerne akzeptiere ich zu jeder Zeit, dass jemand etwas besser weiss/kennt/darstellt.

Nun die Gretchenfrage: Akzeptieren wir einen high quality performer in unserer Mitte?

Wie steht es um das Thema “Akzeptanz” in diesem Forum?

Liebes AF Forum, euch ein schönes Fest, viel Spass für die freien Tage und für 2020 gibt es nur die besten Wünsche!
 
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