Pula - die KuK Marinebibliothek

claus-juergen

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Bei einem Besuch der Stadt Pula hatte ich neulich die Gelegenheit, die KuK Marinebibliothek im KuK Marineoffiziersheim zu besichtigen. Bekanntlich war Pula ja bis zum Ende des Ersten Weltkrieges der Hauptkriegshafen der österreichischen Marine. Aus diesem Grund gab es auch ein Offiziersheim und eine Bibliothek. Damals wurde viel strikter als heute beim Militär zwischen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschafsdienstgraden unterschieden. Diese überwiegend deutschsprachige Bibliothek ist heute noch in Teilen vorhanden und kann auf Anfrage eingesehen oder wissenschaftlich genutzt werden. Sie gilt heute als Kulturdenkmal der Republik Kroatien.

Dank der Vermittlung meines vor Ort lebenden Freundes Marijan hat sich der Leiter der Bibliothek Dr. Bruno Dobric etwas Zeit genommen um mir dieses einmalige Zeugnis österreichischer Geschichte zu zeigen. Wer sich hierfür interessiert, dem darf ich diesen Link der Universität von Pula empfehlen:

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=hr&u=http://www.skpu.hr/&prev=search

Auf Anfrage kann grundsätzlich jedermann die normalerweise verschlossene Sammlung von Büchern und Schriften einsehen oder für wissenschaftliche Zwecke auswerten. Was nützt eine Bücherei mit alten Büchern, wenn nicht ab und zu darin gestöbert wird?

Da ich im www kaum Infos zu dieser Bücherei finden konnte, habe ich euch den deutschsprachigen Flyer kopiert. Ich hoffe, man kann einigermaßen lesen, welche wechselvolle Geschichte diese Bibliothek hinter sich hat. Meine Kamera hat zwar derzeit einige Macken, ich wollte euch jedoch die Bilder nicht vorenthalten.

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Die Vorderseite des KuK Marineoffiziersheim, welches auch heute noch für verschiedene Zwecke genutzt wird.

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Der hintere Teil des Gebäudes mit dem Garten.

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Auch auf deutsch wird auf die Bibliothek bereits am Eingang hingewiesen.

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Rein ins das monumentale Gebäude (separater Bericht folgt), die Treppe rauf und rechts hinten stehen wir dann schon vor verschlossener Tür, die uns Dr. Dobric kurz darauf öffnet.

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Besonders seltene und wertvolle Bücher und Urkunden werden wie überall in Glaskästen präsentiert. Die Schriften stammen aus der Zeit des 16. Jahrhunderts bis 1918, dem Ende der Donaumonarchie.

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Auf alten Fotos werden Bilder vonSchiffen und Flugzeugen präsentiert. Ja, auch Flugzeuge gab es zu Beginn des Ersten Weltkrieges bereits in Pula. Diese dienten der Luftaufklärung und starteten vom Wasser aus. Der Flughafen Pula war noch nicht gebaut. Auch Unterseeboote wurden in Pula gebaut und operierten von dort aus in der Adria.

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Der darf natürlich hier nicht fehlen: Admiral Wilhelm von Tegetthoff wacht über „seine Marine“ und alles was dazugehört.

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Wer sich für die Geschichte der Donaumonarchie im 19. Jahrhundert interessiert, kommt an diesem Herrn nicht vorbei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Tegetthoff

Wer sich wiederum für die Geschichte Pulas während der österreichischen Zeit interessiert, dem darf ich dieses Buch empfehlen:

https://books.google.de/books?id=zO...EwAA#v=onepage&q=kuk marinebibliothek&f=false

Der link ist nicht schlecht, weil Auszüge als Leseprobe vorhanden sind.

Das war er auch schon, mein kleiner Ausflug in Pula abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten. Vielleicht hat es euch ja auch ein wenig gefallen, diese verstaubten Bücher zu sehen.

Jürgen
 
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