Zitat von Poncho:
Also mein Tip an Porec:
Ultimatum für eine anständige Renovierung stellen ansonsten wird der Grund von der Stadt konfisziert und neu veräussert.
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Tja, dieser Vorschlag aus der Magengrube hat nur einen Haken: In Kroatien herrscht nicht mehr der Kommunismus, sondern - wie lückenhaft auch immer noch - es ist ein Rechtsstaat. Und auf Grundlage welchen Gesetzes sollte der scheußliche Bau konfisziert werden?
Solche Spekulationen mit abbruchsreifen Altbauten gibt es in Deutschland wie in Österreich - und anderswo - genau so und die Behörden sind dagegen machtlos. Selbst wenn ein Denkmalschutz besteht kann es Jahre lang und Prozessreihen bis zum EuGH (!) - Eingriffe in verfassungsgesetzlich geschütztes Eigentum - dauern, bis "Ersatzvornahmen" - rechtlich möglich sind. "Gefahr im Verzug" würde auch nur Sicherungsmassnahmen gegen Gefährdung des Umfeldes rechtfertigen.
Das Hauptproblem bei der Revitalisierung des »Riviera« hatte ich schon hier einmal dargelegt: Es sind die die enormen Kosten der Revitalisierung bzw.Umbaues bei Erhalt des »historischen« Ensembles im Vergleich zum Return on Investment aus den späteren Nutzungsmöglichkeiten.
Das mit dem *****.Palazzo war mMn von Beginn an eine Schnapsidee weil dafür Poreč im Allgemeinen und die dortigen Verhältnisse im Besonderen einfach zu wenig Anreiz für das adäquat zahlungskräftige Publikum bieten, das sich das leisten könnte bzw. wollte. (Im vergleichbaren Grado hat es 20 Jahre und eines völligen Strukturwandels bedurft, um zur heutigen fashionablen Struktur zu kommen).
Dazu kommt noch, dass jetzt nordwestlich von Pula auf den frei werdenden Militärgeländen riesige neue Touristikanlagen mit Golfplätzen und großzügigen Marinas geplant und investiert werden, um für die zahlungskräftige Klientel attraktiv zu werden. Das entspricht den Plänen für die schrittweise Neuorientierung der istrischen Tourismuswirtschaft weg vom "Billig"-Image zum gehobenen Tourismusstandort am (sauberen!) Meer in leicht erreichbaren Entfernungen von Oberitalien, Schweiz, Süddeutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn.
Diese neuen Großinvestoren üben schon heute erheblichen Druck auf die Behörden aus, die fiskalischen und sonstigen Kontrollen der "informellen" privaten und Klein-Vermieter, die sich bisher der Meldepflichten, Besteuerung und Kommunalabgaben-Verpflichtung entzogen, zu intensivieren. Zu Deutsch: Den Wildwuchs, der nach der Unabhängigkeit entstanden ist, zu roden. Heuer hatten bereits mehr als 150 solcher "Informeller" unerwarteten Besuch von der Finanzpolizei bekommen - und nächstes Jahr werden die Netze noch enger, so wurde mir von einem Bekannten in der Regionalverwaltung erzählt.