Porec und die "Riviera"-Ruine - was nun?

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Franto

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In einer der letzten Stadtratssitzungen von Porec soll auch das Thema der Ruine des früheren Hotels "Riviera", einem Schadfleck der ganzen Riva und Altstadt, auf der Tagesordnung gestanden haben, wurde mir am Telefon erzählt. Frage an unsere immer informierten lokalen User: Wird der Kasten nun tatsächlich abgerissen oder soll ein neuer Abenteuer-Investor den Kadaver des einstigen Flaggschiffs des Parenzaner Tourismus von vor 100 Jahren revitalisieren?

Nach einem großspurig plakatierten Anlauf vor 4 Jahren, den Kasten in eine 5-Stern Herberge umzubauen, ist nur ein Torso übrig geblieben der ein Schandfleck in zentralster Lage ist. Das mit dem 5-Stern-Apparthotel dürfte schon von Beginn an eine Schnapsidee gewesen sein und den sagenhaften "Investoren" das Geld ausgegangen sein - wenn sie nicht finanziell überhaupt über die Wupper gegangen sind.
 
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Franto

Guest
Na ja, sicherlich schon seit mehr als 10 Jahren und hat schon (mehrmals?) den Eigentümer bzw. Besitzer gewechselt!

Dabei war das Hotel, bzw. die Terasse, in der Vor-Discozeit der frühen 1970-er ein beliebter Tanzboden für die einheimische Jugend auf Mädel-Aufriss wie auch für die UrlauberInnen! Die Zimmer selbst waren nach meiner Erinnerung aber Standard Anno 1920ff mit Gangtoiletten.

Mit diesem Hotel hatte in den 1910-er Jahren - zusammen mit der Schmalspurbahn aus Triest ab 1903, mit der die "Sommerfrischler" aus Wien anreisten - die touristische Erschließung von Parenzo/Porec richtig begonnen.

So toll grundsätzlich die Lage ist, gibt es allerdings für den gehobenen Tourismus ein gravierendes Problem: Wohin mit den Autos der Anreisenden? Schon jetzt würgt das Hotel Neptun an der Parkplatznot in diesem Teil der Uferpromenade. Schließlich wollen sich die Einheimischen nicht ihre Parkplätze weiter wegnehmen lassen - und wohl kaum die erwarteten Gäste eines 4- oder 5-Sternehotels ihre BMW und Mercedes irgend wo am Stadtrand den Fährnissen unbewachter Parkplätze überlassen. Davon, dass diese Klientel erst gar nicht begeistert wäre, jedes Mal einen viertelstündigen Fußmarsch absolvieren zu müssen, um an die Karre zu kommen...

Ich hatte vor zwei Jahren, nach dem Abbruch der Umbauarbeiten, eine längere Diskussion mit einem sehr kritischen älteren Parenzaner - dort schon zur Italozeit geboren - der meinte, der Kobel wäre zu vernünftigen Konditionen nicht sanierbar und sollte ersatzlos abgerissen werden.
 

Bernd T.

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Das ist aber nicht die alte Villa mit Garten/kleinem Park davor, direkt am Ufer, quasi auf der "Spitze" der Porec-Halbinsel ? roter abgeblätterter Putz ? großes Portal mit Säulen und so zum Garten hin?
Der Garten/Park liegt etwas höher, hat zum Ufer hin eine Mauer und unterhalb der Mauer geht dieser weise Uferweg lang.

Jedenfalls ist diese Villa eigentlich sehr schon und wird wohl gerade innen ausgebaut bzw. entkernt. Wenn es wirklich diese Villa ist, wäre es schade um das Haus. Wir hatten es letztes Jahr entdeckt und innerlich schon "gekauft", falls wir jemal Lotto spielen und einen 30 Miuo Jackpot knacken sollten...
 

Malin

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Das alte Hotel Riviera wurde nach meinem Wissen für etwas mehr als 3 Mio an eine Hamburger Firma verkauft, welche sie dann an einen Albaner? weiterveräußerte. Leider ist das nicht die einzige Bauruine an der Adria.

Es wäre schade, wenn das Riviera ersatzlos abgerissen würde, prägte es doch das Gesicht Porecs mit. Aber Franko hat recht mit seinen Zweifeln. Der Grund ist zu teuer, die Sanierung ist teuer und so viele Appertements kann man auch nicht in das Gebäude reinmachen. Dann bräuchte der Investor noch einen bewachten Parkplatz außerhalb, etc.
 
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Franto

Guest
@Bernd T.

Nein, das ist nicht die von Dir erwähnte alte Villa, die gerade revitalisiert wird! Sondern das ehemalige Parenzaner "Flaggschiff"-Hotel »Riviera« ist die scheußliche graue Halbruine mit den eingeschlagenen Fensterscheiben westlich an der südlichen Uferpromenade (Obala M. Tita). Da war mit großem Pomp und Trara vor etwa 5 Jahren von einer (angeblich) Hamburger Immobilienfirma mit einer Totalrestaurierung zu einem 5-Stern Apparthotel-Komplex begonnen worden - und nach einem Jahr wurden die Arbeiten eingestellt und nur mehr Fetzen von den riesigen Plaketen über das "neue Porec Palazzo Hotel" flatterten ein Jahr lang im Wind. :(

Bei allen Nachfragen bei der Parenzaner Stadtverwaltung, warum diese Baustelle nunmehr seit Jahren still steht, schütteln sich die "Zuständigen" bis zum Bürgermeister ab wie nasse Hunde. Was den nicht ganz unbegründeten Verdacht nahe legt, dass da lokale "Mächtige" aus dem Immobiliengeschäft und Regionalpolitik irgend wo und wie mit drin hängen. (Siehe auch das Abfackeln des Pkw eines umtriebigen lokalen Politikers der Mehrheitspartei IDS vorige Woche, worüber in einem anderen Thread geschrieben wird http://www.istrien.info/forum/thema11402.html).

Übrigens kommt der Chef der Regionalregierung von Istrien ("Zupan") - vergleichbar etwa einem österreichischen Landeshauptmann - auch aus Porec :p
 

Malin

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Ja Franto, die Villa kenn ich auch, schön dass sie renoviert wird.

@Bernd: Da hatten wir den selben Traum^^

Aber in der Villa wohnen, ich weiß auch nicht, die ist zu ungeschützt.

Bin gespannt was aus der Rivieraruine wird, ich denke die werden das Gerippe irgendwann abreißen, wenn nicht bald jemand gefunden wird, der sich ihrer annimmt.

Gruß Malin
 

Malin

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Ja Suzi, solche Fälle gibt es an der ganzen Adria, die ehemalige Klasse 1. Hotelanlage Haludovo auf KRK zerfällt seit 2002. Sollte wieder ein 5 Sterne Hotel werden, aber auf einmal hatte der russische Investor angeblich kein Geld mehr. Ich glaube, dass es sich hier um Spekulanten handelt, welche den Grund relativ billig erhalten haben und nun auf deftige Preissteigerungen warten. Hoffentlich sieht der kroatische Staat nicht zulange zu.
 
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Franto

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Hallo Klaus oder jemand anderer vor Ort!

In der jüngsten Ausgabe der regionalen Wochenzeitung Glas Istra scheint ein sehr bemerkenswerter Artikel über die "mafiose Abrechnung" im Zusammenhang mit den Immobiliengeschäften und dem Abfackeln des Autos des Parenzaner IDS-Stadtratsmitglies Ede Kos erschienen zu sein. Siehe auch unter www.porestina.info von heute "T-portal: Zašto naša Istra više ne blista ? "

Es würde sicherlich viele der User hier eine - zumindest sinngemäß zusammengefaßte - Übersetzung daraus interessieren. Vor allem jene, die (noch immer) einen eventuellen Kauf eines Appartements oder eines Hauses in der Gegend erwägen.

EDIT: Hatte diesen Beitrag vor dem Lesen des jüngsten Beitrags von Klaus unter http://www.istrien.info/forum/thema11402.html geschrieben. Dort sind zwischenzeitlich meine Frage schon beantwortet worden.
 
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Franto

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Während die ausgehöhlte Ruine des ehemaligen Hotels "Riviera" noch immer die Gegend verschandelt und für (auch politischen) Konflikstoff im Parenzaner Stadtparlament sorgt, schreitet ein anderer, nahe gelegener Um- bzw. Neubau an der Riva (Obala M. Tita) tatsächlich rasch fort: In der Lücke zwischen der Dependence "Parentino" und dem Hafenkapitanat wird ein Appartmenthaus hoch gezogen und auch das eher abgewohnte **-Parentino soll nach der Ankündigung renoviert und modernisiert werden. Es gehört als Dep. zum Hotel "Neptun" und damit zur "Riviera"-Holding. (Die ihrerseits aber nichts mehr mit dem alten Hotel gleichen Namens zu tun hat! Interessant ist jedoch, wie verschachtelt die verschiedenen selbständig gemachten und ausgegliederten Hotelkomplexe der "Riviera"-Holding zusammen hängen :) Am Komplex Zagreb-Pical etwa gibt es eine slowenische Beteiligung).
 
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Franto

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Hallo Freunde vor Ort in Poreč oder Vrsar!

In der neuesten Ausgabe der Regionalzeitung Glas Istre ist ein langer Artikel über die Machenschaften rund um das ehemalige Hotel »Riviera« in Poreč erschienen. Der Artikel bezieht sich u.A. auch auf Recherchen von Spiegel TV.

Könnte jemand den Inhalt zumindest kursorisch übersetzen und posten? Wäre doch für viele unserer User, besonders jene, die in Poreč und Vrsar die Urlaube verbringen, interessant.

MfG
Franto
 

Klaus

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Franto

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Danke Klaus,
das ist ja derselbe Fall mit der Volksbank Lauenburg, der hier schon einmal gepostet wurde.

Herzlich lachen musste ich bei den Berichten, wonach das Geld auch in einen "Hotelkomplex" in einer kleinen kroatischen Stadt - gemeint wohl das "Riviera" in Porec - geflossen sein sollte. Na, ja, die Nordlichter sollen einmal sich diese ausgehöhlte Ruine anschauen, ob da etwas hinein geflossen wäre :?
 

Malin

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Gut, dass sie es nicht renoviert haben, sonst wäre aus Porec vieleicht ein zweiter Kiez geworden, kürzlich kam ein Bericht über die Familie Osmani, krass was sich der deutsche Staat gefallen lässt :roll:
 
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viva

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Osmani: »Riviera« nije kupljena sumnjivim novcem

TRAGOM PISANJA NJEMAČKIH MEDIJA O VLASNICIMA NAJSTARIJEG POREČKOG HOTELA KOJE NAZIVAJU »KLANOM«
Hamburški trgovac nekretninama Bashkim Osmani preuzeo je 2004. porečku tvrtku Sinje more koju je dvije godine ranije osnovao Hauke Hillmer, poduzetnik iz istog grada, upravo za kupovinu ruiniranog hotela »Riviera« • U sudskom registru sadašnji vlasnik Sinjeg mora je Idriz Ferati, koji u Poreču ima ugostiteljski obrt
 

Poncho

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Also mein Tip an Porec:
Ultimatum für eine anständige Renovierung stellen ansonsten wird der Grund von der Stadt konfisziert und neu veräussert.

Hier handelt es sich schliesslich um 1. ein Denkmal ( wenn zur Zeit auch ausgehöhlt) und 2. schadet es dem Image der Stadt. Schliesslich ist das Gebäude auch eine Visitenkarte von der Hafenseite aus. Und zur Zeit ist die Visitenkarte ziemlich desaströs. :willnicht:
 
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Franto

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Zitat von Poncho:
Also mein Tip an Porec:
Ultimatum für eine anständige Renovierung stellen ansonsten wird der Grund von der Stadt konfisziert und neu veräussert.

. :willnicht:

Tja, dieser Vorschlag aus der Magengrube hat nur einen Haken: In Kroatien herrscht nicht mehr der Kommunismus, sondern - wie lückenhaft auch immer noch - es ist ein Rechtsstaat. Und auf Grundlage welchen Gesetzes sollte der scheußliche Bau konfisziert werden?

Solche Spekulationen mit abbruchsreifen Altbauten gibt es in Deutschland wie in Österreich - und anderswo - genau so und die Behörden sind dagegen machtlos. Selbst wenn ein Denkmalschutz besteht kann es Jahre lang und Prozessreihen bis zum EuGH (!) - Eingriffe in verfassungsgesetzlich geschütztes Eigentum - dauern, bis "Ersatzvornahmen" - rechtlich möglich sind. "Gefahr im Verzug" würde auch nur Sicherungsmassnahmen gegen Gefährdung des Umfeldes rechtfertigen.

Das Hauptproblem bei der Revitalisierung des »Riviera« hatte ich schon hier einmal dargelegt: Es sind die die enormen Kosten der Revitalisierung bzw.Umbaues bei Erhalt des »historischen« Ensembles im Vergleich zum Return on Investment aus den späteren Nutzungsmöglichkeiten.

Das mit dem *****.Palazzo war mMn von Beginn an eine Schnapsidee weil dafür Poreč im Allgemeinen und die dortigen Verhältnisse im Besonderen einfach zu wenig Anreiz für das adäquat zahlungskräftige Publikum bieten, das sich das leisten könnte bzw. wollte. (Im vergleichbaren Grado hat es 20 Jahre und eines völligen Strukturwandels bedurft, um zur heutigen fashionablen Struktur zu kommen).

Dazu kommt noch, dass jetzt nordwestlich von Pula auf den frei werdenden Militärgeländen riesige neue Touristikanlagen mit Golfplätzen und großzügigen Marinas geplant und investiert werden, um für die zahlungskräftige Klientel attraktiv zu werden. Das entspricht den Plänen für die schrittweise Neuorientierung der istrischen Tourismuswirtschaft weg vom "Billig"-Image zum gehobenen Tourismusstandort am (sauberen!) Meer in leicht erreichbaren Entfernungen von Oberitalien, Schweiz, Süddeutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn.

Diese neuen Großinvestoren üben schon heute erheblichen Druck auf die Behörden aus, die fiskalischen und sonstigen Kontrollen der "informellen" privaten und Klein-Vermieter, die sich bisher der Meldepflichten, Besteuerung und Kommunalabgaben-Verpflichtung entzogen, zu intensivieren. Zu Deutsch: Den Wildwuchs, der nach der Unabhängigkeit entstanden ist, zu roden. Heuer hatten bereits mehr als 150 solcher "Informeller" unerwarteten Besuch von der Finanzpolizei bekommen - und nächstes Jahr werden die Netze noch enger, so wurde mir von einem Bekannten in der Regionalverwaltung erzählt.
 
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