Neues 5-Sterne-Hotel

Mick

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Ich sehs differenzierter. Wer schon immer privat bei seinem Lieblingsvermieter war, wird das alles nicht stören. Wer aber weniger Geld verdient und in den letzten 20 Jahren auch mal gerne nach Porec ist, weil es eben dort auch noch Hotels gab, wo man sich als nicht ganz so gut betuchter mal einen schönen Hotelurlaub leisten konnte, hat dazu jetzt immer weniger Möglichkeiten und Auswahl. Und das ist einfach schade.

Und ich seh es auch so, dass Kroatien diese Preise (noch nicht) wert ist. Dafür muss man in vielen Einheiten vor allem noch am Servicegedanken viel mehr arbeiten und sich weiterentwickeln. Denn die Klientel, die man mit solchen Hotels anziehen will, ist ganz andere Standards gewöhnt, Die kommen vielleicht einmal, aber wenn da was in ihrem Sinne nicht passt, garantiert kein zweites Mal.

Und was die Campingplätze angeht, kann ich immer wieder nur Lanterna als mahnendes Beispiel nennen: Upgrade auf mittlerweile 4 Sterne, immer mehr Stellplätze müssen Mobilhomes weichen, die jahrelangen Stammcamper werden dadurch immer mehr "vertrieben", die Mobilhomes stehen aber im Sommer in der HS zu einem guten Drittel leer, weil eben offenbar doch nicht alle bereit sind, in der Zeit für zwei Wochen in so einem Ding 5000 bis 6000 Euro zu zahlen. Ohne die Anreise und andere Nebenkosten da schon mit drin zu haben.

Kroatien macht die selben Fehler, die Griechenland vor einigen Jahren gemacht hat. Die dachten auch, nach oben ist kein Ende, wir könne alles verlangen. Und auf einmal blieben die Gäste weg, weil Preis-Leistung nicht mehr stimmte. So langsam erholt sich der Tourismus dort, aber er ist noch lange nicht auf dem Niveau, auf dem er früher mal war, von den Gästezahlen her.
 

Julija

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In Dalmatien urlauben schon lange " Betuchte", es gibt auch schon ewig lange gute Hotels in HR. Früher haben dort die Adeligen Urlaub gemacht. Z. B. in Opatija.
Gegen ein, zwei Nobelhotels hätte ich nichts :)
Wenn es Sylvester Stallone, Armani, Eric Clapton und so weiter in HR gefällt, müssen sich Kroaten keine Sorgen machen.
Kroatien würde ich nicht als Billigurlaubsland bezeichnen.
Für mich persönlich ist HR ein besonderes Land.
Und das sage ich als gebürtige Slowenin.
Ich war schon in vielen anderen Ländern, in guten Hotels, schlechten Unterkünften, in tollen Mobilheimen usw. Kroatien bleibt für mich " mein Urlaubsland"! Teuer oder nicht teuer! Wir haben woanders schon viel mehr Geld verpulvert.
Auch Istrien hat ein Anrecht auf ein wenig Luxus.
 
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Barraquito

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Kroatien ist kein Billigland,ich muss auch öfters mal mit diesem Vorurteil kämpfen,aber auch gg Ansichten,dass Preise völlig überzogen seien.
Allerdings rede ich v Dalmatien,die genannten MH-Preise würde ich nie u nimmer bezahlen.
Hier auf Vis zZt empfinde ich alles sehr im Rahmen,seinen Preis wert - sie sollen sich nicht unter Wert verkaufen.

Wir haben auf kaum einer Reise in Dalmatien dermaßen gut gegessen wie hier,der Servicegedanke stimmt, die Freundlichkeit,das Bemühen,aber ich hab’s auch schon anders erlebt!

In einem 5 Sterne Hotel habe ich natürlich andere Erwartungen im Service, ich erwarte ich die geschliffenen Umgangsformen gelernter Hotel- u Restaurantfachleute.
 
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Marius

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Mobilehome fuer €428,- die Nacht? Und das bei einer 14-Tage-Buchung, es kostet also fuer 2-3 Naechte noch mehr?
Wo gibt‘s denn sowas, Mick? :)

Da sollte man in der Tat statt dessen ins Kempinski, ins Plaza oder ein anderes *****-Hotel ausweichen
 

Mick

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Mobilehome fuer €428,- die Nacht? Und das bei einer 14-Tage-Buchung, es kostet also fuer 2-3 Naechte noch mehr?
Wo gibt‘s denn sowas, Mick? :)

Da sollte man in der Tat statt dessen ins Kempinski, ins Plaza oder ein anderes *****-Hotel ausweichen

Sorry, hatte mich etwas vertan. Bei den 5000 Euro sind dann doch Anfahrt und Nebenkosten dabei, je nach dem, wie viel man sonst so ausgibt. Was das aber jetzt alles andere als billig macht.

Wobei 3700 Euro für zwei Wochen auch so der Hammer sind, in einem Mobilhome. Wie gesagt: Für 4000 Euro fliegen wir dieses Jahr zu Dritt zwei Wochen im August in ein Hotel auf Korfu mit Verpflegung.
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Renate S.

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5000 € für quasi Campen wäre wirklich der Hammer, da bekommst du locker was in einem sehr guten Hotel.
Und Kroatien ist immer noch billiger als Frankreich, Spanien oder Italien.
Ich vergleiche Istrien immer mit der Toskana und da vergleichen wir dann die Preise.
Hotel brauche ich Gott sei Dank nicht - ich hasse Hotels - sondern habe halt mein Zuhause.
Von guten Restaurants kann ich sagen, dass nicht nur Essen, sondern auch Service super sind
Beispiel mit Mario im Vizula - da war wirklich alles perfekt. Mir kommt es halt nicht auf Schnäppchen an, sondern auf Qualität, denn für schlechte Billigangebote ist mir mein Geld zu schade und verdiene ich es zu schwer :(. Aber das sieht glaube ich jeder etwas anders.
 
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bengelchen

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Ein Billigurlaubsland ist Kroatien schon lange nicht mehr. Billig war es seinerzeit unter Tito in Jugoslawien.
 

Renate S.

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ja aber so ein Image wegzubekommen, muss man hart arbeiten daran ;), aber das tun die Kroaten auch.
Und die Urlauber gibt es auch noch: billig und viel - wir haben so einen Bekannten, der immer Fotos von riesigen fettigen Grillplatten schickt.
 
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Luppo

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Ich bin ja auch noch so ein Tito-Kind (naja, knapp).
Steinigt mich, aber mir hat es besser gefallen als heute. Und das beziehe ich nicht nur auf die Preise.
Diese steten Improvisation, diese Herzlichkeit, diese Ehrlichkeit. Die Kneipe Jahr für Jahr ein bisschen angebaut oder erweitert. Erste Duschen am Strand. Das leckere Eis. Montag gab es Ostcola, Dienstag Ostfanta, Mittwoch gar kein Getränk, keine Supermärkte, nur Tante-Emma-Läden ohne Fremdsprachenkenntnisse. Hach....
Überall der leichte Hauch des Kommunismus, der dem Urlauber das Gefühl gab, er kommt aus einer besseren Welt.
Es war nicht billig, es war preiswert. Den Leuten hat es ein Auskommen ermöglicht, die Urlauber waren ein besonderes Gut.
Ich will dem nicht nachweinen, die Kroaten haben auch eine bessere Welt verdient.
Für mich bleibt aber Kroatien immer ein Stück Jugoslawien.
 
M

Marius

Guest
Naja, es ist ja auch bekannt, dass man mit der Zeit vieles verklaert.

Wenn ich daran denke, dass wir im Sommer von ca. 10-21 Uhr kein fließendes Wasser hatten, dass wir jedes Wochenende stundenlang, manchmal mit dampfendem Kuehler, am Loiblpass standen, dass die rasende Inflation jedes vernuenftige Wirtschaften unmoeglich machte, dass man in der Oeffentlichkeit aufpassen musste, was man sagt, dass nichts, aber auch gar nichts ohne Bakschisch erledigt werden konnte, dass es viele Standardprodukte des taeglichen Lebens gar nicht legal zu erwerben gab (z.B. Kaffee) und und und, die Liste laesst sich beliebig lange fortsetzen...

Jugoslawien toll zu finden, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Kroaten (ein paar Jugo-Nostalgiker gibt‘s natuerlich auch da, meistens Militaers und andere Beamte), deshalb wuerde ich an deiner Stelle, Luppo, das einem Kroaten gegenueber nur mit dem Zusatz „das meine ich aber nur als Tourist unter Ausklammerung der Lebenssituation der in Jugoslawien lebenden Kroaten.“

Ich verstehe dich aber, ich habe natuerlich auch schoene Erinnerungen an diese Zeit, weil wir halt Kinder waren und uns die anderen Dinge voellig egal waren. Diese schoenen Erinnerungen hatten aber nichts mit Jugoslawien an sich zu tun, das waere auch in einem Kroatien vor 30-40 Jahren gleich gewesen. :)

Insgesamt bin ich aber sehr froh, dass weder wir Kroaten noch unsere Gaeste unter den damaligen Unstaenden leiden muessen, aber das bist du bestimmt auch. :)

Und nein, das ist kein „Steinigen“, das sind nur meine Gedanken dazu, ich verstehe dich gut.
 

Luppo

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Hallo Marius,
Ich mache meine Erinnerungen nicht am Staatsnamen oder der Staatsform fest. Das Land hieß nun mal so damals.
Ich habe die Dinge aus der Brille des Urlaubers gesehen, nicht aus der des Bewohners, der mit den Unzulänglichkeiten des Alltags und den Restriktionen in einem kommunistisch ausgerichteten Land Leben musste. Die lange Zeit "glättet" natürlich auch manches nicht so positiv Erlebte (Grenzkontrollen, Inflation).
Mir geht es um das entschleunigte Urlauben ohne große kommerzielle Angebote und Ansprüche. Da war der Urlauber noch wirklich gern gesehener Gast und der Gastronom oder Dienstleister gab sein bestes.
Wir wissen beide, dass mit steigenden Ansprüchen und Erwartungen im Rahmen der Marktwirtschaft vieles auf der Strecke blieb. Nicht nur die Preise.
Ich weiß auch nicht, ob mir heute noch das karge Angebot im einzigen Kaufhaus Porecs reichen würde, oder das immer gleiche Weißbrot in der Bäckerei.
Aber damals war es ein Stück Abenteuer und diese Erinnerung zählt.
 

Julija

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