Muss man eine Insel mit Absicht kaputt machen ??

Outdoordreams

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Pag finde ich persönlich sehr schön. Ich mag gerne karge Landschaften mit markanten Felsen und Gebirge. Die bleichen Karstlandschaften sind es, die mich immer wieder nach HR führen.

Allerdings war ich bisher 2x in der Nebensaion (1x Mai, 1x September) auf Pag.
In diesen Monaten kann man es auch in Novalja gut aushalten. Der Strandabschnitt des Camping Strasko ist schön und zu diesen Zeiten nicht überfüllt. Die Insel bietet gute Möglichkeiten für Radtouren und auf Ausflügen kann man interessante Ziele erreichen.

Wenn möglich, würde ich Kroatien ab Mitte Juli bis Ende August meiden. Da herrscht schon seit Jahren Massentourismus in Form von überfüllten Stränden, lauten Partynächten, Staus auf der Küstenstrasse an den Anreisetagen am Wochenende, Parkplatzabzocke etc.

Ortschaften die wir in der Nebensaison als wunderschön empfunden haben, sind bei befreundeten Familien in der Sommerferienzeit als hektisch und überfüllt wahrgenommen worden. Eine Kolelgin berichtete mir jüngst von ihrem ersten Urlaub in Kroatien. Omis - was habe ich ihr im Vorfeld vom idyllischen Omis vorgeschwärmt als ich hörte, sie fliegt nach Omis in den Urlaub.
Im Gegensatz zu unserem Aufenthalt im Mai 2011, erlebte sie dort Touristenrummel biblischen Ausmasses: Polizei regelte den Verkehr weil sich an der Brücke die Autos und Reisebusse in beide Richtungen weit zurückstauten, laut, hektisch, Konobas am Abend völlig überfüllt, sodass kein Platz zu bekommen war. Das gleiche bei den Ausflügen: Lokale voll, Parkplätze voll, Küstenstrasse voll.
Tagsüber Strand viel zu klein für die vielen Touristen. Zudem anders als erwartet (Schönster Sandstrand war in der Hotelbeschreibung ausgelobt)
Das Hinterland Richtung Split durch die jüngsten Waldbrände verheerend verbrannt. Nichts mit schöner Vegetation.
Insgesamt für sie kein schöner Urlaub und sie wird wohl nicht mehr nach Kroatien reisen.

Uneingeschränkt kann man m.E. HR und seine vielen schönen Ziele nicht mehr empfehlen!
Seit sich die Urlauber alternative Ziele für Türkei, Aegypten und andere Krisenregionen gesucht haben, hat der "Betrieb" in Kroatien merklich so zugenommen, dass es auch im September nicht mehr so entspannt zugeht wie noch vor einigen Jahren. Und je mehr Touristen kommen, desto mehr entwickeln sich manche Orte in HR hin zu mallorca-ähnlichen Verhältnissen.
In Istrien muss man sich vielerorts auch in Vor- und Nachsaison sehr gut informierne, dass man nicht versehentlich in ein Festival gerät das partywütige Springbreaker aus ganz Europa anzieht.
Diese Festivals finden inzwischen auch ausserhalb von Istrien statt und ich bezweifel, dass das Partypublikum von Kroatien 'ablässt' und rechne eher noch damit, dass sich viele Ortschaften in HR in der Hauptsaison immer mehr in Richtung Party- und Event-Tourismus entwickeln.

Grüsse Kate
 
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claus-juergen

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hallo Kate,

danke erst mal für die Mühe, die du dir gemacht hast indem du uns deine Erfahrungen geschildert hast. Tatsächlich beobachte auch ich stellenweise eine Entwicklung hin zum Massentourismus mit all den bekannten negativen Begleiterscheinungen. Viele Ferienorte am Meer machen eine Entwicklung durch, die auch mir nicht mehr gefällt. Ich gönne jedem Einheimischen seinen Verdienst aus dem Tourismus. Es ist jedoch sicherlich auch so, daß die Mehrheit diese Entwicklung billigt oder sogar möchte.

Mehr Touristen bedeutet einfach größere Umsätze. Teilweise gibt es auch eine Entwicklung hin zu mehr Qualität. Leider bricht tatsächlich im Hochsommer stellenweise die Infrastruktur vor dem Massenansturm zusammen. Meine Tochter ist vor drei Tagen von einem längeren Urlaub in Liznjan zurückgekommen. Mittlerweile ist es laut deren Auskunft so, daß der Stau in Medulin sogar tagsüber vorhanden ist. Die Parkplätze der beiden Supermärkte Lidl und Plodine sind von früh morgens bis zum Ladenschluß gerammelt voll. Ich frage mich, wie das denn früher, also vor fünf Jahren noch ging, als die beiden Läden noch gar nicht gebaut waren? Der Ansturm der Touristen ist scheinbar in den letzten Jahren enorm gestiegen auch wenn mir bekannt ist, daß die Auslastung der Fewo auch schon mal besser war. Das liegt jedoch daran, daß einfach zu viel Wohnungen gebaut wurden und nun vielerorts ein Überangebot herrscht.

Das Thema Lärm ist leider auch etwas, das ich sehr negativ empfinde. Im Hochsommer hört man Samstags oft bis zum Morgengrauen (!) in fast ganz Liznjan die Musik der Strandbars. Ob das im Sinne der Mehrheit der Urlauber ist wage ich zu bezweifeln.

Meine bevorzugten Zeiten im Land sind nach wie vor April bis Juni und September bis Oktober.

grüsse

jürgen
 

Luppo

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Jawohl, Jürgen, da stimme ich Dir zu.
Gerade der Juni ist ein idealer Monat. Alles noch frisch und unverbraucht, das Wetter ist normalerweise bereits sommerlich, beim Wasser bedarf es noch eines beherzten Sprunges.
Teilweise sind die Parkplätze noch kostenlos. Die Unternehmer freuen sich über jeden Umsatz.
Und wenn die Autokarawanen einfallen bin ich auf dem Rückweg.
 

sven0403

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Pag finde ich persönlich sehr schön. Ich mag gerne karge Landschaften mit markanten Felsen und Gebirge. Die bleichen Karstlandschaften sind es, die mich immer wieder nach HR führen.

Allerdings war ich bisher 2x in der Nebensaion (1x Mai, 1x September) auf Pag.
In diesen Monaten kann man es auch in Novalja gut aushalten. Der Strandabschnitt des Camping Strasko ist schön und zu diesen Zeiten nicht überfüllt. Die Insel bietet gute Möglichkeiten für Radtouren und auf Ausflügen kann man interessante Ziele erreichen.

Wenn möglich, würde ich Kroatien ab Mitte Juli bis Ende August meiden. Da herrscht schon seit Jahren Massentourismus in Form von überfüllten Stränden, lauten Partynächten, Staus auf der Küstenstrasse an den Anreisetagen am Wochenende, Parkplatzabzocke etc.

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

So hat jeder seine eigene Wahrnehmung. Und ja ich glaube das dir diese karge Insel gut gefällt. Vielleicht hätte sie uns ja auch besser gefallen wenn wir bessere Erfahrungen gemacht hätten? Leider sind wir noch nicht flexibel was die Reisezeit betrifft, solange Töchterchen noch mitfahren will und die Schule besucht bleiben da nur die 6 Wochen in denen alle fahren müssen.

Ortschaften die wir in der Nebensaison als wunderschön empfunden haben, sind bei befreundeten Familien in der Sommerferienzeit als hektisch und überfüllt wahrgenommen worden. Eine Kolelgin berichtete mir jüngst von ihrem ersten Urlaub in Kroatien. Omis - was habe ich ihr im Vorfeld vom idyllischen Omis vorgeschwärmt als ich hörte, sie fliegt nach Omis in den Urlaub.
Im Gegensatz zu unserem Aufenthalt im Mai 2011, erlebte sie dort Touristenrummel biblischen Ausmasses: Polizei regelte den Verkehr weil sich an der Brücke die Autos und Reisebusse in beide Richtungen weit zurückstauten, laut, hektisch, Konobas am Abend völlig überfüllt, sodass kein Platz zu bekommen war. Das gleiche bei den Ausflügen: Lokale voll, Parkplätze voll, Küstenstrasse voll.
Tagsüber Strand viel zu klein für die vielen Touristen. Zudem anders als erwartet (Schönster Sandstrand war in der Hotelbeschreibung ausgelobt)
Das Hinterland Richtung Split durch die jüngsten Waldbrände verheerend verbrannt. Nichts mit schöner Vegetation.
Insgesamt für sie kein schöner Urlaub und sie wird wohl nicht mehr nach Kroatien reisen.

Empfehlungen sind immer so eine Sache, jeder macht Urlaub auf seine spezielle Art und Weise, jeder lernt Land und Leute völlig unterschiedlich kennen. Die Einen mögen ruhige beschauliche Orte, nette Privatunterkünfte und urige Konobas, Andere hingegen sind schon allein mit Strand und dem klaren Wasser zufrieden und wieder Andere mögen den Luxuriösen Hotelurlaub mit Frühstück am Bett.

Städte und Restaurants können schon mal überfüllt sein aber einen Strand haben wir bisher immer gefunden.

Mein Urlaub kann nie der Urlaub eines Anderen sein, wir sollen auch gerade Empfehlungen geben und wissen nicht so Recht, wie wir das am besten verpacken. Denn am Ende heißt es dann IHR habt uns das ja empfohlen.

Nach den Erfahrungen in diesem Jahr merken wir aber auch das Kroatien sich wandelt, die Touristenzahlen steigen, es wird also enger, lauter, hektischer. Das merkt man nun schon auf der Anfahrt selbst abseits des Samstages waren die Autobahnen voller als sonst. Dazu kommen die üblichen kleinen Defizite, die mir Kroatien bisher so liebenswert gemacht haben, man ist hier eben nicht perfekt und das auf eine nette und freundliche Art. Es wäre schade wenn das bald auf der Strecke bleibt.
 
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