Lockruf des Südens

claus-juergen

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Mich wundert auch, dass es sowas wie einen Leuchtturmwaerter ueberhaupt noch gibt, so ein Leuchtturm braucht ja heutzutage sowas nicht mehr. :)

hallo Marius,

klar braucht es den auch heute bei aller Technik noch. Die Fenster müssen regelmäßig geputzt werden und dazu gibt immer wieder mal das Leuchtmittel den Geist auf. Stell dir vor, der Leuchtturm leuchtet ein paar Tage nicht weil das Ding einsam auf einer Insel steht und niemand aus Witterungsgründen hinfahren kann um die Reparatur durchzuführen.

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
Du meinst in jedem Leuchtturm sitzt einer? Na ganz sicher nicht. Die werden doch von einer zentralen Leitstelle gesteuert und gewartet. Servicearbeiten werden von einer dafuer beauftragten Firma geleistet, die selbstverstaendlich gleich eine Reihe von Leuchtfeuern zu warten hat.
Nicht einmal ein so wichtiger Leuchtturm wie Porer vor Medulin ist bewohnt.

Aber jetzt warten wir lieber wieder auf Heikos naechsten Urlaubstag. :)
 
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claus-juergen

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Nein Marius, nicht in jedem Leuchtturm wohnt ein Leuchtturmwärter. Die Kriterien, welche nach wie vor besetzt sind und welche nicht dauerhaft, kenne ich nicht.

Porer ist im Übrigen schon bewohnt, und zwar im Sommer von Urlaubern weil du dort zwei Ferienwohnungen mieten kannst. Der Leuchtturmwärter hat den Namen Ivo und wohnt auch auf der Miniinsel im Turm.

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
Also wenn dort ein Ivo wohnt, dann schwimmt er wohl immer dorthin, weil ein Boot ist dort fast nie. :)

Urlauber sind keine Leuchtturmwaerter und auch keine Inselbewohner ;-)

Die Apartments sind uebrigens erstaunlich guenstig hab ich grad gesehen, zwischen 500 und 900 Euro die Woche, je nach Saison.
 

claus-juergen

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Mein lieber Marius,

du bekommst eine pn, weil der Strang von Heiko nicht durch den Leuchtturm von Porer verwässert werden soll. Du kannst mir übrigens schon glauben, wenn ich hier was poste. Scheibe ich nichts dazu, weis ich auch nichts. ;)

grüsse

jürgen
 

Heiko705

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Kapitel 14:

10. Tag – Auf zur Inselmitte
Montag, der 10.09.2018:

Heute blieb ich erst einmal lange liegen, badete und frühstückte ganz gemächlich. Was war es schön hier in Lumbarda! Mit der Hilfe der Einwohner suchte ich noch zwei in den Gassen gut versteckte Kirchen im westlichen Teil des Ortes auf, die mir bis dahin entgangen waren. Doch eine davon war mir beim Fahren durch den Ort von Weitem aufgefallen. In einer Werkstatt bat ich um Hilfe. Eine Australierin, die jedoch regelmäßig im Sommer in Lumbarda weilt, ging sogar ein Stück des Weges mit mir. Schön, wenn man so freundlich unterstützt wird.

Für heute hatte ich eine kleine Wanderung geplant. Von Brdo, einem Ortsteil Žrnovos, sollte es in das Naturschutzgebiet Kočje mit Dolomitenfelsen aus der Kreidezeit gehen. Ebenso gibt es dort die immer wasserführende Mulde Vilin. Also machte ich mich auf nach Brdo und begann mit einem kleinen Streifzug durch den kleinen Ort. Einige Anwohner waren vor ihren alten Häusern in den Gärten am Arbeiten. Das Auto ließ ich unter einem Baum stehen, schnallte mir den Rucksack auf und marschierte zum Naturschutzgebiet. An einer Linkskurve ging auch ein kleinerer Weg geradeaus. Hier wies kein Schild in die richtige Richtung. Ich folgte dem größeren Weg nach links, was sich als richtig erwies. Dann passierte ich die letzten Grundstücke. Der Weg ist auf der linken Seite mit Steinmauern gesäumt. Rechts blickte ich auf den Pelješki-Kanal und die darüber liegenden Berge des mächtigen Sv. Ilija-Massivs.

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Morgens in Brdo

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Wohnhäuser in Brdo

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Wegweiser zum Naturschutzgebiet Kočje

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Die Wanderung beginnt...

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Blick zum Pelješki-Kanal

Dieser kleine Marsch war gefühlt die erste Wanderung des Urlaubs. Ich war gut gelaunt und strahlte mit der Sonne um die Wette. Zum ersten Mal war ich auf Korčula mitten in der Natur, und das ist für mich immer etwas Besonderes. Vor mir erschien das Schild des Naturschutzgebiets und wies darauf hin, dass der Weg nach links zu den Dolomitenfelsen abzweigen würde. Der Weg wurde zum schmalen Pfad. Es wurde steiniger. Und dann sah ich die ersten Felsen. Ich muss sagen, sie waren höher als ich dachte. Als ich um die erste Felswand herum war, entdeckte ich auf der Rückseite ein kleines Becken, in dem Wasser stand. Das war die Mulde Vilin, die ich also bereits gefunden hatte. Das Wasser sah relativ sauber aus, doch davon getrunken hätte ich nur im Notfall. Das ganze Ausmaß eines wahren Felsenlabyrinths zeigte sich danach erst - riesige Felsen, viele Pfade, sehenswerte Hohlräume zwischen den Felsblöcken, schmale Durchlässe zwischen hohen Wänden, durch die sich das Sonnenlicht zwängte. Die Dolomitenfelsen sind weitaus spektakulärer, als ich es für möglich gehalten hätte, doch um hier herumspazieren zu können, sind gute Wanderschuhe auf jeden Fall Pflicht. Manche der Pfade führen sogar über einige der Felsen. Man kann sich hier hinten sehr gut verlaufen. An manchen Punkten, an denen der Weg sich gabelte, ließ ich meinen Rucksack liegen, da ich sowieso vorhatte, den anderen Weg ebenfalls zu gehen und auf diese Weise nicht dauernd den Ballast mit mir rumschleppen musste. Doch ich musste mich wirklich anstrengen, um dann den Rucksack immer wiederzufinden. Und ich trank, trank, trank. Gut, dass ich genug Mineralwasser dabei hatte.

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Bei den Dolomitenfelsen angekommen

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Mulde Vilin

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Herrlicher Wald

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Beeindruckende Größe

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Hoch hinaus

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Das Gebiet war beeindruckender, als ich dachte

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Wundersame Löcher

Im Anschluss versuchte ich noch, den „Märchenwald“ Vilino Korito mit knorrigen Steineichen und zwei Quellen zu finden, doch bleibt dieser wohl für immer vor meinen Augen verborgen. Gut, schließlich ist es ein Märchenwald. Er wird sich versteckt oder mich durch eine Illusion abgelenkt haben. Der Weg, der der richtige hätte sein sollen, führte lediglich auf eine Wiese mit Trockensteinmauern und Schafen. Doch das Hauptziel hatte ich ja bereits erreicht. Nach ca. 2 Stunden erreichte ich wieder mein Auto in Brdo.

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Auf dem Rückweg

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Wunderbarer Morgen

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Kapelle in Brdo

Es war Mittag. Jetzt hatte ich mir eine Abkühlung verdient und fuhr zurück nach Lumbarda. Irgendwie verspürte ich plötzlich die Lust auf ein Eis, was bei mir eher selten vorkommt. Damit man das nicht falsch versteht: Ich esse gern Eis. Doch kommt es dazu eher selten, da ich dann meist doch etwas Anderes vorziehe. Vor dem Hauptplatz in Lumbarda ist eine Eisdiele. Jedenfalls hängt ein Bild mit einem großen Eis an der Wand. Ich fragte nach, doch was war hier los? Eis bekäme man erst am Nachmittag. Häh, wie bitte? Dann fragte ich an der Marina in einem Café. Ich hatte es mir nun in den Kopf gesetzt. Und zwar nicht ein einfaches Eis, nein, ein richtiger Eisbecher sollte her. Das Schild mit dem Hinweis „Sladoled“ war nicht zu übersehen. Nein, Eis hätten sie hier nicht. Es war kaum zu glauben. Nach 50 weiteren Metern kam noch eine weitere Eisdiele. Hier lagen kleine Karten mit Eisbechern auf den Tischen. Ängstlich fragte ich den Herrn hinter dem Tresen, ob sie denn Eisbecher hätten. Er nickte. Puh. Endlich eine Eisdiele, die auch Eis hatte. Ich bestellte einen Früchtebecher für nur 40 Kuna. Klasse. Hier würde ich später noch mal hinkommen, nahm ich mir vor. Wenigstens eine Eisdiele, auf die auch Verlass war.

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Endlich ein Eisbecher

So, nun folgte der 2. Teil der Abkühlung. Es ging zum Sandstrand Bilin Žal. Ähnlich wie der auf der anderen Inselseite gegenüberliegende Sandstrand Vela Pržina ist der Bilin Žal ein langer, leicht gebogener, gut besuchter Strand. Ein schöner Platz zum Entspannen. Viele junge Damen sonnten sich auf Liegestühlen. An der Strandbar, die „Konoba Bilin Žal“ heißt, hatte ich gesehen, wie ein Junge doch tatsächlich Girice aß, oder wie man hier sagte: Mala Riba. Sie ließen mich nicht los. Also sprang ich ins Wasser, schwamm eine Runde und bestellte mir als kleinen Mittagssnack eine Portion dieser kleinen Fischchen zusammen mit Brot und einem Bier. Herrlich. Welch ein Genuss. Währenddessen versuchte ich, meinen Rucksack und meine Decke im Blick zu behalten, die ich ein Stück weit entfernt am Strand zurückgelassen hatte. Zufrieden ließ ich mich anschließend auf die Decke fallen und ruhte mich aus. Der Strand Bilin Žal ist durchaus schön und zusammen mit der kleinen Konoba, die sogar Girice anbieten ein echter Tipp, und ich schwamm auch noch eine weitere Runde, doch würde ich dennoch den Vela Pržina vorziehen, wenn ich mich für einen der beiden entscheiden müsste.

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Konoba Bilin Žal

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Sandstrand Bilin Žal

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Am Strand

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Girice

Bereit zu neuen Taten fuhr ich zurück zur Inselmitte nach Čara. Der Ort ist vor allem bekannt für seine Weinherstellung. Unterhalb des Dorfs sieht man ein großes Firmengebäude. Hierher kommt also der Pošip Čara! Auch wenn man nach Zavalatica möchte, muss man hier durch. Das sollte auf mich ja später auch zutreffen, aber erst später. Am Dorfplatz herrschte reges Treiben. Hier befinden sich die Post, ein Kiosk und die wichtigste Kirche Sv. Petar. Auffallend ist neben der großen, alten Zypresse am Vorplatz, dass der Uhrturm freistehend, also nicht mit der Kirche verbunden ist. Čara bietet ein paar hübsche, kleine Gassen. Hier befinde ich mich ja stets in meinem Element. Der älteste Teil des Ortes befindet sich oberhalb der Kirche. Auch ein hübsches Kastell aus dem 17. Jahrhundert schaut hier auf den Ort hinab. Verlässt man den Ort Richtung Zavalatica, begegnet man noch der Madonna von Čara – Feld – Kirche. Besonders ist hier, dass bereits vor der Kirche Holzbänke zum Sitzen, Knien und Beten sind. Sowas kennt man normalerweise nur von innerhalb der Kirchen. Ob das so gut ist, dass die Bänke stets Wind und Wetter ausgesetzt sind? Über was ich mir alles Gedanken mache! Insgesamt war ich vom „großen Weinort Čara“ etwas enttäuscht. So groß ist es dann gar nicht. Ich weiß auch nicht, was ich für Vorstellungen hatte. Sieht man es objektiv, ist das Dorf wahrscheinlich gar nicht so übel.

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Kirche Sv. Petar

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Freistehender Uhrturm

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Die Gassen in Čara

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Alte Steinhäuser

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Kastell aus dem 17. Jahrhundert

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Madonna von Čara – Feld – Kirche

Zavalatica ist schön, sehr schön. Es muss gegen halb fünf Uhr nachmittags gewesen sein, als ich hier eintraf. Ein richtig, hübscher, kleiner Küstenort. Vielleicht ähnlich wie Brna. In der Mitte des kleinen Hafens steht eine markante Palme. Der Dorfplatz ist mal richtig, richtig klein. Einige Kinder fuhren mit ihren Fahrrädern auf und ab. Hier befindet sich das Kastell Kanavelić, ein klassisches Steinhaus eines der wichtigsten kroatischen Dichter. Doch bleiben wir ehrlich. Ich fand es nicht. Nun, man kann nicht alles haben. Und immer und immer wieder einen Einheimischen um Hilfe fragen mag man auch nicht. Doch macht auch nichts. Die idyllische Atmosphäre des kleinen Ortes, der sich zu beiden Seiten der kleinen, runden Bucht erstreckt, spürte ich trotzdem. Am Ende des Ortes ragt noch eine lange Mole in die Bucht hinein, die ich selbstverständlich ablief. Manche Stellen der Bucht sind lediglich über rauhe Felsen und eher privat erscheinende, kleine Betonplateaus erreichbar. An der Mole musste ich über einen kleinen Jungen schmunzeln, der laufend eine leere Plastikflasche gegen die Mauer bolzte oder warf. Dann fand er immer wieder einen Grund, sich schreiend kopfüber in das Wasser zu stürzen, um wieder an Land zu klettern und das Ganze wiederholte. So sind Kinder eben. Aber ob ich wirklich auch so war? Hinter der Mole ragten ebenfalls Felsen in die Bucht, auf denen man sich während eines sonnigen Nachmittags herrlich sonnen könnte. Zavalatica bleibt bei mir in schöner Erinnerung.

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Zavalatica

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Der kleine Hafen

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Hier findet man noch etwas Ruhe

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Ferienhäuser

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Blick vom Hafeninneren

Nun freute ich mich auf Pupnat. Erinnert der Name des Ortes auch an eher unschöne Flatulenzerscheinungen, ist der Ort dafür umso schöner. Pupnat ist der höchstgelegenste Ort der Insel, und man fährt oft daran vorbei, wenn man von Korčula ins Inselinnere möchte. Ich parkte inmitten des Dorfs, das durch sehr viele alte und auch verfallene Häuser besticht. Hier spürt man definitiv noch das alte Leben. Im Studenac-Lebensmittelgeschäft kaufte ich mir etwas zu trinken und noch ein paar Kleinigkeiten. Und ich tat mich mit der Verständigung etwas schwer, da man hier weder Englisch noch Deutsch sprach. Der Laden hatte zwei ältere Angestellte und eine junge, hübsche Dame um die 30 mit braunem, glattem Haar. Mit ihr hatte ich es etwas leichter. Sie war sehr nett, lächelte außerordentlich liebenswürdig und gab mir, was ich wollte. Eine Hübsche.

Ich gab mir Mühe, alle Gassen zu durchwandern, um mir ein authentisches Bild des Ortes zu machen. Gerade im oberen Bereich stehen etliche Häuser, in denen niemand mehr wohnen kann. Denkt man! Ein Haus fiel mir besonders auf. Das Fenster war kaputt, und die „Haustür“ bestand eigentlich nur noch aus einem bisschen Innenfutter, welches mit einer Plane überzogen war. Aber! Ein Wäscheständer mit Kleidung stand vor dem Fenster. Hier wohnte jemand. Es ist kaum zu fassen, unter welchen Umständen manche Einheimische leben. Andere alte Gebäude werden langsam durch die Natur zurückerobert, und das Grün wuchert aus den alten Fensterlöchern. In einem anderen Haus war in der unteren Etage alles zerbrochen. Nur noch loser Bretter und Unrat waren darin zu sehen. Total zerfallen. Vor der oberen Etage thronte aber eine Satelliten-Antenne. Das Fenster war geöffnet und zwei Pflanzen standen auf dem Fensterbrett. Auch hier wohnte jemand trotz des desaströsen Zustands der unteren Etage. Manche der zahlreichen Steinhäuser sind in einem recht guten Zustand und haben bunte Türen. Die stattliche Pfarrkirche der Schneemadonna steht an einem zentralen Platz inmitten des Dorfs. Vor der Kirche befindet sich ein alter Mühlstein.

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Der Ort hat noch viele alte Gebäude

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Die alten Häuser in Pupnat

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Impression aus Pupnat

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Pfarrkirche der Schneemadonna

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Hinter der Kirche

Plötzlich folgte mir ein hellbrauner Hund. Zuerst saß er mitten in einer Gasse, und ich war mir nicht sicher, ob er mich ohne Weiteres vorbei lassen würde. Ich tat ganz desinteressiert und schaute in eine andere Richtung, so als nahm ich ihn gar nicht war. Das funktionierte, aber kam er dann hinter mir her. Doch war er offenbar von liebem Gemüt und recht zutraulich. Wohin ich auch ging, plötzlich hatte ich einen Hund. Wechselte ich die Richtung, wollte auch er plötzlich in diese. Manche, die uns so sahen, mochten gedacht haben, er gehöre zu mir, was er irgendwie auch tat. An der Post befindet sich ein alter Brunnen. Hier wälzte er sich schließlich im Gras und schien mit einigen Bienen zu kämpfen. Diese Gelegenheit nutzte ich und schlich mich langsam davon, ich fieser Typ. Ich kam schlussendlich zu dem Fazit, dass mir Pupnat außerordentlich gut gefiel.

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Inmitten des Ortes

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Mein Begleiter

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Am Dorfbrunnen

Als das Tageslicht sich langsam zurückzog und ängstlich der Dämmerung wich, begab ich mich in die relativ bekannte Konoba Mate, wo ich einen Tisch bestellt hatte. Ich bekam eine Platte mit Ziegenkäse und Honig als Vorspeise und anschließend eine Schale mit Lammfleisch, Kartoffeln und Erbsen. Die Vorspeise war lecker; das Lamm war so lala.

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Lamm-Schale

Bevor ich mich auf meine Terrasse in Lumbarda zurückzog, tätigte ich einen Großeinkauf im Tommy-Markt über der Marina in Korčula und kam mit vier großen Tüten zurück zu meinem Auto. Wenn man hier im Wert eines gewissen Betrages eingekauft hatte, musste man für das Parken im Parkhaus nichts zahlen. Diesen Betrag hatte ich natürlich locker übertroffen.

(Besuchte Orte: Brdo, Čara, Zavalatica, Pupnat)
 

schneckerico

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Nun bin ich doch noch zu einem weiteren Kapitel heute Abend gekommen:) hatte schon ganz gespannt gewartet.
Wieder ganz tolle Bilder Heiko, vielen Dank.

Dalmatien ist wirklich sehr reizvoll. Das muss ich zugeben, auch wenn mein Herz in Istrien schlägt :p;)
 
E

ELMA

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HEIKO!!
Ich kann im Moment nur den "Gefällt mir Button" drücken !
Am liebsten würde ich ihn dick und rot markieren.
:zustimm::zustimm::zustimm:
Ich komme mit dem Lesen und Bilderanschauen nicht nach!!
Großartig ! Deine Bilder, wie Du erzählst ...und das dort, wo ich alles kenne ( und liebe)
Die Weihnachtsfeiertage mit allem Drum und Dran sind jetzt vorbei ("schnauf" ) - ich werde mir für Deinen Bericht nochmal ganz viel Zeit nehmen und jedes Bild riesengroß auf dem PC genießen !!!

Liebe Grüße,
Elke
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

wo du dich überall rumtreibst? Als Freund von Bergen und Einsamkeit hätte es mir sicherlich bei den Dolomitenfelsen auch gefallen.

Was die Girice anbelangt, gibt es die leider heutzutage kaum mehr im Angebot. Scheinbar ist daran zu wenig verdient. Eigentlich Schade!

Mir fällt auf, daß außer am Strand kaum Menschen zu sehen sind. Hattest du den Eindruck, daß die Saison auf der Insel schon vorbei war oder täusche ich mich?

grüsse

jürgen
 
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Heiko705

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Heiko705

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Kapitel 15:

11. Tag – Sonnenuntergang in Vela Luka
Dienstag, der 11.09.2018:

Heute war Vela Luka – Tag. Also machte ich mich wieder auf den Weg in den Inselwesten, und nach 45 Minuten ist man in Vela Luka. Die Italiener nannten den ca. 4.000 Einwohner zählenden Ort Vallegrande. Nach Korčula ist er selbstverständlich der zweitgrößte Ort auf der Insel und liegt auf Höhe des Meeresspiegels. Nachdem ich zwei Tage zuvor bereits einen ersten Eindruck gewinnen konnte, kam ich nun wieder in den Hafen. Da ich systematisch vorgehen und die Erkundung hinten am Anleger der Fähre nach Lastovo starten wollte, stellte ich mich nicht weit davon auf einen Parkplatz. Hier habe ich das System jedoch einfach nicht verstanden. Bin wohl einfach zu blöd. Ich fragte zwei verschiedene Passanten, ob sie mir mit dem Parkautomaten weiterhelfen konnten, doch auch sie mussten passen. Ich lief zur Tankstelle und bat die Tankwärtin um Hilfe. Sie lächelte freundlich und schien drauf und dran mitzukommen. Sie fragte mich, wie lange ich denn hier bleiben wollte. Ich erzählte ihr von meinem Plan, den ganzen Tag hier zu verweilen. Daraufhin fragte sie, warum ich dann nicht hinten am Fährhafen parken würde, dort müsse man nichts bezahlen. Ich konnte es kaum glauben. Das wusste ich nicht. Natürlich folgte ich ihrem Rat und bedankte mich.

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An der Tankstelle

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Crkva Gospe od Zdravlja

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Marsch zum Zentrum

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In den Gassen Vela Lukas

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Platzsparendes Parken

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An der beeindruckenden Promenade

Unweit der Fähranlegestelle beginnt die 1,5 km lange Promenade, die sich komplett um die große Bucht zieht und im Buchtnorden eher zur Amüsiermeile wird. Ich startete meinen Rundgang an der Crkva Gospe od Zdravlja im Süden der Bucht. Sie ist recht großen Ausmaßes und nicht zu verfehlen. An der Tankstelle befindet sich ein kleiner Palmenpark, an dessen Seite ich schnell das Schild fand, was auf die Boote nach Proizd hinweist. Um 10.30 Uhr wollte ich mich hier wieder einfinden, damit ich mich zum Baden auf die Insel bringen lassen konnte. Ich hatte also erst einmal noch 3 Stunden Zeit. Mann, was war es schön hier! Ich genoss die frühen Morgenstunden. Das Leben in der Stadt erwachte, die Menschen schlenderten mit ihren Zeitungen in der Hand an der Promenade entlang oder kauften sich Obst und Gemüse an einem kleinen Markt. Inmitten des Hafens – an einem weiteren kleinen Park – begab ich mich an der langen Hauptstraße entlang, die aus Vela Luka hinausführt, denn hier oben steht die kleine Kapelle Gospe od Milosti. Viele kleine Gassen und alte Steinhäuser komplettieren den Innenteil Vela Lukas. Villen zieren den Hafen. Ein riesiges Gebäude mit grünen Fensterläden macht den interessierten Besucher auf sich aufmerksam. Ein Einheimischer erzählte mir, dass sich heute eine Schule darin befindet. Im Mittelpunkt bestaunte ich die große Kirche Sv. Josipa mit freistehendem Glockenturm.

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Der kleine Markt nahe der Tankstelle

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Kapelle Gospe od Milosti

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Die Schule am Hafen

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Sagenhafte Atmosphäre

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Kirche Sv. Josipa mit freistehendem Glockenturm

Ich hatte auf mein Frühstück bislang verzichtet. Um jedoch meinen leeren Magen zu besänftigen, nahm ich an der Promenade Platz und genoss einen Kaffee nebst einem englischen Frühstück mit Würstchen, Bohnen, Pilzen, Eiern mit Speck und Tomaten. Das tat mir gut. Der Hafen ist so weitläufig, dass sogar Boote auf die andere Seite fahren, um es dem Urlauber zu erleichtern. Ich erwanderte die Bucht bis zu deren nördlichem Ende. Nordwestlich der Stadt liegen in der Bucht Gradina die vorgelagerten Inselchen Sv. Ivan und Gubeša, doch das war natürlich viel zu weit für mich. Dann drehte ich um und wollte mir die große Werft Greben ganz im Süden anschauen, doch man kommt nicht wirklich nah ran. Als ich nahe an der Absperrung war, erntete ich bereits einige schiefe Blicke naher Arbeiter auf einem Boot. Vor der Werft warf ich einen Blick auf das kleine Gebäude der European Coastal Airlines. Alles sah so aus, als würde das Personal umgehend eintreffen und die Türe öffnen. Telefone und Papiere lagen darin noch immer bereit, doch weiß man ja leider, dass der Betrieb eingestellt werden musste. Vela Luka war herrlich, doch zum Baden wollte ich es nun zuerst einmal verlassen.

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Englisches Frühstück

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Der Hafen

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Werft Greben

So. 10.30 Uhr. Jetzt war es Zeit. Das Boot füllte sich, und auch ich stieg hinzu. Dann starteten wir. Vorbei an der Insel Ošjak ging es hinaus. Die Insel Proizd ist der äußerste Fleck Land im Westen Korčulas. Am Bootsanleger befindet sich eine kleine Konoba, doch mein Weg führte mich schnurstracks durch den Wald an den Strand Veli Bili Bok. Ich war sprachlos. Welch herrliche Bucht tat sich vor meinem Auge auf! Schroffe Felsen, aber auch ein Strand mit genügend Liegefläche im Kies. Ein Boot lag hier. Jugendliche hörten auf ihrem mitgebrachten Ghetto-Blaster irgend so einen Dance Floor, aber das Ganze war sogar eine recht nette Untermalung, um zu schwimmen und sich in der Sonne auszustrecken. Der Strand ist klasse! Das Wasser war unglaublich klar.

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Los geht's!

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Die Pfade auf Proizd

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Veli Bili Bok

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Ein herrliches Fleckchen

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Strandidylle

Nacht einer längeren Zeit raffte ich mich auf und zog weiter zum Strand Srednji Bili Bok. Bot der vorhergehende Strand noch genügend Kiesfläche, so war das hier gänzlich anders. Hier findet sich nur karger Fels, der schräg in das Wasser abfällt. Aber gerade dies war etwas Besonderes. Ich kletterte ganz nach vorn auf eine glatte Felsplatte und genoss Sonne, Wind und Meeresrauschen. Der stärker werdende Wind umspielte meinen völlig entspannten Körper. Die Wellen klatschten auf den Fels und kamen immer näher. So nah, dass meine Decke irgendwann nass wurde und ich sie ein paar Meter weiter ziehen musste.

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Im Wald auf Proizd

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Srednji Bili Bok

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Endlose Weiten

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Mein Plateau

Diese beiden Strände auf Proizd sind uneingeschränkt empfehlenswert. Die Insel ist ein Badeparadies, und so kommt es nicht von ungefähr, dass ich den Aufenthalt deutlich stärker genoss als erwartet. Ganz im Westen findet sich noch der FKK-Strand Donji Bili Bok, ganz im Osten der Strand Batalo, doch hatte ich mich im Voraus auf meine Beiden festgelegt. Die Rückfahrt war für 16.00 Uhr geplant, doch als Wind und Wellen noch etwas wütender wurden, begann ich mir Gedanken zu machen. Die von der Bootsfahrt bekannten Gesichter wurden langsam rarer. Ich mein‘, nicht, dass man sich am Ende für eine vorgezogene Rückfahrt entschied, da die Wetterverhältnisse auf See es immer schwerer machten und man letzten Endes noch ohne mich fuhr. Man weiß ja nie. Am Ende hilft es einem wenig, mit dem Geschehenen zu hadern und zu sagen: Das können sie doch nicht machen. Im Laufe des Lebens hat man schon Einiges erlebt, was die betreffenden Personen eigentlich nicht machen konnten und dennoch getan haben. Sicher ist sicher. Ich begab mich langsam auf den Rückweg. Zurück an der Konoba erwies sich meine Sorge als unbegründet, und so nutzte ich die verbliebene Zeit für einen Snack aus Bier, Ćevapčići und Pommes, was ja einmal im Urlaub auch mal sein muss, oder?

Zurück in Vela Luka machte ich mich auf den Weg in die Hügel im Norden der Stadt. Hier befindet sich die Vela Špilja. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf den Küstenort. Die Höhle selbst hat mir recht gut gefallen. Am Eingang sitzt eine nette Dame, die mir den geringen Eintritt abknöpfte, und von da an schaute ich mich auf eigene Faust in der recht großen Höhle um. In der Höhlendecke klafft ein großes Loch. Hier scheint ein Teil der Decke irgendwann eingestürzt zu sein. Einige Tafeln versorgen den Besucher mit Informationen. Im unteren Höhlenteil befindet sich ein abgesperrter Bereich, in welchem noch immer geforscht wird. Der Boden wurde scheinbar noch nicht erreicht.

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Blick von der Vela Špilja auf Vela Luka

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Der Eingang

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Das Loch in der Decke

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Im Innern

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Die Höhle

In 15.500 bis 17.000 Jahre alten Schichten fand man Keramikfiguren, die größtenteils Tiere darstellen. Der rohe Lehm wurde wohl über dem Feuer gebacken. Diese Lehmobjekte scheinen ca. 10.000 Jahre älter zu sein als vergleichbare Funde im Rest Europas. Zum Ende der letzten Eiszeit vor 18.000 Jahren waren die größten Teile Europas mit Eis bedeckt. Der Meeresspiegel war ungefähr 100 Meter tiefer, so dass die Nordadria eine Ebene war. Korčula war ein Berg, an dessen Vorgebirge die Neretva floss. Das Klima war vergleichbar mit dem heutigen Klima in Skandinavien. Zu dieser Zeit wurde die Vela Špilja vielfach von Hirsch-, Wild- und Wildpferdjägern aufgesucht. Aus der frühen Eiszeit fand man zahlreiche Feuerstein- und Knochenwerkzeuge. Vor ca. 12.000 Jahren erwärmte sich das Klima und Korčula wurde zur Insel. In der Nähe der Vela Špilja begann man nun zu fischen. Die Höhle gibt einen guten Einblick in die Kultur dieser Zeit. Vor 8.000 Jahren begann sich der Mensch eher der Landwirtschaft hinzuwenden. Zu dieser Zeit ernährten sich die Höhlenbesucher vielfach von Schaf- und Ziegenfleisch. Dies war der Start in die moderne Gesellschaft. Die Höhle lässt den Wissenschaftlern den kulturellen Wandel im Laufe der Zeit sehr gut nachvollziehen und lag wohl an einer wichtigen vorgeschichtlichen Handelsroute.

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Vela Špilja

Im Jahre 1985 fand man zwei weibliche Skelette, was in Vela Luka großen Enthusiasmus auslöste. Die Frauen waren bei ihrem Tod ca. 18 und 35 Jahre alt. Die ältesten Funde der Höhle reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Man sieht also, dass die Vela Špilja durchaus etwas Besonderes ist und den Menschen schon seit jeher als Unterschlupf diente.

Im Anschluss besuchte ich den Hügel auf der anderen Seite Vela Lukas im Süden. Die Straße auf den 376 Meter hohen Berg Hum ist recht abenteuerlich, doch wenn man an manchen Stellen die Schlaglöcher vorsichtig umfährt, geht es einigermaßen. Mittlerweile war es gegen 18.00 Uhr. Ein Kleinwagen stand auf dem Parkplatz der Festung. Im Turm über der Festung saß ein Mann. Als ich die Treppen hinaufgestiegen war, hatte er sich ins Innere des Turms zurückgezogen. Er schien nicht unbedingt mit mir in Kontakt treten zu wollen. Ich schätzte, dass er mit meteorologischen Beobachtungen beschäftigt war. Auch von hier hat man eine sagenhafte Aussicht auf Vela Luka. Einige junge Damen kamen mit zwei PKW’s, um ebenfalls den Blick zu genießen.

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Der Turm

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Die Festung

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In der Festung

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Vielleicht nicht unbedingt eine Schönheit...

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...macht sie den Vela Luka - Besuch aber erst komplett

Die Forteca ist eine österreich-ungarische Festung aus dem 19. Jahrhundert. Bevor ich mich zum Sonnenuntergang wieder auf den Turm begab, inspizierte ich die Festung. Die Schlacht um Vis im Jahre 1866 machte die permanente Beobachtung der Kanäle zwischen Korčula, Lastovo und Vis erforderlich. Die Festung wurde an der Stelle einer prähistorischen Feste erbaut, deren Steine teilweise noch immer sichtbar sein sollen. Die Festung wurde 1912 bewaffnet und nach dem ersten Weltkrieg wieder entwaffnet. Sie ist nicht unbedingt eine Augenweide, doch gehört meines Erachtens zu einem Besuch Vela Lukas durchaus dazu – nicht zuletzt wegen der Aussicht. Dann schnappte ich mir das zu diesem Zwecke mitgebrachte Bier und genoss den Untergang der Sonne zwischen Vis und Biševo.

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Der Sonnenuntergang

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Gleich isse weg!

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Blick von der Festung auf Vela Luka

Zum Abschluss des Tages zog ich mich wieder nach Korčula zurück. Leider musste ich sehen, dass zwischen Korčula und Lumbarda ein Motorradfahrer im Graben lag, daneben die demolierte Maschine. Es sah recht ernst um den Fahrer aus, schien er doch bereits etliche Minuten dort zu liegen, doch die Polizei war bereits vor Ort. Die Kurve war nicht besonders eng, weshalb die Ursache woanders gelegen haben musste. Die Sache schockierte mich ein wenig, doch wollte ich noch das Abendessen zu mir nehmen.

In der Konoba Maslina setzte ich mich an einen Tisch. Auf Kosten des Hauses gab es eine kleine Vorspeise, die Thunfischpaste. Heute bestellte ich mir etwas Wein und Pašticada mit Gnocchi. Ich mag dieses Rindfleisch und bin ja auch gewohnt, dass es geschmacklich oftmals etwas bitterer daherkommt, ähnlich unserem deutschen Sauerbraten, doch heute war ich nicht sonderlich begeistert. Das Fleisch war noch bitterer als gewohnt, und auch die Gnocchi gefielen mir nicht unbedingt. Eine kleine Besonderheit stellt jedoch der „türkische Kaffee“ dar, ein Likör, der mit zwei mit Schokolade überzogenen Feigen serviert wird.

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Thunfischpaste

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Pašticada

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Türkischer Kaffee mit von Schokolade überzogenen Feigen

Auf meiner Terrasse ließ ich den Tag Revue passieren, ließ mich von den Mücken, die die Beine umschwirrten, nicht weiter stören und schaute auf das dunkle Wasser hinaus. Entgegen einem Filmnamen hatte es im Westen wohl doch noch was Neues für mich gegeben. Das Problem mit dem Ungeziefer vor allem in der großen Küche blieb weitestgehend bestehen, doch solch große Exemplare wie einige Tage zuvor musste ich nun nicht mehr erschlagen.

(Besuchte Orte: Vela Luka)
 
H

Halbheimchen

Guest
Hallo Heiko,

Sehr schön. Insbesondere dein Aufenthalt in Proizd.

Wir haben 1998 theroetisch in Salzburg geheiratet, Also wir wollten dort im Urlaub heimlich heiraten und unsere Familien vor vollendete Tatsachen stellen. Aber die Lieben daheim haben dabeisein wollen und so haben wir die Heirat verschoben und in der Pfalz den Bund der Ehe unter familiärer Aufsicht geschlossen, Das hat uns aber nicht davon abgehalten, die gebuchte Hochzeit in Salzburg und die anschließende Hochzeitsreise mit der Marco Polo nach Korcula zu machen. In Korcula hatten wir eine Ferienwohung in Brna.. Dort in Brna gab es nur ein Lokal, nämlich den Grill. Außer uns waren die einzigen Gäste ein italienisches Ehepaar, der Dottore mit seiner Signora. Weil ansonsten in Brna nichts geboten war, sind wir öfter nach Vela Luka gefahren. Es gab im Hafen ein Ausflugsboot, das einen Tagesausflug zur Insel Proizd durchführen wollte. Als wir einsteigen wollte, erklärte uns der Kapitano, dass er keine Gäste hätte und aus diesem Grund nicht fahren würde. Am nächsten Morgen das gleiche Spiel. Bei unserer dritten Anfrage sagte er uns, dass er jetzt Gäste hatte und sofort ablegen würde. Wir sind dann in sein Schiff eingestiegen und mitgefahren. Wir hatten nichts dabei außer dem allernötigstem, also Geld und Autoschlüssel. Mit uns sind drei tschechische Ehepaare mitgefahren. Am Anleger in Proizd wurden wir alle an Land gesetzt und der Kapitano ist wieder zurück nach Vela Luka gefahren. Beim Ablegen hat er uns noch mitgeteilt, dass er uns um 18 Uhr wieder abholen werde.

Damals gab es am Anlegen eine Bude, die aber geswchlossen hatte. Sonst gab es nur Natur. Wir haben den ganzen Tag auf der Insel verbracht. Ohne Trinken, ohne Essen, ohne Rauchen. Wir haben den Zeitpunkt der Rückfahrt herbeigesehnt und waren schon weit vor der veieinbarten Zeit um 18 Uhr am Anleger. Dort haben wir festgestellt, dass die Bude gerade geöffnet wurde. Es gab Bier. Kaltes Bier. Bier in Halbliterkrügen. Für 10 Kuna das Glas. Einer von den Tschechen, der genauso unter dem Magel zu leiden hatte, bestellte sich voller Vorfreude ein Krug Bier. Der wurde ihm auch auf den Tresen gestellt und als Gegenleistung 10 Kuna verlangt. Der arme Mann hatte aber nur einen 100-Kuna-Schein, worauf ihm der Wirt den Krug wieder vor der Nase weggezogen hatte. Der Tscheche war fassungslos. Da wir genügend kleingeld dabeihatten, haben wir das Bier mitgezahlt und so die deutsch-tschechische Freundschaft ein Stück weit vorangebracht.iutscgh.

Ohne deinen Bericht wäre diese Geschichet verloren gegangen.
Gruß, Lutz
 
B

Barraquito

Guest
Witzig, Heiko, Martin hat sich damals auch ein Bier mitgenommen zum Sonnenuntergang auf Hum.:cool:
Die Aussicht ist grandios von dort oben!

Dass wir nicht auf Proizd waren, ist mehr als bedauerlich, die Bilder sind klasse und ganz nach meinem Geschmack!

Dein Dessert wäre ganz genau meines gewesen, ebenso die Vorspeise. Lecker.
 
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ELMA

Guest
"Mein Vela Luka " ... und Du hast so viel mehr darüber erfahren als ich weiß !!
Ich möchte gerne umgehend losfahren !

Vela Luka ist höchstens ab Mitte Juli bis August touristisch etwas mehr "vereinnahmt." ( Vor allem italienische Gäste lieben den Ort)
Keine Hotelburgen . keine riesigen Appartmentanlagen , man hat Platz ( ab Oktober kostet sogar das Parken am Hafen nichts mehr ) und kaum hat man den Ort verlassen , ist man in der Natur - riesige Olivenhaine ( Terrassen) mit tausenden Oliven, es duftet nach Kräutern, es gibt wilde Orchideen, Rosmarinhecken, Lavendelbüsche, es gibt Schakale, Wildschweine, seltene Vögel wie Uhus und vieles mehr.

Und es gibt diese wunderbaren Sonnenuntergänge mit dem Blick in Richtung Vis .

Natürlich gibt es auch die "andere" Seite von VL, z.B. die Werft Greben. Seit Jahren schon im Konkurs, viele Bootsbauer und erfahrene GFK -Spezialisten haben ihren Arbeitsplatz verloren. Ich kenne solche Menschen .
Heute werden dort nur noch hin und wieder Schiffe repariert. Aber die Werft ist jedes Jahr in schlechterem Zustand. Ich habe keine Ahnung, wem sie in der Zwischenzeit gehört. Das ändert sich immer mal wieder . Muss mal fragen.

Hast Du den neuen Fährhafen gesehen ? 3-4 km von der Stadt entfernt, dort wo früher die Fischkonservenfabrik Jadranka war ( auch ehemalige Arbeitsplätze)
Er wird seit Jahren einfach nicht fertig , obwohl eine breite Straße dorthin führt.
Die Einheimischen schütteln den Kopf über die Fehlinvestition.
Wie soll man von dort draußen in die Stadt kommen? Zu Fuß ??? ( Es gibt viele Inselbewohner, die benützen den täglichen Katamaran, um in Split Wichtiges zu erledigen , Krankenhaus, größere Einkäufe usw) - morgens hin, abends zurück.
Oder Leute aus Lastovo kommen morgens mit der Fähre von Ubli , um in VL etwas zu erledigen.
Und nicht alle haben ein Auto oder das Geld für ein Taxi , um von diesem Fährhafen in die Stadt zu fahren.
Ja, es gibt auch die andere Seite" von VL, die man als Tourist nicht so schnell sieht.

Das Leben in VL hat einen anderen "Takt" als anderswo. Und schon deshalb liebe ich es , immer und immer wieder dort zu sein.

Du hast den Ort ( und nicht nur den Ort ) wunderbar porträtiert und Bilder gezeigt.

Danke, Heiko!!

Liebe Grüße,
Elke
 

Heiko705

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Kapitel 16:

12. Tag – Die Rückkehr zur Perle der Adria
Mittwoch, der 12.09.2018:

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Der Morgen dämmert in "meiner Bucht"

Auch am heutigen Tage stand ich schon früh an der Fähre nach Orebić. Es sollte heut‘ weit, weit in den Süden gehen. Fährt man von Orebić gen Südosten, kommt man zwischen Postup und Donja Banda unweigerlich am Wineshop Andričević vorbei. Jedem sticht er sofort ins Auge, da eine riesige Weinflasche auf dem Dach thront. Ich habe hier keinen Wein gekauft, doch meist schaffte ich es auch nicht, einfach vorbeizufahren, da es ein grandioser Aussichtspunkt ist. Die Insel Korčula und der Archipel Škoji liegen einem zu Füßen; das Blau des Meeres, die von Booten im Wasser gezogenen, weißen Schlieren, all das lässt einen träumen. Dann schoss ich noch ein paar Fotos der herrlichen Landschaft bei den Fischfarmen zwischen Drače und Brijesta und setzte meinen Weg fort. Bei der Abbiegung nach Žuljana findet man die kleine Kirche Sv. Mihovil. Hier legte ich einen weiteren Stopp ein. Ich schaute mir das Sakralgebäude an und telefonierte nach Hause.

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Blick von Pelješac nach Korčula mit dem Archipel Škoji

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Blick auf das kahle Trstenik

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Fischfarmen zwischen Drače und Brijesta

Als ich die Halbinsel Pelješac verließ, bog ich rechts ab. Hier unten war ich nun mit dem Auto zum ersten Mal. Und es ist spannend, durch das neue Gebiet zu fahren, da die Landschaft Süddalmatiens ja auch stets für einen offenen Mund sorgt. Es geht vorbei an der Bucht von Slano, vorbei an Trsteno und der herrlichen Bucht bei Mali Zaton, über die optisch zweifelhafte Brücke Franja Tuđmana, die den Rijeka Dubrovačka überspannt.

Um 09:50 Uhr war ich im Hafen Gruž. Im Jahr zuvor hatte ich erlebt, wie praktisch es ist, von hier aus mit dem Bus der Linie 1a, 1b oder 3 zum Pile-Tor, dem Eingang zur Altstadt Dubrovniks zu fahren. Die Fahrt kostet 15 Kuna. Wenn man zum Fahrer „Pile“ sagt, weiß er Bescheid. Auf diese Art und Weise gedachte ich den horrenden Parkgebühren in einem Parkhaus nahe der Altstadt zu umgehen. Ein Bekannter hatte in diesem Sommer einen Strafzettel über eine sehr hohe Summe bekommen, weil er, unerfahren wie er war, einfach unachtsam in einer Seitenstraße geparkt hatte. Er kam aber gerade noch so um die Zahlung herum, wie ich später erfuhr, da die Politesse noch in der Nähe war und ein Auge zudrückte.

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Vor der Altstadt

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Brunnen unweit des Stadttors

Die tolle Atmosphäre Dubrovniks fing mich bereits vor dem Tor ein. Natürlich ist hier einiges Gewusel. Einige Urlaubsgruppen, die geführte Exkursionen durch die Stadt planten, fanden sich in Grüppchen zusammen. Der Zustrom in die Altstadt war bereits nicht von schlechten Eltern. Aber diese Atmosphäre der für mich schönsten Stadt Kroatiens ist dennoch umwerfend. Heute sollte kein Kreuzfahrtschiff anlegen, was den Ort aber natürlich nicht gerade einsam macht. Im Vorjahr kam ich bereits in den Genuss, die meisten Sehenswürdigkeiten der Altstadt zu besuchen. Heute wollte ich die Zeit für für mich Unbekanntes nutzen, um so das Erlebte noch zu vervollständigen.

Die Burg Lovrijenac östlich der Altstadt war mein erstes Ziel. Heute war der wärmste Tag meines Urlaubs. Es waren jetzt bereits 30°, obwohl der Vormittag sich noch lange nicht seinem Ende zuneigte. So war der Aufstieg bereits schweißtreibend. Der Blick auf die Altstadtmauern und das blau-türkise Wasser davor ist spektakulär. Schaut man in die andere Richtung, sieht man nur Wasser, soweit das Auge reicht. Einfach nur Wasser!

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Burg Lovrijenac

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Blick auf die Altstadtmauer

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Hafen Kolorina

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Das Burginnere

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Panorama der Altstadt

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Blaue Weiten

Die Burg ist gut in Schuss, und so befinden sich auch hier und dort noch alte Kanonen nebst den aufgestapelten Kugeln. Die kroatische Flagge wacht natürlich stolz über Allem. Über verschiedene Aufgänge kommt man ganz nach oben, die Burg hat einen Innenraum mit einem Brunnen und verschiedene Gewölbegänge. Das Innere besteht aus einigen Terrassen, die jeweils von einer kleinen Mauer geschützt werden. Der Bau der imposanten Festung wurde im 11. Jahrhundert begonnen. Die Festung Lovrijenac sollte die Stadt Dubrovnik gegen feindliche Angriffe von der See wie auch vom Lande her schützen. Vom 14. bis 16. Jahrhundert erfolgten einige Umbauten, und auch nach dem Erdbeben im Jahre 1667 waren solche nötig. Wegen der dreieckigen Form bekam die Festung, die auf einem 37 Meter hohen Felsen ruht, den Beinamen „Gibraltar von Dubrovnik“. Der Grundriss soll genau der Form des Felsens entsprechen. Für den Fall, dass der Festungskommandant sich gegen die Stadt wenden sollte, wurde die östliche Mauer nur 60 cm dick gebaut, während alle anderen viele Meter maßen. So konnte man die Mauer dann leicht zerstören. Zwischen der Mauer und der Altstadt befindet sich der kleine Hafen Kolorina, von dem aus viele Urlauber mit ihren Kajaks die Küste erkunden. Ein Japaner bat mich, ein Foto von ihm zu machen. Diese Tatsache nutzte ich selbstverständlich sofort dazu, auch ein Foto von mir zu erhaschen.

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Oben angelangt

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Kanone

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Kanonenkugeln

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Mit freundlicher Unterstützung des Japaners

Der Schritt durch das Pile-Tor und der anschließende Blick über den Stradun beim Onofrio-Brunnen begeisterten mich auf ein Neues. Welch‘ tolles Gefühl es ist, hier sein zu dürfen und die Ausstrahlung der Stadt auf sich wirken zu lassen, ja regelrecht zu inhalieren! Ich liebe Dubrovnik! Einfach nur den Stradun hinunterschlendern, als hätte man alle Zeit der Welt, den Blick immer auf den Glockenturm gerichtet!

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Das Stadttor

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Onofrio-Brunnen

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Der Stradun

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Crkva Sv. Vlaha

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Blick zurück vom Sponza-Palast

Wenn ich die Türen und Fenster in den seitlichen Gebäuden anschaue, kommt für mich automatisch der Gedanke an die Star Wars-Dreharbeiten auf, bei denen an den Eingängen ein Computer-Interface angebracht war, um den Droiden den Eingang zu ermöglichen. Komisch, die Stadt hat sowas Altes und Erhabenes, dennoch ist im Kopf Platz für solche Science-Fiction-Geschichten, und das Ganze scheint sich gegenseitig nicht zu stören. Natürlich war der Stradun gut gefüllt. Mit einem letzten Blick auf die Crkva Sv. Vlaha, auf deren Treppen sich viele Menschen ausruhten, und auf den gegenüberliegenden Sponza-Palast, verließ ich den Luža-Platz, durchschritt das Fischmarkt-Tor und trat hinaus auf den alten Hafen. Ich hatte mich für einen Besuch der Insel Lokrum entschieden. Die Boote legen zu jeder vollen Stunde ab. Die Überfahrt dauert ca. eine halbe Stunde.

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Die Überfahrt

Auf der Insel musste ich zuerst für eine Erfrischung sorgen. Über dem Hafen Portoč liegt sogleich das Lugarova kuća, das Haus des Forest Rangers. Dahinter – am Eingang in den riesigen Park, der die Insel ja eigentlich ist – befindet sich eine Konoba. Hier kaufte ich einfach nur eine kühle Fanta. Auf Bier hatte ich keine Lust. Jetzt konnte es losgehen. Man merkt sogleich, dass das komplette Erkunden der gesamten Insel etliche Stunden in Anspruch nimmt. Ob wir nun dafür die richtige Temperatur hatten, bei dieser Hitze, war mehr als fraglich. Lokrum ist 1,6 Kilometer lang und 630 Meter von der Altstadt Dubrovniks entfernt. Einer Legende nach soll Richard Löwenherz sich im Jahre 1191 während eines Sturms auf die Insel gerettet haben. Später gab er Geld zum Bau der Kathedrale in Dubrovnik. Im Jahre 1631 wurde die Insel durch venezianische Soldaten befestigt, doch als aus Dubrovnik das Feuer eröffnet wurde, zogen sie sich zurück.

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Lugarova kuća

Vorbei am Kloster-Komplex begann ich meine Exkursion im Botanischen Garten. Der heutige Garten wurde 1959 angelegt und beherbergt um die 500 exotische Pflanzenarten. Riesige und auch kleine Palmen, exotische Gräser, Magnolien, hohe Bäume mit abgeschälten Stämmen, Kakteen und Agaven lenkten meine Aufmerksamkeit auf sich. Der Garten ist idyllisch, doch hatte ich Schwierigkeiten, all die fremden Pflanzen ausfindig zu machen. Dahinter befindet sich eine kleine Kirche, die Crkvica navještenja, die aber eher ein unscheinbares und unauffälliges Dasein führt. Im 15. bis 16. Jahrhundert erbaut ist sie das einzige kirchliche Gebäude auf der Insel aus dieser Zeit. Durch den Olivenhain, der auf die Zeit der Benediktiner zurückgeht – manche Bäume sind über dreihundert Jahre alt – begab ich mich zum großen Wasserreservoir. Es wurde zur Zeit von Erzherzog Maximilian von Habsburg erbaut, um seiner Sommerresidenz durch das Auffangen von Regenwasser, das durch verschiedene Kanäle in das Reservoir floss, genügend Wasservorräte zu verschaffen. Er hatte die Insel 1859 gekauft.

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Botanischer Garten

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Kurze Palmen

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Crkvica navještenja

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Wasserreservoir

Mann, war das warm. Es ist nicht besonders angenehm, laufend mit den Ärmeln des T-Shirts dem Schweiß Einhalt gebieten zu müssen, aber immer noch besser, als dies nicht zu tun. Und nun kam auch noch ein Berg. Der Pfad des Paradieses führt durch eine kleine Allee geradeaus hinauf. Auf dem 93 Meter hohen Gipfel liegt das Fort Royal. Der Bau begann 1806 durch die Franzosen. 1833 wurde er unter österreichischer Herrschaft vollendet. Die Höhe mag nicht besonders groß erscheinen, doch hat man von oben eine sehr schöne Aussicht auf das Meer und die Insel. Zwei Japanerinnen fertigten hier ihre „lustigen“ Selfies.

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Der Pfad des Paradieses

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Ankunft am Fort Royal

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Das Fort

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Ausblick vom Fort Royal

Mein Weg führte hinab zur Küste, vorbei am kleinen Wasserreservoir und zum Lazarett, dessen Ausmaße wirklich immens sind. Es diente als Quarantänestation, um die damalige Republik Ragusa vor den zahlreichen Krankheiten zu bewahren. Die Erbauung begann um das Jahr 1534, doch richtig fertig wurde es nie. Der Hafen Skalica ist der älteste der Insel. Einige Damen und Herren nutzten die zugegebenermaßen hübsche Bucht zum Baden. Hier hatte Richard Löwenherz‘ Schiff angelegt, wie man sagt. Man sieht die Mauern Dubrovniks von hier sehr gut. Oberhalb des Hafens findet man das Kreuz des Triton. Es soll den 1859 gefallenen Soldaten auf dem österreichischen Kriegsschiff Triton gedenken.

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Unterhalb des Lazaretts

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Hafen Skalica

Abermals wanderte ich zum Kloster, nun aber, um es richtig in Augenschein zu nehmen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einigen aufdringlichen Pfauen. Die Tiere bewegen sich frei auf der Insel und haben sich derart an die Urlauber gewöhnt, dass sie ein paar jüngere Damen so lange bedrängten, bis sie ihnen was zum Fressen abgaben. Danach brachten sich die Mädchen lieber in Sicherheit, weil die Vögel schier unersättlich waren. Vor den Klostermauern saßen mehrere schwarze, kleine Kaninchen im Gras, die ebenfalls ganz unbeirrt von den Menschen ihrem Tun nachgingen. Nein, wie ich schon sagte, hatte ich kein Bier getrunken. Die Tiere waren wirklich da. Merkwürdige Insel!

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Pfau

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Der Beweis - echte Kaninchen

Das Kloster ist bemerkenswert. Bereits im Jahre 1023 wurde es erbaut. Zum Kloster gehörte auch eine dreischiffige Basilika im romanischen Stil. Heute ist sie Teil der Kirche. Durch das Beben im Jahre 1667 wurde das Kloster ebenfalls beschädigt. 1798 wurde es von den Benediktinern verlassen, und 12 reiche Bürger Dubrovniks kauften es. Maximilian ließ um das Kloster einen botanischen Park anlegen. Die Mauern des Komplexes sind hoch. Im Innern befinden sich Bilder der Kaiserin Sissi in allen Epochen ihres Lebens. Der Klostergarten neben dem Säulengang ist wirklich sehr schön. Ich wusste zwar, dass Teile von Game Of Thrones auf der Insel gedreht wurden, doch was sie für Fans so sehenswert machen soll, blieb mir bis dato ein Rätsel. Hätte ich gewusst, dass man sich im klostereigenen Museum auf den „Eisernen Thron“ setzen kann, hätte ich dies selbstverständlich getan. Die schroffen Felsen im Nordwesten der Insel sind sehenswert. Viele nutzten die ins Wasser reichenden Badeleitern zum Schwimmen. Ich habe nicht alles auf der Insel gesehen, denn dazu hätte ich locker noch ein bis zwei Stunden mehr gebraucht, aber doch das Meiste. Beim Warten auf das Boot, das mich zurück nach Dubrovnik bringen sollte, wurde ich wieder Zeuge der Aufdringlichkeit einiger Pfauen. Um halb zwei war ich zurück im alten Hafen.

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Am Kloster

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Kreuzgang

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Im Klostergarten

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Im Innern

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Die Klippen
 
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Barraquito

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Ach Heiko,

mein Herz ging auf bei der Beschreibung des Aussichtspunktes ("Weinflasche")...anhalten und diese wunderbare Aussicht förmlich in sich hineinsaugen, sich hineinfallen lassen in dieses Blau und nur geniessen.
Hier einfach vorbeifahren? Unmöglich.

In DUB und Lokrum angelangt, sind meine Gedanken: wie herrlich ist das hier!
Ich muss mich regelrecht zügeln, um nicht wieder hinzuwollen, muss streng sein mit mir: Du warst hier schon mehrere Male...alors!
Aber ... es ist so schön.

Und die Pfauen, welch eitle Gesellen!
Zu Beginn war ich total verzückt: Martin, schau, ein Pfau! Und da noch einer und da...!
Und am Ende des Besuches war ich bisweilen genervt ab der Aufdringlichkeit und der grossen Menge der Vögel.

Im Arboretum Trsteno warst Du nicht?
 
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Heiko705

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Nein, Sybille. Das muss irgendwann nachgeholt werden!
 
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ELMA

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Absolut , Sybillle - aber an einem Tag, zusammen mir alle dem, was Heiko unrternommen hat, kaum machbar.

Aber für den Fan von Game of Thrones ist es ganz sicher ein Anreiz , nochmal ganz in den Süden Kroatiens zu fahren.
https://www.tourthegameofthrones.com/tyrell-garden/

Ich habe den Eindruck , Heiko hat sich auch etwas in Süddalmatien verliebt..
Heiko, Deine Begeisterung ist in jedem Teil Deines Berichts spürbar!!

Liebe Grüße,
Elke
 
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