Kroatien subventioniert weiterhin Gas und Strom

[claus-juergen]

Die kroatische Regierung hat weitere Subventionen beschlossen. Wichtig ist vor allem für private Haushalte der extrem niedrig gehaltene Preis für Gas und Strom. Privathaushalte zahlen beispielsweise bei einem Stromverbrauch bis 3000 KWh pro Halbjahr nur 5,9 Cent und bei einem Verbrauch über 3000 KWh mit 8,8 Cent nur wenig mehr. Das ist meiner Meinung nach weder ein Anreiz Strom zu sparen noch die Erneuerbaren auszubauen. Gleichzeitig wird der Strommonopolist HEP mit knapp 550 Millionen Euro weiter subventioniert, damit das Unternehmen keine roten Zahlen schreibt.

Auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser etc. zahlen lediglich 6,2 Cent pro KWh.

Wie schon seit Jahrzehnten darf man auch die arbeitslosen Veteranen des Heimatkrieges, man schätzt sie auf etwa 500.000 Kroaten, nicht vergessen. Ich kenne auch so einen, der nur von den Einnahmen seiner fünf Ferienwohnungen und der Invalidenrente von etwa 500 Euro lebt.

Država će i dalje subvencionirati cijene struje i plina, uvodi se dodatna olakšica za plaćanje električne energije

Vlada će na današnjoj sjednici usvojiti VI. Paket mjera za zaštitu kućanstava i gospodarstva od rasta cijena. U sklopu paketa su uredbe i odluke temeljem kojih će država i dalje subvencionirati cijena energenata (električna energija i plin) za kućanstva te poduzetništvo kako ne bi došlo do...

www-glasistre-hr.translate.goog

grüsse

jürgen

 

[alterego]

Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass Deutschland mit einem Durchschnittsjahreseinkommen von € 51.311,-- auf Platz 17 des Länderrankings liegt und Kroatien mit einem Durchschnittsjahreseinkommen von 18.613,-- auf Platz 40.
Quelle
Auch wenn jetzt so mancher, z.B ich , einwerfen konnte, das die Zahlen wesentlich zu hoch sein müssen, weil das der durchschnittliche Bürger ja nicht verdient, so bleibt noch immer das ganz klare Einkommensgefälle zwischen den Ländern.

 

[claus-juergen]

hallo alterego,

du kennst doch den alten Witz mit dem Durchschnitt oder? Sitzen zwei am Stammtisch und der eine ist zweifacher Millionär und der andere pleite. Im Durchschnitt ist also jeder am Stammtisch Millionär.

Im Ernst. Ich glaube, daß das Einkommensgefälle in Kroatien teils erheblich ist. An der Küste haben viele Menschen ein sehr gutes Einkommen wohingegen weit im Hinterland manche mit sehr wenig Geld auskommen müssen. Ich habe oben das Beispiel des mir bekannten Veteranen des Heimatkrieges genannt. Der ist sicherlich nicht am Verhungern und wird genauso beim Strompreis subventioniert wie die Oma mit 350 Euro Rente. Auf der anderen Seite hält man ähnlich wie in Frankreich EdF den staatlichen Strommonopolist HEP durch Steuergelder künstlich am Leben und verhindert dessen Transformation hin zu den Erneuerbaren wie sie bei uns alle vier großen Stromversorger schon längst in Angriff genommen haben..

grüsse

jürgen

 

[Luppo]

Es ist ja nicht nur der Strom bzw. die Energie, über deren Preise ich mich manchmal wundere und frage, wie macht das Otto Normalkroate.
Bei knapp über 1.000 Euro Gehalt wird man jedenfalls den Geldbeutel nicht so weit öffnen können wie viele Touristen.
Aber das Thema hatten wir schon öfters.
Grundsätzlich geht die Politik den falschen Weg, wenn man die fossile Energie subventioniert.

 

[claus-juergen]

hallo Michael,

so schlecht steht Kroatien beim Energiemix gar nicht da. Wasserkraft und Windkraft sind schon relativ gut ausgebaut. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist auch beschlossene Sache.

Energiehaushalt in Kroatien

Energiebilanz und Produktionskapazitäten in Kroatien inkl. Vergleich mit den Ländern Europas

www.laenderdaten.info

Aufpassen muß man beim Lesen dieser Tabelle. Bei Solar und Geothermie ist von Millionen KWh, bei den anderen Formen der Energiequellen von Milliarden KWh die Rede. Bei Solar besteht meiner Meinung nach ein großes Ausbaupotential. Die Windkraft wird eh zügig ausgebaut. Und noch mal muß man aufpassen. Kernkraft spielt keine Rolle, weil das AKW ja in Slowenien steht, die Stromerträge jedoch beiden Ländern zugute kommen. Deshalb sind auch beide Länder beim Bau eines eigenen Endlagers gefordert. Das wird irgendwann einmal recht teuer werden...

Energiequelle	Gesamt in Kroatien/Jahr	Anteil in Kroatien	Anteil Europa	pro Einwohner in Kroatien	pro Einwohner Europa
Fossile Energieträger	5,66 Mrd kWh	41,0 %	13,0 %	1.468,61 kWh	764,69 kWh
Solarenergie	124,30 Mio kWh	0,9 %	1,9 %	32,24 kWh	112,57 kWh
Windkraft	2,22 Mrd kWh	16,1 %	5,6 %	576,70 kWh	326,38 kWh
Wasserkraft	4,39 Mrd kWh	31,8 %	5,5 %	1.139,07 kWh	323,35 kWh
Geothermie	124,30 Mio kWh	0,9 %	0,4 %	32,24 kWh	6,34 kWh
Biomasse	1,28 Mrd kWh	9,3 %	2,6 %	333,12 kWh	151,62 kWh

grüsse

jürgen

 

[alterego]

Und wenn man sich den Vergleich des Anteils der Energie aus erneuerbaren Quellen in Europa ansieht,
ist es nicht Kroatien, das gegen Deutschland Aufholbedarf hat.

 

[claus-juergen]

Und wenn man sich den Vergleich des Anteils der Energie aus erneuerbaren Quellen in Europa ansieht,
ist es nicht Kroatien, das gegen Deutschland Aufholbedarf hat.

Hallo alterego,

Energie ist jedoch wiederum nicht das selbe wie die Stromproduktion. Auf diesem Gebiet steht Deutschland vor allem wegen Strom aus Wind und Solar gar nicht mal so schlecht da. Logisch, dass Austria, Norwegen und Schweden bei der Wasserkraft und Dänemark bei der Windkraft vorne liegen.

Das größte Industrieland mit der zudem größten Bevölkerung Europas benötigt allerdings auch mehr Energie als andere Länder weshalb ich meine, dass wir gar nicht mal so schlecht abschneiden.

Grüße

Jürgen

 

[alterego]

hallo alterego,

du kennst doch den alten Witz mit dem Durchschnitt oder? Sitzen zwei am Stammtisch und der eine ist zweifacher Millionär und der andere pleite. Im Durchschnitt ist also jeder am Stammtisch Millionär.

Im Ernst. Ich glaube, daß das Einkommensgefälle in Kroatien teils erheblich ist. An der Küste haben viele Menschen ein sehr gutes Einkommen wohingegen weit im Hinterland manche mit sehr wenig Geld auskommen müssen. Ich habe oben das Beispiel des mir bekannten Veteranen des Heimatkrieges genannt. Der ist sicherlich nicht am Verhungern und wird genauso beim Strompreis subventioniert wie die Oma mit 350 Euro Rente. Auf der anderen Seite hält man ähnlich wie in Frankreich EdF den staatlichen Strommonopolist HEP durch Steuergelder künstlich am Leben und verhindert dessen Transformation hin zu den Erneuerbaren wie sie bei uns alle vier großen Stromversorger schon längst in Angriff genommen haben..

grüsse

jürgen

Hallo Jürgen,

das mit dem Einkommensgefälle ist in Österreich ja auch nicht anders.
Von einem Rene Benko, der Milliarden in Stiftungen gebunkert hat, an die auch ein Konkursverwalter nicht herankommt
bis zum Mitarbeiter mit Beeinträchtigung, der mit ca €550,-- im Monat für seine Arbeit nach Hause geht.
Letzterer ist mir näher.
Und auch wenn ich selbst an den für Österreich angegebenen Jahresbruttolohn herankomme, weiß ich, das dies nicht der Durchschnitt der unselbstständig Erwerbstätigen hier ist.
Das verrät einem jeder Brutto-Netto-Lohnrechner.

Was die Subventions-Geschichte in Kroatien angeht, bin ich aus Österreich schlimmeres gewöhnt.
Da wird mehr der Reichtum subventioniert und nicht der Normalo.

 

[frank2.0]

Sehe schon wie "Team weltfremd " jetzt hier die Oberhand erringen möchte nachdem sie im Klimathread eines besseren belehrt wurden.
Aber glaubt nur schön weiter an 100% Gratisstrom aus diversen Windmühlen und Fotovoltaikanlagen.
Die Realität ist halt leider eine andere.
Vielleicht kann man ja in Kroatien mal die Bora nützlich machen und Strom daraus erzeugen. Aber nein - wenn zu viel Wind geht funktioniert auch nichts.

 

[claus-juergen]

…Vielleicht kann man ja in Kroatien mal die Bora nützlich machen und Strom daraus erzeugen. Aber nein - wenn zu viel Wind geht funktioniert auch nichts.

Hallo Frank,

Da du dich anscheinend gut bezüglich der Bora auskennst würde ich dich bitten uns mitzuteilen bei welcher Windgeschwindigkeit die WKA in Kroatien abgeschaltet werden müssen. In Deutschland ist dies aus versicherungstechnischen Gründen bei 130 km/h der Fall.

Grüße

Jürgen

 

[Durran]

Welche Form der Heizung und Warmwassererzeugung ist denn in Kroatien führend?

Die Temperaturen sind ja deutlich milder und die Heizperiode natürlich auch wesentlich geringer. Ich habe bisher nur diese elektrischen Warmwasserboiler gesehen. So einen habe ich selbst in meinem Haus, da ich ja meinen eigenen Strom optimal nutzen will. Das wäre natürlich ein teurer Braten wenn die Kroaten 40 cent für die kWh Strom zahlen müssten. Die Klimaanlagen im Sommer fressen ja auch einiges an Strom.

 

[claus-juergen]

Welche Form der Heizung und Warmwassererzeugung ist denn in Kroatien führend?

Die Temperaturen sind ja deutlich milder und die Heizperiode natürlich auch wesentlich geringer. Ich habe bisher nur diese elektrischen Warmwasserboiler gesehen…

Hallo Durran,

An der Küste erwärmen viele ihr Warmwasser elektrisch entweder mit Boiler oder Durchlauferhitzer. Geheizt wird mit Holz und Pellets. Ganzjährig bewohnte Neubauten haben vermehrt Luftwärmepumpen. Anhand der niedrigen Strompreise ist das nachvollziehbar.

Im Binnenland herrscht ein ähnliches Klima wie bei uns. In Altbauten auf dem Land wird genauso wie an der Küste geheizt. Man benötigt dort halt mehr Holz. Moderne Wohngebäude haben Gas- oder Öl-Zentralheizungen. Die gibts auch in den Städten.

Grüße

Jürgen

 

[Luppo]

Als ich auf der Durchfahrt in einem Cafe in Karlobag saß und den Ausblick aufs Meer und die karge Ostküste von Pag genoss, kam mir in den Sinn, auszurechnen, welche Fläche man denn für die Solarmodule bräuchte, um tagsüber landesweit autark zu sein.
Es waren ca. 20 km in der Länge und ca. 4 km in der Breite, vielleicht ein Stück zu groß für meinen Blickwinkel aus dem Cafe und ganz sicher zu groß für das jährliche Budget des kroatischen Energieministeriums.
Aber (lt. obiger Statistik) lumpige 0,9% aus der Sonne, in einem Land, in dem sie deutlich mehr und effektiver scheint als in Mitteleuropa und das zig km² brache Flächen auf unbewohnten Inseln hat, ist schon ein trauriger Umstand.

 

[alterego]

Hallo alterego,

Energie ist jedoch wiederum nicht das selbe wie die Stromproduktion.

Das ist durchaus richtig.
In der von mir übermittelten Quelle geht es ja auch um den jeweiligen Anteil erneuerbarer Quellen zur Stromproduktion.

 

[jadran]

Jürgen seine genannten 5,9 C pro KW, kann ich nur bestätigen, habe gerade die Stromrechnung überprüft.

Etwas hat der liebe Jürgen aber vergessen, die Zählermiete pro Monat, die ich besser nicht nenne.

wir zahlen uns nur doof und dusselig, hier in Deutschland.

Jadran

 

[claus-juergen]

Jürgen seine genannten 5,9 C pro KW, kann ich nur bestätigen, habe gerade die Stromrechnung überprüft.

Etwas hat der liebe Jürgen aber vergessen, die Zählermiete pro Monat, die ich besser nicht nenne.

Nein Paul, vergessen habe ich die monatliche Zählermiete nicht. Die gibt es natürlich in Kroatien genauso wie in den anderen europäischen Ländern. Ob die allerdings ebenfalls wie der Strompreis staatlich gedeckelt ist kann ich nicht sagen.

In Deutschland kann der Kunde ja unter über 1.000 Stromanbietern mit völlig unterschiedlichen Preismodellen auswählen. Das gibt es in Kroatien bisher nicht. Faktisch besteht immer noch das Monopol von HEP. Das ist nun mal ein staatliches Unternehmen sieht man von der 50% Beteiligung von RWE an Kohlekraftwerk Plomin einmal ab.

Grüße

Jürgen

 

[jadran]

Jürgen mir ist nur HEP, in Istrien und Dalmatien bekannt, ob es andere gibt ? keine Ahnung.
Warum bei den Preisen, Suchen oder Wechseln?
Die Zählergebühr hat nur einen anderen Namen. (Liefer- und Verteilergebühr)
Der ist Preis nicht vergleichbar
Zusätzlich, vergiss den Niedertarif im Strom nicht. von 22.00 - 08.00 Uhr

Jadran

 

[SL55]

Als ich auf der Durchfahrt in einem Cafe in Karlobag saß und den Ausblick aufs Meer und die karge Ostküste von Pag genoss, kam mir in den Sinn, auszurechnen, welche Fläche man denn für die Solarmodule bräuchte, um tagsüber landesweit autark zu sein.
Es waren ca. 20 km in der Länge und ca. 4 km in der Breite, vielleicht ein Stück zu groß für meinen Blickwinkel aus dem Cafe und ganz sicher zu groß für das jährliche Budget des kroatischen Energieministeriums.
Aber (lt. obiger Statistik) lumpige 0,9% aus der Sonne, in einem Land, in dem sie deutlich mehr und effektiver scheint als in Mitteleuropa und das zig km² brache Flächen auf unbewohnten Inseln hat, ist schon ein trauriger Umstand.

Rein rechnerisch hast du ja Recht.
Dennoch würde mich interessieren, wer im Stande ist auf den Freiflächen der Inseln Solarmodule zu installieren welche die Winterstürme an der Küste überleben.
Ich habe schon sehr viele vom Wind aufgerollt Solaranlagen (z.B. entlang der A3) gesehen, wobei die Windstärken in Mittrlduropa nur äußerst selten die Stärke von Jugo oder Bura erreichen.

 

[claus-juergen]

…
Dennoch würde mich interessieren, wer im Stande ist auf den Freiflächen der Inseln Solarmodule zu installieren welche die Winterstürme an der Küste überleben.
Ich habe schon sehr viele vom Wind aufgerollt Solaranlagen (z.B. entlang der A3) gesehen, wobei die Windstärken in Mittrlduropa nur äußerst selten die Stärke von Jugo oder Bura erreichen.

Hallo Hans-Peter,

Wir wissen doch, dass es an der sonnigen Küste und den Inseln überall gute Standorte für PV Anlagen sowohl auf Gebäuden wie auf der Freifläche gibt. Auch ist bekannt, dass es Gegenden gibt wo die Bora und andere Winde extrem stark sind. Den Begriff Senj Bora kennst du sicherlich. Und doch glaube ich, dass der Bau von PV Anlagen in großem Stil möglich ist. Wenn im Raum Sibenik, Zadar, Senj (!), Pag, Peljesac, Split und anderswo an der windigen Küste Windanlagen reihenweise aufgestellt und anscheinend problemlos und auch wirtschaftlich betrieben werden, sollte es wohl kein Problem sein PV Anlagen auf großen Flächen gut zu verankern.

Es gibt Windgeschwindigkeiten von regelmäßig über 200 km/h und eine 200 Meter hohe WKA hält dem Stand. Dann ist das wohl bei einer niedrige Freiflächen PV Anlage schon zweimal der Fall.

Ein selbst ernannter Bora Fachmann für Windkraft hat hier zwar vollmundig davon gesprochen, dass WKA in Kroatien nicht standfest sein sollen. Ich warte immer noch auf dessen fachkundige Antwort bei welcher Windgeschwindigkeit die Anlagen abgeschaltet werden müssen. Wer aber noch nie über Medulin hinausgekommen ist kennt nun mal nicht die gut 400 vor allem nahe der Küste stehenden Anlagen die übrigens fast ausschließlich nicht im Besitz von HEP sind. ;-)

Grüsse

Jürgen

 

[frank2.0]

Ein selbst ernannter Bora Fachmann für Windkraft hat hier zwar vollmundig davon gesprochen, dass WKA in Kroatien nicht standfest sein sollen. Ich warte immer noch auf dessen fachkundige Antwort bei welcher Windgeschwindigkeit die Anlagen abgeschaltet werden müssen. Wer aber noch nie über Medulin hinausgekommen ist kennt nun mal nicht die gut 400 vor allem nahe der Küste stehenden Anlagen die übrigens fast ausschließlich nicht im Besitz von HEP sind. ;-)

Grüsse

Jürgen

Damit der Moderator auch weiterhin sein Geld in die Windkraft stecken kann bitte jeder Kroatienurlauber nächsten Sommer ein Bild von einem dort gesehenen Windrad hier einstellen!