Vielleicht hat der eine oder andere von Euch meinen Bericht über die Fresken von Hrastovlje noch in Erinnerung.
http://www.istrien.info/forum/thema10594.html
Johann aus Kastav ist hier der Schöpfer der Fresken in der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Die Fresken von Beram sind von Meister Vincent ebenfalls aus Kastav geschaffen worden.
Die Kassendame in Hrastovlje ließ den Begriff „Malerschule von Kastav“ fallen.
Vollkommen hin und weg von der Freskenherrlichkeit wollte ich nun auf den Weg nach Rijeka unbedingt Kastav kennenlernen, hoffte ich doch, dort mehr über die bedeutende Malerschule zu erfahren, welche die beiden Meister hervorgebracht hat. Und immerhin hatten wir noch einige Stunden Zeit bis zum Ablegen des Dampfers aus Rijeka.
Also steuerten wir das Städtchen auf dem Berg an.
Gelegen ist Kastav 20 km vom Grenzübergang Slowenien/Kroatien Rupa, 6 km von Opatija und 11 km von Rijeka in nordwestlicher Richtung entfernt.
Kastav thront 377m ü.d.M. weit sichtbar auf einen Karsthügel.
Von hier oben bietet sich eine herrliche Sicht auf den Golf von Kvarner.
Die Stadt mit ihrer z.T. recht gut erhaltenen Stadtmauer mit sechs Türmen (im Mittelalter waren es neun) trägt ein noch relativ unverfälschtes mittelalterliches Gepräge. Das Städtchen ist verträumt, wird aber immerhin von knapp 1000 Seelen bewohnt. Ein liebenswürdiger Lebensraum, vom Wein - dem berühmten „Kastaver Weissen“- und von der Pflege des Brauchtums geprägt, nimmt uns für sich ein.
Bilder der Stadt
Volkskunst
Bewegt ist die lange Geschichte von Kastav.
Erste Funde der Besiedlung des Karsthügels durch den illyrischen Stamm der Japoden stammen bereits aus dem 11.Jahrhundert vor Christus. Danach kamen die Römer, die Ostgoten, die Griechen, die Langobarden und im 7. Jahrhundert schließlich die Kroaten -und die blieben, bis auf den heutigen Tag, wenngleich sie in ihrer Geschichte den unterschiedlichsten Herren dienen mussten.
Wechselnde Herrschaften prägten den Ort, der bereits um 1400 unter dem Grafen Walsee Stadtrecht erhielt. Hier regierten, wie auch in den anderen Städten der Region, über lange Zeit die Habsburger, wie aus dem Wappen des 1731 errichteten Stadttors zu ersehen ist.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Stadt und das Gebiet zwischen Italien und Jugoslawien aufgeteilt, kam 1945 ganz zu Jugoslawien und erhielt als Ortschaft der Republik Kroatien 1997 das Stadtrecht zurück.
Leider war am Pfingstmontag dieses Jahres das städtische Museum bis auf weiteres wegen Umbauarbeiten geschlossen. Daher konnte ich weder Einzelheiten über die Maler aus Kastav erfahren, was ja mein eigentliches Anliegen war, noch etwas über die ethnologischen o.a. musealen Kleinode der Stadt in Erfahrung bringen. Allerdings tragen zumindest zwei Straßen die Namen der beiden Maler Vincent und Johann. Das ist doch schon mal was und lässt mich für einen späteren Besuch der Stadt auf den Spuren der Maler hoffen.
Überhaupt hatten wir mit Besichtigungen an dem Tage kein Glück. Leider!
Das Kastel auf dem Zentralplatz Lokvina, ein Gebäude, Ende 14., Anfang 15.Jh. erbaut, war an diesem Tag ebenfalls nicht zu besichtigen. Auch die sehr alte Kirche der Stadtpatronin St. Helena, im 17.Jahrhundert ausgebaut und barockisiert, hielt ihre Tür geschlossen, ebenso die spätgotische Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit.
Zumindest erfreuten wir uns aber am stattlichen Kirchturm.
Aber es machte uns dennoch Spaß, durch die alten Gassen und Winkel zu streifen, die Atmosphäre des Ortes zu genießen und uns von den Leuten über Brauchtum und Events der Stadt erzählen zu lassen.
Die Freilichtbühne für das alljährliche Internationale Festival der Kultur - Kastavsko Kulturno Leto – war bereits in Aufbau begriffen. Berühmt ist auch der Kastaver Karneval -Pust -, der nach alter Tradition gefeiert wird. Er beginnt am Tag des St. Anton am 17.Januar und endet am Aschermittwoch.
Aber wer ist schon zu dieser Zeit in Istrien? Urlauber wohl kaum.
Etwas erhöht liegend zog die imposante Ruine Crekvina unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Es handelt sich dabei um die Überreste der von Jesuiten erbauten Mariä-
Himmelfahrtskirche.
Und noch eine Berühmtheit birgt die Stadt Kastav :
Außerhalb der Stadtmauer ist die größte und besterhaltene Loge im Kvarner zu besichtigen. Sie stammt aus dem Jahr 1571. In ihr werden noch heute feierliche Sitzungen des Stadtrates abgehalten.
Bald wird Kastav seine Tore wie jedes Jahr am 1. Sonntag und Montag im Oktober die Weinmesse „Bela nedeja i Beli pundejak“ mit großem Jahrmarkt feiern. Da gibt es dann wieder den Heurigen „Belica“ zu verkosten. Geb´s Gott, dass er auch in diesem Jahr zu einem guten Tropfen heranreift! Übrigens wird dieses Fest schon seit anno 1400 gefeiert.
Vielleicht hast Du Anfang Oktober ja gerade Urlaub und lässt Dir einen Bummel durch Kastav mit Weinprobe am „Weissen Sonntag“ oder „Weissem Montag“ nicht entgehen.
Dann schreib doch mal, wie der „Weisse“ geschmeckt hat.
Viel Spaß wünscht
Philis!
http://www.istrien.info/forum/thema10594.html
Johann aus Kastav ist hier der Schöpfer der Fresken in der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Die Fresken von Beram sind von Meister Vincent ebenfalls aus Kastav geschaffen worden.
Die Kassendame in Hrastovlje ließ den Begriff „Malerschule von Kastav“ fallen.
Vollkommen hin und weg von der Freskenherrlichkeit wollte ich nun auf den Weg nach Rijeka unbedingt Kastav kennenlernen, hoffte ich doch, dort mehr über die bedeutende Malerschule zu erfahren, welche die beiden Meister hervorgebracht hat. Und immerhin hatten wir noch einige Stunden Zeit bis zum Ablegen des Dampfers aus Rijeka.
Also steuerten wir das Städtchen auf dem Berg an.
Gelegen ist Kastav 20 km vom Grenzübergang Slowenien/Kroatien Rupa, 6 km von Opatija und 11 km von Rijeka in nordwestlicher Richtung entfernt.
Kastav thront 377m ü.d.M. weit sichtbar auf einen Karsthügel.
Von hier oben bietet sich eine herrliche Sicht auf den Golf von Kvarner.
Die Stadt mit ihrer z.T. recht gut erhaltenen Stadtmauer mit sechs Türmen (im Mittelalter waren es neun) trägt ein noch relativ unverfälschtes mittelalterliches Gepräge. Das Städtchen ist verträumt, wird aber immerhin von knapp 1000 Seelen bewohnt. Ein liebenswürdiger Lebensraum, vom Wein - dem berühmten „Kastaver Weissen“- und von der Pflege des Brauchtums geprägt, nimmt uns für sich ein.
Bilder der Stadt

Volkskunst

Bewegt ist die lange Geschichte von Kastav.
Erste Funde der Besiedlung des Karsthügels durch den illyrischen Stamm der Japoden stammen bereits aus dem 11.Jahrhundert vor Christus. Danach kamen die Römer, die Ostgoten, die Griechen, die Langobarden und im 7. Jahrhundert schließlich die Kroaten -und die blieben, bis auf den heutigen Tag, wenngleich sie in ihrer Geschichte den unterschiedlichsten Herren dienen mussten.
Wechselnde Herrschaften prägten den Ort, der bereits um 1400 unter dem Grafen Walsee Stadtrecht erhielt. Hier regierten, wie auch in den anderen Städten der Region, über lange Zeit die Habsburger, wie aus dem Wappen des 1731 errichteten Stadttors zu ersehen ist.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Stadt und das Gebiet zwischen Italien und Jugoslawien aufgeteilt, kam 1945 ganz zu Jugoslawien und erhielt als Ortschaft der Republik Kroatien 1997 das Stadtrecht zurück.
Leider war am Pfingstmontag dieses Jahres das städtische Museum bis auf weiteres wegen Umbauarbeiten geschlossen. Daher konnte ich weder Einzelheiten über die Maler aus Kastav erfahren, was ja mein eigentliches Anliegen war, noch etwas über die ethnologischen o.a. musealen Kleinode der Stadt in Erfahrung bringen. Allerdings tragen zumindest zwei Straßen die Namen der beiden Maler Vincent und Johann. Das ist doch schon mal was und lässt mich für einen späteren Besuch der Stadt auf den Spuren der Maler hoffen.
Überhaupt hatten wir mit Besichtigungen an dem Tage kein Glück. Leider!
Das Kastel auf dem Zentralplatz Lokvina, ein Gebäude, Ende 14., Anfang 15.Jh. erbaut, war an diesem Tag ebenfalls nicht zu besichtigen. Auch die sehr alte Kirche der Stadtpatronin St. Helena, im 17.Jahrhundert ausgebaut und barockisiert, hielt ihre Tür geschlossen, ebenso die spätgotische Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit.
Zumindest erfreuten wir uns aber am stattlichen Kirchturm.

Aber es machte uns dennoch Spaß, durch die alten Gassen und Winkel zu streifen, die Atmosphäre des Ortes zu genießen und uns von den Leuten über Brauchtum und Events der Stadt erzählen zu lassen.

Die Freilichtbühne für das alljährliche Internationale Festival der Kultur - Kastavsko Kulturno Leto – war bereits in Aufbau begriffen. Berühmt ist auch der Kastaver Karneval -Pust -, der nach alter Tradition gefeiert wird. Er beginnt am Tag des St. Anton am 17.Januar und endet am Aschermittwoch.
Aber wer ist schon zu dieser Zeit in Istrien? Urlauber wohl kaum.
Etwas erhöht liegend zog die imposante Ruine Crekvina unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Es handelt sich dabei um die Überreste der von Jesuiten erbauten Mariä-
Himmelfahrtskirche.

Und noch eine Berühmtheit birgt die Stadt Kastav :
Außerhalb der Stadtmauer ist die größte und besterhaltene Loge im Kvarner zu besichtigen. Sie stammt aus dem Jahr 1571. In ihr werden noch heute feierliche Sitzungen des Stadtrates abgehalten.
Bald wird Kastav seine Tore wie jedes Jahr am 1. Sonntag und Montag im Oktober die Weinmesse „Bela nedeja i Beli pundejak“ mit großem Jahrmarkt feiern. Da gibt es dann wieder den Heurigen „Belica“ zu verkosten. Geb´s Gott, dass er auch in diesem Jahr zu einem guten Tropfen heranreift! Übrigens wird dieses Fest schon seit anno 1400 gefeiert.
Vielleicht hast Du Anfang Oktober ja gerade Urlaub und lässt Dir einen Bummel durch Kastav mit Weinprobe am „Weissen Sonntag“ oder „Weissem Montag“ nicht entgehen.
Dann schreib doch mal, wie der „Weisse“ geschmeckt hat.
Viel Spaß wünscht
Philis!