In und um PULA-Teil 01 > Der K.u.K. Marinefriedhof

Huberlinger36

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Wer sich für die Geschichte Pulas interessiert, sollte einen Besuch des Marine-Friedhofes einplanen. Er befindet sich im OT. Stoja an der Einmündung der Ulica Veruda in die Ulica Stoja. Am Rand des dortigen Parkes gibt es sogar viele schattige und kostenlose Parkplätze.
Falls jemand vor oder nach dem Friedhofbesuch ein erfrischendes Bad benötigt - kein Problem. Direkt nebenan befindet sich an der Bucht ''Valkane'' ein wunderschön gelegenes öffentliches Freibad. Eintritt frei!
Eine einmalig schöne Uferpromenade, die Ulica Lungomare, ist an der Bucht ebenfalls zu finden.
Der ehemalige K.u.K. Marinefriedhof wurde 1862 eröffnet. Der Friedhof erstreckt sich heute auf 22 000 m2, und nach den zugänglichen Informationen wurden hier im Laufe der Zeit etwa 150 Tausend Menschen beerdigt.
Darunter 12 österreichisch-ungarische Admirale und ein türkischer Admiral. Außerdem etwa dreihundert italienische und deutsche Soldaten. Außerdem die Opfer vom Schiff „Baron Gautsch“, und die Kriegsschiffbesatzungen von „ Szent Istvan“ und „ Viribus Unitis“.

Der Eingangsbereich

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Unter schlichten Sockeln mit Metallplatten ruhen die Gebeine gefallener deutscher Soldaten aus dem 2. Weltkrieg.

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Eine kleine Kapelle bzw. Feierhalle.

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An den Seiten findet man Gedenktafeln

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Der Friedhof ist an manchen Stellen recht eng belegt. Ein Teil erinnert mehr an einen Park.

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Man findet sehr schlichte Grabstellen, aber auch für den heutigen Geschmack protzig wirkende Grabmale.

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Hier ruht ein wirklicher und ziviler ''Held''.

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Und hier der tragische Fall eines Siebzehnjährigen.

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Es folgen klangvolle Namen. Über einige davon kann man im Internet Informationen finden.

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Hier einige Gräber der Luxusklasse

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Und gleich nebenan leben ganz normale Menschen....

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Fortsetzungen folgen.

Gute Nacht,
Huberlinger36
 
K

käptnblaubär

Guest
Huberlinger,
Danke für den Bericht.

Ich kann nur empfehlen den Friedhof, der schon lange nicht mehr für Bestattungen genutzt wird, mal zu besuchen. Es ist Geschichtsunterricht ansehnlich und durchschlagend begreifbar, verständlich. Das Gelände erinnert heute eher an ein Park.

Ein Beispiel:
In der nördlichen Ecke des Friedhofs liegen die Gräber deutscher Soldaten aus dem WK II. Man sieht eindrucksvoll wie mit steigenden Bestattungs-, Todesjahr die gefallenen Soldaten immer jünger waren. Wenn ich mich richtig erinnere sind die Jüngsten dann im Jahr 1942 gerade mal 18 Jahr alt gewesen.
 
S

Suzi

Guest
Hallo Huberlinger!

Sehr interessanter Bilderbericht!
Werde ich bei meinem nächsten Pulabesuch auch mal besichtigen. Bisher hat es mir ja zeitlich nie gereicht, dort mal hinzufahren.
Bin schon auf den nächsten Teil gespannt!

LG,

Suzi. :-D
 
K

käptnblaubär

Guest
Anfahrt Tipp !!!

Um euch die Anfahrt, bzw. die Suche zu erleichtern, ein Ausschnitt aus dem Stadtplan mit Markierung.
 

Julija

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Was nicht alles in diesem Forum schlummert:) Der Bericht von Huberlinger ist zwar schon alt, aber es ist ein schöner, interessanter Bericht mit tollen Bildern.
 

claus-juergen

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Hallo Julia,

Ich weis auch nicht, ob es einen zweiten Teil des Berichts gibt. Huberlinger und ich waren vor Jahren gemeinsam viel in Istrien unterwegs und daraus sind viele Berichte über alte Steine entstanden.

Vor allem ehemalige Festungen der KuK Zeit haben wir erkundet. Sei es Monte Ghiro, Monte Madonna, Benedetto, Monte Rosso, Valmade, Turcian, Caluzzi, die Katharineninsel oder Forno. Unsere Gattinnen waren immer mit Elan dabei, wenn wir gemeinsam mit Taschenlampen in die Gewölbe hinab stiegen. ;)

Aber auch nicht militärische Bauten wie die Marine Bibliothek, das Marine Offizierskasino, die Maschinenschule, der Bahnhof, die Villen Trapp und Horthy oder die anderen Offiziersvillen in Pula haben wir uns angesehen. Über die Suchfunktion findest du diese Berichte sicherlich.

Grüsse aus dem warmen und sonnigen Liznjan von

Jürgen
 
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Renate S.

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Was mich bei dem Friedhof irgendwie geschockt hat, dass es so viele Kindergräber gibt.
Von Freunde von uns liegt dort der - glaube Urgroßvater - und dessen Sohn, beide im 1. Weltkrieg gefallen.
Grausam solche Geschichten.
 
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claus-juergen

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Hallo Renate,

Kindergräber auch deshalb, weil die Kindersterblichkeit damals sehr hoch war. Diejenigen, die hier bestattet wurden, stammten meist aus der Mittel- und Oberschicht oder dem Militär. Das erste Krankenhaus in Pula wurde 1861 gebaut und war der Marine vorbehalten. Das KH ist bis heute noch in Betrieb!

Grüsse

Jürgen
 

claus-juergen

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Ein interessanter Bericht heute in Glasistre über den Marinefriedhof Gruss Traudl

google Übersetzung:

Ein Spaziergang durch die Vergangenheit
NAVAL MEMORIAL FRIEDHOF Gesichter und Kehrseiten der Geschichte von Pula Deutsche, Italiener, Kroaten, Serben, Montenegriner, Österreicher, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Engländer, Franzosen und Türken ruhen auf diesem Friedhof, der einen Teil der Geschichte von Pula und darüber hinaus zusammenfasst.* Zwölf Österreich-Ungarn und ein türkischer Admiral sind hier begraben und die Besatzungen der Schlachtschiffe Szent Istvan und Viribus Unitis 07.01.2022 21:55 | Autor: Vanesa BEGIĆ

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Marinefriedhof (Foto von Dejan Štifanić)

Wie der berühmte Komponist Nello Milotti in seinem Gedicht Fratellanza, dessen Übersetzung paraphrasiert ist, schrieb, „sind auf diesen Gräbern die Namen eingemeißelt, Vlado, Giovanni, Ivo und Francesco, Genossen für die Freiheit“, so könnte man den „Staat“ auf Pula anschaulich zusammenfassen Marinefriedhof. Deutsche, Italiener, Kroaten, Serben, Montenegriner, Österreicher, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Engländer, Franzosen, Türken ruhen hier, auf diesem Friedhof, der einen Teil der Geschichte von Pula und darüber hinaus zusammenfasst. Wenn man dort vorbeikommt, hat man nicht das Gefühl, einen Friedhof zu durchqueren, sondern es ist ein Gedenkpark, ein Freilichtmuseum. Marinefriedhof.


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(Foto von Dejan Štifanić)

Viele Bücher, Studien, Analysen, historische Daten wurden über diesen Gedenkfriedhof geschrieben, und ein Spaziergang durch ihn und ein gewöhnlicher Laie offenbart viele Gesichter und Gesichter der Geschichte von Pula. Ein Spaziergang über den Marinefriedhof ist ein Spaziergang durch die Geschichte, Kultur und Lebensart durch verschiedene Epochen der dreitausendjährigen Stadt. Dieser Friedhof wurde 1862 eröffnet. Mehr als hunderttausend Menschen wurden dort begraben, darunter 12 österreichisch-ungarische und ein türkischer Admiral, sowie 300 italienische und deutsche Soldaten, Opfer des Schiffbruchs Baron Gautsch und die Besatzungen der Schlachtschiffe Szent Istvan und Viribus Unitis.

In der Zeit von 1989 bis 1991 wurde der Friedhof mit Hilfe des Österreichischen Roten Kreuzes und der Deutschnationalen Allianz für Kriegsgräberfürsorge und der Gemeindeversammlung von Pula saniert. Es gibt Gräber von Offizieren und Soldaten der österreichisch-ungarischen Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es noch Jahre lang Überlegungen, die Bestattungen einzustellen, aber sie wurden während des Zweiten Weltkriegs bis in die 1960er Jahre fortgesetzt. Der Friedhof beherbergt Erinnerungssymbole der österreichisch-ungarischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, der italienischen und deutschen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg sowie ein Denkmal für die Kämpfer des Nationalen Befreiungskampfes und die Opfer des Zweiten Weltkriegs.


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Marinefriedhof (Foto von Dejan Štifanić)

Erwähnen wir auch, dass der berühmte Fotograf Hassan Abdelghani, der seit Jahren in unserer Stadt lebt, vor zehn Jahren in der Sacred Hearts Gallery eine Ausstellung "Ertrunken in der Gegenwart im Jahr 1914" organisiert hat, die Fotografien von Keramikgemälden zeigt, unter anderem in Leipzig präsentiert. Dieser Gedenkfriedhof ist für viele eine außergewöhnliche Inspirationsquelle sowohl für weiterführende Studien zu Geschichte und historischen Verhältnissen als auch für Fotoausstellungen, eine Art Symbiose von Vergangenheit und Gegenwart, aber auch für literarische und andere künstlerische Vorlagen. Beim Betrachten der verblassten Inschriften auf den Grabsteinen lesen wir verschiedene Geschichten aus der Vergangenheit. So bittet ein gewisser B. E., wer kann, dort eine Blume für ihren früh verstorbenen Verlobten zu hinterlassen, und die Buchstaben auf dem Grabstein sind fast verblasst. Maria, wie sie heute in fast unsichtbaren Buchstaben auf den Grabstein schreibt, war eine 13-jährige "vom Herrn genommen", und Pietro, der von 1876 bis 1944 lebte, liest, er sei "für immer von seinen Lieben losgerissen" worden wegen Luftangriffs“, und ihm wurde von seiner Braut ein Denkmal errichtet.


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Marinefriedhof (Foto von Dejan Štifanić)

Auf einer Gruppentafel erfahren wir beim Lesen der Daten, dass alle Verstorbenen erst zwanzig Jahre alt waren, und es gibt Gräber, in denen man noch das Foto ohne Buchstaben und Worte sehen kann, das im Wirbel der Zeit verblasst ist. Da seit dem Tod einiger der hier begrabenen Menschen mehr als 160 Jahre vergangen sind und es sich um Soldaten handelt, also Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, haben viele niemanden mehr, der Blumen mitbringt und Kerzen anzündet. Einige Gräber werden nach den Überresten von Kerzen und Blumen, die an Allerseelen gelegt wurden, zumindest gelegentlich noch besucht, und das ist die einzige Verbindung mit der Gegenwart. Marinefriedhof (Foto von Dejan Štifanić) Der Ort strahlt Ruhe aus, lädt zur Meditation und Besinnung ein, und wir haben bei unserem Besuch gesehen, dass es hier Morgenwanderer gibt. Manche eilen durch eine Tür und durch die andere, es gibt ein paar Haustiere, und Jahrhunderte der Geschichte sind in diesem, man könnte sagen, Gedenkpark für immer eingeschlafen.


grüsse

jürgen
 
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