HR - BIH Einigung auf Grenzkorridor

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Christl

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Zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina gibt es eine Einigung in einem langjährigen Grenzdisput. Mittels einer Schnellstraße durch das Hinterland Bosniens soll der Süden Kroatines mit dem Rest des Landes verbunden werden.

Die Infrastrukturminister von Kroatien und Bosnien, Sinisa Hajdas Doncic und Damir Hadzic, wollen ein Abkommen vorbereiten, wonach ein neuer Verkehrskorridor nach Dubrovnik die durch bosnisches Gebiet getrennten kroatischen Landesteile im Süden verbinden soll.

Im Gegenzug soll Bosnien Zugang zum kroatischen Hafen Ploče und der Eisenbahnverbindung Metković-Ploče bekommen.



Schnellstraße durch Hinterland geplant
Der Süden Kroatiens ist nicht mit dem Rest des Landes verbunden, sondern durch ein Stück Land getrennt, das zu Bosnien gehört. Das bedeutet für die dort lebenden Kroaten mehrmals täglich Passkontrollen am Grenzübergang, sofern sie im anderen Teil berufstätig sind oder zur Schule gehen.

Geplant ist nun eine 5,5 Kilometer lange Schnellstraße durch das Hinterland bei der bosnischen Stadt Neum.

EU-Kommission muss zustimmen
Die beiden Abkommen erfordern die Zustimmung der EU-Kommission, da Kroatien am 1. Juli 2013 EU-Mitglied wird und der Korridor somit einen Teil der EU-Außengrenze bildet. Fahrzeuge dürften auf dem Abschnitt daher nicht stehen bleiben.

Die beiden Staaten waren lange über eine Lösung in der Frage uneins gewesen. Von kroatischer Seite aus war darum erwogen worden, eine Brücke zu bauen, um eine Durchquerung des bosnischen Staatsgebietes gänzlich zu vermeiden.

Quelle: ORF Volksgruppen
 
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ELMA

Guest
Fahrzeuge dürften auf dem Abschnitt daher nicht stehen bleiben.
Das dürfte in Neum den Besitzern der zahlreichen Läden und Discountshops, sowie den Tankstellenbesitzern ( Treibstoff ist in BiH günstiger als im HR) weniger gut gefallen.
Für den Warenverkehr für Städte wie Dubrovnik, Cavtat.. wird dieser Korridor eine Erleichterung sein.

Siehe auch hier:

http://www.adriaforum.com/kroatien/korridor-durch-neum-t69996/

Von kroatischer Seite aus war darum erwogen worden, eine Brücke zu bauen,

"war erwogen worden" ist eine sehr freundliche Bezeichnung dafür, dass bereits etliche Millionen Kuna für die Brückenköpfe ausgegeben wurden, die wohl jetzt als Bauruinen stehen bleiben werden....

Gruß,
ELMA
 

claus-juergen

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..."war erwogen worden" ist eine sehr freundliche Bezeichnung dafür, dass bereits etliche Millionen Kuna für die Brückenköpfe ausgegeben wurden, die wohl jetzt als Bauruinen stehen bleiben werden....

hallo elke,

das ist wirklich der hammer. was die da sinnlos gebuddelt haben, grenzt schon an einen schildbürgerstreich. wer lust hat, kann sich mal dieses video von der geplanten brücke auf youtube ansehen.

http://www.youtube.com/watch?v=MlJK2y_j6MI

vielleicht haben die verantwortlichen ja gedacht, da schaffen wir fakten, den rest zahlt eh die eu.

grüsse

jürgen
 

Sudija

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Vielleicht war aber die aktive Androhung des Brückenbaus erforderlich, um die sture bosnische Haltung hin zum Zugeständnis des Korridorbaus zu bewegen. Zum Glück ist diese Brücke nicht mehr notwendig. Ich glaube die Bosnischen Tankstellen bleiben dennoch frequentiert. Man muss diesen Korridor ja nicht zwingend nutzen.
 
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ELMA

Guest
Vielleicht war aber die aktive Androhung des Brückenbaus erforderlich, um die sture bosnische Haltung hin zum Zugeständnis des Korridorbaus zu bewegen. .
Wer war da stur?? Was war daran von Seite der Bosnier stur?
Da bin ich mir überhaupt nicht sicher!!

Auf älteren Plänen war die Trasse am Festland schon lange eingezeichnet - bis die Kroaten dann irgendwann auf die unsinnige Peljesacbrückenidee kamen.
Ich habe nie verstanden, wieso.


Eine teure "Androhung", - das war keine Drohung, das war ernst gemeint- so lange, bis den Kroaten das Geld ausging.
Ich denke , Jürgen hat es richtig bezeichnet : ein teurer

Gruß,
ELMA
 

Sudija

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Für Kroatien ist eine lückenlose Straßenverbindung nach Süddalmatien von großer Bedeutung.

Und genau dieser Straßenkorridor war eigentlich das erste, was Kroatien von Bosnien beansprucht hat.
Die bosnische Regierung hat diesen Korridor jedoch zunächst abgelehnt.

Dann kam die Brücke ins Spiel, was Bosnien ein noch größerer Dorn im Auge war, sah man doch das bosnische "Territorialgewässer" vom Rest der Welt für die Großschifffahrt abgeschnitten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Brückenköpfe nur als Androhung der Ausführung des Brückenbaus galten.

Zum Glück scheint man sich nun auf diesen Korridor zu einigen, und erspart der Natur in Dalmatien noch viel größere und viieeel teurere Schildbürgerstreiche.
 
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