große Hühnerzucht in Kroatien geplant

Durran

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In Kroatien selbst entsteht die größte Geflügelproduktion Europas. Wahnsinnige 95 Millionen Hühner sollen dort im Jahr vom Band laufen.


Mit angeschlossener Biogasanlage und PV auf den Dächern klimatisch aber voll in Ordnung. Hinter diesem ehrgeizigen Projekt steht das wenig bekannte Unternehmen Petrinja Chicken Company (PCC), dessen Eigentümer der ukrainische Unternehmer Andrii Matiukha ist . Der Ukrainer mit kroatischer Adresse ist der Öffentlichkeit vor allem als Eigentümer der FavBet-Gruppe bekannt, zu der gleichnamige Online- und physische Wettbüros sowie mehrere Casinos und Slot-Clubs in Kroatien gehören. PCC ist eine Tochtergesellschaft seiner Renaissance Capital, einer im letzten Jahr gegründeten und für „Holding-Gesellschaftsaktivitäten“ registrierten Dachgesellschaft, zu der auch Tochtergesellschaften Renaissance Bioenergy und Renaissance Real Estate gehören.

Die armen Hühner.
 

claus-juergen

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Vielleicht werden in diesem neuen Großbetrieb ja nicht nur Hühner zur Fleischproduktion sondern künftig auch zur Produktion von Eiern gehalten. Glas Istre klagt, daß die Eierpreise im Land höher sind als in den anderen EU Staaten.


grüsse

jürgen
 

Bergwacht9901

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Kroatien mußte in den ersten zehn Monaten über 5500t Eier importieren,
was für eine Riesensumme! Überlegt man doch nur einmal wie viel täglich in der Urlaubsgastro / Hotels und Gastronomie; verarbeitet werden.
Gruß Marcus
 

Durran

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Nun, so eine riesige Masse ist es jetzt nicht für ein ganzes Land. Das ist pro Tag etwa 1 LKW.

Das sind ja auch nicht unbedingt Eier mit Schale sondern auch flüssige Eier in Tankwagen für die Lebensmittelproduktion. Eiweiß für Backwaren, die Nudelproduktion, Getränke usw.

Vielleicht sollte man es auch anders sehen. Nicht in Kroatien sind die Eier zu teuer sondern hier zu billig.

Das Problem bei diesen industriellen Mastanlagen für die Hähnchen ist doch die generell die Produktion. Diese Masthähnchen werden unter Extrembedingungen im Schnellverfahren gemästet. So ein Huhn sieht weder Sonnenlicht noch Gras. Da wird alle 3 Monate geschlachtet. Das ist alles nicht gesund. aber anders sind die Menschenmassen auch nicht zu ernähren. Das ist einfach so.
Und wenn man überlegt, dass so ein Brathähnchen für 4 Euro in der Tiefkühltruhe rumliegt, dann fragt man sich wie man es dafür produzieren kann.
 

regina64

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Und wenn man überlegt, dass so ein Brathähnchen für 4 Euro in der Tiefkühltruhe rumliegt, dann fragt man sich wie man es dafür produzieren kann.
Weniger ist oftmals mehr ! Mein letztes Suppenhuhn vom Bauern kostete mich mal gerade 14,00 Euro ! Gab für einige Tage Hühnersuppe und Hühnerfrikassee ! So ein Tiefkühlteil für 4 Euro ?
 
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claus-juergen

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Wie ich bereits wiederholt geschrieben habe, wohne ich auf einem Dorf wo es Ackerbau, Milchwirtschaft und die Zucht von Masthähnchen und Puten gibt. Vor ein paar Jahren erklärte mir der Betreiber Matthias einmal seine Zucht von Masthähnchen für den hiesigen Marktfüher der Geflügelbranche den wohl jeder kennt. ;)

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Diesen Stall zugelassen für bis zu 40.000 Masthähnchen hat er vor etwa zehn Jahren im Außenbereich unseres Dorfes errichtet. Deutlich zu erkennen sind die Abluftkamine der Lüftungsanlage.

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Blick in den Stall durch eine Glasscheibe. Aus hygienischen Gründen darf niemand den Stall betreten. Damals waren 25.000 Hähnchen in der Halle. Die sind nach vier bis sechs Wochen schlachtreif. Als die Tiere in den Stall zur Mast gekommen sind waren sie einen Tag alt. Es gibt extra Betriebe wo die Küken aus Eiern schlüpfen. Die Aufzucht der Masthähnchen erfolgt dann in einem Betrieb wie hier. Die Strohballen und der zahlenmäßig geringere Besatz hat das "Tierwohl Label" zur Folge. Damals bekam Matthias etwa 1,30 Euro pro Kilo Lebendgewicht, Tierwohl bringt etwa 5 Cent plus, gemessen beim Schlachtbetrieb in Bogen. Das liegt bei Straubing etwa 200 km von uns entfernt.

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Natürlich sterben auch immer wieder einzelne Tiere. Die Mortalitätsrate liegt praktisch fast immer unter 1,5 %. Gefüttert werden die Tiere anfangs mit Spezialfutter in Form von Pellets welches der Auftraggeber zur Verfügung stellt. Nach wenigen Tagen kann der Betreiber der Anlage sein selbst produziertes Getreide verfüttern. Dazu kommt Wasser aus dem eigenen Brunnen und Vitamine in flüssiger Form. Antibiotika oder Medikamente sind in diesem Betrieb bisher noch nicht verabreicht worden. Es ist anscheinend nach der Mast wichtig, daß der Stall gründlich gereinigt wird.

grüsse

jürgen
 

regina64

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Krass ! Das ist dann wohl Bodenhaltung ? Bin so froh mir Geflügel, Fleisch und Eier vom Bauern holen zu können, bei dem diese Massentierhaltung nicht stattfindet ! Aber wie lange meine 2 kleinen Bauern das noch bewältigen können ? Muss wohl alles groß und Massenhaft sein um von der Landwirtschaft als Bauer leben zu können ! Die Bauern von meinen Hofläden haben schon seit Jahren ein zweites Einkommen in der Industrie um Ihre Betriebe halten zu können !
 

claus-juergen

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Krass ! Das ist dann wohl Bodenhaltung ? ...
hallo Regina,

ja, das ist Bodenhaltung. Käfighaltung gibt es wohl in Deutschland kaum mehr. Damit sind die baltischen Staaten groß im Geschäft. Meines Wissens vor allem in der Produktion von Eiern, Trockeneigelbpulver und Eiklar. Durran hat ja in #4 bereits geschrieben wofür das benötigt wird.

Bei uns auf dem Land gibt es übrigens fast in jedem Dorf mindestens einen Bauern, der Eier von freilaufenden Hennen verkauft. Fast immer sind es mobile geschlossene Wagen mit einer Umzäunung wo die Hennen tagsüber draußen sind, scharren und picken können. Nach ein paar Wochen ist alles Gras aufgefressen, zugefüttert wird natürlich auch meist das selbst produzierte Getreide, dann wird der Wagen umgesetzt. Das Problem ist nur der Fuchs, der sich teilweise sogar tagsüber ins Gehege wagt. Wiederholt habe ich "ermordete" und nicht oder nur teilweise gefressene Hennen gesehen.

Die Eier sind meist größer als die im Supermarkt. 10 Stück kosten um die 3,50 Euro.

Ich kenne auf unserem Dorf natürlich auch so einen Nebenerwerbslandwirt der zwei derartige Wagen auf seinen Wiesen sein eigen nennt. Mehr als 100 Eier pro Tag produzieren seine Hühner. Vermarktet wird über eine Holzhütte auf dem Hof. Die Kunden sind fast alle Stammkunden aus dem Dorf oder dem nahen Umkreis.

grüsse

jürgen
 
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Casa Vera

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Eier und Fleisch aus Bodenhaltung kommen bei uns zu Hause schon seit über 30 Jahren nicht mehr auf den Tisch.
Mir dreht sich der Magen um wenn ich nur daran Denke so etwas zu essen.
Wer nicht bereit ist einen vernünftigen Preis für tierische Lebensmittel zu bezahlen sollte seine Ernährung umstellen.
Und kommt mir keiner mit "leisten können", für alles andere ist auch Geld da, nur fürs Essen nicht.
 

Bergwacht9901

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Zum Thema Hähnchen, ein Deutscher Discounter hat die Woche TK Suppenhuhn für 2,49 drin;
die Aufzucht und den Geschmack kann man sich dann ausmalen. :bawling:
 
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t-kal

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Eier und Fleisch aus Bodenhaltung kommen bei uns zu Hause schon seit über 30 Jahren nicht mehr auf den Tisch.
Mir dreht sich der Magen um wenn ich nur daran Denke so etwas zu essen.
Wer nicht bereit ist einen vernünftigen Preis für tierische Lebensmittel zu bezahlen sollte seine Ernährung umstellen.
Und kommt mir keiner mit "leisten können", für alles andere ist auch Geld da, nur fürs Essen nicht.
Finde ich gut, versuchen wir auch stets so umzusetzen.

Das Problem ist jedoch, dass die Lebensmittelindustrie und zu großen Teilen auch die Gastronomie nach wie vor
auf „Massenprodukte“ zurückgreifen. Und das können wir mit unserem Einkaufsverhalten leider nicht so gut steuern.
Da weiß man oftmals nicht wo die Produkte herkommen bzw. wie sie produziert wurden.
 
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Casa Vera

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@Tobias:
Ja, das ist schon mit etwas Aufwand, Verzicht und Disziplin verbunden.
Wir und auch unsere Kinder, die schon seit vielen Jahren einen eigenen Hausstand haben, sind da ziemlich konsequent.
Geflügel, Eier und Eihaltige Nudeln kaufen wir entweder beim Bauern unseres Vertrauens oder ab Standard Bioland, Eurobio reicht mir bei tierischen Produkten nicht aus.
Bei Milch ist das auch so.
Fertigprodukte gibt es bei uns nicht.
Schokolade und ähnliches nur ohne Palmfett
Produkte von Nestlé incl Mineralwasser bleiben im Regal stehen.
Gastronomie nur ausgewählt und selten, habe 25 Jahre in der "gehobenen" Gastronomie gearbeitet, habe daher einen ganz guten Blick dafür wo womit gekocht und wo gewic....;) wird.

Und nein, wir sind keine Großverdiener, wir verzichten dafür auf andere Sachen für die andere jedes Monat viel Geld ausgeben.

Gruß
Peter
 

Ralf 2.0

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Ja, alles gut und schön, doch leider nicht immer konsequent umzusetzen.

Klar, wir kaufen auch lieber beim Erzeuger. Haben rundherum etliche Nebenerwerbshöfe. Viele davon haben einen Hofladen, eine Hütte mit Verkaufsautomaten direkt an der Weide o.ä .
Und an jedem Wochentag - außer montags - ist einem anderen Stadtteil Wochenmarkt, wo die Erzeuger sogar zu uns kommen.

Doch alles dort Erworbene muss ja selbst zubereitet werden. Doch was macht der Berufstätige, der nur 30 min. Mittagspause hat ? Da holt man sich schon ne Glutamatbombe beim Asiaten oder ein Stinkedreieck ( sorry : Döner ) beim Türken. Und die haben mit Sicherheit Ihr Geflügel, Lamm oder Kalb aus dem Großmarkt.
Geht halt nicht anders. Vorkochen, mitnehmen und mittags warm machen geht zwar oft, aber nicht immer. Doch ich kann da ganz gut mit leben, solange es nicht überhand nimmt.
 

Julija

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Weniger ist oftmals mehr ! Mein letztes Suppenhuhn vom Bauern kostete mich mal gerade 14,00 Euro ! Gab für einige Tage Hühnersuppe und Hühnerfrikassee ! So ein Tiefkühlteil für 4 Euro ?
14 Euro habe ich neulich auf dem Markt für drei Hühnerschlegel bezahlt. Da kaufe ich auch gerne Hühnermägen. Direkt vom Hof. Eier kaufen wir nie im Supermarkt. Auch nicht in Kroatien.
 
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