Eine Geschichte aus Dalmatien (Reisebericht Hvar & Mini-Kreuzfahrt)

Heiko705

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Kapitel 01

„Der alte Mann und das Meer“ war geschafft. Am Morgen des Abreisetages hatte ich es noch fertig gelesen. Ich kann gar nicht sagen, warum ich es gelesen habe, denn es kommt nicht besonders oft vor, dass ich solch alte Klassiker lese. Vielleicht, weil es um einen Fischer und den Kampf mit einem Fisch ging und das Ganze sich auch in der Adria hätte abspielen können? Weil ich sehen wollte, welche Lebensphilosophien die Geschichte in sich barg? Was ein Mann alles erreichen kann, wenn er nur will? Oder weil ich noch nicht ganz so alter Mann nach Beendigung des Werkes dann auch endlich ans Meer durfte? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich von allem ein bisschen.

Anreisetag
Freitag, der 01.09.2017:

Am Freitag, dem 01.09.2017, sollte es losgehen, und zum Glück hatte ich den Donnerstag zur Vorbereitung ebenfalls bereits frei. Christine jedoch nicht, so dass wir erst gegen 14.30 Uhr starten konnten, nachdem ich sie von der Arbeit abgeholt hatte. Für meinen MX-5 hatte ich für diese Fahrt extra einen Kofferraumgepäckträger ersteigert, damit wir zwei Koffer (einer innen, einer außen), einen halbvollen und für eine Wanderung einen leeren Rucksack mitnehmen konnten. Außerdem konnte ich noch eine Luftmatratzenpumpe, einen Benzinkanister und einen Ordner hinter die Sitze unter die Scheibe werfen. Wer sagt also, man könne mit einem MX-5 nichts transportieren? So ein Quatsch.

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Kofferbefestigung 1

Mein altes Samsung S3 mit Naviprogramm wurde an der Scheibe befestigt. Dies konnte dann ruhig im Auto verbleiben, wenn wir es verließen, und ich musste es nicht laufend ab und wieder dran machen, da ich mein altes Handy ja ansonsten nicht mehr benötige.

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Kofferbefestigung 2

Den Koffer auf dem Gepäckträger befestigte ich mit 5 starken Gurten. Auch hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich tun würde, sollte es stärker anfangen zu regnen. In diesem Fall würde ich den Koffer losmachen und mit einem Regencape umwickeln müssen und hoffen, dass es auf unserer Wanderung nicht regnete.

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Kofferbefestigung 3

Im Vorfeld hatte ich noch viel zu tun, da wir statt der geplanten Schiffsreise T1 nun die T3 machten und ich mich nun noch mit weiteren Sehenswürdigkeiten beschäftigen musste. Die wichtige Hubert-Kah-CD wurde gebrannt, da ich sie nur als Datei besaß, ein paar Kameraeinstellungen (mit Samsung S7 und Digitalkamera) wurden noch mal überprüft und dann Christine abgeholt. Umziehen, Mütze und Sonnenbrille auf, und los ging's.

Einen Essensstopp legten wir in Geiselwind beim Kentucky Fried Chicken ein, wie wir es bereits das letzte Mal gemacht hatten. Ich hatte mir vorgenommen, mal einen Burger hier zu essen, um festzustellen, dass sie nicht unbedingt nach meinem Geschmack waren. Dazu Kartoffelspalten und diesen für KFC typischen Krautsalat, von dem ich überzeugt bin, dass jeder Kunde besonders darauf gesteigerten Wert legt. Jeder braucht doch in einem Fast-Food-Restaurant einen Krautsalat, oder? Christine entschied sich, abnehmen zu müssen, da sie ja einen sooo dicken Bauch hatte - genau passend, wenn man in den Urlaub fährt. Für sie lediglich Pommes.

Meist brauchen wir aufgrund der Pausen bis zur österreichischen Grenze, an der es regelmäßig anfängt zu regnen, bereits 7 Stunden, so auch diesmal. Ein ganz fantastisches, windiges und regnerisches Wetter hatte eingesetzt und wenig Lust, sich wieder zu verziehen. Ich musste tatsächlich noch vor Passau anhalten und das Regencape um den Koffer wickeln, was allerlei Leute zum neugierigen Gaffen veranlasste, noch mehr, als der Aufbau auf dem Cabrio ohnehin schon tat. Nach einiger Zeit flatterte das Cape auf dem Auto bei der Fahrt, weswegen ich mich etwas bei der Geschwindigkeit zurückhielt, damit es nicht komplett zerriss. Der Koffer blieb trocken. Das schlechte Wetter behinderte jedoch die flüssige Fahrt. In der einsetzenden Dunkelheit bei Starkregen und den sich spiegelnden Wagenlichtern auf dem Asphalt, sieht man einfach nicht mehr so viel. Oder werde ich wirklich alt?

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Die Vignetten - Leicht aufzukleben, schwer abzubekommen

Die Vignetten hatte ich schon in Mittelbayern angebracht. Endlich Österreich. Ich hatte mir vorgenommen, einmal bei einer bereits vor der Fahrt ausgesuchten Tankstelle abseits der Autobahn nahe Wels zu tanken und dann noch einmal nahe Graz, um den kleinen Benzinpreisvorteil optimal zu nutzen. Jedenfalls konnte ich für 1,11 € bzw. 1,12 € tanken, während es bei uns zuhause mindestens 1,35 € kostete.Noch bevor wir im Nachbarland eintrafen, hatte ich meine Mutter zurückgerufen, die wissen wollte, wann wir denn nun in den Urlaub fahren.

01. Tag – Die Einschiffung
Samstag, der 02.09.2017:

Wenn dann schon mal sowas wie Maribor auf den Schildern steht, weiß man, dass man dem Ziel schon etwas näher gekommen ist. Christine war für kurze Zeit mal eingeschlafen, jedoch nicht für lange. Der starke Regen wütete noch immer ohne Unterlass wie ein Wilder, als wir endlich nach Mitternacht die slowenische Grenze passierten. Die Tunnel mit ihren großen Ventilatoren unter der Decke habe ich im Laufe der Jahre lieb gewonnen. Durch das Land der Slowenen muss man auf dieser Strecke aber nur kurz. Nun hatte ich geplant, den Grenzübergang Macelj zu umgehen. Erstens war hier in der Hochsaison bereits Stau, und zweitens war im Internet aufgrund von Baustellen vor der Stauanfälligkeit dieses Grenzübergangs gewarnt worden. Einige LKW's waren bereits an der Abfahrt Varaždin abgefahren, doch meine Abfahrt war ja erst die nächste. Ich wollte über Lancova vas und Vareja zum kleinen Grenzübergang Cvetlin, um dann über Trakošćan wieder zurück zur Autobahn zu fahren. Doch dann - kaum zu glauben - war genau diese Ausfahrt gesperrt. Ich regte mich richtig auf, war ich doch nun gezwungen, ganz direkt den Grenzübergang Macelj zu nehmen, den ich umgehen wollte. Die LKW- Fahrer wussten wohl mehr als ich und waren mit gutem Grund bereits bei der Ausfahrt Varaždin abgefahren. Die Strecke wurde nun einspurig, und die Fahrt ging im Schritttempo weiter. Ich wollte gar nicht wissen, wie lange wir das nun durchstehen mussten. Das konnte sich ja nur um Jahre handeln. Doch was tauchte bereits nach wenigen Minuten vor uns auf? Die Grenze. Puuh!! Glück gehabt!

So passierten wir um 01.40 Uhr die kroatische Grenze. Die Beamten nahmen kurz unsere Ausweise, und nach 30 Sekunden konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Die Gesamtverzögerung durch das Überqueren der Grenze lag also bei ca. 10 Minuten. Die Zeit wurde dennoch ein wenig knapp. Um 06.30 Uhr plante ich, in Šibenik zu sein, was ich mir vor der Zuweisung des Parkplatzes in Seget Donji noch anschauen wollte. In Šibenik war ich nämlich noch nicht. Ab 10.00 Uhr konnte man auf den Parkplatz fahren, wo mein MX-5 gegen die Zahlung von 300 Kuna für die Woche der Schiffsreise stehen würde. Auch eine gewisse Bewachung sollte stattfinden, doch der tatsächlichen Erfolgung dieser stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Im Anschluss würde das Personal des Unternehmens Riva Tours unsere Koffer an den Meeting Point am Hafen in Trogir bringen.

Auch in Kroatien ließ der Regen nicht nach, und über die A1 ging's nun von Zagreb aus nach Südosten. Noch 500 km. Dann kamen wir an Senj vorbei, und der stetige Regenguss verebbte wirklich. Dann noch 300 Kilometer. Der Regen fing wieder an. Ich wusste nicht mehr, mit welchem Arm ich noch lenken sollte, da beide gleichermaßen ihren Unmut äußerten. Den linken Arm konnte ich nicht mehr an der Tür auflegen, wie ich es oft tue, da auch diese Aufliegefläche am Ellenbogen schmerzte. Und nicht nur, dass auch das rechte Bein vom Gasgeben wehtat, nein, das gesamte Befinden war nicht mehr besonders. Wenn wir uns beeilten, konnten wir wenigstens noch gegen halb acht in Šibenik sein und wir würden wenigstens kurz reinschauen können. Oder sollte ich auf Šibenik verzichten und es irgendwann nachholen? Eine Pause machen? Ach, vergiss es. Kein Šibenik. Dann machen wir das ein andermal. Ich stellte das Auto auf einen Parkplatz, und wir legten eine Pause ein. Obwohl es schüttete, musste Christine nach draußen auf die Toilette. Als sie wiederkam, klebte sämtliche durchnässte Erde des Parkplatzes an ihren Schuhen, und die Fußmatte sah aus, als könne man sie zuhause nur noch entsorgen.

Es war nun gegen 05.30 Uhr und ich stellte den Wecker auf 06.45 Uhr. Das würde reichen, um pünktlich in Trogir zu sein. Zu meiner Verwunderung schlief ich wirklich ein. Auch Christine. Als der Wecker klingelte und sich meine Augen öffneten, stellte ich das Ding noch weiter auf 07.00 Uhr. Christine schlief. Um 07.00 Uhr öffnete ich die beschlagene Autotür und vertrat mir meine Beine. Der Regen hatte irgendwann aufgehört, es war hell geworden, und ich fühlte mich wirklich deutlich besser. Diese anderthalb Stunden hatten sich tatsächlich gelohnt, man soll es kaum glauben. Dann fuhr ich mit einem besseren Gefühl in den Gliedmaßen weiter. Ich tankte noch einmal, und das Meer tauchte rechts neben uns auf.

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Mautstation an der Autobahnabfahrt

Um Punkt 10 Uhr fuhren wir durch Trogir. Da war diese Brücke nach Čiovo, auf der sich immer der Verkehr so staut. An der Kreuzung vor der Brücke galt zwar theoretisch auch rechts vor links, doch steht der Verkehr hier fast. Der Entschlossenere fährt zuerst. Hier ist es aber auch so, dass einfach „rechts vor links“ nicht immer gelten kann, da laufend ein Wagen nachkommt und die Wartenden niemals fahren könnten. Es war ein tolles Gefühl, wieder hier zu sein. In Seget Donji fuhr ich am Riva Tours - Parkplatz leider zuerst vorbei und musste wenden. Es ging einen steilen Weg hinab, und man wies mich ein. Ganz hinten rechts in der Ecke sollten wir stehen. Einige junge Männer, die ein wenig Englisch und Deutsch sprachen, halfen den Eintreffenden und standen ihnen, so gut es eben ging, Rede und Antwort, wobei das eine oder andere Wort zur Verständigung dann doch fehlte. "Das ist aber ein schönes Auto", sagte Einer von ihnen. Ich zeigte meinen Voucher, und man bedeutete mir, unser Gepäck einfach hinter den Wagen zu stellen. Dieses würden sie dann einsammeln und zum Schiff bringen. Ich hatte also noch Einiges zu tun und schwitzte. Meine helle Mütze war nass. Koffer hinten ab, Gurte vorne reingeworfen, der andere Koffer aus dem engen Kofferraum hervorgequetscht. Die Rucksäcke und die Kameratasche hängten wir uns selbst um. Antenne ab und altes Handy vorne ab. Brauchen wir noch was? Habe ich was vergessen? Schluss jetzt. Auto zu und los. Hoffentlich klappte das mit den Koffern wirklich. Christine entwickelte noch eine spontane Antipathie zu einer blonden Frau, die neben uns parkte. Hoffentlich käme die nicht aufs gleiche Boot, sagte sie. Sie hatte sie angeblich schräg angeschaut. So ein Unfug. Was Frauen sich immer einbilden! Dann bekam die Dame doch noch einen anderen Stellplatz zugewiesen und musste umparken. Wir sahen sie nicht wieder.

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Der kleine Markt in Trogir 1

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Der kleine Markt in Trogir 2

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Der kleine Markt in Trogir 3

So, nun konnten wir aufbrechen. Um 11.30 Uhr sollte die offizielle Einschiffung durch den Kapitän sein, und in deren Anschluss sollte man dann noch die Gelegenheit haben, bis zur Abfahrt in der Altstadt zu verweilen. Ursprünglich wollte ich ja bereits in Šibenik frühstücken, also hatten wir das auch noch nachzuholen. Mit leerem Bauch fühlt man sich ja auch nicht wohl. Durch Riva Tours organisiert, sollte es ebenfalls möglich sein, nahe des Meeting Points an der Promenade sein Frühstück in einem Hotel einzunehmen. Für 9 € pro Person. Das war in meinen Augen auch eine gute Alternative.

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Alles ist gut

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Verkehr vor der Čiovski most

Doch zuerst einmal gedachte ich bereits eine wichtige Sache zu erledigen: den Kauf einer Stange Zigaretten – am wichtigsten für Christine, doch auch ich würde ja ab und zu durchaus eine Zigarette davon rauchen. Auf der Festlandseite Trogirs, in der Nähe des hübschen, kleinen Marktes, der hier jeden Tag stattfindet, befindet sich ein Kiosk, an dem ich bereits 2015 günstige Zigaretten erstanden habe. Diese sind im Preis erstaunlicherweise nicht gestiegen. Die Schachtel Pall Mall kostete noch immer 22 Kuna. Also holte ich hier sofort eine Stange. Die Verkäuferin fragte ungläubig. „Ten Boxes?“ Ich nickte. „Yes, ten boxes.“

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Nördliches Stadttor

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Trg Ivana Pawla II mit Kirchturm der Kirche Sv. Sebastijana und Loggia

Oh, ich liebe Trogir. Die Altstadt auf der kleinen Insel ist für mich eine der absolut schönsten Städte Kroatiens. Es ist ein tolles Gefühl, sich hier in den Gassen zu bewegen. Zur Information fragte ich auch sofort an einer Wechselstube, welchen Kurs sie anboten. Die Dame sagte: „7,35 Kuna.“ Hhm, na ja, ganz zufrieden war ich nicht. Doch hatte ich mich, seitdem ich in 2012 einmal ewige Zeit in der „Erste Bank“ verbrachte, um für den Kurs von 7,40 zu tauschen, und ein paar Tage später den gleichen Kurs an einer Wechselstube erhielt, daran gewöhnt, den unkomplizierten Tausch an einer Wechselstube vorzuziehen. Es würde sich aber sicher noch ein besserer Kurs finden, wie ich dachte. Ich konnte nicht umhin, den kleinen Markt zu bestaunen und einige Fotos zu machen.

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Trg Ivana Pawla II mit Rathaus und Kirchturm der Kirche Sv. Sebastijana

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Kirchturm der Kirche Sv. Sebastijana mit Loggia

Im Anschluss warfen wir uns in die Gassen und bewegten uns zum Platz Johannes Pauls, des Zweiten (Trg Ivana Pawla II). Dies ist der schönste Platz der Stadt und beherbergt neben der großen Kathedrale Sv. Lovro auch das Rathaus, die Loggia, die hübsche Kirche Sv. Sebastijana mit dem schönen Turm und den Palača Ćipiko. Um nicht zu spät anzukommen, suchten wir lieber schon einmal den Meeting Point und unser Schiff.

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Kirche Sv. Ivan Krstitelj

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Am Haupteingang der Kathedrale Sv. Lovro

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Kathedrale Sv. Lovro (Rückseite)

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Die Promenade (Obala Bana Berislavića)

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Festung Sv. Nikola mit südlichem Stadttor

Und dann sahen wir unser Schiff. Die MS Orion ist ein kleines Schiff – ich war mir nie sicher, ob ich sie als Schiff oder Boot bezeichnen sollte – doch würde sie uns zu herrlichen Orten bringen. Dort lag sie. Unsere Koffer waren jedoch noch nicht da. Wir warteten nun bis zur Ansprache der zuständigen Dame von Riva Tours und des Kapitäns, die am Bug des Schiffs stattfand. Dazu wurden Kekse und ein Gläschen Orahovac gereicht, der, wie sich später rausstellen sollte, vom Kellner des Schiffs Josip einfach immer nur als „Medizin“ bezeichnet wurde. Er sprach kaum Deutsch, aber was „Medizin“ war, war klar. Einige Mitreisende konnten wir bereits in Augenschein nehmen, andere hingegen waren noch nicht an Bord, doch sollte die Abfahrt bereits um 13.30 Uhr stattfinden, früher als ich dachte. Laut Programm sollte diese etwa um 15.00 Uhr sein. Nun hätten wir wieder gen Altstadtgässchen gehen können, wären denn unsere Koffer nun endlich vor Ort gewesen. Waren sie aber nicht, weswegen wir warten mussten. Ich war doch eher ungeduldig, da wir ja noch frühstücken wollten, und auch Geld wollte ich noch wechseln, bevor wir ablegten. Wer wusste schon, wann wir die ersten Kuna brauchen würden und wann wir später noch eine Möglichkeit zum Wechseln bekommen würden? Es dauerte und dauerte. Dann dauerte es noch immer. Irgendwann kamen sie, und wir mussten sie erst einmal am Bug des Schiffs abstellen, bis wir eine Kajüte zugewiesen bekommen würden. Als wir die Stufen zum Unterdeck hinunterstiegen, stellten wir fest, dass Andere, die ihr Gepäck bereits früher in Empfang genommen hatten, sich bereits eine Kajüte ausgesucht hatten, so dass nur noch drei bis vier Kajüten übrig waren.

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Der Kapitän

Der Kapitän, der sich als Boris vorgestellt hatte, wies uns nun die Kajüte Nummer 7 zu. Unser Gepäck wurde hineinbugsiert und ab ging es in die Altstadt.

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Der Speiseraum

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Unsere Kajüte

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Schiffsbug 1

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Schiffsbug 2

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Schiffsbug 3

Wir hatten nur noch eine Stunde bis zum Ablegen. So gern wollte ich endlich mal auf die Festung Kamerlengo im Westen der Altstadt, da man von ihr tolle Fotos machen kann und dies mir bislang verwehrt blieb, doch nun stand erst einmal das Geldwechseln im Vordergrund. Auch die Kathedrale wollte ich besteigen, aber dies musste wohl noch warten. Ich fragte bei mehreren Wechselstuben. 7,23 wurden mir ebenso angeboten wie 7,16. Was war denn hier los? Solche, in meinen Laienaugen natürlich unfaire Schwankungen hatte ich noch nie erlebt. Dann musste ich wohl zu meiner Ursprungsstube zurück und die 7,35 nehmen. Wenigstens genug Kuna hatten wir nun. Doch was wir nicht hatten, war Zeit.
 
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Sporting 505

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Super Heiko, schön daß ich mitfahren darf. Im Auto wars schon ein bisschen eng. :cool:
Freu mich schon auf die Schiffstour. Trogir ist superschön. Du hast andere Ecken fotografiert wie wir vor 2 Jahren. Das Wetter hat ja auch gepasst ,waren wir doch zeitgleich an verschiedenen Orten in Kroatien unterwegs.
 
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vn15biker

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Super !! Heiko, mit dem Bericht hast du meinen Tag gerettet :)
Schön, dass Ihr wieder unterwegs gewesen seid. Ich freue mich auf die Fortsetzungen.
Beim Lesen des Intro dachte ich schon, du beginnst einen Roman, auf Hamlets Spuren etwa.
Doch dann hast du in altbewährter "HeikoReisebrichtManier" losgelegt. Klasse !
 

Julija

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Heiko,das war ja eine super Reise und Urlaub,oder?! Danke für den schönen,unterhaltsamen Bericht und die schönen Bilder!
Über Riva Tours haben wir damals Makarska gebucht! Sehr zu empfehlen.
Werden uns den Bericht noch öfters anschauen und lesen. Echt toll!
 
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Julija

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Soll noch einer behaupten, uns würde es im Winter hier im Forum langweilig werden!
Mit solchen Berichten bestimmt nicht.Im Gegenteil,da kommt wieder Urlaubsstimmung auf!!!
:cool2:
 

lube

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Sehr schooner Bericht - freue mich auf die Fortsetzung :)
 
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Aero

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Hallo Heiko,

super Reisebericht mit vielen, verschiedenen Motiven der Fotos.

Auch der Anfang Kapitel 01
"Der alte Mann und das Meer“,
besser hätte der Anfang nicht sein können.

Dein MX-5 würde mir auch gefallen, für eine Sonntagstour am Bodensee.
Damit in Urlaub ginge bei mir nicht.
Wie hat das deine Christine als Frau geschafft?
Bei mir würde das am Gepäck scheitern.

Auch die verschiedenen Eindrücke von Trogir sind genial, trotz eurem kurzen Aufenthalt dort, habt ihr doch einiges mitnehmen können.

Denke, wenn meine Koffer nicht dagewesen wären, hätte ich schon Panik bekommen.

Ich schätze, wir werden noch das eine oder andere von eurer Schiffstour zu lesen bzw. bildlich zu sehen bekommen.

Liebe Grüße vom Bodensee
Steffi
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

danke für deinen mit vielen persönlichen Eindrücken gewürzten Bericht.

Wenn ich an deine lange ermüdende Anfahrt denke, bin ich schon froh, daß ich meist sonntags meine etwa 650 km lange Strecke abspulen kann. Wie wäre es, wenn du dir einen Tempomat nachrüsten lässt? Das ist sicher machbar. ;)

grüsse

jürgen
 
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Heiko705

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Dein MX-5 würde mir auch gefallen, für eine Sonntagstour am Bodensee.
Damit in Urlaub ginge bei mir nicht.
Wie hat das deine Christine als Frau geschafft?
Bei mir würde das am Gepäck scheitern.
Ach Steffi, die ist eigentlich recht genügsam, was so etwas angeht. Vor der Reise sage ich Ihr, wir können nur 5 Röcke oder z. B. 5 Blusen mitnehmen, und dann sucht sie die 5 schönsten raus. Wenn man will, kommt man mit dem Platz zurecht.
 
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Aero

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maxi009

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Wunderschöner Reisebericht - wir freuen uns schon auf die Fortsetzung! :):):)
Liebe Grüße
Barbara und Charlie
 
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Wuppi1009

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Heiko, erstmal besten Dank, es liest sich so als wenn man dabei ist.
Es freut mich das es Euch bis dahin schon gefallen hat.
 
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Heiko705

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Kapitel 02

Wir nahmen die kleine Fußgängerbrücke, um zurück zur Promende zu kommen. Dann setzten wir uns in Ruhe zu Boris an den Schiffsbug und warteten. Da konnte ich also schon einmal was zu trinken bestellen. "Wasser mit Gas" verstand Josip. Das war für Christine. Für mich bestellte ich schon einmal ein "Veliko toćeno pivo". Zu meiner großen Freude gab es Laško vom Fass, welches ich in Kroatien am liebsten trinke. Die Getränke wurden nicht sofort bezahlt, erklärte Josip; es wurden Striche gemacht und am Ende der Reise abgerechnet. Später sagte ich dann der Einfachheit halber nur noch "Big Laško". Nun unterhielt ich mich schon einmal in Ruhe mit dem Kapitän, der ziemlich gut Deutsch sprach. Er erzählte mir, dass er schon sehr lange dieses Schiff fuhr und sich zuvor im Raum Rijeka-Zadar bewegte. "Schlechtes Wetter gibt es nicht", sagte er, als ich ihn auf den bisherigen, trüben Tag ansprach. Die Crew bestand aus Boris, dem Kellner "Medizin"-Josip, einem Koch und einem Matrosen, deren Namen ich nie verstand. Der Matrose sprach noch Englisch, doch eine Verständigung mit dem Koch, dem "wichtigsten Mann an Bord", wie manche sagten, war schwer.

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Die Fußgängerbrücke in Trogir

Geschafft von den bisherigen Anstrengungen, fragte ich Boris, ob man denn bereits duschen durfte. "Natürlich", sagte er. So kam es, dass ich der erste der Gäste war, der duschte. Es gab zwei Duschen an Bord für 22 Passagiere und die Crew, welche auf jeder Schiffsseite der vorletzte Raum war. Der letzte auf beiden Seiten war die Toilette. Zuerst schaute ich ein wenig skeptisch, als ich darin war, konnte man doch durch die schrägen Holzschienen an der Tür hinausschauen. Später sah ich aber von außen, dass ein detailliertes Hineinschauen nur schwer möglich war. Während der Reise kam es nie vor, dass ich duschen wollte und beide Duschen waren besetzt. Insgesamt kam man also mit den 2 Toiletten und 2 Duschen besser aus als gedacht. Natürlich duschte ich dann auch immer bereits um 06.30 Uhr, da ich nach dem Aufräumen unserer Kajüte, dem richtigen Ankleiden, Rasieren, Zähneputzen und dem Bereitlegen der benötigten Dinge für den Tag (und auch Christine musste ja noch duschen) dann pünktlich um 08.00 Uhr fertig war und wir gemeinsam zum Frühstück gehen konnten.

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Los geht's 1

Dann verließen wir Trogir, was ich zusammen mit einigen Anderen vom Oberdeck aus bestaunte. Es ist ein tolles Erlebnis, Trogir mal aus dieser Perspektive betrachten zu können. Die Promenade und die Palmen zogen an uns vorbei, und zu allerletzt die Festung Kamerlengo.

So fuhr der alte Mann auf das Meer hinaus. Was würde ihm seine Fahrt einbringen? Er würde sich überraschen lassen.

Dann gab es noch einen richtigen Willkommenssnack - kleine Sardinen zusammen mit Weißbrot, was wir mit einer Öl-Kräuter-Knoblauch-Flüssigkeit bestreichen konnten und Salat. Das galt wohl heute als das Mittagessen. Ebenso einfach wie lecker. Die ersten Mitpassagiere lernten wir mit Namen kennen. Anna, eine blonde, höchstens 25-Jährige und ihren Freund Arne, die neben uns saßen. Die Meisten taten sich mit den kleinen Fischen recht schwer, versuchten die Gräten rauszubekommen und trennten die Köpfe ab. Ich sagte, dass man dies nicht tue und sie im Ganzen essen würde, was aber niemand außer mir machte. Außer mir und Arne aßen die Meisten recht wenig davon, so dass für uns mehr blieb. Auf der Reise sollte sich noch herausstellen, dass sich die Meisten sowieso recht schwer mit Fisch taten, was mich sehr verwunderte. Das waren natürlich keine solchen Kroatienfans wie ich. Ts, ts, ts.

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Sardinen-Essen 1

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Sardinen-Essen 2

Meistens saßen Christine und ich ganz hinten am Tischende. An unserem Tisch saßen 10 Mann und am anderen Tisch gegenüber auch. Ab diesem ersten Essen wurden die Tische nie mehr gewechselt. Wer nun diese 9 Tischnachbarn hatte, behielt sie. Von den ursprünglich 22 Passagieren waren bereits 2 abgesprungen, denen der Aufenthalt an Bord nicht bekam. An unserem Tisch war das Alter eindeutig ein jüngereres als am Nachbartisch. Während sich bei uns außer Alex (30) und Ute (ca. 55) nur noch 25-Jährige tummelten, war das Durchschnittsalter am anderen Tisch so um die 50 Jahre.

Nach dem Snack inspizierte ich erst einmal das Schiff. Die MS Orion ist ein Motorsegler, doch werden diese Schiffe fast ausschließlich mit Motor und niemals mit Windkraft gefahren. Beide Seiten, Back- und Steuerbord, sind in etwa identisch. Vor der Dusche liegen der Motorraum und noch ein paar Kabinen, bevor dann die Küche und der Essensraum mit Bar und ganz vorn der Kapitän folgt. Durch eine Leiter am Heck gelangt man aufs Oberdeck. Hier bot das Schiff Platz zum Sonnen und Ausruhen. Ca. 12 Liegen waren vorhanden, wovon eine bald den Geist aufgab, da sie sowieso nicht besonders stabil gebaut waren. Wenn man eine Liege wollte, musste man also etwas früher kommen als Andere oder mit einer der beiden Holztruhen vorlieb nehmen, die auf jeder Seite des Oberdecks standen. Meistens hatte ich eine Liege. Christine gehörte eher zu denen, die nicht lange sitzen konnten. Wenn sie also eine Liege neben mir ihr Eigen nannte und dann wieder verschwand, war sie natürlich anderweitig belegt, als sie zurückkam. Ferner lagen noch Luftmatratzen zum Baden hier oben bereit.Ein Tisch mit Bänken war ebenfalls vorhanden.

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Das Oberdeck

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Los geht's 2

Der Kapitän Boris Koludrović hatte sein Handwerk von seinem Vater Ante gelernt. Er hatte ebenso eine Ausbildung zum Koch und war für etliche Jahre in Deutschland. Das Schiff ist 25,30 m lang und aus dem Jahr 1907, rekonstruiert wurde es 1986. Eine Klimaanlage befindet sich im Kabinengang. Das Internet ist kostenlos, doch sein Handy konnte man natürlich nur aufladen, wenn man in einem Hafen lag oder das Schiff mit voller Kraft fuhr.

Zuerst ankerten wir zwischen Čiovo und der kleinen vorgelagerten Insel Sv. Fumija.Im Süden Čiovos liegen die Inselchen Sv. Fumija, Kraljevac und Zaporinovac. Von unserem Ankerort aus konnte man sogar die Bucht Duga mit zugehöriger Konoba auf Čiovo sehen, wo ich seit einigen Jahren bereits mal hinwollte, dies aber bislang noch nicht umsetzen konnte. Nun war Baden angesagt, doch hielt ich mich heute noch zurück. Auch Christine wollte nicht, obwohl das Wetter mittlerweile recht stabil geworden war. Es war kein sehr warmer Tag, aber es blieb trocken.

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Vor dem Inselchen Sv. Fumija

Im Anschluss fuhren wir Split an, was wir ja bereits kannten. Hier stand auch eine organisierte Führung auf dem Programm. Auch hier war es ein Genuss, vom Oberdeck aus die Einfahrt in den Fährhafen zu beobachten. Auch Eva aus Bayern (ca. 45) machte stets eifrig Fotos. Sie war mit Oliver (ca. 50) zusammen. Und Ute und ihre Tochter Annika aus Hamburg waren ebenso stets dabei, wenn es um Urlaubseindrücke aus erster Reihe ging.

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Anfahrt in den Fährhafen in Split

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MS Orion in Split 1

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MS Orion in Split 2

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MS Orion in Split 3

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Die Promenade vor dem Diokletianpalast 1

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Die Promenade vor dem Diokletianpalast 2

Zuerst schnappte ich mir Christine, und wir marschierten die Promenade hinab. Mein Ziel war der Trg Republike, da ich hier in einem Weinladen namens Vinoteka Bouquet Wein kaufen wollte. Hier unten ist ein Taxistand, doch auch von den Fahrern wusste niemand etwas über den Verbleib des Weinladens, der nicht mehr dort war. So gerieten wir schlussendlich in die Paradox Wine & Cheese Bar, wo ich vorlauterweise sogleich verkündete, dass ich zwei Flaschen hübschen Wein kaufen wollte. Mein Lachen gefror allerdings bei einem Blick auf die Preise. Da waren 150 Kuna für eine Flasche noch eher günstig. Wo war ich denn hier gelandet? Ein ehrlicher Weinhandel ist für mich etwas anderes, vor allem, da es übliche Weine von üblichen Winzern waren, die hier angeboten wurden, eben nur zu unüblichen Preisen. Für einen bekannten roten Wein der Sorte Plavac Mali verlangte man hier locker mal das Doppelte wie in anderen Etablissements. Am Ende nahm ich eine Flasche des dalmatinischen Pošips mit, zu 184 Kuna! 24 € für einen Wein eines mir unbekannten Winzers. Dieser Wein ist ja ein verhältnismäßig guter, aber dieses Geld ist er natürlich nicht wert, da ich aber so vorlaut diesen Laden betreten hatte, kam es mir auch dumm vor, nun doch nichts zu nehmen. Demnächst vielleicht lieber mal die Schnauze halten!

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Am Trg Republike

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Porta Aenea

Wir bewegten uns zurück zum Schiff. Hier wollten wir uns um 18.00 Uhr treffen, um gemeinsam die Führung durch die Altstadt, sprich den Diokletianpalast zu erleben. Die meisten unserer Leute warteten bereits auf Bänken an der Promenade vor dem Schiff, und es war noch etwas Zeit. Christine hätte hier durchaus mehrfach die Zeit gehabt, die Schiffstoilette aufzusuchen. Dann kam unsere Führerin namens Tanja und wir betraten den Palast durch das Bronzetor (Porta Aenea). Kurz darauf musste dann Christine plötzlich auf die Toilette, als wir gerade in den Kellern des Palastes waren. Na super. Wo sollte man denn hier im Diokletianpalast auf die Toilette können? Außerdem würden wir unsere Gruppe doch danach niemals wiederfinden. Ich fragte Tanja, ob sie eine Toilette in der Nähe kennen würde und wie ihr weiterer Weg sei, damit wir nachkommen konnten. Oh Wunder, sie kannte ein WC nahe des Porta Argentea, des silbernen, östlichen Tors und meinte noch, wir könnten ja in der Säulenhalle, am Platz beim Peristyl wieder dazustoßen. Das war ja besser, als ich dachte, aber nachdem Christine dann endlich wieder soweit war und wir am Platz schauten, sahen wir unsere Leute nirgendwo. Eine kroatische Hochzeit war hier gerade in vollem Gange. Wer dies schon einmal miterlebt hat, kann sich das Ausmaß der Feierlichkeiten ein wenig vorstellen. Die Kroaten singen lautstark und schwenken die einheimische Flagge. Wir liefen umher, mal hierhin, mal dorthin, doch nirgendwo wurden wir fündig. Dann sah ich plötzlich Anna und Arne vor uns, und wir hatten es geschafft. Tanja war eine gute Führerin, eine halbe Kroatin, die mit viel Fachwissen aufwarten konnte. Nun konnten wir ihren weiteren Ausführungen folgen.

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Im Postiron

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Die Säulen vor der Domnius-Kathedrale

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Der Glockenturm der Domnius-Kathedrale 1

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Der Glockenturm der Domnius-Kathedrale 2

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Der Glockenturm der Domnius-Kathedrale 3

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Das Peristyl 1

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Das Peristyl 2

Am Nordtor, dem Porta Aurae, befindet sich eine kleine Vorhalle. Tanja erklärte uns, dass man die anrückenden Feinde, wenn sie hier darinnen waren und durch das nächste Tor wollten, einschloss, indem man das Tor hinter ihnen wieder herunterließ. Wir verließen den Palast durch das Tor, und viele aus unserer Gruppe mussten den großen Zeh der Statue des Bischofs Gregor von Nin reiben, da dies ja Glück bringe. Ich selbst hatte das ja bereits 2015 gemacht, von großem Glück aber bislang nichts gemerkt. Doch wer kann sagen, woraus das große Glück besteht? Vielleicht hatte man es bereits, indem einfach ein großes Pech ausgeblieben ist, welches ansonsten eingetreten wäre, hehe. Die typischen römischen Soldaten mit ihren Piken ließen sich gegen einen Obolus von Touristen ablichten.

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Porta Aurae

Wir betraten wieder den Palast, und Tanja erklärte uns, dass das Peristyl, auf dem Diokletian das Volk empfing deswegen erhöht gebaut wurde und das Volk durch den Keller darunter durch gehen musste, um die dem Volk gegenüber erhobene Stellung Diokletians zu symbolisieren. Auf alten Bildern steht das Meerwasser bis an das südliche Tor. Dann hätte man die Promenade davor gebaut, damit die Oberen vor dem Palast entlang flanieren konnten. Wir streiften noch ein wenig durch die herrlichen Gassen, liefen der Promenade hinab in den Westen und kehrten dann wieder um, um nicht zu spät zum Abendessen zu kommen.

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Statue des Bischofs Gregor von Nin

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Auf dem Narodni Trg

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Altes Rathaus am Narodni Trg

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Glockenturm am Narodni Trg

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Die Promenade vor dem Diokletianpalast 3

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Die Promenade vor dem Diokletianpalast 4

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Die Promenade vor dem Diokletianpalast 5

Es gab eine Suppe und Pasta mit Gulasch und Salat; soweit ganz lecker. Nach dem Essen gab der Kapitän einige Hinweise. In den Toiletten ließ sich nur spülen, wenn der Hebel danach wieder in die Waagerechte gestellt wurde. Auch wenn dies auf der anderen Seite des Schiffs in der Toilette vergessen wurde, so konnte man auf seiner Seite nicht spülen. Boris gab Informationen, wann es Strom gab und wann nicht und appellierte an uns, Licht, das nicht benötigt würde, auszuschalten.

Langsam lernte man die Mitreisenden etwas besser kennen. Da waren Luisa und Fabian. Fabian hatte ihr nach einer 14-stündigen, anstrengenden Autofahrt einen Heiratsantrag gemacht. Und da war Daniel, der Gewerbetreibende mit hohem wirtschaftlichem Wissen und großem Know-How, was den Handel an der Börse betraf. Er hatte 5 oder 6 verschiedene Vorsorgen für sein Alter getroffen. Ich war positiv überrascht, dass ein so junger Mensch sich bereits derart viele Gedanken macht, denn nicht jeder tut das in diesem Alter. Und welches Buch las er? "The Wolf of Wall Street", was sonst? Luisa hingegen studierte Lehramt. Zu später Stunde zogen wir uns in unsere Kajüte zurück, wo ich noch Bilder auf das Notebook kopierte, die Speicherkarte der Kamera und des Handys wieder löschte und Bekannten einige Schnappschüsse sendete.

Im Anschluss war Christine bereits eingeschlafen. Meine Kehle war aber so trocken und von der Stadt drang der Klang guter Stimmung an mein Ohr. Kurzerhand entschloss ich mich, allein noch schnell ein Bier trinken zu gehen. Ich glaube, alle anderen unserer Mitreisenden lagen bereits in ihren Kojen. Unweit des Schiffes, in der Kurve unten am Fährhafen, fand sich so etwas wie ein Imbiss. Die Pizzastücke, die ebenfalls auslagen und noch dampften, lächelten mich an. Was soll's, dachte ich, es ist doch Urlaub. Mit dem Bier und der Pizza im zufriedenen Bauch endete ein ereignisreicher Tag in Split.
 
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