Diskussion über die Preisentwicklung in Kroatien

Mr. Dek

erfahrenes Mitglied
Der für die Inflation maßgebende Warenkorb ist allerdings in jedem Land anders.
Genau deshalb ist es eigentlich eine Angabe ohne großen Wert, von wegen 10 % vs 6 %.
Das ginge nur wenn exakt jedes Produkt 1 zu 1 identisch wäre, und ich meine identisch.
500 gramm Baguette in Paris kann man alleine wegen der Zutaten nicht mit 500 gramm Schwarzbrot in Frankfurt vergleichen, alleine schon deshalb gäbe es verschiebungen.
Inflation ist halt ein ganz schwieriges Ding, man vergleiche nur Schweiz 3,5 % mit Türkei 80,2 (August). Man kann beide Länder ganz allgemein nicht miteinander vergleichen...schon hakts.
Meiner Ansicht nach zählt nur die reale Inflation bei Verbrauchsgütern wie Lebensmittel und Energie, Auto, Waschmaschine oder Laptoppreise sind da nicht sehr aussagekräftig.
Und gerade bei Lebensmitteln kommen wir ja nicht gerade mit 10 % aus...
Da der Kuna ja eh an den Euro gekoppelt war macht die Umstellung im Januar dergestalt nichts aus, da wird die Preisentwicklung eher von gewissen Personen beeinflusst die sich damit was zusätzlich verdienen wollen. Die Kroaten müssen für sich ja dann so umrechnen wie wir das bisher mussten (1 zu 7,53) und das werden einige so ausnutzen wie bisher bei den Wechselstuben.
 

Tommi&Caro

aktives Mitglied
Hier sind die heutigen Marktpreise aus Čakovec/ Medjimurje
Mich würde interessieren, wie die Preise in Istrien sind.
Kommen gerade aus Pula zurück. Preise für Obst und Gemüse sind in der Preisspanne wie in dem von Julija geposteten Bericht.
Weintrauben z.B. gab es für 18kn aber auch welche für 40kn, letztere sahen natürlich appetitlicher aus, ob sie besser schmecken, I don‘t know? Kartoffeln 6kn, Paprika 12-15kn usw.
Gefühlt fällt hier der Preisunterschied zu Supermarktpreisen geringer aus als in D!?!

Prsut frisch vom Stück handgeschnitten haben wir 50kn/100g bezahlt, schmeckt aber auch besser als die Vakuumware aus dem Supermarkt.
 

Tommi&Caro

aktives Mitglied
Hier sind die heutigen Marktpreise aus Čakovec/ Medjimurje
Mich würde interessieren, wie die Preise in Istrien sind.
Kommen gerade aus Pula zurück. Preise für Obst und Gemüse sind in der Preisspanne wie in dem von Julija geposteten Bericht.
Weintrauben z.B. gab es für 18kn aber auch welche für 40kn, letztere sahen natürlich appetitlicher aus, ob sie besser schmecken, I don‘t know? Kartoffeln 6kn, Paprika 12-15kn usw.
Gefühlt fällt hier der Preisunterschied zu Supermarktpreisen geringer aus als in D!?!

Prsut frisch vom Stück handgeschnitten haben wir 50kn/100g bezahlt, schmeckt aber auch besser als die Vakuumware aus dem Supermarkt.
 
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Reaktionen auf meine Beiträge: Julija

Julija

erfahrenes Mitglied
Danke Tommi, die Weintrauben sind jetzt auch nicht so teuer, schliesslich ist gerade Saison. Ich habe heute auf dem Markt für das Kilo weiße Trauben 6.80 Euro bezahlt, und für 10 eingelegte Sardinen 2.50, meine Lachsbrötchen haben jeweils 2.- gekostet, und die Bodensee- Äpfel 2,20 das Kilo. Übrigens waren heute so viele Leute auf dem Markt, dass ich schon dachte, es gäbe etwas umsonst. Bei manchen merkt man nix von Teuerung usw. Ich traf nur gut gelaunte Menschen mit vollen Taschen.
Danach war ich noch im Balkanladen. Dort hat sich bisher preislich nichts verändert. Nur hatten die heute meine Cockta nicht mehr auf Lager.
 

Toni

Forum-Guide
Mitarbeiter
Hab mal ChatGPT gefragt:

Was ist in Kroatien mit dem Tourismus los?

Die Antwort:

In Kroatien türmen sich derzeit mehrere Herausforderungen im Tourismus auf, die über das Bild malerischer Strände hinausgehen – hier ein klarer Überblick:



1. Rückgang internationaler Gäste
• Von Januar bis März 2025 sank die Zahl der ausländischen Touristen um etwa 16 % im Vergleich zum Vorjahr, bei den Übernachtungen gab es einen Rückgang von etwa 15–16 %.  
• Parallel dazu nahm der Inlandstourismus moderat zu – ein Anstieg zwischen 4 und 6 % bei Ankünften und Übernachtungen.  

2. Preis- und Kostendruck
• Zwischen 2015 und 2024 stiegen die Preise für Hotels und Restaurants um bis zu 70 %, was Kroatien auf ein teureres Niveau als beliebte Mittelmeerdestinationen wie Spanien oder Griechenland hebt. 
• Auch 2024 blieben Dienstleistungen wie Gastronomie, Transport und Einzelhandel weiterhin teuer – insbesondere im Gastgewerbe waren deutliche Preissteigerungen spürbar.  

3. Wirtschaftlicher Druck & geringe Profitabilität
• Trotz (mancherorts) hoher Touristenzahlen sind die Gewinnmargen vieler Betriebe durch Inflation, steigende Löhne, Nebenkosten und teurere Versorgungsketten stark geschmälert.  
• Diese Verluste erschweren wiederum Investitionen in Infrastruktur, Servicequalität oder Nachhaltigkeit.

4. Unterbringungsstruktur & Overtourism
• Nur 9,5 % aller Unterkünfte sind Hotels – der Rest besteht meist aus privaten Ferienwohnungen. Viele davon sind unreguliert, was Qualitätsstandards und Steuererfassung erschwert.  
• Besonders Städte wie Dubrovnik, Split und Hvar sind von Überfüllung betroffen – Dubrovnik zählt mehr Touristen pro Einwohner als Städte wie Venedig.  

5. Saisonale Abhängigkeit
• 83 % der Hoteliers erwarten 2025 einen Anstieg bei Last-Minute-Buchungen – eine enorme Planungsunsicherheit.  
• Auch wenn knapp 47 % eine leichte Belebung im Frühling und Herbst erhoffen, bleibt der Sommer (Juli/August) das dominierende Segment – mit nur moderatem Wachstumspotenzial.  

6. Umwelt-, Lärmbelästigung & Qualität des Aufenthalts
• In beliebten Regionen wie Istrien gibt es Probleme mit Abfallentsorgung, illegalem Bauen, künstlicher Strandverschönerung und eingeschränktem Zugang für Einheimische.  
• Hvar führt zur Saison 2025 ein Lärmlimit von 85 dB ein, um das Partyimage zu reduzieren – zum Teil heftig umstritten von der Hotellerie.  
• Waldbrände südlich von Split zwangen jüngst Touristen zu Evakuierungen – ein weiterer Faktor, der kurzfristig Reiseentscheidungen beeinflusst. 



Fazit

Kroatien kämpft 2025 mit einer komplexen Gemengelage:
• Internationale Gästezahlen gehen zurück, während die Preise steigen und Gewinne sinken.
• Die Überlastung bestimmter Regionen bei gleichzeitig spärlich regulierter Unterkunftsinfrastruktur verschärft Overtourism.
• Die starke Abhängigkeit vom Sommergeschäft und kurzfristigen Buchungen schwächt Planung und Investitionen.
• Umweltprobleme, Bau- und Lärmstörungen beeinträchtigen das Urlaubsgefühl und die Aufenthaltsqualität.

Kurz gesagt: Kroatien steht an einem Wendepunkt. Der Boom ist nicht mehr nur ein Plus, sondern birgt Risiken für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Strategische Lösungen – etwa eine Regulierung von Kurzzeitvermietungen, Förderung der Nebensaison, nachhaltiger Infrastruktur-Ausbau und Schutz sensibler Regionen – sind jetzt entscheidend für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität.

Toni


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