die Gedenkstätte der Foibe Massaker in Basovizza bei Triest

claus-juergen

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Nicht jeder meiner Reiseberichte zeigt bunte Bilder von schönen Landschaften oder ähnlichem. Manchmal bin ich auch auf den Spuren der Geschichte und entdecke dabei Dinge, die ich als berichtenswert einschätze. So auch bei diesem Thema. Mancher mag vielleicht denken, daß dieses Thema nicht zu Kroatien gehört. Ich bin anderer Meinung und deshalb auch dieser Bericht.

Bei unserer Rückreise mit dem Motorrad aus Kroatien haben wir im Sommer die Gedenkstätte für die Opfer der Foibe Massaker in Basovizza bei Triest besucht.

Das Thema war zu Zeiten Jugoslawiens tabu. Man hat offiziell sogar die Geschehnisse im und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geleugnet. Seit der Auflösung des Vielvölkerstaats in den 90er Jahren haben auch die Nachfolger Slowenien und Kroatien Probleme damit, sich zu diesen Verbrechen zu bekennen. Um was es hier genau geht, schildert kurz und knapp Wikipedia.

https://de.wikipedia.org/wiki/Foibe-Massaker

Kaum erkennbar ist an der SS14 bei Basovizza ein Wegweiser zur Nationalen Gedenkstätte.

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Zufällig findet die wohl kaum ein Reisender.

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Die gesamte Anlage kommt dem Besucher sicherlich seltsam vor.

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Soweit ich es verstanden habe, verschließt dieser große rostige Metallklotz wohl die bestehende Foibe.

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Die Foibe, also die Karsthöhle bei Basovizza steht stellvertretend für all die Foiben, die für die Tito Partisanen als Hinrichtungsstätte für Menschen dienten, die nicht in ihr Weltbild passten. In erster Linie waren das italienisch sprechende Bewohner von Istrien, Dalmatien, aber auch dem heutigen Friaul Julisch Venetien in Italien. Diese Provinz wurde im Frühjahr 1945 von den kommunistischen Partisanen besetzt und von "andersdenkenden oder anders sprechenden gesäubert", wobei mir das letzte Wort überhaupt nicht gefällt. Aber so bezeichnete man in diesen Jahren den Massenmord am Gegner oder Kriegsverlierer.

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Die Opfer der Partisanen waren vor allem Vertreter der italienischen Behörden und Verwaltung wie Angehörige der Polizei, Beamte und deren Angehörige, aber auch Kirchenvertreter.

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Im Außenbereich sind nur die Namen derjenigen aufgelistet, die sicher hier zu Tode kamen.

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Anscheinend endete das Morden erst im Jahr 1947, also ganze zwei Jahre nach dem Kriegsende.

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Diese Skulptur soll die bevorzugte Hinrichtungsmethode darstellen. Um Munition zu sparen, band man die Menschen mit Draht aneinander und stellte sie an den Rand der Naturhöhle. Nun genügte es meist, den ersten in der Reihe zu erschießen und beim Sturz in die Tiefe riß er die anderen mit in die Tiefe. Grausam, aber effektiv.


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Wer nun meint, dieses Massaker geschahen ausschließlich nach dem Weltkrieg, der irrt sich. Italien hat bereits im September 1943 angesichts der Invasion der Westalliierten kapituliert. In der Folge ließen die Soldaten nicht nur an den Fronten, sondern auch im damaligen Italien ihre Waffen zurück, zogen Zivilkleidung an und gingen nach Hause. Zum damaligen Italien gehörte nun mal auch Istrien bis Rijeka (italienisch Fiume), der Raum Zadar (italienisch Zara) und die Region um Triest.

Dieses Machtvakuum nutzten Titos Partisanen aus indem sie die Italiener massakrierten. Es dauerte vier Wochen, bis die deutsche Wehrmacht die Region erneut besetzte und bis zum Ende des Weltkriegs hielt. Dann begannen unter den Partisanen die Massaker an den Italienern erneut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenstillstand_von_Cassibile

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Wer die Gedenkstätte besucht, sollte jedoch auch ins Innere des Gebäudes gehen.

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Dort hängen Bilder aus dieser schrecklichen Zeit an der Wand.

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Auch wenn wohl viele unter uns nicht die italienische Sprache beherrschen, ist das Geschehen doch so aufbereitet, daß es jeder Besucher versteht.

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Auf einem Monitor wird ein Film über die damaligen Ereignisse gezeigt. Auch der ist selbsterklärend.

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Ich meine, daß diese Gedenkstätte auch für uns als Generation nach diesen Ereignissen und als Angehörige anderer Nationen durchaus zu denken geben sollte. Wer kann denn schon sagen, was die Zukunft bringt? Europa ist und war nie ein Hort des Friedens, auch wenn es uns derzeit so erscheint. Umso wichtiger erscheint mir die Aufklärung über solche Ereignisse. Daran hapert es meiner Meinung nach noch in Slowenien und Kroatien.

Abschließend noch die Übersetzung aus dem italienischen Wikipedia zum Thema.

https://translate.google.com/transl...pedia.org/wiki/Foiba_di_Basovizza&prev=search

jürgen
 
M

Marius

Guest
Danke für diesen Bericht, Jürgen, und ja, du hast recht, da müssen Slowenien und Kroatien noch viel aufarbeiten, wobei das kein rein slowenisches oder kroatisches Problem ist, wenn wir uns das momentane Erstarken der Rechtsextremisten in ganz Europa anschauen.
Wir müssen im Moment in allen Ländern sehr, sehr wachsam sein.
 
H

Halbheimchen

Guest
Vielen Dank für den gut recherchierten Bericht. Zu diesem Thema habe ich bislang noch wenig gewusst. Wir werden die Gedenkstätte aufsuchen.

Es gibt noch vieles aufzuarbeiten aus dieser Zeit. Letztes Jahr sind wir bei unserer Fahrradtour entlang der Drau am österreichischen Lienz vorbeigekommen. Dort gibt es eine Gedenkstätte für die Ermordnung der Lienzer Kosaken durch die britische Armee direkt nach Kriegsende im Juni 1945.

Die Kosaken hatten sich im 2. Weltkrieg auf die Seite der Nazis geschlagen, weil ihnen Stalin die Religionsausübung untersagte. Auf dem Balkan gab es eine Truppe von Kosaken. Das waren sowjetische Soldaten, aber auch seit den 20er Jahren wegen der Repressalien ausgewanderte Kosaken mit nicht-sowjetischer Staatsbürgerschaft. Aus Angst vor Racheakten von jugoslawischen oder italienischen Partisanen sind die Kosaken bei Kriegsende über das Friaul und den Plöckenpass in die britisch besetzte Zone in Osttirol geflohen und haben in Lienz campiert. Bei dem Treck waren auch viele Kinder und Frauen dabei. Insgesamt soll es eine Gruppe von 25000 bis 35000 Menschen gewesen sein. Die Menschen haben sich in der britischen Zone Schutz erhofft.

Die Briten hatten aber Stalin versprochen, ihm die Kosaken auszuliefern. Stalin hatte größtes Interesse daran, an den abtrünnigen Kosaken Rache zu nehmen. Und die Briten lieferten die Kosaken den Sowjets in Judenburg aus. Begründet wurde das von den Briten damit, dass sowjetische Kriegsgefangene der Nazis in ihre Heimatland zurückgeführt werden sollten. Die Kosaken waren aber weder Kriegsgefangene noch waren alle sowjetische Bürger. Das war ein eindeutiges Kriegsverbrechen der Briten.

Die Lienzer Kosaken wurden von den Briten in Viehwagen getrieben. Das ging nicht ohne Verluste ab. Viele Kosaken, davon viele Kinder und Frauen, die die Truppen begleitet haben, sind bei der Räumung umgekommen. Die Menschen wurden mit Panzern zum Bahnhof getrieben. Viele wurden überrollt, erschlagen, erschossen; einige sollen in die Drau gesprungen und dort ertruken sein. Es sollen 2000 bis 3000 Menschen bei dieser Aktion umgekommen sein. Die Übrigen, die in Judenburg an die Sowjets übergeben wurden, sind dann von denen abgeschlachtet worden. Fast niemand hat überlebt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Lienzer_Kosakentragödie


In dem James-Bond-Film "GoldenEye" geht es um einen anderen Doppel-Null Kollegen von James, der heimlich die Seiten wechselt. Dieser unglaubliche Verrat wird damit begründet, dass der Verräter ein Lienzer Kosak sei. Und die seien ja bekanntlich alle Verräter. Das ist nichts anderes als eine Dämonisierung, eine rethorische und ideologische Manipulationstechnik zur Faktenverdrehung. Eine Volksgruppe - hier die Lienzer Kosaken - werden von einer gegnerischen Volksgruppe - hier den Briten - als wesensmäßig böse und böswillig darzustellen und sich damit selbst zu rechtfertigen. In der Regel ist die Dämonisierung mit einer Entmenschlichung verbunden, die dem Gegner den Anspruch auf Menschenrechte abspricht. Die Auslieferung der Lienzer Kosaken war also damals aus Sicht der Briten kein Kriengsverbrechen, sondern eine Notwendigkeit.


https://de.wikipedia.org/wiki/James_Bond_007_–_Goldeneye
 

claus-juergen

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hallo Lutz,

du sprichst ein Thema an, welches tatsächlich auch mit Kroatien bzw. dem früheren Jugoslawien zu tun hat. Über die Ansiedlung der Kosakenfamilien im Raum Cavazzo 1944, verbunden mit der Vertreibung der dort wohnenden Italiener und der Flucht der Kosaken im Jahr 1945 über den Plöckenpaß und den Gailberg ins Drautal bis hin zur Ermordung durch die Sowjets ist die Geschichte bekannt.

Da einige der User hier auch in Elkes Forum aktiv sind, möchte ich zwei Berichte daraus hier verlinken.

Hier der von dir angesprochene Kosakenfriedhof in Lienz.

https://www.schoener-reisen.at/thread/8875-der-kosaken-friedhof-in-lienz-peggetz/

Hier zur Ansiedlung der Kosaken in Friaul.

https://www.schoener-reisen.at/thread/5253-spuren-der-geschichte-kosaken-in-friaul/

In diesem Zusammenhang muß aber auch erwähnt werden, daß die 1. Kosakendivision nach dem Zusammenbruch Italiens 1943 in Kroatien und im besetzten Jugoslawien eingesetzt war. Dies bot sich an, weil zum einen eine Sprachverwandtschaft bestand und zum anderen die Familien der kämpfenden Truppe in Friaul relativ nahe an den Einsatzorten untergebracht werden konnten. Der Partisanenkrieg wurde auf beiden Seiten rücksichtslos geführt. Insbesondere Vergeltungsmaßnahmen durch die Erschießung willkürlich ausgewählter Geiseln für Anschläge auf deutsche Einheiten gehen meist auf das Konto der Kosakendivision.

Deshalb ist anzunehmen, daß auch dieses Verbrechen von den Kosaken in deutscher Uniform verübt wurde.

https://www.adriaforum.com/kroatien...el-an-den-30-04-1944.84881/page-2#post-927743

Hier noch ein link zu dieser Division, die immerhin 25.000 Mann unter Waffen hatte.

https://de.wikipedia.org/wiki/1._Kosaken-Division

Der Sieger schreibt die Geschichte sagt man. Damit ist es einfach, auf den Verlierer alle Schuld zu laden. Tatsächlich gibt es in einem Krieg jedoch weder die Guten noch die Bösen in genauer Abgrenzung. Um Geschichte aufzuarbeiten, ist es jedoch notwendig, alle Details zu kennen. Was das Verhältnis Kroatien bzw. Jugoslawien und Italien angeht, gehört auch diese Tragödie dazu.

https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/das-villagio-del-pescatore-bei-monfalcone-teil-1.84887/

Fakt ist, daß Istrien bis 1945 überwiegend italienischsprachig war und die allermeisten "Italiener" von Titos Schergen vertrieben, enteignet und ermordet wurden. So schafft man Tatsachen und eine einigermaßen homogene Bevölkerung. Nur will das heute auch kaum mehr jemand auf dieser Halbinsel wissen.

grüsse

jürgen
 
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Halbheimchen

Guest
Hallo Jürgen,

auch für diesen Beitrag herzlichen Dank. Wir sind damals an dem Kosakenfriedhof vorbeigekommen. Der liegt direkt am Drau-Fahrradweg. Wir haben angehalten und zum ersten Mal von dieser Geschichte gehört. Ich finde es toll, dass heute mit einem Denkmal, einem Museum oder wenigstens mit einer Infotafel an solche Ereignisse und an die Opfer erinnert wird.

Das ist nicht selbstverständlich. Im meinem Heimatdorf und unserem jetzigen Wohnort gab es Anfang 1945 eine ähnliche Tragödie. Im etwa 5 Kilometer Luftlinie entfernten Isenachtal versuchten deutsche Truppen sich vor dem Vormarsch der Amerikaner durch den Pfälzer Wald zurückzuziehen und die Brücke bei Mannheim über den Rhein zu erreichen. Der Treck wurde von amerikanischen Flugzeugen angegriffen. In dem engen Isenachtal gab es keinen Schutz. Die feindlichen Bomben richteten ein unglaubliches Blutbad an. Bei den Amerikanern wird immer noch von dem "Schlachthaus" gesprochen, wenn es um diesen Angriff geht. Bei uns ist das völlig aus dem Bewusstsein geraten. Obwohl ich dort aufgewachsen bin, habe ich noch nie etwas darüber gehört. Es gibt keinen noch so kleinen Hinweis auf dieses Desaster. Beim Wandern habe ich an der Berghängen unglaublich viele Bombentrichter gesehen, die heute noch vorhanden sind. Der Wald wird wegen der Hanglage nicht forstwirtschaftlich genutzt und ist deswegen sehr unzugänglich.

Erst durch meine Recherche im Internet bin ich auf "Das Schlachthaus" gestoßen.


Viele Grüße
Lutz
 

claus-juergen

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Hallo Jürgen,

auch für diesen Beitrag herzlichen Dank. Wir sind damals an dem Kosakenfriedhof vorbeigekommen. Der liegt direkt am Drau-Fahrradweg. Wir haben angehalten und zum ersten Mal von dieser Geschichte gehört. Ich finde es toll, dass heute mit einem Denkmal, einem Museum oder wenigstens mit einer Infotafel an solche Ereignisse und an die Opfer erinnert wird...

hallo Lutz,

solltest du einmal an einem Sonntag am Kosakenfriedhof vorbei kommen, dann hast du sicherlich Gelegenheit, mit Frau Pätzold, die dann vermutlich da sein wird um die Kirche oder den Friedhof in Ordnung zu halten, sprechen. Sie hat die Tragödie als Kind miterlebt und kann manches Detail erzählen.

Ich fahre seitdem mit einem ganz anderen Gefühl an Lienz vorbei. Mir geht nicht mehr aus dem Kopf, was damals hier geschehen ist. In Basovizza wird es wohl künftig ähnlich sein, auch wenn ich nicht allzu oft da durch fahre.

grüsse

jürgen
 
B

Barraquito

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Halbheimchen

Guest
Es werden auf der Welt fortlaufend Massaker verübt. Wir kommen kaum noch nach, um die entsprechenden Gedenkstätten zu errichten. Manchmal denke ich, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob ich an einer Gedenkstätte anhalte und nachdenke oder ohne nachdenken daran vorbeigehe. Das ändert den Lauf der Geschichte nicht. Da braucht es robustere Methoden.
 

claus-juergen

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Es werden auf der Welt fortlaufend Massaker verübt. Wir kommen kaum noch nach, um die entsprechenden Gedenkstätten zu errichten...

hallo Lutz,

ich sehe die Sache realistisch. Seit Bestehen der Menschheit hat es immer wieder Ungerechtigkeiten, Mord, Raub und Kriege gegeben. War es früher der Neandertaler mit Kraft und der großen Keule, der sich von den anderen einfach mit Gewalt das genommen hat, was er wollte ist es heute in der technisierten Welt derjenige, der die besseren Waffen, Macht und Skrupellosigkeit besitzt und sich oft durchsetzt.

Aber es gibt einen fundamentalen Unterschied zu früher. Durch die Medien und die vernetzte Welt erfährt jedermann in Sekunden, wenn irgendwo auf dem Globus schreckliche Dinge geschehen. Dazu gibt es Einrichtungen wie die Uno, die OSZE oder den Internationalen Gerichtshof, wo immer wieder schwerste Straftaten von Massenmördern angeprangert und auch angeklagt werden.

Noch vor ein paar Jahrzehnten wäre es unmöglich gewesen, daß führende Köpfe der Kriege im ehemaligen Jugoslawien, Kambodscha oder in Schwarzafrika angeklagt und verurteilt werden. Das sehe ich schon als Fortschritt an, auch wenn Verbrecher wie der "Un-Mensch" Kim, Assad, Maduro, Putin, Xi Jinping und andere vielleicht (noch) ungeschoren davon kommen. Die Welt sieht nur teilweise weg.

Das Schicksal von Saddam Hussein, Gaddafi, und anderen ist ein Zeichen dafür, daß nicht jeder der Massenmörder an Altersschwäche stirbt.

Bleiben wir aber bei Kroatien und dem ehemaligen Jugoslawien. Dessen Nachfolgestaaten hätten eigentlich genügend zu tun, die jüngere Vergangenheit aufzuarbeiten und kommende Generationen aufzuklären. Aber das geschieht leider kaum. Das Verdrängen der eigenen Geschichte ist schlecht, weil so Spekulationen und der Geschichtsverfälschung Tür und Tor geöffnet werden. Das wiederum führt zu neuen Antipathien anderen gegenüber und möglicherweise auch neuen Aggressionen.

Ich habe in meinem obigen Artikel bewußt keine Opferzahlen genannt. Die stehen eh nicht genau fest. Schon alleine mit Opferzahlen kann man Meinungen bilden. Mir ging es hier darum, aufzuzeigen, daß ein Kapitel der regionalen Geschichte in manchen Staaten verschwiegen wird, wohingegen es für den Nachbarn ein Nationales Trauma darstellt.

grüsse

jürgen
 
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