Auf dem Weg in den Süden: Mittelalterliches KASTAV

E

ELMA

Guest
Einen der spektakulärsten Ausblicke über die Kvarner Bucht und das Učkagebige hat man von Kastav, einem Städtchen 365m ü.M., an den Hängen des Gorski Kotar gelegen, nur ca 10 km von Rijeka und ca 6 km von Opatija entfernt.

Seit die Autobahn von Rupa hinunter nach Rijeka fertig ist, fahren die meisten Touristen an Kastav vorbei.

Den schönen Reisebericht von Phillis über Kastav hier im Adriaforum kenne ich schon lange und er ging mir nie aus dem Kopf.
http://www.adriaforum.com/kroatien/kastav-kleine-stadt-mit-grosser-tradition-t44694/

So beschlossen wir bei unserer Januarreise mit dem Wohnmobil, uns die Zeit für dieses Städtchen zu nehmen.

Ich verzichte hier im Bericht darauf, auf die Geschichte von Kastav einzugehen – eine sehr gute kurze Zusammenfassung findet sich im Bericht von Phillis.

Die erste Nacht verbrachten wir in Jurdani auf dem großen, ruhigen Parkplatz hinter einem Restaurant, wo wir zum Nachtessen eingekehrt waren.

Nach Kastav war es am nächsten Morgen nicht weit.

Wir empfinden es immer als sehr gastfreundlich, wenn in einer Stadt am Stadtrand ausreichend Parkplatz auch für größere Fahrzeuge zu Verfügung steht- so wie hier am Fuße des Hügels, auf dem die Altstadt von Kastav steht.

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Gegenüber der Altstadt befindet sich ein Kalvarienberg, von dem man auf der einen Seite einen sehr schönen Blick über die Kvarner Bucht und auf der anderen Seite auf die Altstadt von Kastav hat.
Im Sommer kann man dieses Kirchlein sicher nur schlecht erkennen, da es vom Laub der Bäume verdeckt ist.

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Die Kirche des Hl Viktor aus dem 15. Jahrhundert auf dem Kalvarienberg.

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Der Pavillon und das steinerne Kreuz wurden im 19. Jahrhundert von einheimischen Handwerkern geschaffen.

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Blick in Richtung Ucka

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Vom Parkplatz führt die Straßen immer bergan.

Plan der Stadt

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Vorbei an der Kirche Sv Lucija beim Friedhof.

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Diese Straße folgt der alten Festungsmauer.

Die "Allee der Größen" (Aleja velikana) mit den Berühmtheiten der Stadt Kastav.

Weiter oben die Kirche des Hl Sebastian und Fabian , erbaut im 16. Jahrhundert, umgebaut im 19. Jhd

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Platz vor dem Stadttor

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Links die Ostarija Kukurina ( Das weithin bekannte Sternerestaurant Kukuriku befindet sich in der Altstadt .)

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Rechts die Stadtloggia von Kastav, erbaut 1571. Sie ist die größte und am besten erhaltene Loggia im Kvarner Gebiet.

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Durch das Stadttor „Voltica “ von 1731 mit dem Jesuitenwappen betritt man die Altstadt.

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Es fällt ein Gebäude auf, nicht im besten Restaurierungszustand, jedoch ein Ort mit Geschichte.

Hier befand sich der erste kroatische Lesesaal von 1866 in Istrien.
Hier trafen sich prominente Schriftsteller und Künstler.

Sie gehörten einer Volksbewegung an, die sich im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert für die kroatische Sprache einsetzte. Der Schriftsteller Vladimir Nazor gehörte dazu. Er lebte und arbeitete als Direktor der Učiteljska škola 1908–1918 in Kastav.

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Auf dem Weg ins Stadtzentrum zum Lokvina Platz.

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Die Dvorska crkva Sv Troijske aus dem 14./15. Jahrhundert wird heute als Ausstellungsraum genutzt.

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Links das Kaštel mit seiner großen Zisterne ist ein Gebäude aus dem 14./15.Jhd, das im 19, Jahrhundert durch Umbauten sein mittelalterliches Aussehen verlor.

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Zu dieser Zisterne, gibt es eine Geschichte:
Quelle hier auf der sehr interessanten Website von Kastav ( bei „Geschichte“)
http://www.kastav-touristinfo.hr/
Zitat:
Am Lokvinaplatz, unter dem Stadtkastell, kam es 1666 zum Aufstand gegen die immer höheren Steuern und den Eigenwillen des Kapitäns Mirelli. Die Bewohner der Stadt Kastav sind in das Kastell eingebrochen und haben den Kapitän in der Pfütze ertrinken lassen, die man seitdem die Kapitänspfütze nennt.“

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Das Restaurant Kukuriku war im Januar geschlossen.

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Es ging immer weiter bergan.

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Blick nach Norden in Richtung Gorski Kotar

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Die Crkvina (auch "Crekvina" )

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Crkvina ist eine Ruine der von Jesuiten im 17. Und 18. Jahrhundert begonnenen Kirche Mariä – Himmelfahrt.
Warum die Kirche nie fertiggebaut wurde? Dazu gibt es eine Legende

Zitat:
Im 17. Jh. haben die Jesuiten beschlossen in Kastav auf der Ostseite eine prächtige Kirche zu erbauen, die der Hl. Maria geweiht werden sollte. Alle Einwohner von Kastav mussten ohne irgendeine Entschädigung beim Bau mithelfen. Sie mussten auf dem Rücken den Meeressand für den Bau aus Preluka nach Kastav tragen………..“
Weiter geht es hier

Jedes Jahr im Sommer findet in Kastav ein Kulturfestival statt.

Im Rahmen diese Festivals wurde im Juni 2010 dieses Kunstwerk aufgestellt:

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Yasna Skorup Krneta
„U Krilu Maijke Kastva“

( Näheres siehe Rätsel hier)

Hier ein Link in Kroatisch
http://www.kkl.hr/kastav/?p=281&language=hr

Mit Liebe zum Detail

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Der höchste Punkt der Stadt, die Stadtkirche, liegt noch etwas höher

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Aufgang auf der Stadtbefestigung

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Eine offene Halle neben der Kirche mit Grabstätten von Kapitänen und Persönlichkeiten von Kastav

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Die Pfarrkirche Hl Helene von Kreuz (Sv. Jelena Križarica) mit dem freistehenden Glockenturm.

Der erste Glockenturm wurde Anfang des 18. Jahrhunderts durch Blitzschlag zerstört. Der jetzige wurde 1724 erbaut.

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Im Inneren der Kirche

Mitte Januar war sie noch weihnachtlich geschmückt. Auch die Krippe war noch aufgestellt.

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Blick vom höchsten Punkt der Stadt über die Kvarner Bucht

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Weg zurück durch das Stadttor zum Platz auf der Festungsmauer ( Fortica), einem kleinen Park, von dem man einen weiten Blick auf Opatija, das Učkagebige und die istrische Ostküste hat.

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Die Landschaft in winterlichen Pastellfarben

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Zwei interessante Websites zu Kastav
http://www.kastav-touristinfo.hr/
http://www.kastav.hr/Application/Kastav/Default.aspx?ArtID=16c394031848


ELMA
 

burki

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Prima Bericht, Fotos super!

Leider haben wir es noch nicht nach Kastav geschafft. Sollte man dringend im Programm haben, allein schon wegen dieses Blickes auf die Adria.

Danke ELMA

burki
 

Segelfilmer

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Hallo ELMA,

wieder einer Deiner wunderbaren Bildberichte von einer Gegend in Kroatien.

Wenn ich Deine Berichte mal alle so anschaue, dann glaube ich ganz sicher, dass Du die Gegenden meiner Adria-DVD schon längst alle selbst besucht hast.

Danke für Deinen Bericht und die schönen Fotos dazu und liebe Grüße

Thomas
 

claus-juergen

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hallo elke,

wenn man bedenkt, daß ich eigentlich jedes jahr auch in der gegend rijeka und des ucka weile, wird es höchste zeit, daß ich mir auch kastav mal ansehe. dein bericht mit den verweisen auf weiterführende informationen zum ort und seiner geschichte hat dazu beigetragen.

vielen dank dafür!

grüsse

jürgen
 
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