An Montenegros Küste liegt die Stadt Bar. Etwa vier Kilometer entfernt weiter oben in den Bergen befinden sich die Ruinen von Stari Bar, dem "alten Bar". Die uralte Stadt hat nicht nur viele Eroberer kommen und gehen sehen, sondern wurde zuletzt beim Erdbeben 1979 arg in Mitleidenschaft genommen. Heute kann man die kulturhistorische Ruinenstadt besichtigen.
Wir haben das Auto auf einem großen Parkplatz unterhalb der Ruinenstadt abgestellt. Von dort aus kann man Stari Bar am Hang schon gut erkennen.
Vorbei geht es erst mal an ein paar Souvenirläden und Restaurants. Jetzt im Oktober war hier nicht mehr viel los.
Nach etwa dreihundert Metern liegt die Stadt rechts von uns am Weg.
Über dem Portal hat Venedig ein Zeichen gesetzt.
Ich wollte mir jedoch zuerst etwas anderes ansehen, was die meisten Besucher nicht wissen. Gegenüber dem Eingang befindet sich die Omerbašoća Moschee aus dem Jahr 1662, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar ist.
Davor ein öffentlicher Brunnen der, wie man sieht, auch heute noch Verwendung findet.
Im Olivenhain, der die Moschee umgibt, sind diese Stelen für Verstorbene zu finden.
Vor dem Betreten des Gotteshauses wäscht der gläubige Moslem hier Arme und Beine.
Wäre nicht geschlossen gewesen, hätten wir sicherlich die Räume betreten können.
In einem Anbau befindet sich das Grab des Derwischs Hasan. Ein Derwisch ist ein islamischer Gelehrter oder Mönch.
Diese alte Olivenbaum düfte schon viele Eroberer gesehen haben. Auch die jüngere Geschichte war recht blutig. Nach der deutsch-italienischen Besatzung 1941 gab es rund um Bar einen Aufstand, der brutal niedergeschlagen wurde. Aber auch Titos Partisanen haben 1945 hier etwa 2000 Albaner ermordet, passten die doch nicht in den "multiethnischen" aber serbisch dominierten neuen Staat Jugoslawien.
Nicht weit entfernt hat die "Konkurrenz" eine Kirche errichtet. Scheinbar leben Christen und Moslems in Montenegro friedlich mit- oder nebeneinander.
Innerhalb der noch existierenden Stadtmauer sind die Gebäude mehr oder weniger zerstört.
Teilweise kann man auch auf der Stadtmauer laufen. Dabei muß man gut aufpassen weil es nicht überall Absturzsicherungen gibt.
Das war einmal der Backofen einer Bäckerei.
Der Aquadukt hat die Stadt seit dem 18. Jahrhundert mit Trinkwasser aus dem Rumija Gebirge versorgt.
Im Hintergrund sieht man die Vororte der Stadt Bar.
Die neue Moschee im Tal hat vermutlich ein arabisches Land gesponsort. Dies ist auf dem Balkan seit einigen Jahren nicht unüblich.
Auf dem Gelände ist auch ein Museum mit den Fundstücken aus den Ruinen eingerichtet.
An der Wand ist deutlich ein Relief des Markuslöwen, dem Wappentier von Venedig zu erkennen.
Römer, Venezianer, Byzanz und Osmanen herrschten abwechselnd über Stari Bar. Wegen der Jahrhunderte andauernden Piratenüberfälle wurde die Stadt auch nicht direkt am Meer sondern oberhalb am Berg angelegt. Hier war sie besser zu verteidigen. Zudem konnten die Bewohner auf dem Meer herannahende Feinde rechtzeitig entdecken.
Aus osmanischer Zeit stammt wohl diese Tafel mit arabischen Schriftzeichen.
Das ist der Uhrenturm.
Ein türkisches Dampfbad gab es natürlich auch in der Stadt. Der enorme Holzverbrauch düfte auch dafür verantwortlich sein, daß die Wälder rundherum abgeholzt wurden.
Die neue Stadt Bar haben wir nicht besichtigt. Vielleicht beim nächsten Mal. Ein nächstes Mal sollte es eigentlich schon für uns geben weil zum einen wir noch lange nicht alles in Montenegro gesehen haben und zum anderen der Flughafen Memmingen (Allgäu Airport), von wo aus wir nach Podgorica geflogen sind, fast vor unserer Haustüre liegt.
jürgen
Wir haben das Auto auf einem großen Parkplatz unterhalb der Ruinenstadt abgestellt. Von dort aus kann man Stari Bar am Hang schon gut erkennen.


Vorbei geht es erst mal an ein paar Souvenirläden und Restaurants. Jetzt im Oktober war hier nicht mehr viel los.



Nach etwa dreihundert Metern liegt die Stadt rechts von uns am Weg.

Über dem Portal hat Venedig ein Zeichen gesetzt.

Ich wollte mir jedoch zuerst etwas anderes ansehen, was die meisten Besucher nicht wissen. Gegenüber dem Eingang befindet sich die Omerbašoća Moschee aus dem Jahr 1662, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar ist.

Davor ein öffentlicher Brunnen der, wie man sieht, auch heute noch Verwendung findet.

Im Olivenhain, der die Moschee umgibt, sind diese Stelen für Verstorbene zu finden.


Vor dem Betreten des Gotteshauses wäscht der gläubige Moslem hier Arme und Beine.

Wäre nicht geschlossen gewesen, hätten wir sicherlich die Räume betreten können.

In einem Anbau befindet sich das Grab des Derwischs Hasan. Ein Derwisch ist ein islamischer Gelehrter oder Mönch.

Diese alte Olivenbaum düfte schon viele Eroberer gesehen haben. Auch die jüngere Geschichte war recht blutig. Nach der deutsch-italienischen Besatzung 1941 gab es rund um Bar einen Aufstand, der brutal niedergeschlagen wurde. Aber auch Titos Partisanen haben 1945 hier etwa 2000 Albaner ermordet, passten die doch nicht in den "multiethnischen" aber serbisch dominierten neuen Staat Jugoslawien.

Nicht weit entfernt hat die "Konkurrenz" eine Kirche errichtet. Scheinbar leben Christen und Moslems in Montenegro friedlich mit- oder nebeneinander.

Innerhalb der noch existierenden Stadtmauer sind die Gebäude mehr oder weniger zerstört.


Teilweise kann man auch auf der Stadtmauer laufen. Dabei muß man gut aufpassen weil es nicht überall Absturzsicherungen gibt.


Das war einmal der Backofen einer Bäckerei.

Der Aquadukt hat die Stadt seit dem 18. Jahrhundert mit Trinkwasser aus dem Rumija Gebirge versorgt.


Im Hintergrund sieht man die Vororte der Stadt Bar.


Die neue Moschee im Tal hat vermutlich ein arabisches Land gesponsort. Dies ist auf dem Balkan seit einigen Jahren nicht unüblich.

Auf dem Gelände ist auch ein Museum mit den Fundstücken aus den Ruinen eingerichtet.


An der Wand ist deutlich ein Relief des Markuslöwen, dem Wappentier von Venedig zu erkennen.

Römer, Venezianer, Byzanz und Osmanen herrschten abwechselnd über Stari Bar. Wegen der Jahrhunderte andauernden Piratenüberfälle wurde die Stadt auch nicht direkt am Meer sondern oberhalb am Berg angelegt. Hier war sie besser zu verteidigen. Zudem konnten die Bewohner auf dem Meer herannahende Feinde rechtzeitig entdecken.

Aus osmanischer Zeit stammt wohl diese Tafel mit arabischen Schriftzeichen.


Das ist der Uhrenturm.

Ein türkisches Dampfbad gab es natürlich auch in der Stadt. Der enorme Holzverbrauch düfte auch dafür verantwortlich sein, daß die Wälder rundherum abgeholzt wurden.

Die neue Stadt Bar haben wir nicht besichtigt. Vielleicht beim nächsten Mal. Ein nächstes Mal sollte es eigentlich schon für uns geben weil zum einen wir noch lange nicht alles in Montenegro gesehen haben und zum anderen der Flughafen Memmingen (Allgäu Airport), von wo aus wir nach Podgorica geflogen sind, fast vor unserer Haustüre liegt.
jürgen
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