AW: 0935_Istrien: VELI BRIJUNI > Cafe
Sorry Leute,
einerseits gibt es hier viele Vorurteile und andererseits habt ihr scheinbar die falsche Führung gehabt. Als wir auf Brioni waren haben wir sehr wohl die Ausgrabungsstätten besucht, sind zu Fuß drüber gewandert und haben uns alles angesehen und es wurde alles erklärt.
Daß hier alles ziemlich tourimäßíg aufgezogen ist sollte niemanden davon abhalten diese Führung mal zu machen. Zugegeben, Vor.- oder Nachsaison wäre schon empfehlenswert. Einzig und allein der Preis haben mich davon abgehalten die Tour ein weiteres Mal zu machen, aber einmal sollte man es gesehen haben. Man gibt auch sonst schon mal viel Geld für etwas aus was man dann vieleicht bereut und hier ist eben Geschichte der Gegenwert.
Über die Partisanen und Kriegswaffenausstellung auf der Festung in Pula hat sich ja auch noch keiner im Forum beschwert. Aber dieser Teil der Geschichte gehört ebenso dazu wie die Geschichte Titos zur Insel Brioni und zu Exjugoslavien.
Schön ist die Natur und die freilaufenden Tiere auf Brioni. Sicherlich erkennt man auch den Wahnsinn der sich in manchen Dingen wiederspiegelt. Und wer glaubt der Mythos Tito ist lediglich ein Mythos, der hat sich getäuscht und die Mentalität vieler Kroaten nicht verstanden. Viele hängen noch Tito nach auch wenn sie nicht darüber sprechen. Auf der Insel wird dieser Mythos sehr eifrig aufrecht erhalten. Aber als Tourist hat man genug Abstand um das richtig einzuordnen. Für mich wiegen die Schandtaten Titos 1000 x mehr als der Glorienschein. Man muß nur aufpassen wo man das äussert.
Am Ende der geführten Tour haben wir noch einen langen, von der Reiseleiteren begleiteten, Sparziergang durch die Natur gemacht, mit vielen Erklärungen wie alles auf der Insel begann, wie sich alles entwickelte. Die Trockenlegung der Sümpfe, das enorme Angagement eines Österreichers. Viele Erklärungen zum alten Baumbestand zur Küstenlinie, zu Buchten und zu diversen Besuchern die irgendwann einmal auf Brioni waren und welche Auswirkungen die Besuche auf Politik und Soziales hatten.
Am Ende haben wir uns dann abgeseilt und lange Zeit in dem kleinen Cafe gesessen, sind am Hafen entlang spaziert und haben die echt prozigen Pötte, die nicht mal in Rovini oder Pula ankern, bestaunt. Zu der Zeit waren zwei Staatshäupter auf der Insel in Begleitung italienischer Industrieller, einer davon war Lybiens Staatschef, entsprechend viel Schattengestalten waren unterwegs.
Zur Rückfahrt nahmen wir dann das übernächste Boot und konnten dadurch noch eine Hochzeitsfeier in der kleinen Kirche miterleben. Das Brautpaar fuhr mit einen original kubanischen Oldtimer zur Kirche der extra vom Hotel für solche Anläße gestellt wird.
Also ich fands sehr interessant. Es sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen, auch wenn es für mein Dafürhalten teuer ist, ich habs nicht bereut und wer nicht ins Titomuseum gehen möchte der kann ja, wie manch andere das tun, draußen warten. Das Persoal weis daß es Menschen gibt die nichts dafür über haben und respektieren das auch.
Gruß Richy
( übrigens: Übernachtungen werden schon ab 110 Euro p/P in einen der Hotels ageboten )