Heimfahrt mit dem Motorrad vom Velebit nach Bayern

claus-juergen

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hallo Motorradfreunde,

nun finde ich doch noch Zeit, euch auch über die Rückreise aus Kroatien nach Bayern zu erzählen.

Wir hatten ja eine Fewo in Krasno mitten im nördlichen Velebit gemietet. Von dort aus unternahmen wir verschiedene Ausflüge durchs Gebirge, entlang der Jadranska Magistrale bis zum Novigradsko More und auch im Gebiet der Flüsse Gacka und Lika.

Zurück ging es über Sveti Juraj und dann die Küste entlang bis Rijeka. Das letzte Bild in Kroatien wurde an dieser Raststätte bei Rupa aufgenommen.

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Wir fuhren dann weiter über die Grenze bis Kozina in Slowenien. Wie gut, daß man sich mit Suzi am Stau vorbeischmuggeln kann. Aufpassen muß man trotzdem, weil die Straße in diesem Abschnitt recht schmal ist und auch Lkw und Gespanne entgegenkommen.

Von Kozina aus ging es nach Italien wo wir in Basovizza die Gedenkstätte der Foibe Massaker angeschaut haben. Meinen Bericht dazu kennt ihr ja bereits. Nun mußten wir ein paar Dutzend Kilometer fressen, weil wir möglichst an diesem Tag bis Austria kommen wollten. Also rauf auf die E70 bis zur Ausfahrt Monfalcone Ost.

Von dort aus ging es wieder nach Slowenien über Nova Gorica ins Kanaltal. Da fühlen sich Suzi und der Pilot wohl. Schon weit im Norden in der kleinen Ortschaft Zaga haben wir eine Pause eingelegt. In der kleinen Bar ist die Zeit stehengeblieben. Dort lebt zumindest für die Wirtin Josip Broz Tito noch.

https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/josip-broz-tito-lebt.84768/

Bei bestem Motorradwetter ging es dann an Bovec vorbei rauf auf den Predelpaß wieder nach Bella Italia. In Cave del Predil dann die nächste Rast. Auch diesen Ort habe ich euch vor einiger Zeit schon einmal vorgestellt.

https://www.adriaforum.com/kroatien...rt-am-rande-der-autobahn-nach-kroatien.77979/

Diese Berge sind schon sehr markant. Sind das die drei Zinnen von Raibl?
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Nun hatten wir eigentlich schon ein gutes Stück des Heimweges geschafft. Es sollte noch ein Stück weiter gehen, weil wir nach Möglichkeit in Kötschach-Mauthen übernachten wollten. In diesem Ferienort hofften wir, am ehesten eine Unterkunft für eine Nacht zu finden.

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Also ging es weiter über Tarvisio nach Austria und dort im unteren Gailtal auf der wenig befahrenen Bundesstraße 111 bis Kötschach wo wir am späten Nachmittag ankamen.

Allerdings war fast abzusehen, daß Mitte August nicht so leicht eine freie Unterkunft zu finden ist. Die Region ist mittlerweile auch bei italienischen Touristen sehr beliebt. Was also tun, wenn man nicht an jedem Gasthof und jeder Pension fragen möchte und eigentlich nur noch eine Dusche, ein Bier und ein Bett möchte?

"Die Polizei - dein Freund und Helfer" dachte ich mir, hilft uns vielleicht weiter. Also gleich rein in die örtliche Inspektion im Rathaus und die Anfrage gestellt. Der nette hilfsbereite Beamte K. griff zum Telefonhörer und hatte nach wenigen Versuchen ein Quartier für uns gefunden. Weil jedoch diese kleine Pension etwas schwer zu finden war, wurde die Besatzung eines Streifenwagens zur Dienststelle beordert, um zwei schwere Jungs auf zwei schweren Maschinen bis zur Unterkunft zu geleiten. Das nenne ich HIlfsbereitschaft!

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Endlich gab es eine kalte halbe Bier, serviert durch die hübsche Tochter der Wirtin auf der schattigen Terrasse!

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Von dort aus dieser Blick!

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Ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück ging es am nächsten Tag weiter durch das Lesachtal. Ins Tal jedoch kommt man dabei kaum, weil normalerweise die Straße, die im Westen in das Pustertal mündet, sich immer an den Nordhängen entlang schlängelt. Wir sind diesen Streckenabschnitt vor drei Jahren schon mal in der Gegenrichtung gefahren.

Dieses Jahr war jedoch alles anders. Die Straße ist teilweise nach Erdrutschen gesperrt. Deshalb gibt es drei Ampeln und Notstraßen.

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Da muß man dann halt eine Zeitlang warten. Dafür wieder kaum Verkehr.

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Das gesamte Tal ist wunderschön.

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Solche Brücken wie hier hat es vor einigen Monaten in die Tiefe gerissen. Starker Regen und Sturm waren die Ursache dafür.

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Blick von der Notstraße auf der anderen Seite des Tals auf eine der Unglücksstellen.

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Es wird wohl noch eine Weile dauern, diese Straße instand zu setzen. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

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Über das Pustertal verliere ich nicht allzu viele Worte. Verkehr, Verkehr und nochmal Verkehr. Wie gut, daß man ein Motorrad hat und der Stau an diesem Tag nur die Gegenrichtung trifft.

Da ist die Brenner Landstraße eine wahre Erholung dazu. In Trens etwas abseits gab es dann noch einen letzten Cappucciono, obwohl wir ja nicht mehr in Italien, sondern in Südtirol sind.
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Deshalb auch keine italienischen Flaggen, sondern überall die von Tirol.

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Am Kaiserdenkmal oberhalb von Innsbruck gibt es einen kurzen Halt um die Beine mal auszustrecken.

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Innsbruck selbst können wir umfahren, weil wir nun nach Axams wollen. Von dort aus geht es angesichts der Tatsache, daß wir einen Traumtag zum Motorradfahren erwischt haben, rauf ins Kühtai.

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Vor Erreichen der Paßhöhe eine weitere Rast in Gries am Sellrain.

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Auf 2000 Meter Höhe ist es zwar etwas kühl. Aber wir haben ja gute Kleidung an.

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Die Haflinger laufen hier frei herum.

Für uns ging es nun wieder hinunter ins Ötztal, dort durch das Inntal auf den mir von vielen Touren bekannten Fernpaß und dann über Reutte, Füssen, Marktoberdorf nach Hause.

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Schloß Fernsteinsee

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der See

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So verlief die Heimfahrt genauso reibungslos wie die Hinfahrt, nur auf einer etwas anderen Strecke.

Die Hinfahrt könnt ihr hier nachlesen.

https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/mit-dem-motorrad-vom-allgäu-nach-kroatien.84752/

Insgesamt waren wir 2600 Kilometer in mehreren Ländern auf sicherlich mehr als 1000 Kurven und einigen Pässen unterwegs. Sollte ich gesund und fit bleiben, ist die nächste Tour nach Kroatien im kommenden Sommer angedacht. Ob dann noch mit meiner alten Suzi oder schon der auch nicht so neuen BMW werden wir sehen.

jürgen
 
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berno

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Jürgen schöner Bericht und tolle Fotos...
Und was kötschbach betrifft hast du ja Menge Glück gehabt das dir die freundlichen euch begleitet haben...
Den sonst hättest du dir einen Wolf gesucht... so wie ich dieses Jahr und das trotz navi.. nur durch Zufall haben wir die Einfahrt der Straße zur Pension anhand der Bilder bei Booking. Com gefunden.
Lg berno
 

John97

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Das sieht wirklich klasse aus!
Wie lange seit Ihr mit den Motorrädern gefahren?
 

claus-juergen

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Hallo John,

Wie im Bericht geschrieben ging es in zwei Tagen vom Velebit mit einer Zwischenübernachtung nach Hause. Die genaue Fahrtzeit weis ich nicht mehr, weil die mir beim Biken egal ist. Ich. Ich bin ein sogenannter Genussfahrer.

Grüße

Jürgen
 
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