Wo findet man das vielzitierte glasklare Wasser?

johandy99

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AW: Wo findet man das vielzitierte glasklare Wasser?

Nahezu alle Yachten haben Fäkaltanks, welche sie im "offenen Meer" entleeren. Ältere Yachten haben nicht mal dies, sondern nur einen "Zersteuber". Normal kein Problem, aber in überlaufenen Buchten und Marinas nicht sehr geschmackvoll. Schaut doch da mal ins Wasser. Glasklar, nur die Schei... schwimmt drin rum. So gesehen z.B. in Split, aber auch in Buchten wie Lucice auf Brac, wo auch mal 10-20 Yachten eng auf eng ankern. Wenn man da Wasser schluckt, erinnert man sich an Gerhart Polt.
 
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Pinizule

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AW: Wo findet man das vielzitierte glasklare Wasser?

Slado, das WAR mal, vor 30 od. fast 40 J. Vll kannst du dich dann auch daran erinnern wieviel Touristen/Boote es zu dieser Zeit gab u. wieviele es heute sind.
Das Meer hat GsD das restl. Jahr über Zeit um sich zu reinigen, aber i.d. Hochsaison musst du dir schon Plätzchen suchen wo wenig Tourismus herrscht u. die schlecht zugänglich, somit auch eher verwildert sind.
Ich finde, dass auch das Meer am Kamenjak verschlammt ist.
 

Sladoled74

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Slado, das WAR mal, vor 30 od. fast 40 J. Vll kannst du dich dann auch daran erinnern wieviel Touristen/Boote es zu dieser Zeit gab u. wieviele es heute sind.
Das Meer hat GsD das restl. Jahr über Zeit um sich zu reinigen, aber i.d. Hochsaison musst du dir schon Plätzchen suchen wo wenig Tourismus herrscht u. die schlecht zugänglich, somit auch eher verwildert sind.
Ich finde, dass auch das Meer am Kamenjak verschlammt ist.


Stimmt, das waren ein paar Segler, sonst nichts. Motorboote kaum.
zwar waren die kommunalen Kläranlagen nicht so wie heute, aber ich bilde mir ein, die weit weniger Toiristen damals warfen auch ihen eigenen Müll nicht überall hin bzw. ins Meer.

Schade..
SL74
 

claus-juergen

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...zwar waren die kommunalen Kläranlagen nicht so wie heute, aber ich bilde mir ein, die weit weniger Toiristen damals warfen auch ihen eigenen Müll nicht überall hin bzw. ins Meer.

hallo sladoled,

wo findest du denn kommunale kläranlagen? die existieren erst in ganz wenigen gemeinden, in jedem fall gibt es bis heute noch keine kläranlagen in der von pinizule beschriebenen region rund um die halbinsel kamenjak. die gemeinde medulin ist immer noch nicht fertig mit dem bau des abwasserkanals. selbst nach beendigung der bauarbeiten steht noch lange nicht die kläranlage. somit wird in der region noch viele jahre lang das abwasser nahezu ungeklärt ins meer geleitet. das einzige "positive" daran ist, daß das abwasser in rückhaltebecken gesammelt wird und dann in den nachtstunden ins meer gelangt. ausserdem wurden die abwasserrohre verlängert, so daß sich die fäkalien nicht unmittelbar neben den stränden und campingplätzen im wasser verteilen. leider schaut die sache bei bora etwas anders aus. dann wird das abwasser in richtung küste getrieben.

grüsse

jürgen
 

baho

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Je weiter im Süden, desto klarer das Wasser. Das ist meine Erfahrung!
 
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Franto

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Meines Wissens und interessierter Nachforschung ;-) nach gibt es in ganz Istrien (noch immer) keine einzige biologische Kläranlage, sondern - auch nur in den größeren Kommunen, die Abwasser-Sammelkanäle haben -mechanische Klärwerke, die den festen Dreck, einschließlich etwa der Frauenhygiene-Reste, aus den kommunalen Abwäsern heraus holen. Diese gröberen Feststoffe werden danach deponiert.

Für das so vorgereinigte Abwasser gilt der Leitspruch: "The best solution to pollution ist dilution".:) Ergo: Wo früher die Ausmündungen aus den Abwassersammlern in den größeren Orten oder sogar Hotelkomplexen noch 10, 20 Meter vom Ufer entfernt waren, sind sie heute 100 Meter weiter draußen. Der Abbau der biologischen aber auch anorganischer Belastung (etwa Kochsalz) erfolgt so auf "natürliche" Weise durch die Meeresbiologie.

In den Streusiedlungen ohne Schwemmkanalisation gibt es allenfalls Senkgruben zum Absetzen der Feststoffe - und das über laufende Abwasser versickert nach Brauch und Herkommen mehr oder weniger auf den Grundstücken oder der angrenzenden Botank. Die Senkgrubeninhalte werden dann, wiederum je nach Brauch und Herkommen, periodisch durch Sammelfahrzeuge (Tankwagen) entleert und dann irgend wo in einen Abwassersammler entleert...

Kritisch ist allerdings, wenn mit den Abwässern stoßweise oder größere Quantitäten schwer bis nicht abbaubare Substanzen - Mineralöle, CKW, Schwermetallverbindungen, z.B., - in die Meeresbiologie gelangen.

Bevor jemand durch dreht: Es ist dies etwa der gleiche Zustand wie in Österreich und in Deutschland in den dünner besiedelten Gebieten von vor 30, 40 Jahren. Damals begann man in den Seengebieten Ringleitungen für die Abwassersammel-Kanäle und zuerst mechanische und danach teil- und erst vor 15 Jahren vollbiologische Kläranlagen (erkennbar durch große Klärbecken und angeschlossene Faultürme für den Klärschlamm) zu bauen.
Für Istrien kommt als ein besonderes finanzielles Problem hinzu, dass diese aufwändigen Kläranlagen 1. sehr lange Sammelleitungen erforderten und 2. vor allem die biologischen Kläranlagen auf eine extreme Stoßbelastung während der viermonatigen Hochsaison ausgelegt werden müss(t)en.
 

claus-juergen

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hallo franto,

du hast die problematik genau auf den punkt gebracht. wir werden sehen, was nach den eu-beitritt passiert. in diesem fall werden die anforderungen an die beseitigung von abwässern erhöht werden. dafür fliessen dann allerdings auch gelder aus brüssel.

im übrigen hat das meer tatsächlich eine ungeheure selbstreinigungskraft, die allerdings irgendwann auch einmal erschöpft ist. insbesondere chemische reinigungsmittel oder produkte auf basis von mineralöl verdaut die adria nur in begrenzten mengen.

die anpassung der abwassertechnischen einrichtungen an saisonale schwankungen aufgrund des tourismus wird wohl oder üblich erforderlich sein. in anderen gegenden unseres kontinents ist dies ja auch der fall. was wir insbesondere auf den inseln der ostsee oder in mecklenburg-vorpommern in den vergangenen 20 jahren in dieser hinsicht geschafft haben, wird wohl in kroatien die nächsten jahre auch möglich sein.

grüsse

jürgen
 
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