Neues vom Plöckenpass (2)

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stoitschkov

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Der alte Thread ist im Archiv gelandet, daher diese Neuaufmachung

Der Plöckenpass war für viele eine echte Alternative für die Fahrt nach Kroatien. Der jetztige Zustand verbietet es aber diese Strecke für Urlauber zu empfehlen. Durch den Umstand, dass die dringende Sanierung in weite Ferne gerückt ist, hat der Plöckenpass seine Bedeutung als Ausweichroute verloren.

Zur Erinnerung: Das Viedeo, seinerzeit von Victor eingestellt, ist von 2014. Seither gab es keine Besserung.



Hier Ausschnitte aus der Kleinen Zeitung:

1.
Plöckenpass: Hinter den Kulissen bröckelt es
Sang- und klanglos ist das Thema „Scheiteltunnel Plöcken“ vom Diskussionsradar verschwunden. Italien verzögert Finanzierung für Studie. Jetzt gibt es Sanierungspläne, die das Land bejaht.
15. November 2015


    • Die Euphorie war groß, das Bekenntnis klar, die Ansagen deutlich: Im Frühsommer 2014 sah es ganz danach aus, als würde etwas weitergehen – auf der Suche nach einer Lösung am Plöcken. Der desolate Zustand der Passstraße auf österreichischer Seite regte in Kärnten wie in Osttirol auf. Klar war: Die idealste Verbindung in den Raum Friaul ist ein Scheiteltunnel.
      Rasche Lösungen wurden anvisiert. Bürgermeistergipfel standen im Raum – in Lienz, Spittal und Hermagor. Dort - so war es der Plan – verfassen die 73 Bürgermeister der drei Bezirke eine Petition an Bundesregierung und EU.

      Weg vom Themenradar
      Und: Eine Machbarkeitsstudie ist in Auftrag zu geben. Doch: Nichts wurde aus den Gipfeln, nichts aus der Petition, nichts aus der Studie. Der Plöcken und sein Scheiteltunnel verschwanden so schnell vom Themenradar, wie sie aufgetaucht sind. Jetzt holte Osttirols Nationalratsabgeordneter Gerald Hauser (FPÖ) den Plöcken aus der Versenkung. Anlass: „Ein Energieunternehmen will im Rahmen der möglichen Verlegung einer Stromleitung die Hälfte der Sanierungskosten für fünf Kilometer Plöckenstraße übernehmen. Die andere Hälfte von rund zwei Millionen Euro zahlt das Land.“

      Köfer ist optimistisch
      Hauser bemerkt dazu: „Bevor man diese Sanierung in die Wege leitet, sollte man überlegen, ober der Bau eines Scheiteltunnels nicht doch die bessere Lösung ist“. Tatsächlich wird das Projekt Scheiteltunnel weiterverfolgt. „Ich habe 2014 die Mittel für eine Studie freigegeben. Leider haben unsere italienischen Partner ihre Co-Finanzierung verzögert. Ich bin aber zuversichtlich, dass beim nächsten Treffen, das in den nächsten Wochen stattfinden soll, ein endgültiger Auftrag für die Studie erfolgen kann“, sagt der Kärntner Straßenbaureferent Gerhard Köfer. Parallel dazu wird die Straßensanierung im Zuge genannter Verlegung einer Stromleitung, die erst EU-rechtlich zu genehmigen ist, verfolgt.
      Das Land beschloss seinen Finanzierungsanteil bereits. Aus dem Büro Köfer heißt es: „Wenn bis zu einem möglichen Tunnelbau nicht saniert wird, ist auf der Straße kein Asphalt mehr.“

      MICHAELA RUGGENTHALER
2.
An der Plöckenpass Straße wird bis Ende November gearbeitet
In die Sanierung von Stützmauern werden 110.000 Euro investiert. Eine Prüfung hatte ergeben, dass zwei Mauern schwere Schäden und Verformungen aufweisen und die Tragfähigkeit dadurch vermindert ist.

15. Oktober 2015


    • Auf der B110 Plöckenpass Straße im Bereich Gailberg werden derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten an Stützmauern durchgeführt. "Eine Bauwerksprüfung hat ergeben, dass zwei Stützmauern schwere Schäden wie lockere Steine sowie Verformungen und Verschiebungen aufweisen, die zu einer Einschränkung der Tragfähigkeit führen", erklärt Straßenreferent Gerhard Köfer. Die Mauern werden mittels verankerter Spritzbetonvorsatzschale auf einer Mauerlänge von insgesamt hundert Metern saniert und erneuert. Laut Köfer werden 110.000 Euro investiert. Die Arbeiten sollen bis Ende November dauern. Die Straße ist halbseitig gesperrt.
3. Aus der Kleinen Zeitung

Kötschach-Mauthen

Nach jahrelangem Stillstand: Am Plöckenpass geht es weiter
Die Ergebnisse der kürzlich von Italien und Kärnten in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie „Plöckenpass-Straße“ werden gespannt erwartet. Zukunft der Straße ist ausschlaggebend für viele Projekte.

Von Claudia Lux | 09.00 Uhr, 06. August 2016


    • Die dringend sanierungsbedürftige B110 Plöckenpass-Straße ist ein wirtschaftlich wichtiges Nadelöhr. Anfang der Woche wurde nun – nach dreijährigem Mahlen der italienischen Behördenmühlen – eine bilaterale Vereinbarung über eine gemeinsame Machbarkeitsstudie vereinbart. Ein bedeutender Schritt, denn ohne Klarheit, ob es einen Scheitel- oder Basistunnel oder einen Ausbau geben wird, stehen auch andere wichtige Projekte auf „wartend“.

      Tunnel oder Ausbau
      Die 80.000 Euro teure Studie, die Italien und Kärnten gemeinsam bezahlen, prüft nun alle Varianten – vom Basistunnel quer durch den Berg, zum Scheiteltunnel mit längeren Auffahrtsrampen bis der Tunnel den Berg unterhalb des Passes durchquert, oder den Straßenausbau. In Kärnten betrifft das allein die Plöckenpass-Straße, in Italien wird die Bergstraße und die Verbindung bis nach Tolmezzo von den Experten beurteilt. „Unter Berücksichtigung der finanziellen Lage beider Regionen soll die Studie als Entscheidungsfindung herangezogen werden“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser.

      Ergebnis in sechs Monaten
      Ausgeschrieben wird die Studie in Österreich. „Tourismus, Wirtschaftsverkehr, Umwelt – diese Themen werden berücksichtigt. Es soll aber keinesfalls eine Transitstrecke entstehen“, stellt Landesrat und Straßenbaureferent Gerhard Köfer klar. In sechs Monaten soll das Ergebnis, in das bereits vorliegende Studien oder Verkehrsprognosen einfließen, vorliegen. „Zusätzlich trifft sich einmal im Monat eine Facharbeitsgruppe, in der auch Kritiker und Vertreter der Bürgerinitiativen mitarbeiten“, erklärt der Straßenbaureferent.

      Straße wird "instand gehalten"
      Bis dahin wird die marode Plöckenpass-Straße nur „geflickt“. Der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Walter Hartlieb, betont seit Langem, wie wichtig eine ganzjährig befahrbare Plöckenpass-Straße für die Region ist. Eine Wintersicherung, die Lawinenverbauungen und Galerien vom Heldenfriedhof bis ins Tal beinhaltet, kostet an die 30 Millionen Euro. Köfer: „Die hat Priorität und soll in dieser Amtsperiode umgesetzt werden.“
      Auch Wirtschaftsbetriebe wie einige lokale und italienische Energieanbieter warten gespannt. Beim Bau der „neuen“ Plöckenpass-Straße sollen ja auch gleich mehrere Erdkabelleitungen verlegt werden.

      Tatsächliche Umsetzung erst 2027
      Bis zum tatsächlichen Ausbau der Plöckenpass-Straße wird es aber noch dauern. Das Projekt verschlingt dann weit über 100 Millionen Euro – egal ob mit Tunnel oder Kehrenlösung. Dafür müssen EU-Gelder beantragt werden. An eine Umsetzung ist frühestens 2027 zu denken.


  • In 10 Jahren also soll mit der Umsetzung begonnen werden. Wer weiß, ob ich da noch mit dem Auto nach Kroatien fahren werde. Bis dahin werde ich wohl den Wurzenpass ansteuern.

  • Gruß
  • Frank
 
M

Marius

Guest
Tolle Strecke.

Cool fand ich auch den Wohnmobilfahrer vom Anfang des Videos. Also man kann ihm bestimmt nicht vorwerfen, dass er ein Verkehrshindernis darstellen würde, vielmehr habe ich schon darauf gewartet, dass er das Fahrzeug vor ihm überholt. :)
 

claus-juergen

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Hallo Frank,

Der Plöckenpass hat seine Fans wie auch die Tauernautobahn. Ich kenne die Mängel und schätze ihn trotzdem, vielleicht auch deshalb weil er landschaftlich ein Genuss und nie überlaufen ist. Stau habe ich am Plöckenpass noch nie erlebt.

Grüße

Jürgen
 

weka

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Ich bin jetzt mit dem Videoauto die ganze Strecke "mitgefahren". An keiner Stelle konnte ich feststellen, dass der Fahrer aufgrund der Fahrbahnverhältnisse seine Geschwindigkeit reduzieren musste. Das beweist ja auch die Fahrzeit von ca. einer halben Stunde von Timau bis Mauthen.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Ausbau von Strassen, Verkehr anzieht. Daher sollte seitens der betroffenen, an der Route wohnhaften Bevölkerung schon überlegt werden, ob sie die Zustände vor -zig Jahren wieder herbeiführen wollen, als es noch keine Tauernautobahn gab und in den Ortschaften Kötschach und Mauthen nächtens an Schlaf nicht zu denken war. Ich habe es einige Sommer persönlich erlebt.

Dass die ansässige Wirtschaft gerne bessere Bedingungen vorfinden würde, ist schon verständlich. Es sollte aber deshalb nicht die Lebensqualität der Bevölkerung darunter leiden.
Als gutes Beispiel kann hier das nach Westen anschließende Lesachtal genannt werden, wo es keine großartige Verkehrserschließung gegeben hat und die natürliche Belassenheit des Tales heute europaweit als Vorbild gesehen wird. Und der Tourismus boomt.
 

claus-juergen

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Ich kann mit dem Plöckenpaß, so wie ich ihn seit Jahren kenne, leben. Sicherlich wäre so manches Straßenstück auf Austria-Seite mal neu zu teeren. Gelegentlich wird das auch gemacht. Allerdings wird ein Ausbau des Passes mit Entschärfung der Kurven und evtl. einem neuen längeren Tunnel sicherlich mehr Verkehr anziehen. Sollte das gemacht werden, erlebe ich das eh nicht mehr. Bis dahin geniesse ich die Strecke weil derjenige, der Angst vor Steigungen und Kurven hat, eh nicht über diesen Paß fährt und somit ich meine Ruhe noch lange haben werde.

Aufgrund des geringen Verkehrs macht das Befahren mit einem PS-starken Auto oder dem Motorrad eh mehr Spaß als die Tauernautobahn.

grüsse

jürgen
 
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stoitschkov

Guest
Ich kann mit dem Plöckenpaß, so wie ich ihn seit Jahren kenne, leben. Sicherlich wäre so manches Straßenstück auf Austria-Seite mal neu zu teeren.
...
Aufgrund des geringen Verkehrs macht das Befahren mit einem PS-starken Auto oder dem Motorrad eh mehr Spaß als die Tauernautobahn.

grüsse

jürgen
Leider habe ich nur einen Kleinwagen, der auf der Urlaubsfahrt auch noch ziemlich vollgestopft, also schwer, also träge ist.
Ohne Verkehr kann der Plöckenpass wirklich Spaß machen; und die schmale Fahrbahn und äußerst engen Kurven und auf der italienischen Seite sind eine Herausforderung, der ich mich immer gern gestellt habe.
Wogegen auf der österreichischen Seite halt das Problem besteht, dass jeder gern in der Mitte fährt (weil der Straßenrand (bis fast zur Mitte) nicht befahrbar ist), und es dadurch auf der gesamten Strecke fast unmöglich ist, zu überholen. Bei Gegenverkehr wird es auch oft kritisch, und Reserven bei einer Notsituation hat man nur dann, wenn man seine Geschwindigkeit durchgängig "anpasst".

Wie gesagt, es soll kein Abgesang auf den Plöcken sein.
Für mich jedoch Gelegenheit, dieses Jahr eine Alternativroute auszuprobieren.
(Der Karawankentunnel kommt bei mir trotzdem nicht zum Zuge.)
 
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stoitschkov

Guest
Allerdings wird ein Ausbau des Passes mit Entschärfung der Kurven und evtl. einem neuen längeren Tunnel sicherlich mehr Verkehr anziehen.

jürgen
Ja, Jürgen, da hast du sicher Recht.
Auch wenn kein weiterer Alpenpass ausgebaut wird, kann trotzdem in Zukunft eher mit steigendem Verkehr von Süd nach Nord und umgekehrt zu rechnen. Irgendwo wird sich der (Verkehrs-) Fluss seinen Weg suchen. Der Karawankentunnel kann ja weitere Belastungen nur an ferienfreien Tagen verkraften.
 

claus-juergen

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Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
... Der Karawankentunnel kann ja weitere Belastungen nur an ferienfreien Tagen verkraften.

Ja, dieser Tunnel wird noch lange das Nadelöhr sein. Allerdings sind bei Wartezeiten der gute alte Wurzenpaß und auch der Loiblpaß durchaus eine Alternative, von der Kanaltalautobahn über Udine will ich erst gar nicht sprechen.

Meine Devise lautet immer: Lieber etwas weiter und länger oder ein paar Kurven mehr als im Stau zu stehen. Das nervt einfach tierisch.

grüsse

jürgen
 
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