Lieber Michl!
Danke für dein Interesse, freut mich! Das Buch ist als „Print-on-demand“ bei epubli GmbH Berlin erschienen, dort sind die Seiten 1-26 von 428 (inklusive Inhaltsverzeichnis) als Vorschau zu sehen:
http://www.epubli.de/shop/buch/POLA--PULA-Wilhelm-Donko-9783737524186/42957
Noch als Ergänzung: ich schreibe nicht für Gewinn, sondern pflege seit vielen Jahren mein Hobby Marinegeschichte, dazu habe ich schon sehr viel publiziert. Der Preis liegt marginal über den Druckkosten, aber es steckt viel Liebe drin. Pula bzw. Pola ist wirklich eine faszinierende Stadt, die Geschichte ist absolut einzigartig.
Ich bringe hier nachfolgend das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort, da kann man das Buch vielleicht etwas besser beurteilen.
Mit lieben Grüßen,
Monte Zaro
I n h a l t
Vorwort 7
I. Zur Geschichte von Pola/ Pula
I.1 Größe und Niedergang 19
I.2 Pola als k.u.k. Marinestadt 29
I.3 Pola/Pula nach 1918 89
II. Historischer Reiseführer
- Der Bahnhof von Pola – zugleich Ausgangspunkt der Straßenbahn 112
- Hotel Riviera und die Münz-Häuser 127
- Das sechstgrößte Amphitheater der Welt 139
- Park Valeria mit dem ehemaligen Elisabeth-Denkmal 148
- Handelshafen mit Elisabeth-Mole und Hafen-Kapitanat 155
- Infanterie-Kaserne 161
- Der Dom von Pola 169
- Stabsgebäude 173
- Forum, Altstadt und das antike Pola: Augustus-Tempel, Sergier-Bogen - und James Joyce 178
- Das Ausrüstungsarsenal 202
- Reserveschiffe (Seearsenal) 224
- Konstruktionsarsenal – die Oliven-Insel 229
- Insel Sankt Peter (San Pietro) mit Marine-Schwimmschule 247
- Marine-Friedhof 250
- Marine-Kirche Madonna del Mare 260
- Marine-Spital 273
- Maximilian-Park und Denkmal 280
- Die Trapp-Villa und das k.u.k. Villenviertel 289
- Landwehr-Kaserne 295
- Marine-Gericht und Strafhaus 299
- Marine-Kaserne 304
- Marine-Maschinenschule 308
- Hydrographisches Amt und Sternwarte (Monte Zaro) 313
- Das Tegetthoff-Denkmal und die größte Parkanlage der Stadt (Monte Zaro) 320
- Marine-Kasino 329
- Bezirkshauptmannschaft 350
- Neue Markthalle 354
- Universität Pula: ehem. Mädchen-Lyzeum 357
- Staatliches Gymnasium 360
- Die Seeflugstation auf der Insel Sankt Katharina 364
- Die Befestigungsanlagen in und um Pola 370
- Bucht von Pola (Hafenrundfahrt) 377
- Brioni 392
ANHANG
1. „Pola“ in Meyers Gr. Konversations-Lexikon 404
2. Der Kaiser zu Besuch in Pola 407
3. Exkurs: Die Marinesektion in Wien 410
4. Literatur- und Quellenangaben 412
5. Der Autor 419
6. Plan der Bucht von Pola 423
Vorwort
Pola/Pula ist ein einzigartiges Freilichtmuseum der verflossenen Seemacht Österreich. Dieser Reiseführer will nicht in Konkurrenz zu den einschlägigen Istrien-Werken von Dumont, Marco Polo oder Baedeker treten. Er richtet sich an marine- und geschichtsinteressierte Reisende und soll dazu anregen, die Stadt Pula/Pola beim nächsten Kroatien-Urlaub nicht zu ignorieren. Sie hat eine interessante römische Geschichte mit sehr gut erhaltenen Bauwerken aus dieser Zeit, allein das macht sie für einen Besuch empfehlenswert; aber römische Geschichte finden sie natürlich auch anderswo. Eine Facette in ihrer Geschichte ist aber absolut einzigartig und sonst nirgendwo zu finden: Pola war die „Marine-Haupt-stadt“ von Österreich-Ungarn. Darauf liegt der Schwerpunkt dieses Buches, in den großen Reiseführern wird das meist nur am Rande kurz erwähnt.
Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg durch US-Luftangriffe ist erstaunlich viel Bausubstanz aus der k.u.k. Marine-Zeit erhalten geblieben. Irgendwie auch kein Wunder: die ganze Stadt ist ein Kind dieser Marine. Als ein kleines, ab-gelegenes und reichlich heruntergekommenes italienisches Fischerstädtchen mit ein paar Hundert Einwohnern hat es die österreichische Marine Mitte des 19. Jahrhunderts „entdeckt“. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war es eine moderne, mittel-europäische Stadt mit mondänen Zügen, 60.000 Einwohnern, Straßenbahn, Tageszeitung, Grandhotel etc. Ich werde versuchen, die massiv vorhandenen Spuren Österreich-Ungarns in Pula/Pola in Wort und Bild zu dokumentieren, historisch und anhand von Aufnahmen aus der Gegenwart.
Ich besitze eine Fülle alter Postkarten von Pola, die für mich eine besonders wichtige Quelle zur Bilddokumentation der Stadt in der k.u.k Zeit darstellten. Österreich-Ungarn spielte übrigens international eine Pionierrolle bei der Einführung der Postkarte, sie wurde 1869 mit der Bezeichnung „Correspondenzkarte“ von der Post zugelassen und verbreitete sich rasch. Die Marinestadt Pola war besonders geeignet für dieses neue Kommunikationsmittel, da hier Menschen aus der gesamten Monarchie stationiert waren und von hier regelmäßig und günstig Grüße nach Hause schicken wollten, natürlich verbunden mit einem bildlichen Eindruck ihres Aufenthalts-ortes. Noch heute finden Sammler alter Postkarten daher ein beeindruckend großes Angebot mit Motiven aus dieser Stadt.
Dazu kommt, dass in Pola auch damals schon viel fotografiert wurde. Das Fotografieren von Kriegsschiffen war zwar „streng verboten“, aber die Umsetzung dieser Vorschrift dürfte äußerst lax erfolgt sein, in bester k.u.k. Tradition eben, sonst wären nicht so viele private Aufnahmen erhalten geblieben. Es gab aber auch professionelle Fotografen, die in der Garnisonsstadt mit amtlicher Genehmigung fotografierten und eine Fülle von Aufnahmen hinterließen, wie Erminius Mioni, der 1867 das erste fotografische Atelier in Pola gründete (Via Sergia 67) oder das Fotostudio Alois Beer, das in Klagenfurt beheimatet war, dazu Rottmayer in Triest oder Zamboni in Fiume etc.
Das ist nicht die erste Arbeit über Pola. Besonders der bekannte Marinehistoriker Prof. Dieter Winkler hat einiges darüber publiziert; seine ausgezeichneten Arbeiten waren eine sehr wichtige Stütze für mich; sein Zielpublikum waren aber vorwiegend Marinehistoriker. Ein ganz besonders gutes Buch stammt von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Jaro Zeman (1899-1993), der 1899-1916 in der Stadt seine Jugend verbracht hatte und diese aus einem sehr persönlichen Blickwinkel beschreibt („
Pola – Verlorene Heimat“). In Jugoslawien erschien 1988 ein recht umfangreiches Buch „
Pula auf alten Ansichtskarten“ und Bruno Dobric war 2010 Herausgeber des Buches „
150 Jahre Schiffbau in Pula/Pola”, basierend auf Beiträgen eines Symposiums anlässlich des 150. Jahrestages der Gründung des k. k. Seearsenals, um nur die vielleicht wichtigsten zu nennen. Ich möchte hier dagegen versuchen, das Thema Pola in der Art eines historischen Reiseführers aufzubereiten, damit ein Besucher der Stadt die einzelnen Sehenswürdigkeiten aus der k.u.k. Zeit in übersichtlicher Weise finden kann. Die wichtigsten historischen Baudenkmäler, die ja auch in der k.u.k. Zeit schon vorhanden waren und vielfach in alten Postkartenmotiven abgedruckt wurden, habe ich dabei mit berücksichtigt, allerdings ohne in die Tiefe der antiken Geschichte einzudringen. Die Bauten der Zeit nach 1918, die ohnehin vergleichsweise sehr wenig bieten, habe ich nur berücksichtigt, wenn sie irgendwie in Verbindung mit der alten Bausubstanz stehen. Es ist in erster Linie ein Buch über die Geschichte der k.u.k. Marinestadt und was davon blieb.
Zu diesem Zweck habe ich die aus meiner Sicht interessantesten „Highlights“ in 33 Punkten zusammengefasst und die Nummern in einem Stadtplan eingetragen. Es besteht keine Veranlassung, sich beim Besuch an diese Abfolge zu halten, ist aber möglich, zumal in Pola die Wegstrecken nicht allzu groß sind. Unter dem jeweiligen Punkt findet man im Haupt-teil eine Dokumentation in Wort und Bild zum Aussehen des Objektes bis 1918 und was heute davon noch zu sehen ist. Die weit verstreuten Befestigungsanlagen habe ich nur am Rande behandelt, ebenso die Brionischen Inseln.
Ich verwende nachfolgend hauptsächlich die italienische Bezeichnung Pola, wobei Pula kein neuer Name ist, sondern die alte kroatische Bezeichnung. Pola war in der Monarchie gebräuchlicher und kann auch als deutscher Name der Stadt gelten. Slowenisch heißt die Stadt Polj; offiziell ist Pola heute zweisprachig (kroatisch/italienisch). Bereits die Italiener be-nannten nach 1918 die wenigen Straßen um, die Traditions-namen der österreichischen Marine führten: aus der großen Via Helgoland in San Policarpo wurde z.B. die Via Premuda (heute ul. Katalinica Jeretova), aus der kleinen, parallelen Via Lissa die Via Piave (die gibt es heute so nicht mehr), aus der Via Tegetthoff beim Marinepark die Via Nazario Sauro (heute eine Verlängerung der Arsenalska ul.) und aus der Riva bzw. Corsia Francesco Guiseppo I, wurde die Riva Vittorio Emmanuele (in Jugoslawien dann die Obala Marsala Tita), heute wieder schlicht Riva genannt (etc.) Die Straßen- und Ortsbe-zeichnungen wurden in der Monarchie in der Praxis bunt ge-mischt in italienischer, deutscher und (seltener) kroatischer Sprache verwendet und genauso werde ich es auch in dieser Arbeit handhaben.
Ich erhebe keinen Anspruch, alle Einrichtungen der k.(u.)k. Marine bzw. Behörden in Pola vollständig erfasst zu haben, aber zumindest die wichtigsten Institutionen sind dokumentiert. Einige aus meiner Sicht für heutige Besucher weniger inter-essante Einrichtungen habe ich bewusst nicht als eigenständige Kapitel mit Nummern geführt, obwohl natürlich jede für sich auch nicht uninteressant wäre, z.B. das große, moderne Provi-ant-Magazin am Fuße des Monte Ghiro, neben dem heutigen Busbahnhof (Baufirma war Münz); das Marinetechnische Komitee, das Marine-Bekleidungsamt beim Monte Zaro (von der Maschinen-Schule kommend; Reste in der Rovinjska ul.); die einst daneben gelegene Dampf-Waschanstalt der Marine; das Land- und Wasserbauamt in der alten Via Lissa (nahe der Marinekirche); das Marine-Schlachthaus in Valkane (Bucht von Stoja) und die militärischen Schießstätten auf der östlich gegenüber liegenden Halbinsel; die großen Munitionslager in der Bucht von Valle Lunga (nördlich des Handelshafens); das Artillerie-Laboratorium in der Nähe von Monumenti, direkt nördlich von Sankt Katharina etc. Auch von diesen Anlagen sind z.T. noch deutliche Spuren zu finden. Im Prinzip steht aber fast jedes größere Anwesen in Pola mit der österreichischen Marine in Verbindung.
………
Mögen einige Leser eine Anregung in dem Buch finden, die Stadt der k.u.k. Marine zu besuchen und dort die Spuren der durchaus bedeutsamen Seemacht Österreich zu entdecken.
Wilhelm M. Donko
Strasshof bei Wien, im Jänner 2015