Am 31.08., Sonntag Nachmittag, habe ich die schlimmste Bora erlebt, seit ich nach HR komme. Losgefahren waren wir in Ilovik und wollten eigentlich nur bis Nerezine fahren zum Übernachten. Das Wasser auf der Ostseite von Losinje war Babypopo glatt, in der Gegend von Osor sah man dunkle Wolken, Regen und Gewitter waren angesagt. Urplötzlich fing das Wasser an zu "kochen" und innerhalb von Sekunden - das ist wirklich keine Übertreibung - kamen starke Wellen auf. Ich legte nur noch den Hebel auf den Tisch und verpisste mich in einen kleinen Hafen, der gerade querab war. Wie es sich dann herausstellte, war das Rovenska.
Drinnen kamen sofort 4 Fischer und halfen beim Anlegen und Verspannen unseres Bootes. Was danach abging, kann ich mit Worten nicht beschreiben. Mein Boot tauchte zeitweise komplett hinter der Mole ab um dann wieder auf der Tiefe nach oben geschossen zu kommen,. Obwohl ich 6 (!!!) Fender draußen hatte, knallte doch die Stoßleiste einige Male auf die Mole - der Schaden hält sich jedoch in Grenzen.
Die netten Fischer bekamen von uns natürlich als kleines Dankeschön ein paar Runden Pivo. Einer von ihnen holte dann irgendwann eine Gitarre und mit Bier, Weib und Gesang wurde es doch noch ein unverhofft schöner Abend.
Leider mussten wir im Nachhinein erfahren, daß bei dieser Bora insgesamt 4 deutsche Segler ums Leben kamen.
Übrigens ....... etwa 30 Minuten nach uns kam ein Italiener noch in den Hafen und ich mußte feststellen, daß sich von den Leuten, die dort waren, absolut keiner regte, ihm zu helfen. Ich packte natürlich (unter Bootskollegen) sofort mit an, damit sein Boot nicht zu Bruch ging. Ich fragte mich dann aber doch, wieso diesem Italiener niemand sonst geholfen hat ........
Offensichtlich hatte ich die schwarzen Wolken, die sich bei Osor aufgebaut hatten, völlig falsch eingeschätzt, obwohl ich nun beileibe kein Anfänger mehr bin hatte ich gedacht, es handele sich lediglich um Gewitterwolken .... :roll: