Hallo Heiko,
es freut mich dein Interesse geweckt zu haben. Die Beantwortung deiner Anregungen würde ich gerne wissenschaftlich korrekt und im nötigen Detailgrad ausfertigen - allerdings könnte dies einer Promotion gleichkommen.
Daher bitte alles als "Stammtischweißheiten", "Unwissenheit", "Irrtum" und "Spekulation" verstehen!
nur vorübergehende Aktivitäten
Jawohl - so ist es. Die Leistung der Sonne ist nicht konstant, sondern schwankt.
Das Klima der Erde hat (vereinfacht) nur einen Motor: Die Einstrahlung der Sonne. Folgerichtig ist die Einstrahlungsleistung die entscheidende Variable wenn es um die Klimaentwicklung geht.
Verändert sich diese Einstrahlung maßgeblich, so spielen die Nebenfaktoren (z. B. CO2 Gehalt oder Methan Konzentration) zwar in Relation immernoch die identische Rolle - jedoch womöglich in entsprechend verstärkter oder abgeschwächter Form.
Es wurde ein guter statistischer Zusammenhang zwischen der Auswirkung der Einstrahlung (Baumringe, C14 Methode etc.) und den Sonnenflecken hergestellt. Dies erlaubt eine Rückschau und Ableitung der bisherigen Einstrahlungsleistung.
Quelle:
https://sonnen-sturm.info/neues-maunder-minimum-erwartet/ (ja, die Quelle ist nicht seriös - aber wir bleiben auf Stammtischniveau)
Auf den Grafiken sehen wir, dass es bis in die 2000er eine hohe Aktivität gab, während aktuell die Aktivität nachlässt. Somanche Wissenschaftler erlauben sich dieser Stelle sogar Prognosen für die kommenden 15 Jahre und erwarten ein weiteres Absinken.
Wann rechnest Du mit einem solchen Phänomen?
Wir sind mitten drin im Umschwung. Es geht nicht von heute auf morgen. Wir reden von Dekaden. Die Erde ist riesiger Energiespeicher. Zudem ist zu erwarten, dass sich Änderungen des Klimas eher regional zeigen. Nein, die globale Temperatur nimmt nicht schlagartig um 2-3°C ab, aber die sog. Wetterküche brodelt womöglich stärker. Dies bekommen wir allerdings heute schon regelmäßig mit...
Mit welchen temperaturtechnischen Unterschieden rechnest Du?
Diese Frage kann ich beim besten Willen nicht beantworten. Wetter- und Klimabeobachtungen werden seit gut 200 Jahren aufgezeichnet (z. B. Hohenpeißenberg), die C14 Methode funktioniert bis ca. 50.000 Jahre und Sonne ist womöglich schon mehrere Milliarden Jahre alt. Statistisch robuste Zusammenhänge sehen anders aus, oder? Es wird schnell ersichtlich worauf diese Antwort hinausläuft: Es ist die Rede von der erwarteten Abnahme der Einstrahlung und deren entsprechenden Auswirkungen in längerfristiger Hinsicht. Aktuell ist eher interessant wie sich das Klima regional anpasst und wie schnell dies ablaufen kann. Ich schenke weder den +5°C des IPCC (bis Ende des Jahrhunderts) noch Prognosen zur Wiederkehr des kalten Mittelalters viel Glauben. (
...keine Prognose... mehr als 7 Tage in die Zukunft...)
Ich probiere mich mal an einer Art Zusammenfassung:
Die Klimaperiode der letzten ca. 50 Jahre war vergleichsweise konstant und vergleichsweise ruhig. Jetzt kommt aufgrund der solaren Komponente Schwung ins Geschehen, wir werden Zeuge von (womöglich teils heftigen) Wettererscheinungen und Schwankungen im Gefüge. Ob kurzfristige, regionale Erwärmung, eine Änderung des Niederschlags sowie der Winde oder doch schleichende Abkühlung - who knows? Sollten wir tatsächlich auf ein Einstrahlungsminium von einer Dauer um die 50 Jahre zusteuern (Anlehnung an Maunder), weiß keiner was uns erwartet. Es käme ja noch gewisses Umbruchsverhalten wie z. B. Entrübung durch Vulkanaktivität und dergleichen ontop...
Es bleibt bei
einem Klimamotor: der solaren Einstrahlung.